Defizit in den Wasserwerten.

    Hallo Meerwasseraquarianer,


    nach langer Zeit melde ich mal mal wieder mit einem Anliegen an euch.


    Ich habe festgestellt, dass sich bei mir ein Defizit in den Wasserwerten einpendelt, bzw eingependelt hat.


    Es handelt sich darum, dass das Verhältniss Phosphat zu Nitrat nicht stimmt und sich meines erachtens nach langsam anfängt negativ auszuwirken.


    Hier mal die Aktuellen Wasserwerte


    Dichte 1,026 (gemessen mit Spindel)
    KH 8 (gemessen mit Tropic Marin)
    PH 8,2 (gemessen mit Tropic Marin)
    Nitrit n.n (tropic Marin)
    Nitrat n.n (tropic Marin)
    Phosphat 0,1 mg/l (Tropic Marin / Salifert)
    Mg 1800 mg/l (Salifert so hoch aufgrund Einsatz von Kent Tech M Wegen Bryopsis)
    Ca 460mg/l (Saifert)


    Mache alle 10 tage 10% Wasserwechsel mit Osmosewasser.
    Abschäumer läuft 24/7
    Beleuchtung T5 12 Std am tag HQI 150W 6 Std am Tag.


    Aktueller Besatz


    1X Lysmata amboinensis
    3x Elysia crispata
    1x Tripneustes gratilla
    1x Synchiropus splendidus


    1 Stock Zoanthus
    1x Sinularia ssp.
    2x Sacrophyton
    1x Acanthastrea
    1x Euphylia Parancora
    1x Euphylia glabrescens


    Kann das Einsetzen von Kent und der Hohe MG Gehalt der Ausschlag für das Defizit in den werten sein?

    Hallo Rene,


    naja, Defizit in den Werten besteht wenn dann nur beim Nitratwert. Ob das jetzt aber so schlimm ist….


    Was sind denn Deine Beobachtungen, da Du schreibst "dass es langsam anfängt sich auszuwirken"?


    Wie hoch war der PO4-Wert vorher und der NO3-Wert?
    Sind die Tests mit einer Referenz überprüft?


    Deine Dichte ist etwas erhöht. Hat dies einen Grund?


    Bevor man Dir jetzt Phosphatadsorber o.ä. empfiehlt, wäre es sinnvoll das erstmal zu klären.
    Hast Du mal versucht, Deinen Abschäumer trockener einzustellen?


    Hast Du wirklich nur einen Fisch in Deinem Becken?
    Maße waren ja 55 x 55 x 55 cm…..war in Deinem Beckenthread zu lesen. Außerdem stand da, dass Du vor kurzem umgebaut hast. Das kann natürlich auch evt. beim PO4-Wert eine Rolle spielen.


    Mach doch bitte mal eine Gesamtaufnahme, dann kann man die Gesamtsituation etwas besser beurteilen.


    Gruß,
    Matthias

    Hallo Matthias,
    die Beobachtungen gehen dahin ,dass ich mittlerweile jeden Tag die Scheiben Putzen kann weil sie voll mit Algen sind. Der erste Verdacht war Silikat im Osmosewasser aber der test hat das nicht bestätigt. Auch bilden sich relativ schnell Beläge auf dem boden (schätze cyanos).
    Auch geht mit eine Euphylia langsam ein.


    Die werte Vorher waren Po4 nn - 0,05 mg/l und Nitrat zischen 10 - 15 mg/l.
    Allerdings waren diese Werte auch noch einige Zeit nach dem Umbau in diesem Bereich.


    Der Abschäumer steht so trocken wie es geht bekomme die Schraube für die Luftzufuhr nicht mehr weiter reingeschraubt.


    Die dichte ist bedingt durch den relativ hohen Magnesiumwert soch hoch (Bryopsis Bekämpfung)


    Das einzige was ich verändert habe (Im März) nach einem Fischsterben aufgrund von Pünktchen wurde ein UVC-Klärer angeschlossen.


    Werde versuchen so schnell wie möglich eine / mehrere Aufnahmen zu schicken.

