Denitrifikation Prozess

  • Hallo zusammen,


    wie aus den Bildern zu erkennen, funktioniert mein Becken überhaupt nicht mehr. Im Moment mache ich nur noch Balling light, bis vor 2 Tagen sangokai 1,5 Jahre. Davor 1 Jahr mit zeovit. Ich kämpfe mit Dinos und Cyanos.
    Alle Wasserwerte soweit ok bis eben Nitrit: 0,03 und Nitrat 40-50.
    Neu einfahren will ich das Becken nicht (wohin auch mit den Tieren).
    Habe schon alles versucht, großer Wasserwechsel, Riffumbau, Steine abblasen, Strömungsänderung. Beleuchtungsumstellung auf ATI Hybrid 4x54 Watt+LED. Bactoballs zu Nitratsenkung, Kohlenstoffquelle, Algen im Refugium.....
    Bekomme das Becken einfach nicht in den Griff.


    Vielleicht kann mir Hans-Werner mal einen Tipp geben.


    LG Michael

  • Alles lebende Steine, 30 kg vom Claude Schuhmacher. Rest ist unten im Technikbecken.


    Schnellfilter nur gerade drin (seit 2 Tagen) wegen Mulmabsaugung. Normal ist keiner drin.


    Welche infos brauchst Du noch?


    Abschäumer Bubble King® Double Cone 200 + RD3 Speedy

  • Moin


    Also ich finde die Beleuchtungszeit recht mager.
    Ich würde die t5 und die led gleichzeitig starten lassen und dann 12 Stunden zusammen. Von den % kannst du es so lassen.


    Und wenn ls im tb liegt und nicht richtig beströmt wird bzw gepflegt,wird es denke ich auch mehr schaden als nutzen.


    LG Mark

  • Hallo Michael,


    hast Du schon einmal über deinen Bodengrund nachgedacht, evtl. liegt dort die Ursache "begraben". Die Körnung sieht relativ grob aus auf den Bildern (2-3 mm), hier kommt es häufig vor, dass sich Futter und anderes Sediment innerhalb der groben Körnung verfängt und dann eben Nitrit/Nitrat/Phosphat Ansammlungen entstehen. Von mir nur eine Vermutung - ich würde heute zu feinen Sand tendieren (aber keinen Lifesand), da dieser so eine dichte Schicht bildet und Ablagerungen wenn nur auf der Oberfläche entstehen und diese bei ausreichender Strömung irgendwann in den Aubschäumer gelangen und elemeniert werden.


    Was fütterst Du? Staubfutter, Trockenfutter oder ähnliches - dies würde meine "Theorie" begünstigen... Alles was sich einfach leicht in den Zwischenräumen des Bodengrundes absetzen kann.


    Ist aber nur eine Vermutung...



    Ich würde den Versuch auf jeden Fall wagen und den gesamten Bodengrund absaugen und neuen einbringen, sicherlich bringt dies deine Beckenbiologie ebenfalls nochmals enorm durcheinander, aber eine Chance wäre es.



    Grüße
    Mauri

    Mein salziger Teich:
    Becken 200x100x70 auf Alu-Profilsystemen - verkleidet mit Weißglas, ATI Hybrid 8x80 Watt T5 & 4x75 Watt LED, Abschäumer Royal Exclusiv Bubble King 250, Rückförderpumpe Abyzz A200, 2x Panta Rhei Hydro Wizard ecm42 Strömungspumpen, 2x ARKA Vida GT (4-fach) Dosierpumpen, Spectrapure GPD 180 Osmose, Tunze Osmolator, Technikbecken 150x60x40 mit Algenrefugium (Drahtalgen), ca. 110kg Lebendgestein und eine Riffkeramik als Ablaufschachtverkleidung

