Lebenserwartung von Korallengrundeln?

  • Ich dachte schon, dass meine Grundeln sich in die ewigen Jagdgründe begeben hätten, aber ich habe sie gerade beim Füttern doch beide wieder gesehen. :smiling_face_with_sunglasses:


    Trotzdem interessiert es mich jetzt: wie sind die Erfahrungen mit der Lebenserwartung von den kleinen Korallengrundeln. In meinem Fall habe ich die Okinawa-Grundeln übernommen, da sie als Paar beim Vorbesitzer die SPS zernagt hatten für ihre Gelege. Als ich sie vor gut zweieinhalb Jahren bekommen habe, waren sie schon erwachsen und am Laichen. Ich schätze deshalb, dass meine zumindest drei bis dreieinhalb Jahre alt sein müssen.


    Wie alt werden die kleinen Terroristen so etwa?

  • Hallo Sandy,


    die natuerliche Lebenserwartung liegt m. E. zwischen 4-6 Jahren. Es gibt aber auch einen Bericht über die Pflege im Aquarium von 8 Jahren!
    Charles Delbeek hat 2002 mal eine Umfrage nach dem Alter der Grundeln unter Aquariumbedingungen gestartet. Was da nun endgültig herausgekommen ist,
    entzieht sich meiner Kenntnis. Generell kann man aber sagen, dass die allgemeinen Lebenserwartungen der Fische im Aquarium hoeher anzusiedeln sind,
    als in der Natur. Vorausgesetzt, sie bleiben uns gesund.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hajo,


    danke für die Rückmeldung, dann kann ich ja erwarten, dass die beiden noch ein paar Jahre bei mir sind.
    Teilweise leben kleine Fische sehr lange (habe von einer Demoiselle gehört, die über 30 Jahre alt geworden ist), während größere wie der Schmuckfeilenfisch nur wenige Jahre alt werden, deshalb war ich da völlig im Schwimmen.


    Vielleicht ist das ein Punkt, der auch mehr im Meerwasserlexikon erscheinen sollte. Schließlich hoffe ich, dass mein Chelmon oder die Kaiser mich bis zur Rente begleiten. :smiling_face_with_sunglasses:

  • Vielleicht ist das ein Punkt, der auch mehr im Meerwasserlexikon erscheinen sollte. Schließlich hoffe ich, dass mein Chelmon oder die Kaiser mich bis zur Rente begleiten. :smiling_face_with_sunglasses:


    Ich weiss zwar nicht, wann du in Rente gehen willst. Aber bei den Groß-Kaisern koennte das klappen. :grinning_squinting_face:


    Wie das aber bei so manchen Fischarten usus ist, sterben die weiblichen Tiere oft früher. Deswegen ist es schwer, sich auf eine allgemeine Aussage in puncto Lebensalter festzulegen. Ich orientiere mich an der Lebenserwartung in der Natur. In der Aquarienpflege lege ich noch etwas Zeit drauf. Da diese kleinen Grundeln relativ schnell geschlechtsreif werden, kann man sich eigentlich in Richtung Alter nur an ihrer Groesse orientieren. Was wiederum erschwert, dass es dabei auch einen natuerlichen Groessenunterschied zwischen den Geschlechtern gibt.
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    Großkaiser kann ich zum Glück nicht bieten, schließlich habe ich nur ein 800l-Becken. Aber auch meine Rauchkaiser und Zwergkaiser können etliche Jahre leben. Wenn keine technische Katastrophe oder Krankheit dazwischenkommt sollten sie noch 15 Jahre schaffen. :smiling_face:

  • Hi,


    ich habe jetzt extra nachgesehen. Meine Okinawae Grundeln habe ich seit Februar 2012, also etwas mehr als 4,5 Jahre. Erfreuen sich bester Gesundheit und sind in der Zeit schon 3x umgezogen.





