Osmosewasser oder doch normal

  • Hallo,
    mich würde mal interessieren warum genau immer wieder angeraten wird Osmosewasser in der Meerwasser AQ zu verwenden ?
    Wenn das örtliche Wasser, aus der Leitung, gut ist könnte man doch auch das nehmen, oder ? Ist eben immer recht lästig den Kanister voll zu machen um täglich das verdunstete Wasser nachzufüllen. :smiling_face:


    Was steckt dahinter mit dem Osmosewasser ?


    Gruß
    Chris

  • Hallo


    ja wenn Dein Wasser gut ist, geht es auch ohne :winking_face: ich hatte leider nie so gutes Wasser aus der Leitung. Probleme mit Kieselalgen u.s.w. selbst eine Osmose alleine hat bei mir nicht gereicht.
    Hab noch zusätzlich einen Mischbett Filter, seit dem läuft mein Aquarium relativ gut.Wenn das Leitungswasser nicht passt, wirst du ständig Probleme mit Algen ... haben. Silikat ...


    schöne Gruß
    Marcus

  • Hallo Crist,

    Wenn das örtliche Wasser, aus der Leitung, gut ist könnte man doch auch das nehmen, oder ?

    Ja Crist,zum Trinken oder zum Blumen begießen! In unseren Trinkwasser sind soviele Schadstoffe enthalten, die für uns unbedenklich sind, aber in der Meerwasseraquaristik können Sie
    für unsere Tiere tödlich sein,(oder für böse Überraschungen sorgen)!
    Meine empfehlung ein gutes Buch!
    Schönen Abend noch
    Herbert

  • Hallo Herbert,


    ich kenn dich nicht, und in deinem Profil hab ich auch keinen Hinweis gefunden, auf welche fachliche Qualifikation sich deine Aussage stützt.


    Gehen wir davon aus, dass das Wasser, das die großen Flüsse dieser Erde in die Ozeane bringen, um ein Vielfaches mehr Schadstoffe enthält als das Trinkwasser, das bei uns in Mitteleuropa aus den Leitungen kommt. Dennoch sind die Ästuare und vorgelagerten Riffe - von Extremfällen abgesehen - arten- und individuenreich. Wie so oft macht die Dosis das Gift, zahlreiche 'Schadstoffe' sind auf der anderen Seite als Spurenelemente durchaus erwünscht. Ich denk etwa an Cu, das im Süßwasser in durchaus nennenswerter Konzentration vorkommen kann, im Meer aber in kaum messbarer Menge vorliegt.



    Hallo Chris,


    das eben genannte Kupfer kann für unsere Zwecke durchaus zum Problem werden, vor allem dann, wenn die Leitungen aus diesem Material bestehen und längere Zeit nicht durchgespült wurden.


    Ein anderes Thema ist Nitrat: Bei uns in Österreich liegt der Grenzwert für NO3 im Trinkwasser bei 50 mg/l. Das ist für meeresaquaristische Verhältnisse viel und vor allem für Algen ein ausgezeichneter Dünger.


    Grundsätzlich ist auch anzumerken, dass die Alkalinität recht hoch wird, wenn das zum Anmischen des Meerwassers verwendete Wasser bereits eine hohe KH aufweist.


    Diese und andere potenziellen Problemquellen können bei Verwendung guten Osmosewassers ausgeschlossen werden. Die im Handel erhältlichen Salzmischungen sind für demineralisiertes Ausgangswasser ausgelegt.


    Ich verwende seit Jahren Leitungswasser und hatte damit nie Probleme. Das Wasser in meiner Wohngegend ist in der Regel mineralstoffarm, der konstant gemessene Silikatanteil von 0,8 mg/l ist in den Aquarien binnen weniger Tage nicht mehr nachweisbar.


    Bei Wasserknappheit im Sommer wird gelegentlich Wasser aus anderen Quellen beigemischt, aber auch das konnte bisher nicht als Problemquelle ausgemacht werden. Vor etwa 1 Jahr hatte ich ein rätselhaftes Sterben in mehreren meiner Aquarien und hatte zunächst auch geglaubt, dass die lange bewährte Praxis die Ursache gewesen wäre, zumal mir später von den hiesigen Wasserwerken bestätigt wurde, dass die Wasserversorgung im fraglichen Zeitraum aus technischen Gründen vorübergehend verändert worden war.


    Als Ursache für den Zusammenbruch der Biologie in den Aquarien hat sich schließlich eine fehlerhafte Mischung des ebenfalls seit Jahren verwendeten Salzes herausgestellt. Es enthielt kaum Ca, Mg und KH.


    Die Schlussfolgerung: Auf der sicheren Seite bist du, wenn du die wesentlichen Werte beim frisch angesetzten Meerwasser checkst.


    Den Hinweis von Herbert auf ein gutes Buch möchte ich mich anschließen: Armin Glasers Ratgeber Meerwasserchemie sollte in keinem MeerwasseraquarianerInnenhaushalt fehlen.