  • Hallo Michael,


    täuscht es, oder sind in deinem Becken überwiegend Weichkorallen? War das schon immer so oder sind das die Einzigen, die noch leben? Aus eigener Erfahrung: Systemwechsel sind immer problematisch vor allem, wenn sie abrupt passieren. Die ganze Biologie spielt erstmal Achterbahn und muss sich neu einpendeln, währenddessen dreht der Pfleger vorm Becken aber schon hohl und greift zu kontraproduktiven Maßnahmen (Bakterienpräparate, nächstes System, neues Zaubermittel). Im nu ist da ein Jahr ins Land gegangen ohne erkennbare Verbesserung oder Erfolg. Wenn der Korallenbesatz schon immer so war, brauchts meiner Meinung nach kein “System“. Fische ordentlich füttern Kalkhaushalt über Balling stabilisieren und ab und an Wasserwechsel.

    Beleuchtung: ATI Sunpower 8x80 Watt T5,Strömung: 2x Tunze 6105, Abschäumer: RE Double Cone 180 mit RD3 speedy, Balling Zeo und blaue Flaschen nach Gusto
    Extra bavariam non est vita et si est vita non es ita




    Viele Grüße
    Stefan

  • Hallo zusammen,


    wie oben geschrieben ist Nitrat so 40-50.
    Korallenbestand war schon immer so. Leider sind auch die Weichkorallen vom Absterben betroffen. Gorgonie rechts kaputt, auch die Klyxum (meine Lieblingskoralle). Denkt ihr die erholt sich wieder?
    Ich füttere 1-2 mal pro Tag Frostfutter. Aus Futterautomat 1mal Granulat und 1mal Flockenfutter.
    Die Steine sind im Technikbecken erst seit 2 Wochen, können also nicht für das hohe Nitrat verantwortlich sein. Früher waren die oben.
    Seit Monaten steigt Nitrat bzw. ist so hoch, daher habe auch sangokai abgesetzt.
    Balling light mache ich, Wasserwechsel immer so alle 1-2Wochen 10%. War aber immer so.
    Der Bodengrund ist (denke ich) von Krorallenzucht. OK werde ihn mal austauschen.
    Beleuchtung mager ? Sind doch 4x54 Watt T5 und 3x75 Watt LED, gesamt: 441 Watt bei 350 Liter netto. Ich hatte es auch schon ,wegen Cyanos, schwächer laufen. Ich dachte eher ist zu stark und deswegen Probleme mit Cyanos.
    Ein Korallenzüchter hat mir den Beleuchtungsverlauf kreiert.


    LG Michael

  • Moin Michael


    Ist halt schwierig manchmal den Fehler zu finden.


    Ich kann nur sagen das ich das Profil nicht so machen würde.
    Wenn die Werte ungefähr passen und das Licht passt dann wachsen die Korallen auch wieder und no3 wird sinken.


    Wie alt sind denn die röhren?


    Evtl würde ich wenn ich du wäre und die Röhren nicht zu alt sind erstmal nur die t5 fahren und led weg lassen.



    Wie sieht es den unter den Belägen aus? Ist da viel Dreck auf den Steinen?


    Wie ist der Durchfluss vom tb. Vllt bekommt der as zu wenig zu tun( Welche Rückforderpumpe).


    LG Mark

  • Servus Mark,


    Lampe 2 Monate alt. Röhren auch.


    Habe ich schon probiert mit nur T5. Korallen starben aber noch mehr ab. Vielleicht war zu wenig Licht? Alles schwer zu sagen....


    Ja wenn ich absauge ist sehr viel Mulm unter dem Kies.Am Freitag war aber besser als eine Woche zuvor.


    Rückförderpumpe Tunze Silence electronic Art. Nr 1073.050
    Macht so gerade 1300 Liter ungefähr. Hatte auch schon mal mehr getestet.
    Bekomme schon graue Haare wegen Aquarium...