    Aus diesem Grunde waere es nicht schlecht, sich fuer ein Lebenserwartungs-Register der in Aquarien gepflegten Fische stark zu machen. Sicherlich sinnvoll, da immer wieder diese Fragen auftauchen. Aber wahrscheinlich versickert diese Idee genauso, wie damals die Erhebungen von Delbeek. :frowning_face:


    Gruss
    Hajo

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  • So ein Register wäre schon ein gute Idee. Ein Punkt im Steckbrief des Lexikons wäre ja schon ein guter Anfang.
    Ich halte es so dass ich bei Neuanschaffungen generell (Korallen, Fische, niedere Tiere) Eintragungen in mein schlaues Büchlein mache. Aber oft genug bin ich auch nachlässig und vergesse und kann dann nicht mehr genau sagen wann ich die Tiere eigentlich eingesetzt habe.

  • Ich habe die Zeit, wie lange ich die Grundeln habe, auch nur herausfinden können, weil ich ein Foto mit Datum gemacht habe.


    Insgesamt finde ich so ein Register jedoch eine gute Sache. Sinnvoll wäre auch eine kurze Angabe zur Todesursache (Krankheit, technischer Defekt, Konflikt mit anderem Tier, Sprung aus Becken).
    Aber auch direkt im Meerwasserlexikon zu sehen, dass der Fisch eine hohe Lebenserwartung hat ist für den ahnungslosen Käufer bestimmt interessant.

  • Hallo Sandy,


    das macht zwar Sinn, ist aber ohne eine Sammlung von Informationen (Register) nicht möglich. Es ist schon nicht ganz einfach, an wissenschaftlich belegte Informationen über die natuerlichen Lebenserwartungen der einzelnen Arten und Unterarten heranzukommen. Sie sind unvollständig. Ungleich schwerer wird es mit dem Alter der Tiere unter aquaristischen Bedingungen.
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Sandy,


    meine Korallengrundel lebt nun seit mehr als 6 Jahren im mittlerweile 3 Becken und erfreut sich bester Gesundheit.
    Im Aqua Calculator kann man seine Tiere mit Foto, Datum, Preis etc. abspeichern. So hat man es immer im Blick =)

  • Hallo Markus,


    vielen Dank für die Rückmeldung! Das bestätigt meine Vermutung, dass diese kleinen Terroristen viel länger leben als man denken würde. Die meisten sterben vermutlich früher durch Herausspringen aus dem Becken oder durch Technikfehler wie Stromausfall.


    Für mich selbst kann ich das meist gut nachvollziehen, da ich die Fotos datiere und so das erste Erscheinen im Aquarium sehen kann. Dies hilft mir aber nicht, wenn ich im Laden stehe und mich frage, ob ein Tier bei guter Gesundheit mich wohl bis zur Rente begleitet oder schon nach wenigen Jahren an Altersschwäche stirbt.
    Ebenso interessant ist für mich, ob die Tiere in Aquarienhaltung frühzeitig sterben oder nicht. Bei einigen Tieren ist es recht bekannt, dass sie kaum im Aquarium zu halten sind wie etwa Nephthya oder bestimmte Nahrungsspezialisten. Bei den Grundeln der Gattung Valencieannea jedoch scheint die Haltung deutlich schwieriger zu sein. Bei vielen sterben die Tiere nach wenigen Monaten bis maximal 18 Monaten im Becken, wobei mir noch nicht klar ist, ob es an der Nahrung, der Lebenserwartung (unwahrscheinlich) oder vielleicht der Fangmethode (Gift) liegt.

  • Hallo Sandy,


    der Erwerb eines lebenden Tieres ist grundsätzlich mit einem Risiko verbunden. Wie sich die Lebenserwartung im Aquarium einschätzen lässt, ist von einigen Faktoren abhängig. Um nur 2 zu nennen: Gesundheitszustand und Fressverhalten. Alles andere wird unter den Begriff "artgerechte Haltung" fallen. Meiner Meinung nach leben Fische in Aquarien deutlich länger, als in der Freiheit. Wenn man einmal die Nahrungsspezialisten unter ihnen ausklammert.
    Vorgeschädigte Fische oder Fische die nicht artgerecht untergebracht sind und somit nicht selten unter Dauerstress stehen, haben sicherlich ein kürzeres Leben. Aber das ist ein anderes Thema...
    Das Thema "Grundeln" haben wir schon mehrfach angesprochen. Nimm die Suchfunktion und suche "Grundeln Lebenserwartung Studie" oder "Ursachenforschung und Diskussion zum Sprung/-Fluchtverhalten von Grundeln im Aquarium". Vielleicht ist etwas für dich dabei?
    Gruß
    Hajo