    Liebe Grüße
    Linda


    PS/Edit: Für die Ergänzung verdunsteten Wassers habe ich in einem Becken eine automatische Nachfüllung installiert, die früher mit Osmosewasser befüllt wurde. Wegen der im Vergleich zum Beckeninhalt geringen Menge habe vor 2 Jahren ich auch hier - wie in den anderen Aquarien - auf Leitungswasser umgestellt.

  • Hallo,


    die wichtigsten Argumente gegen die Verwendung von Leitungswasser wurden schon genannt, aber wichtig ist eben auch: Leitungswasser ist nicht überall gleich. Zwar gibt es in Deutschland eine Trinkwasserverordnung, die die Grenzwerte festlegt. Aber 50 mg/l Nitrat gelten auch in Deutschland und die wären für ein Aquarium mit Korallen völlig ungeeignet. Wer dagegen ein reines Fischbecken betreiben will, hätte damit keine Probleme.
    Die Unterschiede im Trinkwasser basisieren auf regionalen Gegebenheiten. Dort, wo viel Landwirtschaft betrieben wird, sind meist die Nitratbelastungen sehr hoch. Silikate oder Härtebildner hängen von den geologischen Bedingungen ab. Leider werden auch zur Spülung der Rohre von den Wasserwerken gelegentlich unerwünschte Stoffe kurzzeitig eingeleitet. Einmalige Angaben zur Zusammensetzung des jeweiligen Trinkwassers sind für unsere Anforderungen unvollständig und unsicher.
    Wer davon ausgeht, sein Leitungswasser wäre geeignet, sollte es zumindest regelmäßig kontrollieren und die Ausgangswerte bei der Salzwasseraufbereitung berücksichtigen.


    Mir wäre dies aber alles viel zu umständlich und unsicher. Deshalb halte ich die Aufbereitung mittels Osmos und nachgeschalteter Mischbettharzfilterung letztlich für die günstigste Lösung.


    Gruß


    Bernd

  • Hatte ich mir schon Gedacht das solche Empfehlungen kommen, was auch nett und Gut ist. Hatte schon gedacht ich schaffe es nicht mehr. :loudly_crying_face:
    Aber der Tipp mit der Literatur ist gut, danke.


    Ich werde mich jetzt mal als Oldie outen, hier eine kleine Auswahl meiner "alten" Meerwasserliteratur. :winking_face_with_tongue:


    Gruß Chris

  • hi,


    wittener wasser ist hier bestens geeignet. wir nutzen es pur.
    auch während unserer zeit in dortmund wurde reinstes kraneberger genutzt.


    wie schon oben erwähnt, gibt es regionale unterschiede - z.b. beim silikat - was ggfls. gegen eine nutzung spricht.


    auch der umfang des korallenbesatzes ist m. e. ausschlaggebend.


    bei ausreichendem korallenbewuchs, algen etc. werden "unerwünschte" stoffe wie nitrat/phospaht umgehend verbraucht und sind eher als nützlich zu betrachten.


    bei frischen becken, sprich kleinem korallenbesatz, ist immer zu osmose/entionisiertem zu ratren.


    evtl. wechsel zu leitungswasser vorsichtig angehen, d.h. osmose mit leitungswasser verschneiden, messen + beobachten.


    kommt allerdings eher für becken in frage, die unter einem dauernden mangel an no3/po4 leiden.


    wenn "zuviel" messbar ist, erledigt sich da thema sowieso.

  • Joe
    na dann wäre es in meinem Fall doch eher besser wenn ich mehr Leitungswasser verwende, da genau diese Stoffe NO3 / PO4 sind bei mir eher Mangelwahre und so gut wie nicht nachweisbar. Daher denke ich auch das meine Korallen eher deshalb ein Problem haben und nicht so super wachsen.


    Habe mir übrigens das empfohlene Buch von Armin Glasers bestellt.

  • ...weit drüber. :winking_face_with_tongue: :grinning_squinting_face:


    Aber da ich derzeit eben nur ein 60 Liter AQ habe, will ich doch einfach wieder ein "großes" AQ .
    Bin derzeit auf der Suche nach einem SC165 od. 270 , nur wenn ich nichts vernünftiges finde, muß ich mir überlegen ob ich mein 250 Liter Süßwasser in ein Meerwasser-AQ umwandle. Denke mal das kostenintensivste wir da die Beleuchtung werden.


    Chris

  • Moin...
    Die Landwirtschaft ist nicht mal ausschlaggebend!
    Ich habe bisher immer in landwirtschaftlich genutzten Gebieten gelebt.
    Im Odenwald 49,5 mg/l Nitrat und GH 26, KH 18.
    Hier an der Küste 2mg/l Nitrat und GH 2-3, KH 2.


    Ich habe das Wasser hier oben ausprobiert, es funktioniert pur tadellos seit 6 Monaten. Demnächst lasse ich mal eine Analyse machen, das im Odenwald hätte eher als Dünger getaugt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!