    Gruss Michael

  • Hallo Michael,


    offensichtlich ist die Beckenbiologie bei deinem Becken etwas durcheinander geraten; Dinoflagellaten und Cyanobakterien sowie der hohe Nitratwert sprechen hierfür.Ich vermute, dass die mehrmaligen Systemwechsel kontraproduktiv waren.
    Zunächst würde ich den Bodengrund in zwei Etappen säubern (unter fließendem Wasser gut reiben und durchspülen), aber keinen feinen Sand verwenden! Die von dir verwendete Körnung ist schon in Ordnung, denn darin bilden sich kaum anerobe Zonen und Nitrifikationsbakterien können sich hier gut ansiedeln. Dann würde ich einen großen Wasserwechsel (mit gut aufbereitetem, silikatfreiem Wasser und vielleicht einmal einer anderen Salzsorte) durchführen, um die NO3-Konzentration zu senken und schließlich zur Neuankurbelung der Beckenbiologie zwei bis drei (nicht unbedingt große ) frische lebende Steine einbringen.
    Ab dann das Becken in Ruhe lassen! Nur noch Cyanobeläge oder eventuell wieder auftretende Dinobeläge - falls es sich dabei tatsächlich um solche gehandelt hat (mikroskopisch bestimmt?) - durch tägliches Abpinseln stören. Dabei lange Geduld aufbringen. Bis zum Verschwinden der Plagen k e i n e n Wasserwechsel mehr machen. Nur den Verbrauch der Makroelemente (Calcium und Alkalinität) ausgleichen, sonst
    n i c h t s anderes zugeben! Unbedingt Fütterung überprüfen. Mir scheint diese zu stark zu sein, denn irgendwo müssen die hohen Nitratkonzentrationen herkommen. Lass auch einmal die Wasserwerte in einem guten Labor testen, damit du einen zuverlässigen Überblick über den tatsächlichen Status hast. Oft sind die eigenen Testergebnisse fragwürdig.
    Wichtig ist natürlich auch eine ausreichende Beleuchtungsstärke. Aber wenn du früher keine Probleme damit hattest, dürfte hier der Fehler eher nicht liegen.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Michael,


    meine Becken sind alle mit einer Bodengrunddurchflutung ausgestattet. Dazu habe ich unter dem Bodengrund ein 1 cm hohes Rost (Fabrikat Eheim) und pumpe ca. 1250 l Wasser bei ca. 1/2 m2 Bodengrund, welches aus dem Aquarium in einer Höhe von ca. 30 cm angesaugt wird, unter den Bodengrund. Das Wasser steigt dann von unten nach oben durch den Bodengrund und verhindert Ablagerungen durch Futter sowie Faulstellen. Ein Mulmabsaugen ist nicht mehr erforderlich. Die Körnung des Bodengrunds beträgt ca. 3-6 mm und die Höhe des Bodengrunds ca. 1-2 cm.
    Allerdings nutze ich einen Schnellfilter mit Filterwatte und hohem Durchsatz. Die Filterwatte wechsle ich täglich. Bleibt diese länger als 3 Tage im Schnellfilter, steigt der Nitratgehalt bereits nachweislich an. Meine Nitratwerte liegen gesichert unter 1 mg/l; in der Regel bei 0,3-0,2 mg/l.
    Wichtig ist aber auch, das der Bodengrund an der Oberfläche ständig mit wechselnder Strömungsgeschwindigkeit und aus unterschiedlichen Richtungen angeströmt wird. Andauernde Strömung aus unterschiedlichen Richtungen mögen Cyano-Bakterien nicht.