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  • Das könnte eventuell mit dem Geschlecht zu tun haben? Schön, dass es ihnen noch gut geht :smiling_face:


    Meine sieht auch nicht so aus, als würde sie es nicht mehr lange machen. Inzwischen hat sie einige Beulen auf dem Kopf, die aber seit einem Jahr nicht größer werden. Da sie kein Unwohlsein zeigt, wird sie es vermutlich nicht stören. Ein fast zeitgleich eingesetzter Gobiodon Histrio dürfte somit also ebenfalls ca. 8 Jahre alt sein. Schon erstaunlich, wie lange so ein kleiner Organismus lebt.

  • Ich denke nicht, dass es mit dem Geschlecht zu tun hat, da ich sie ja schon seit einigen Jahren habe und sie vorher schon ein laichendes Paar waren. Das heller werden ist erst in den letzten Monaten gekommen. Ursprünglich hatte ich ja die Vermutung, dass es ein Zeichen von Alter ist.
    Bisher sind beide noch recht munter.

  • Hi,
    was die Erhebung der Grundelaltersdaten angeht,
    hat Robert Bauer viel später dann mal geschrieben, das unsere Angaben nicht aufgenommen wurden, weil nicht wissenschaftlich erhoben....


    Leider etwas, das immer wiedervorkommt.
    Da gebe es Daten zu den Tieren, aber die Wissenschaft mag sie nicht, weil von Laien erhoben...
    Wobei etwas einfacheres als sich aufzuschreiben wann man ein Tier eingesetzt hat, und wann es abgegeben wurde, oder verstarb, gibt es ja wohl kaum.


    Das Wissen aus "Laienkreisen" gehört viel mehr mit der Wissenschaft verknüpft.
    Beide Seiten haben unglaubliche Mengen davon, aber nebeneinader...


    Wir führen ein Büchlein mit allen Zu- und Abgängen.
    Muß mal nachsehen, wie alt unsere jetzt sind.


    Ältester Fisch ist definitiv eine Gelbschwanzdemoiselle, die als erste eingezogen ist.
    März 2006 im ersten Becken ;-))


    Ansonsten hilft es Nachzuchten zu kaufen, wenn möglich, da weiß man ja leicht wie alt sie sind.....


    LG,
    Wolfgang

  • Hallo zusammen,


    das Grundelthema ist nicht neu. Ich hatte bereits damals in einem anderen Thread (gleiches Thema) auf eine Umfrage zu den Lebenserwartungen von Grundeln unter Aquarienbedingungen hingewiesen, die J. Ch. Delbeek im Forum von Reefcentral im Jahre 2007 angestossen hatte. Die Erwartung schien gross, das Echo nicht gerade ueppig, was aber moeglicherweise auf das begrenzte Interesse zurueckzufuehren war.
    Vorlaeufiges Fazit: Grundeln koennen bei guter Pflege im Aquarium wesentlich aelter werden, als in der Natur bekannt und so dokumentiert.
    Was mir an dieser Umfrage nicht gefallen hat, war die Tatsache, dass sie nicht laenger fortgefuehrt wurde. Mit diesem relativ spaerlichen Ergebnis laesst sich nur eines beweisen: Die dort erwaehnten Arten werden im Aquarium wesentlich aelter, als angenommen. Das werden aber andere Fische bei guter Pflege auch. :smiling_face:
    Gruss
    Hajo

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  • Hi. Darf ich zur Haltung eine Frage Mal in die Runde stellen..


    Ich lass das sie in acroporen Zuhause ist.
    Gibt es auch die Haltungsbedingungen Empfehlung wenn ich davon keine habe ?


