Osmoseanlage und vorgeschaltete Wasserenthärtungsanlage

  • Hallo,
    Wir haben jetzt zu Hause eine zentrale Wasserenthärtungsanlage auf der Basis der Regenerierung mit Salztabletten.
    Das Ausgangswasser nach der Enthärtung hat einen Härtegrad von 7 dh.
    Bedeutet das irgendein Problem für mein Aquarienwasser, das im Nachgang über eine Vertex Puratek Osmose läuft??
    Danke schon mal vorab.
    Liebe Grüße
    Ameo

  • Hallo Ameo,


    nein kein Problem für dein Wasser, hat nur eine Nebenwirkung - deine Osmosemembran lebt länger :smiling_face:

    Gruß Jürgen


    Panoramabecken 200x70x60, Photon Plus 2x400W Megachrome Coral 14K E40 + 4x54W T5 Aqua Science Special 15K, 2x Tunze Stream 12000 l/h,ATK Abschäumer150cm mit The Pump 40


    Die Summe der auf der Erde vorhandenen Intelligenz bleibt ewig gleich. Nur die Bevölkerung wächst ständig...

  • Hallo Ameo,


    habt ihr eine Entkalkungsanlage von BWT? Warum Resthärte auf 7? Da gibts doch wieder Kalkflecken auf den Armaturen :winking_face:

    Beleuchtung: ATI Sunpower 8x80 Watt T5,Strömung: 2x Tunze 6105, Abschäumer: RE Double Cone 180 mit RD3 speedy, Balling Zeo und blaue Flaschen nach Gusto
    Extra bavariam non est vita et si est vita non es ita




    Viele Grüße
    Stefan

  • Hallo Ameo,


    habt ihr eine Entkalkungsanlage von BWT? Warum Resthärte auf 7? Da gibts doch wieder Kalkflecken auf den Armaturen :winking_face:

    Nein...Judo.
    Gem. den EG-Richtlinien wird bei Wasserenthärtungsanlagen das Trinkwasser auf die ideale Wasserhärte von ca. 8 °dH eingestellt. Es erfolgt also immer nur eine Teilenthärtung des Wassers. In diesem Wasser sind pro Liter z.B. 60 mg Calcium sowie alle wichtigen Mineralien und Spurenelemente in ausreichendem Maß vorhanden. Die Gesamtmineralisation des Wassers wird nicht reduziert.
    Außerdem kann es sein, dass Wasser mit sehr niedrigen dh Korrosion erzeugt, insbesondere bei kupferleitungen.
    LG
    Ameo

  • Hi Ameo


    Im Idealfall hängst du jetzt die Osmose gleich nach dem Enthärter rein!
    Also ohne Verschnitt und deine Menbrane lebt gleich noch länger... :winking_face:

    Liebe Grüsse Andi



    80x80x70 Becken mit Filterbecken im Nebenraum, insgesamt 524Lt.
    Beleuchtung: 1x AI Hydra, 2x AI Sol, 160er Mini Bubbel King, Rück-
    förderung Red Dragon 3, 50W, Closed Loop Strömung mit
    2x Abyzz A200 gesteuert über GHL Profilux 3,Theiling Rollermat,
    Bubbel-Magnus Wirbelbettfilter Zeitweise mit Kohle.

  • Hallo Ameo,


    für die Verwendung als Trinkwasser ist es auf jeden Fall sinnvoll,
    es nicht völlig zu enhärten. Enthärtung bedeutet (gesunde) Calciumionen
    durch (weniger gesunde) Natriumionen zu ersetzen.


    Für die Umkehrosmoseanlage ist es umgekehrt:
    Je weniger Calciumionen im Wasser sind, desto länger hält sie.

  • Hallo Armin,


    wenn ich es richtig verstehe hält die Membran der Umkehrosmoseanlage länger wenn ich eine Wasserenthärtungsanlage vorgeschaltet habe.
    Bevor ich diesen Beitrag gefunden habe, hatte ich bei einem Anbieter von Umkehrosmoseanlagen nachgefragt und da kam die Antwort:
    „Eine Wasserenthärtungsanlage ist grundsätzlich kein Problem, wenn der Abstand dazu mind.
    5 bis 6 Meter beträgt und nicht zuviel Salz zugeführt wird.
    Das Salz für die Rückspülung des Harzbettes der Enthärtungsanlage geht nicht mehr ganz aus dem Wasser.
    Wenn es eine niedrige Dosierung ist, ist es kein Problem. Jedoch um so höher der Salzgehalt im Wasser
    um so schlechter die Durchlässigkeit der Membranen.“



    Das finde ich zwar nicht gegensätzlich aber doch etwas verwirrend.
    Danke für eine helfende Antwort.


    Gruß
    Jan

  • Hallo Jan,



    die letzte Antwort von Armin stammt vom 21. Mai 2017. Insofern zu hoffen, dass du noch eine Antwort bekommst, ist schon bewundernswert.