    In dieser Situation würde ich sehr vorsichtig vorgehen und nur schrittweise den Bodengrund durchwaschen, dh. in mindestens 3 bis 4 Etappen. Den Bodengrund ausspülen, überbrühen mit heißen Wasser, nochmals ausspülen und dann 3-4 Tage unter UO-Wasser im Eimer o.ä. stehen lassen. Steigt der Nitatgehalt in den 3-4 Tagen über 1 mg/l an, nochmals überbrühen und ausspülen. Erst wenn der Nitratgehalt sich nicht mehr ändert, kann der Bodengrund wieder ins Aquarium zurück. Hier ist Geduld gefragt. Die Wasserwerte im Aquarium würde ich täglich kontrollieren. Einen Wasserwechsel nicht durchführen, da sich das System wieder einregulieren soll. Zur Unterstützung würde ich den Anteil an lebenden Gestein erhöhen und Bakterien z.B. von RedSea oder MicrobeLift zur Nitratreduzierung hinzugeben.


    Gruß


    Norbert

  • Wichtig ist aber auch, das der Bodengrund an der Oberfläche ständig mit wechselnder Strömungsgeschwindigkeit und aus unterschiedlichen Richtungen angeströmt wird. Andauernde Strömung aus unterschiedlichen Richtungen mögen Cyano-Bakterien nicht.

    Hallo Norbert,


    bist du dir da wirklich sicher??? Es gibt nähmlich Untersuchungen der Universität Bremen, wonach stärkere Strömungen und Verwirbelungen den Zusammenschluss von Cyanobakterien zu Matten und Belägen gerade fördern.


    Gruß


    Bernd


    Ps. Eine Durchspülung des Bodengrundes von unten hat man früher versucht, ist aber wieder davon abgekommen, da dies wie ein Kiesfilter wirkt. Es wird da mehr in den Bodengrund eingetragen als ausgespült.

  • Hi Norbert


    (jetzt schreibe ich mir schon selbst :grinning_squinting_face: :winking_face: )


    ich bin auch etwas überrascht, ich würde da Bernd Recht geben. Da ich auch diese Bodenfilter einige Jahre lang genutzt habe, hätte ich jetzt genau anders herum argumentiert. Besonders Schwämme etc. nutzten m.M. und m.E nach den "Hohlraum unter dem Sand. Dann verstopften nach und nach die eckigen Löcher und es wurden nur noch ganz wenigen Stellen durch gesaugt.


    iWie lang betreibst du diese Methode schon?


    Gruß Norbert

  • Hallo zusammen!


    War das nicht so, dass hier die Praxis der Theorie ein Bein stellte? Die Hoffnung auf einen perfekt arbeitenden Bodenfilter scheiterte ziemlich schnell an der unterschiedlichen Verbackung der Materie. Was anfangs noch halbwegs gleichmäßig den Weg von oben nach unten (oder umgekehrt) fand, suchte sich später den Weg des geringsten Widerstandes. Das waren dann bestenfalls einige groessere Lücken im System. Der Rest verkam zur Nitratschleuder. Natürlich kann man akribisch in kurzen Zeitabständen den gesamten Bodengrund durchforsten. Aber macht dieser Aufwand Sinn?
    Ich halte dieses System heute immer noch für eine instabile Angelegenheit. Biologisch gesehen.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

    Einmal editiert, zuletzt von hajo ()

  • Hallo Bernd,


    am Freitag saugte ich den gesamten Bodengrund (also
    den Dreck) mit Mulmglocke ab. Heute schon wieder komplett mit Mulm
    voll... Das nach 2 Tagen!!
    Große Wasserwechsel habe ich schon gemacht, alles wurde schlimmer.
    Die Cyanos habe ich seit 2 Monaten und zwar auf den Tag genau nach Wechsel von LED GHL Mitras auf ATI Hybrid.
    Also kann sehr wohl dort der Fehler liegen.
    Meine Wasserwerte (siehe oben) habe ich von ATI überprüfen lassen. Ist im Anhang!