    So hier mal schnell ein paar Fotos mit dem Smartphone aufgenommen


    Ich bitte zu beachten, dass die Strömungspumpe nur so voll sitzt weil ich vor ca. einer Stunde die Scheiben gereinigt habe.
    Der Strömer sowie das Abschäumergehäuse und der Rest werden von mit TÄGLICH gereinigt und diese Fotos sind VOR DEM REINIGEN entstanden.


    Die Luftblasen die zusehen sind kommen aus dem Anschäumer ein Tunze Problem welches ich bis heute nicht beheben konnte.

    Hallo Rene,


    danke für die Bilder.


    ist das die einzige Strömungspumpe?
    Die reicht mit Sicherheit nicht aus um überall genügend Strömung zu erzeugen.


    Was hast Du für eine Lampe, wie ist die eingestellt?


    Würde einfach mal das Kent weglassen. Keine Ahnung, ob das überhaupt was bringt. Gibt ja verschiedene Berichte.
    Beobachte das doch mal dann.


    Du könntest natürlich auch etwas Stickstoff in Form von Nitrat zudosieren. Gibt bei Mrutzek das Stickstoff+.
    PO4-Adsorber wäre auch eine Möglichkeit, den PO4-Wert etwas runterzubekommen, wobei 0,1 mg/l für Dein Becken absolut in Ordnung ist. Würde keinen Adsorber verwenden, sondern eher Stickstoff dosieren.
    Einfach ein bisschen dazugeben, dann siehst Du ob es eine Verbesserung gibt.


    Ich finde 1 Fisch etwas wenig für Dein Becken.


    Gruß,
    Matthias

    Also Ja es ist die einzige Strömungspumpe wenn es daran liegen sollte, werde ich schnellstmöglich eine Nachrüsten. GGF. eine die Seitlich strömt.


    Ich habe 1x Giesemann Super Purpel 24W T5, einmal Giesemann Super actinic blue 24W T5. Die gehen Morgens um 9 Uhr an und brennen bis um 21 Uhr durch.
    Dann einen Giesemann Megachrome Christal HQI 150W Brenner der Verrichtet seinen Dienst von 12 bis 18 Uhr.
    Alle Leuchtmittel wurden Ende Januar anfang Februar gewechselt.


    Durch das kent habe ich die Bryopsois relativ gut in den Griff bekommen allerdings weg sind diese Immernoch nicht. Das Komplette Riff ist verklebt, sodass ich alles an Steinen wechseln müsste, wenn ich diesen Weg gehen möchte.


    Der generelle Po4 Wert macht mir eigentlich kein Kopfzerbrechen also würde ich persönlich auch keinen Adsorber wollen, sondern eher versuchen wollen den Nitrat Wert anzuheben.


    1 Fisch finde ich auch zu wenig. Allerdings das was ich gerne halten würde ist oder wird für dieses Becken zu groß.
    Zwar ist geplant sich nach der Hochzeit ein größeres anzuschaffen aber es wäre falsch sich jetzt Fische zu kaufen, die mit der Zeit zu groß werden, denn wenn dem Beckenkauf was dazwischen kommt stehe ich mit dem nächten Problem da.

    Zitat von SCAR

    wenn es daran liegen sollte, werde ich schnellstmöglich eine Nachrüsten.

    Hallo Rene,


    das habe ich nicht gesagt und auch nicht gemeint. :winking_face:


    Ist mir halt so aufgefallen und ich denke, dass es gut wäre mehr Strömung zu haben.


    Zitat von SCAR

    1 Fisch finde ich auch zu wenig. Allerdings das was ich gerne halten würde ist oder wird für dieses Becken zu groß.

    Wie sieht's mit Clownfischen aus? Die gefallen eigentlich fast jedem. :smiling_face:
    Oder Riffbarsche…


    Bryopsis kommen gerne, wenn im Becken zu wenig Stickstoff ist.
    Wenn Du keine Fische dazusetzt, würde ich eben zudosieren.


    Wäre jetzt mein Gedanke dazu.