    Aber die Antwort hast du dir doch oben schon selber gegeben. Die Enthärtungsanlage ersetzt Kalzium- und Magnesium-Ionen durch Natriumionen . Diese sind dann halt im Wasser (und wollen nun anstelle der Calciumionen entfernt werden).


    Als Osmose bezeichnet den Prozess des Konzentrationsausgleich zwischen zwei Flüssigkeiten durch eine halbdurchlässige Membran. Dies tritt immer dann auf, wenn zwei wässrige Lösungen mit unterschiedlicher Ionen-Konzentration durch eine semipermeable Membran (Wand) getrennt sind. Diese wollen immer einen einen Konzentrationsausgleich durchführen. Das bedeutet, dass Ionen im Regelfall von der hochkonzentrierten Seite auf die Seite der niedrigeren Konzentration gelangen wollen. Da nun aber die Membran eine für größere Ionen eine unüberwindbare Barriere darstellt, weil die größeren die Ionen aufgrund ihrer molekularen Größe die Membran nicht durchdringen können (und weil auf der einen Seite der Osmoseanlage zudem zusätzlich ein höherer Druck anliegt), strömen statt dessen die kleineren Wassermoleküle (diese sind im Vergleich zu den anderen Ionen winzig) von der niedrig konzentrierten Seite auf die höher konzentrierte Seite.


    Wenn zuviel Natriumionen im Wasser sind, benötigst du einen höheren Druck und das Verhältnis Osmosewasser zu Restwasser (Abfall) wird ungünstiger. Das Gleiche gilt aber auch für Calciumionen. Zwischen den Ionen besteht größenmäßig gar kein so großer Unterschied, allerdings können die Calciumionen Kalk bilden und damit zur "Verstopfung" führen. Mit einer regelmäßigen (automatischen) Rückspülung sollte das aber kein Problem sein. Burkhard kann das sicher besser erklären.


    Ich nutze übrigens eine UO-Anlage hinter einer Enthärtungsanlage seit -Jahren ohne Probleme.







    LG
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    das ist ja der Vorteil in einem Forum, dass man alte Beiträge wieder vorholen kann.
    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.das hilft mir weiter.
    Welche Umkehrosmoseanlage nutzt du ?


    Gruß
    Jan

  • Eine Enthärtungsanlage, die ordnungsgemäß funktioniert, tauscht lediglich alle 2wertigen positiven Ionen (Ca, Mg, Sr und vor allem Ba) gegen Natrium aus. Vollenthärtetes Wasser ist für die menschliche Ernährung nicht gerade perfekt, da wir sowie so zu viel Natrium zu uns nehmen. An der Leitfähigkeit des enthärteten Wassers ändert sich (fast) nichts. Sollte die Enthärtung nicht korrekt arbeiten, kann es nach einem Regenerierungsvorgang zu erhöhten Leitfähigkeiten kommen, verursacht durch die Natriumchloridsole des Soletanks. Die NaCl-Sole wird für die Regenerierung des Austauscherharzes benötigt.
    Für den Betrieb einer nachgeschalteten Umkehrosmoseanlage ist enthärtetes Wasser perfekt, da es nicht zu Calciumcarbonat- und insbesondere nicht zu Bariumsulfatausfällungen kommen kann. Barium ist meist nicht in den Wasseranalysen der Wasseranbieter aufgeführt - schade. Denn selbst einige Milligramm pro Liter Barium können schnell eine RO-Membran zerstören (siehe Fotos: Bariumsulfatausfällungen auf einer RO-Membran). Da hilft auch keine Zitronensäure oder Salzsäure mehr.
    Die perfekte Anordnung ist:
    - Wasserleitung vom Versorger
    - Enthärtungsanlage, die auf Null Härte reduziert
    - Bypass für die Umkehrosmoseanlage
    - Verschneideventil, dass dem enthärteten Wasser ein wenig Rohwasser beimengt, um nicht allzuviel Natrium im Wasser zu haben
    - Wasserleitungen im Haus.






    „Eine Wasserenthärtungsanlage ist grundsätzlich kein Problem, wenn der Abstand dazu mind.
    5 bis 6 Meter beträgt und nicht zuviel Salz zugeführt wird.
    Das Salz für die Rückspülung des Harzbettes der Enthärtungsanlage geht nicht mehr ganz aus dem Wasser.
    Wenn es eine niedrige Dosierung ist, ist es kein Problem. Jedoch um so höher der Salzgehalt im Wasser
    um so schlechter die Durchlässigkeit der Membranen.“

    Was die 5-6 m sollen, weiß ich nicht.
    Wenn das Salz (es ist wohl NaCl gemeint) nicht mehr ganz aus dem Wasser geht, stimmt etwas nicht oder die Enthärtung ist Schrott.
    Die Durchlässigkeit der Membran verändert sich nicht, nur der benötigte Wasserdruck für die gleiche Leistung steigt an, wenn mehr Salze im Rohwasser sind.

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