    lg michael

  • Hallo Michael,


    die enormen und schnellen Mulmablagerungen deuten auf einen rapiden Abbau der biologischen Oberflächen hin. Das kann natürlich auch, muss aber nicht, mit der ad hoc geänderten Beleuchtungart zusammenhaengen. Dass bei Lampenwechsel Cyanos auftreten, ist schon mehrfach berichtet worden. Der Wechsel des Systems koennte auch ein Grund sein..
    An eine alleinige Ursache denke ich nicht.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Michael,


    hast du dir schon Gedanken gemacht woher die hohen Nitratwerte kommen ? Dafür gibt es ja zwei Komponenten, einmal der Eintrag (zu starke Fütterung oder zu hoher Fischbesatz?) und dann die unzureichende Entfernung (Abschäumung, Wasserwechsel). Du hast ja von großen Wasserwechseln geschrieben. Dann müssten die Werte eigentlich gefallen sein.


    Bei deinem ATI-Test habe ich die NO3-Werte übrigens nicht gesehen. Eigener Test?


    Was ist mit den angeblichen Dinoflagellaten (richtig mikroskopiert ?).


    Mein Rat bleibt bestehen. Gründlich Reinigung, wenige, aber frische lebende Stein, großer Wasserwechsel und dann das System in Ruhe lassen. Ständige Veränderungen sind problematisch.


    Gruß


    Bernd

  • Hi Norbert,
    Hi Bernd,



    die Bodengrunddurchflutung funktioniert nur mit mehreren leistungsstarken Pumpen, groben Bodengrund mit einer Körnung von mindestens 3 mm und bis max. 2 cm gleichmäßige Bodengrundhöhe um eine Filterwirkung (Bodenfilter) möglichst zu vermeiden. Es darf auch nahezu kein Bodengrund durch die Schlitze auf die Bodenscheibe fallen. Die Pumpen, die das Wasser in die Hohlräume unter dem Bodengrund drücken, werden regelmäßig gereinigt. Hin und wieder hebe ich mal ein Segment an, und kontrolliere, wie es darunter ausschaut. Ein Bewuchs im Hohlraum unter dem Bodengrund konnte ich noch nicht feststellen. Ich habe jedoch nur 35-40 % der Grundfläche mit Bodengrund abgedeckt. Über die Hälfte der Bodenfläche sind mit lebenden Steinen und Riffkeramik belegt, die ebenfalls auf diesem System stehen und die Strömung durch den Bodengrund verstärken. Das Wasser sucht sich den Weg des geringsten Widerstandes, d.h durch den Bodengrund.


    Das System läuft jetzt 8 Jahre stabil. Faulstellen und Nitratprobleme kenne ich in diesem Aquarium nicht.


    Neben SPS und LPS Korallen wachsen bei mir eine Reihe verschiedener Gorgonien, die viel Strömung aus unterschiedlichen Richtungen mit unterschiedlicher Stärke benötigen. Um etwas mehr "Wirbel" in das Wasser zu bekommen arbeiten 4 stationäre Strömungspumpen gerade aus und zusätzlich 2 Strömungpumpen
    als Wavemaker. Zuvor hatte ich regelmäßig im März Cyanos immer an einer bestimmten Stelle. Mit CyanoClean war das Übel nach 14 Tagen verschwunden. Nach dem ich die Strömungsverhältnisse verbessert habe, sind auch die Cyanos verschwunden. Deshalb gehe ich davon aus, dass Cyanos stärkere Strömung nicht so mögen.


    Gruß


    Norbert

  • Servus


    Ich gehe auch davon aus, das mehrere Sachen zusammen spielen. Nur an einer Änderung z.B. Licht wird es nicht liegen. Kann aber sein.


    Jetzt auf alle Fälle keine Änderungen mehr vornehmen. Lass der Aquarium Biologie Zeit sich zu erholen.
    Ganz normal das Becken weiter Pflegen, Algen absaugen und gut beobachten.
    Wie sieht es mit Einsiedler, Schnecken und solchen nützlichen Tieren aus ?