    Gruß,
    Matthias

    Hallo Rene,


    nach den Fotos zu urteilen (was man immer nur mit Vorbehalt machen Kann) sehen die Bodenbeläge sehr nach Cyanobakterien aus. Mit der Strömung hat dies ganz bestimmt nichts zu tun. Die Beläge sind ja noch im grenzwertigen Bereich. Ich empfehle das ständige manuelle Stören der Beläge (häufiges Abpinseln). Dadurch verhindert man, dass sich die Cyanos durch Abgabe von Hemmstoffen auf Dauer festsetzen und so die Ansiedlung konkurrierender Mikroorganismen behindern. Man braucht allerdings schon ordentlich Geduld. Zusätzlich sinnvoll ist auch das Einbringen von einigen wenigen frischen lebenden Steinen, oft helfen auch noch Erdaufgüsse; Bakterienpräparate bringen dagegen nichts.


    Gruß


    Bernd

    Zitat von Bernd Koberstaedt

    sehen die Bodenbeläge sehr nach Cyanobakterien aus. Mit der Strömung hat dies ganz bestimmt nichts zu tun.


    Hallo Bernd,


    das mit dem dezenten Einbringen von frischem LG finde ich eine hervorragende Idee.
    Bringt häufig eine wirkliche Verbesserung fürs ganze Becken.


    Aber gibt es nicht auch oft die Beobachtung, dass eine Veränderung der Strömung oder eine stärkere Strömung an Stellen mit zu wenig Strömung (dort sitzen ja häufig die Cyanos), eine Besserung bringen kann?
    Gibt ja verschiedene Möglichkeiten bei Cyanos zu reagieren, Du hast sehr gute Möglichkeiten genannt.


    Aber die Strömung sehe ich als nicht unwichtigen Punkt an.
    Zumindest wäre es bei Rene ein Versuch wert.


    Ich denke im Becken ist evt. zu wenig Stickstoff.
    Dies kann sowohl das Wachstum von Bryopsis als auch das Wachstum von Cyanos begünstigen.
    Durch geringe Zugabe von Stickstoff+ oder Sangokai nutri-complete könnte man das mal ausprobieren, ob eine Verbesserung erreicht wird.


    Was ist Deine Meinung?




    Gruß,
    Matthias

    Hallo Bernd und Matthias.
    Zum ersten wollte ich dir Matthias keine Worte in den Mund legen aber denke wirklich das eine zweite Strömungspumpe gut tun würde.
    Zum Besatz Clownfische sind nicht so meins und im neuen Becken soll die Reise in Richtung Pterois volitans mit passendem beibesatz gehen da wären die Clownfische wohl eher teures Futter.
    Meine Überlegung war es ggf. eine Grundel mit einzubringen wäre ein Fisch mehr im Becken und der Boden würde auch ordentlich in Bewegung kommen was bei den Belägen vielleicht Abhilfe schafft.
    Zusätzlich setze ich das Kent ab.
    Auch die Überlegung mit frischem Gestein gefällt mir.
    Allerdings werde ich einen Schritt nach dem anderen gehen müssen auch finanziell.
    Daher hier die Frage erst der Fisch oder das Gestein?

    Hallo Matthias,


    die angebliche Notwendigkeit starker Strömungen bei der Korallenpflege ist ohnehin eine fragwürdige Sache, die sich allerdings als "Glaubenssatz" bei vielen Aquarianern verfestigt hat. Aufgekommen ist diese Ansicht vorallem durch die breiten Angebote und Werbeaussagen der Hersteller und Händler.
    Mein Becken wird seit langen Jahren mit nur schwacher Strömung betrieben und ist mit Korallen förmlich zugewuchert. Gleiches gilt für Anlagen eines mir bekannten Großzüchters.


    Aber sei es wie es sei, Cyanobakterien werden durch stärkere Strömung nicht bekämpft sondern gefördert ! Hierzu gibt es Untersuchungen der Universität Bremen. Näheres findest du auch in meinem Aufsatz zur Massenvermehrung von Cyanobakterien (http://www.gorgonien-lexikon.com/cyanobakterien2.html.