    Zudem zerupft sie gerne Korallen zur Eiablage.
    Ist dann überhaupt eine Haltung empfehlenswert wenn euphila oder andere Weichkorallen mit im Becken sind ...wie stark kann man sagen wird eine Koralle atakiert

  • Hallo, mein Gobidon Korallengrundelpaar lebte ca. 16 Jahre bei mir.
    Bei der Eiablage sind die Schäden bei einer gesunden Koralle nicht der Rede wert. Wenn die Koralle aber angeschlagen ist und kein Wachstum zeigt, kann es auch zum Absterben führen.
    MfG Artur

    740l, 200x70x70 mit seitlichem Technik-Refugium, Nyos 160 Abschäumer, Balling Methode, Strömung 2x Coral Box QP16, 4x80W T5 + Giesemann Pulzar 95W LED

  • Ich lass das sie in acroporen Zuhause ist.
    Gibt es auch die Haltungsbedingungen Empfehlung wenn ich davon keine habe ?
    Zudem zerupft sie gerne Korallen zur Eiablage.
    Ist dann überhaupt eine Haltung empfehlenswert wenn euphila oder andere Weichkorallen mit im Becken sind ...wie stark kann man sagen wird eine Koralle atakiert

    moin,


    nun, sie leben hier in acroporas, "zerrupfen" aber keine korallen.


    solche "meldungen" kommen oft von neueinsteigern, wenn sie einen kleinen acropin einsetzen und aufgrund fehlender korallenmasse das pärchen grundeln dieses stückchen tlw. vom gewebe freilegt und der rest dann nicht mehr will.


    da sich solche negativmeldungen immer ungefiltert schnell verbreiten, kommt es vielfach von fehleinschätzungen.


    wie artur sagt, kratzt solches eine gesunde, mittelgroße acro nicht.


    euphyllias oder weiche werden nicht "attakiert", daran sind sie nicht interessiert.


    man sollte allerdings mit dem besatz etwas warten, bis (astförmige) acros einen entsprechend größeren stock gebildet haben.

  • inwieweit sie auch stylos bevölkern, kann ich gar nicht sagen, da hier immer acros mit in den becken stehen.


    in anderen korallen hab ich sie daher noch nicht feststellen können.


    ob sie mangels acro auch dort wohnen werden?


    könnte sein.


    vielleicht meldet sich noch ein wissender....

  • Hallo,


    Ich habe meine Grundel über ein knappes Jahr ohne Acros gepflegt, sie suchte sich dann häufig einen Platz auf Montiplatten oder generell flächig wachsenden Korallen. In Stylos habe ich sie nie gesehen. Seit dem Umzug in mein neues Becken pflege ich auch wieder Acropras und sie hat sich sofort wieder dort niedergelassen. Insofern würde ich schon sagen, dass man sie am besten mit Acroporas zusammen halten sollte, dass dürfte ihrem natürlichen Verhalten am ehesten zusagen.


    Einen Partner hatte die Grundel leider nur am Anfang. Wie Joe bereits sagte: größeren Acroporas hat das bisschen Gezupfe zur Eiablage nicht wirklich was ausgemacht. Ein bisschen so, als ob man einen Arm abbricht um Ableger zu machen. Größer sind die Stellen nicht.

  • Bei mir waren die gerupften Stellen deutlich größer und wurden zur Ablage des Geleges benutzt. Jedes mal ein paar Quadratzentimeter, etwa 3-4cm² ungefähr alle drei bis vier Wochen. Deshalb sollte es für ein laichendes Paar schon ein paar ziemlich große Acros sein.


    Sie haben auch andere Korallen zum Aufenthalt benutzt, eine Stylo hatte ich dort aber nicht drin, dazu kann ich deshalb nicht so viel sagen. Teilweise haben sie sich auch auf LPS wie Favia niedergelassen, diese aber nicht beknabbert.

  • Hallo, mein Gobidon Korallengrundelpaar lebte ca. 16 Jahre bei mir.