    Viel Glück


    Marcus

  • Hallo Bernd,


    habe bestimmt Wasserwechsel mit 30% gemacht. NO3 blieb jedoch. Ist mir selber ein Rätsel. Einen Doc habe ich schon hergegeben vor 4 Wochen.Ich füttere auch schon weniger.
    NO3 Test von Salifert (der neue) und von Gilbers der teure. Beide zeigen das gleiche an. Wenn ich Osmodewasser "aufsalze" ist NO3=0
    Mikroskop habe ich keines.
    OK werde es so machen wie Du gesagt hast.


    Einsiedler habe ich, aber nicht mehr so viele.


    LG Michael

  • Warum bauen die biologischen Oberflächen so schnell ab ?
    Was würdest Du tun ?


    LG Michael





    Hallo Michael,


    Wenn ich genau wüsste warum, dann waeren wir schon ein Stück weiter. :frowning_face:
    Die Folgen des Zersetzungsprozesses des Aufwuchses müsstest du doch
    bemerken. Teile des Mikrokosmos im Becken, koennen
    durch eine Veränderung im Lichtspektrum, wie auch in der Lichtintensität,
    erheblich gestoert werden, also auch absterben. Aehnlich koennen sich auch
    Zooxanthellen so verhalten.
    Verfahre so, wie Bernd im letzten Absatz empfohlen. Mehr kann man auch
    aus meiner Sicht nicht tun.
    Bakterielle Impfungen werden zwar immer wieder angepriesen, machen aber
    nach meinen Beobachtungen selten Sinn. Meist kommt der Besuch nach einigen Wochen wieder.
    Woran es dann lag, wenn es einmal wirklich geklappt hat, kann meist nicht mehr sicher geklärt werden.
    Der nächste Betroffene mit den gleichen Erwartungen kommt zu ganz anderen Erkenntnissen. Leider.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Norbert,


    ich betreibe mein stark mit div. Korallen zugewachsenes Becken unverändert seit 2004 mit relativ schwacher Strömung. Es war bisher immer frei von Cyanos, obwohl sie im großen Algenrefugium immer wieder einmal auftauchen. Probleme mit zu hohen Nährstoffen hatte ich nie. Ich muss eher auf Limitierungsgefahren achten.


    Dein Konzept mit der Bodendurchflutung überzeugt mich ehrlich gesagt nicht, zumal ja der Boden unterschiedlich abgedeckt ist und damit für das durchströmende Wasser auch unterschiedliche Widerstandszonen bestehen. Aber wenn du zufrieden bist, dann ist ja alles bestens. Nur als Problemlösung für den Themensteller scheint es mir eher fragwürdig.


    Gruß


    Bernd

  • Guten Abend Michael,


    na du hast ja sehr viel Ähnlichkeit mit meinem Becken.
    Erstmal tut es mir leid für dich, sowas kann einem schon ganz schön die Nerven rauben, wichtig ist das du sie nicht verlierst...


    Wie Bernd schon sagt, hast du mit den Systemwechsel+Beleuchtungswechsel ganz schön Achterbahn ins Becken gebracht.
    Was mir einfach auffällt, bzw. was ich noch machen würde:
    --> Rot bei den LED´s erstmal ganz rausnehmen, in der Coral Plus ist genug Rot drin, kannst du später, wenn alles passt wieder was hochfahren.
    --> Royal Blau noch weiter runter auf 160-170, du hast ja schon eine sehr blaulastige Röhrenkombi drin.
    --> Alles raus aus dem Technikbecken, wenn da nicht gut Beleuchtet und beströmt wird hast du da schnell Gammelsteine, die mehr Schaden wie nutzen.
    --> Weniger Füttern, wenn ich richtig gelesen habe fütterst du 2mal Trockenfutter und 1-2mal Frost? Ich würde einmal etwas Trockenfutter und 1mal Frostfutter.


    Und dann wirklich die Hände aus dem Becken und ruhe ruhe ruhe.