    Gruß


    Bernd

    Hallo Bernd,
    Ich danke dir für die Info.
    Bis jetzt hatten meine Korallen auch keine Probleme was die Strömung angeht. Behaupte ich zumindest da ich doch in der Zeit ein Wachstum und einen guten Stand beobachten konnte. Das einstellen des Wachstums schiebe ich persönlich auf das Defizit zwischen Phosphat und Nitrat.
    Bei Cyanos wurde mir auch vom Händler mehr Strömung empfohlen was aber wahrscheinlich mehr einen wirtschaftlichen Aspekt hat.
    Ist denn meine Annahme richtig das Tiere die den Boden bearbeiten wie z.b. Grundel oder diverse Schnecken die Cyanos stören oder ggf. Sogar verdrängen?
    Was wäre deiner Ansicht nach neben der Anpassung von Nitrat zu Phosphat am sinnvollsten oder primär wichtiger, das einbringen solcher Tiere oder erstmal frische Steine?

    So hier mal ein kleines Update.
    Stickstoff+ ist bestellt und sollte Mittwoch oder Donnerstag eintreffen.
    Am Samstag habe ich ca 1, 5 Kilo stark veralgtes durch 1, 0 Kilo neues Lebendgestein ersetzt.
    Eine Grundel habe ich leider nicht bekommen also habe ich täglich den Boden von Hand umgegangen.
    Allerdings habe ich ein Weibchen für meinen Mandarin bekommen um die Besatz dichte minimal zu erhöhen.
    Werde euch weiter auf dem laufenden halten

    Nochmal ein kurzes update Stickstoff+ ist sehr zeitnah eingetroffen. Habe einen 10% Wasserwechsel gemacht und das Präparat nach dosierungsempfehlung dazugegeben.
    Beobachtung bis heute ist das die Algenbildung an den Scheiben deutlich länger braucht bis wie wieder da ist und auch die Algen auf den Steinen lassen sich leichter entfernen.

    Hier nochmal ein kurzes Update für die, die es interessiert.
    In der Zwischenzeit wurden wöchentlich 10% Wasser gewechselt und Kent komplett abgesetzt.
    Ich habe die Futtermenge der einzelnen Fütterungen reduziert aber dafür die Anzahl der täglichen Fütterungen von 2 auf 3 mal erhöht.
    Nitrat wurde auf 15mg/Liter angehoben Phosphat ist leicht mitangestiegen von 0.1 auf 0.6 wurde aber mit einem Adsorber zurück auf ca 0.2 reduziert und verharrt auch bei diesem wert.
    Die Algen sind seitdem langsam aber stetig rückgängig.
    Große Büschel ließen sich mühelos entfernen und sind seitdem auch nicht mehr zurück gekommen.
    Die Cyanos werden abgesaugt und der Boden immernoch manuell durchgegangen.
    Werde mir zeitnah entweder bodenbearbeitende Schnecken oder eine Grundel besorgen.
    Ich danke meinen Helfern für die Tips und Zeit die sie sich genommen haben.



    Hallo Bernd,


    ja... deine Gedanken gehen in eine ähnliche Richtung wie meine in letzter Zeit.
    In meinem Nano hatte ich jetzt einige Wochen (Monate?) mit Cyanos dick wie Orientteppiche zu kämpfen. Da kann man leider teilweise nur raten, was nach x Jahren plötzlich quer läuft.
    Unter anderem habe ich eine 2 Pumpe eingesetzt. Die ganze Zeit was das Becken extrem "unterbeströmt", auf 50l war da nur der 4in1 Circulator, der schon bei 30l als zu wenig gilt.


    Seit paar Monaten ist da jetzt auch eine kleine ausrangierte Eheimpumpe. War sie ursächlich oder nur unterstützend, Zufall oder nicht.... tja... alles kann, nix muss :/.

    Hallo Scar,


    was ich festgestellt habe ist, dass das Einbringen verschiedener Bakterien (ich nutze die von Claude) sich nachteilig für die Cyanos ausgewirkt hat.
    Gerade wenn ein Becken an Bakterien und Co verarmt ist, haben Cyanos eine gute Chance.
    Eventuell mögen letztere es auch einfach nicht, wenn sich das Milieu im Aquarium durch die neuen Bakterien ändert. Bestimmte Mittel gegen Cyanos setzen genau hier an.


    LG
    Daniel

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