    Hut ab! Vor dem Durchhaltevermoegen der Art oder vor der besonders guten Pflege? :grinning_squinting_face:
    Wenn man sich die wissenschaftlich erfassten Daten ueber die Lebenszeiten von Grundel in ihrer natuerlicher Umgebung ansieht, erscheinen 16 Jahre als unfassbar!
    Korallengrundeln werden mit 2 bis 4 Jahren angegeben (Kuwamura et al., 1996, Munday,2001), grabende Grundeln mit 1 bis 2 Jahren ( Yanagisawa, 1982; Forrester, 1995; Reavis und Barlow, 1998; Kritzer, 2002, Hernaman and Munday,2005a), Trimma dagegen nur 12 Wochen (Winterbottom and Southcott, 2008). Eviota, speziell E.sigillata hat eine Lebenserwartung von nur 8 Wochen (Deczynski and Bellwood, 2005).
    Fazit: Wissenschafte Erkenntnisse in der Natur und Aquarienhaltung driften weit auseinander. Wahrscheinlich war das auch der eigentliche Grund der damaligen Umfrage von Charles Delbeek.
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Joe,


    bestimmt nicht nur wegen des Alters. Mehrheitlich wegen des Drucks ihrer Predatoren. Grundeln sind ein beliebtes Frassobjekt fuer allerlei raeuberische Arten. Wenn in einem bestimmten Zeitraum die Anzahl der Grundeln in ihrem Korallenstock abnimmt, ist nicht das Alter der Grund. Nicht umsonst sind diese Arten schnell geschlechtsreif und erreichen damit das adulte Stadium in kuerzester Zeit. Der "Nachschub" ist also gesichert.
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo zusammen,


    es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass sich die Altersgrenzen gleichermassen streng auswirken auf die gesamte Population. Wobei man den Rückgang gewisser Populationen etwas genauer betrachten sollte. Es gibt Hinweise auf bestimmte Arten von Korallengrundeln, die mangels Verlustes (durch negative Umweltfaktoren, Korallenbleiche etc.) ihrer angestammten oder bevorzugten Hauskoralle (Acropora oder Pocillopora) den Standort wechseln müssen. Das hat bei diesen Spezialisten zur Folge, dass sie die Reproduktion minimieren oder stellenweise ganz einstellen. Zumal weil sie fremde Reviere aufsuchen müssen, die von anderen Grundelarten besetzt sind. Mit all den bekannten Animositäten. Diese, für sie ungewöhnliche Situation hat auch einen gewissen Einfluss auf die Anzahl und Grössenentwicklung als neue „Untermieter“.


    Hier ein friedliches Bild von trauter Zweisamkeit, das aber nur von relativ kurzer Dauer war, da das weibliche Tier nach 2 Jahren unerwartet verstarb.
    Die gesamte Lebenszeit konnte nicht ermittelt werden, da ich das Paar bereits adult und geschlechtsreif erworben hatte.


    Gruß
    Hajo


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    Einmal editiert, zuletzt von hajo ()

  • Hallo Sandy,


    prinzipiell wäre das eine sehr gute Idee, solche Daten auf irgendeine Form zu erfassen.
    Hierzu wäre man aber auch auf Daten angewiesen die User zur Verfügung stellen. Wir hatten das im übrigen schon mal im Lexikon, das ist viele lange Jahre her. Anfangs wurde dort viel eingetragen aber Todesfälle dann nicht gemeldet. So schlief das ganz dann ein.


    Von daher wir sind sicher gerne bereit ein Tool dafür bereit zu stellen um sowas zu erfassen. Dann würde es zumindest irgendwann vielleicht verlässlichere Date geben. Todesursache im Einzelfall sollte man dabei, sofern bekannt, natürlich berücksichtigen. Mein Entwickler ist zwar jetzt schon gnadenlos überlastet, aber dafür könnte man sicher mal was Bereitstellen .


    Erst war es jetzt gerade im April die Korallenbörse im Lexikon (möglichst für reine Nachzuchkorallen von privat an privat) dann der gerade erfolgte komplette Design Release gestern von Korallenriff.de
    und gehts es munter weiter :smiling_face:
    Ich habe schon Verbesserungen im Lexikon vorlegen die noch programmiert werden können, das wäre noch ein weitere Punkt. Hierzu sollte man evtl etwas Brainstorming machen wie man das umsetzt so das es auch Jahre bestand hat um dann verlässlichere Daten zu liefern.