    Dein verstärkter Mulm, denke ich kommt daher, das nun ein Großteil deiner Microfauna durch den Wegfall von Sangokai abstirbt und sich ablagert.

  • Hallo Michael,


    es ist schon seltsam, Du machst sozusagen alles richtig, was in den letzten Wochen diskutiert wurde (von Beleuchtung über Lebendgestein vs. Riffkeramik und Deko-Oberfläche usw.), und trotzdem hast Du Probleme. Das ist jetzt bestimmt kein Vorwurf gegen Dich, es zeigt nur, dass die ganzen Versuche, Probleme einer bestimmten physikalischen Ursache zuzuweisen, wenig bis nichts wert sind.


    Es wurde ja schon einiges geschrieben, dem ich mich nur anschließen kann, z. B. die Algen einmal mikroskopisch zu überprüfen, ob es denn Dinoflagellaten sind. Du kannst auch gerne eine Probe an mich schicken, Tropic-Marin-Adresse von der HP.


    Es wurde auch schon geschrieben, dass Du ein verschobenes Nitrat-Phosphat-Verhältnis hast mit starkem Überwiegen des Nitrates. Das ist m. E. auch die Hauptursache für Deine Probleme, sowohl bei den Korallen als auch beim Mulm. Die Korallen mögen dieses Missverhältnis nicht, das braucht man nicht sehr viel weiter ausführen.


    Der Mulm entsteht meiner Meinung nach durch die Kombination dieses Missverhältnisses mit Calciumzufuhr mit oder vielleicht auch ohne die Zufuhr von organischem Kohlenstoff und dessen Abbau. An den Orten, wo Phosphat dem Wasser entzogen wird, entstehen Kalkausfällungen und andere Mineralien, die zusammen mit Schleimstoffen von Algen und Bakterien diesen Mulm bilden. Dieser Phosphatentzug wird durch das Überwiegen des Stickstoffes im System begünstigt.


    Wichtig finde ich auch hier größere Wasserwechsel, um das Nitrat schon dadurch etwas zu nivellieren. Auch sonst sollten diese hilfreich sein, die Wasserverhältnisse in Ordnung zu bringen. Dabei ist ein Harzfilter hinter der UO-Anlage hilfreich und sinnvoll.


    Eigentlich sieht Dein Aquarium ein bisschen aus, als würde es immer noch oder wieder eine Einfahrphase durchmachen. Längerfristig solltest Du also mehr Stabilität anstreben, das wurde aber auch schon von meinen Vorschreibern geschrieben. :smiling_face:


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Michael 123,


    ich hatte jahrelang das gleiche Problem wie Du und habe es nach langen Versuchen endlich im Griff.


    Hier eine kurze Auflistung wie ich gegen das Nitratproblem vorgegangen bin:


    1.) TM Pellets wurden durch N-P Reducing Biopellets ersetzt
    2.) Dosierung von TM Bacto-Balance kompl. eingestellt
    3.) Filterbecken mit 40l Siporax Pond bestückt
    4.) Microbelift Special Blend & Therap P im wechselnden Einsatz


    Siehe da, der Nitratgehalt ist inzwischen von 60 mg/l auf 10 mg/l gefallen!


    Salzige Grüße
    Michael 64331

  • Hallo Michael,


    Deine Wasserprobe ist gestern Mittag angekommen. Ich habe sie dann am Abend mikroskopiert. Leider hat sie etwas unter Sauerstoffmangel gelitten, so dass zumindest tierisches Leben erstickt war. Zum tierischen Leben gehörte z. B. ein Würmchen, aber auch eine Scherenassel. Daneben gab es auch einige Foraminiferen, unbekannte Reste von Lebewesen, eine Scherenassel, ein paar planktonische und bodenlebende Diatomeen, und vor allem eine Algenart, die ich zumindest nicht positiv als Dinoflagellaten indentifizieren konnte. Die Algen waren rund und ohne sichtbaren Panzer. Es ist unklar, ob sie vielleicht schon Auflösungserscheinungen zeigten oder ob es sich um einen panzerlosen Dinoflagellaten, ein festsitzendes Stadium, handelt. Farblich könnten es Dinoflagellaten gewesen sein. Da einiges schon abgestorben war, waren auch reichlich Bakterien vorhanden.


    Insgesamt erschien die biologische Vielfalt und Aktivität eher hoch, so wie ich es hauptsächlich von jüngeren Becken kenne. Also, auch unter dem Mikroskop wirkte es so, als wäre die Einfahrphase noch nicht abgeschlossen oder zumindest so, als hätte das Becken eine gewisse Reife noch nicht erreicht.


    Bilder kann ich heute Abend einstellen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    soll ich Dir nochmals eine Probe schicken? Ich hatte das Gefäss voll mit Wasser gemacht und unter Wasser luftdicht verschlossen. So wie ich normal Wasserprobe an Gilbers etc. schicke.. War das falsch?
    Könntest Du bitte mal NO3 messen?
    Das Aquarium steht schon 2,5 Jahre. Alles sehr komisch. Das Absterben der Korallen geht weiter. Bin schon am verzweifeln....


    LG Michael

  • Hallo zusammen,


    ich sehe bei den Fotos rechts zwei Pumpen und den Zulauf, die vermutlich eine ständige Strömung nach links bewirken. Von links strömt dann die Strömungspumpe nach rechts. Heben sich die Strömungen nicht nahezu auf? Ist am Boden eine Strömung vorhanden?


    Schöne Grüße
    Mirco

  • Hallo Michael,


    eine neue Probe wäre nicht schlecht, auch wegen der Nitrat-Messung. Ich denke, bei Nitrit und Nitrat wird sich durch die bakterielle Aktivität unter Sauerstoff-Mangel schon einiges getan haben. Da ich nicht viel Wasser brauche, reicht es, das Becherchen halbvoll zu machen, und so abzuschicken, dass die Versanddauer möglichst kurz ist. Interessant zu mikroskopieren war die Probe allemal.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Michael,


    hier die Bilder von gestern Abend.


    1) Tote Scherenassel
    2) Unbekannter Überrest, mehrfach gefunden
    3) + 4) Bodenlebende Diatomeen
    5) Planktonische Diatomee mit langen Schwebefortsätzen und unbekannte Alge, möglicherweise auch eine Diatomee (links)

  • ... und noch
    6) Cyanobakterie Oscillatoria und die häufigste kugelige Alge in der für Dinoflagellaten, aber auch für Goldalgen typischen goldbraunen Farbe
    7) Deutlich kleinere Alge von goldbrauner Farbe
    8 ) Dieser Krümel schien Bakterien anzulocken, die hin- und wieder wegschwammen. Die kleinen Pünktchen sind die Bakterien.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen,


    ich werde mal versuchen, genauer herauszubekommen, was Bild 2 zeigt. Mein Verdacht geht in Richtung Foraminiferen, die es auch in dieser gestreckten Gestalt gibt. Dafür spricht die Kammerung, die schwache Andeutung weiterer Kammern und die poröse Struktur.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Michael,


    die Probe ist angekommen. Die Tests auf Nitrit und Nitrat waren negativ.


    Auffällig war ein ziemlich starker Geruch nach Koralle, kann es gerade nicht besser beschreiben. Bemerkst Du das bei Deinem Aquarium auch oder hat sich dieser Geruch erst aus der Sedimentprobe entwickelt?


    Leider bin ich nicht mehr zum Mikroskopieren gekommen. Ich werde noch einen Blick drauf werfen. Eine mit blosem Auge sichtbare Bakterienentwicklung gibt es nicht, also könnte die Probe noch in Ordnung sein, auch wenn sich die Zusammensetzung der Mikroorganismen etwas verändert haben könnte.


    Gruß


    Hans-Werner

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!