  • Hallo Robert,


    das wäre mit Sicherheit eine sehr wichtige Information, gerade auch für weniger erfahrene Aquarianer, wenn sie sehen könnten wie die Lebenserwartung ist und vor allem wie die Fische oft sterben, z.B. durch Herausspringen, Technikversagen, Krankheiten, Futterverweigerung, Kampf/Tötung durch anderes Tier usw. usw.


    Problem ist da wie immer die Faulheit der Leute, die beim Tod eines Tieres schon deprimiert genug sind und dies meist nicht an die große Glocke hängen möchten. Genauso wäre der Aufwand zu lästig und hoch, regelmäßig den Fortbestand eines Fisches zu bestätigen.


    Vielleicht könnte man durch Beckenprofile mit einer Liste der gepflegten Tiere dort etwas bessere Quoten zur Lebenszeit bekommen, wenn man dort die Tiere erfasst. So ein Profil pflegt man deutlich besser als wenn sich das auf viele Foren, Blogs und Lexika verteilt.


    Wäre es z.B. möglich, hier im Forum die Möglichkeit zu bieten, zu einem Beckenthread eine solche Liste zu pflegen und dort zu fragen, ob die Daten anonymisiert für das Meerwasserlexikon zur Verfügung gestellt werden können?
    Ich stelle mir das vor, dass zum einen die Entscheidung möglich ist, die Liste öffentlich sichtbar zu machen für Forenbenutzer oder eben nicht und die Entscheidung, ob diese Liste für das MeWaLex als statistische Zusammenfassung verwendet werden darf.


    Auf die Art sollte die Qualität der Daten deutlich besser werden und der Aufwand der Datenpflege hält sich für alle in Grenzen.

  • Hallo zusammen,


    ich giesse mal ein wenig Wasser in den Wein.......


    Infos zur Lebenserwartung koennen nur diejenigen geben, die mit ihren Grundeln auch alt werden. Nach meiner Erfahrung ist dieser Kreis sehr begrenzt.
    Informationen ueber Krankheit, Herausspringen etc. sind m. E. sekundaerer Art und haben nichts mit der eigentlichen Erfassung der Lebenserwartung zu tun.
    Eine erhebliche Anzahl von Grundeln durchleiden zwar die erste Phase in ihrem zugewiesenen Lebensraum, erreichen aber beileibe nicht die Haelfte ihrer geschaetzten Lebenserwartung. Das hat in allererster Linie etwas mit der Art der Unterbringung und der absoluten Verkennung ihrer Ansprueche zu tun. Oder ganz profan gesagt: Sie verrecken bevor die Analyse greift. All das widerspricht einer sinnvollen, tabellarischen Erfassung.
    Was nutzt es, wenn ich dauernd lese, dass z. B. die Grundel aus dem Becken gesprungen ist? Der Ursache sollte auf den Grund gegangen werden! Dann wird es auch weniger Verluste geben und es haette einen positiven Einfluss auf die Qualitaet und Quantitaet der gesammelten Daten. Genauso verhaelt es sich mit dem Thema der Krankheiten. Es gibt keine Grundelspezifische Krankheit. Das waere dann ein Ansatz. Ist aber nicht relevant.
    Eine halbwegs glaubhafte Analyse bedeutet die regelmaessige Teilnahme vieler Interessanten. Ich fuerchte, das wir erstens eine genuegende Anzahl nicht finden werden, da es sich hauptsaechlich auf Forenmitglieder beschraenken wird.
    Zweitens benoetigt man einen langen Atem bei der artgerechten Pflege der Tiere. Hier sehe ich das Nadeloehr. Die Zahl derer, die mit ihren Tieren alt geworden sind, ist eher spaerlich. Fuer eine serioese Erhebung benoetigt man nicht nur einige Informationen, sondern eine Vielzahl von Daten ueber Jahre hinweg. Woher nehmen, wenn die Akzeptanz fehlt? Wahrscheinlich ist die damalige Erfassung durch Delbeek genau an dieser geringen Teilnahme gescheitert.
    Nix fuer ungut.
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo hajo,


    da bin ich deutlich anderer Meinung, und zwar aus einem sehr pragmatischem Ansatz: wenn 50 Prozent der Grundeln im ersten halben Jahr aus dem Becken springen brauchen alle mit offenen Becken ohne Sprungschutz den Fisch gar nicht erst kaufen. Der wissenschaftliche Ansatz, wie alt der Fisch theoretisch bei besten Bedingungen werden kann ist für mich da zweitrangig.


    Auch das Meerwasserlexikon sehe ich nicht als wissenschaftliches Werk, sondern ein von Laien geschaffenes und für Laien bestimmtes Werkzeug, welches eine erste Orientierung geben soll bezüglich der Haltung und Habitatsansprüche, Größe und und Verträglichkeit.


    Deshalb ist für mich eher der Wissensgewinn für die aquaristische Praxis interessant, um dorthin zu kommen, dass auch mehr Aquarianer ihre Fische länger gesund erhalten können.


    Die Daten können auch Wissenschaftlern nützlich sein, aber den Ehrgeiz habe ich, ehrlich gesagt, nicht als höchste Priorität. Diese ist für mich die Relevanz für die praktische Aquaristik.


    Ich hatte weit oben ja schon erwähnt, dass die schlechte Datenpflege sowohl Faulheit als auch dem Wunsch geschuldet ist, das Ableben nicht an die große Glocke zu hängen und deshalb den Vorschlag gemacht, dies im Rahmen des Beckenthreads zu integrieren, weil dies die Datenpflege bestimmt fördert.


    In dem Zusammenhang sehe ich das Scheitern eines ersten Versuches auch völlig unkritisch, da im Gegensatz zu Tieren höchstens Arbeitszeit verbraten wird, und die stecken wir ohnehin schon viel in unser Hobby. Ich denke schon, dass der Ansatz mit der Ergänzung des Beckenthreads mehr Erfolg verspricht als der erste Versuch, wo die Schwelle, den inneren Schweinehund zu überwinden, deutlich höher war.


    Warum also das direkt klein reden und es nicht auf einen Versuch ankommen lassen? Eigentlich können wir doch nur gewinnen, oder?

  • ........... wenn 50 Prozent der Grundeln im ersten halben Jahr aus dem Becken springen brauchen alle mit offenen Becken ohne Sprungschutz den Fisch gar nicht erst kaufen. Der wissenschaftliche Ansatz, wie alt der Fisch theoretisch bei besten Bedingungen werden kann ist für mich da zweitrangig.


    Ob mich das ueberzeugt?
    Ich bin nicht gegen ein Register. Welcher Art auch immer. Ich rede dieses Thema auch nicht klein. Siehe Beitrag #7!
    Wir sollten aber erst dem Verhalten der Fische auf den Grund zu gehen. Auch, weil mir das Leben der Grundeln als ein sehr dankbares Thema erscheint. Denn es gibt kaum ein Becken unter uns, das nicht irgendeine Grundelart beherbergt. Das kann zu einem regen Gedanken- bzw. Erfahrungsaustausch fuehren, was letztendlich auch Ergebnisse bringen koennte. Auf dieser Basis laesst sich arbeiten.
    Diese Themen kommen immer mehr ins Hintertreffen, wo sie doch an erster Stelle stehen muessten. Sie enden meist fruehzeitig mangels Interesse oder weil sich nicht genug Mitstreiter zu diesen Themen einfinden. Ich habe den Eindruck, das technische Equipment hat hier in vielen Diskussionen der Arterhaltung unserer Tiere den Rang abgelaufen. Das kann nicht die richtige Reihenfolge sein! Insofern gilt mein Interesse weniger der Technik, als den Lebensgewohnheiten der Tiere.
    Wenn eine Datensammlung dazu beitragen kann, die Sicht auf die Dinge besser zu verstehen, also auch die Pflegeansprueche zu optimieren, dann macht es Sinn.
    Gruss
    Hajo

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  • Infos zur Lebenserwartung koennen nur diejenigen geben, die mit ihren Grundeln auch alt werden.

    moin,


    so ist es.


    nach kurzer zeit oder übehaupt rausgesprungene grundeln haben da nix beizutragen.


    ähnlich wie die pauschale aussage bei riffbarschen in bezug auf ihre "agressivität".

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