Hilfe für HANNA INSTRUMENTS HI96822

  • Hallo Zusammen,
    ich habe mir o. g. Gerät zugelegt.


    Bis dato habe ich mit einem Refraktometer gemessen. Mein gemessener Wert war immer 35 ppt.


    Wenn ich das selbe Wasser mit dem HANNA messe, habe ich nur 30 ppt aber 1,022 spezifische Dichte. Wenn ich mit meinem Aräometer nachmesse, zeigt mir dieses auch 1,022 an.


    Warum ist der ppt Wert nicht der selbe?


    Kalibriert habe ich das Gerät mit Osmosewasser/Silikatfilter.


    Viele Grüsse
    Stefan

  • Hallo,na da bin ich mal gespannt,habe mir auch so ein Gerät bestellt.


    Grüße Torsten :confused_face:

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Hallo, hast du das Gerät vorher mit Osmosewasser kalibriert?


    Grüße Denis




    120x60x50, TB 85x45x30, MP40QD, Tunze 6040, Reeflink, Aqua Medic ECO 3500, ATI Sunpower 8x54W, Nyos Quantum 160
    Red Sea Reefer 250 mit ATI Sunpower 6x24W, Bubble Magus Curve 5, 2x MP10QD, AquaBee UP8000

  • Wieso soll das Gerät mit destilliertem oder Osmosewasser kalibriert werden?
    Ich würde da eher eine Lösung wie einer Multireferenz oder die kommente Ati Referenz nehmen, die auch im Bereich der späteren Messungen ist.

  • Kalibriert habe ich mit Osmosewasser. Ich habe auch gelesen, dass man destilliertes Wasser nehmen soll, das hatte ich aber nicht hier und dachte, dass es mit Osmosewasser auch gehen müsste (wo ist der Unterschied?).
    Mit Referenzlösung kann man das Gerät nicht kalibrieren, da man den Nullpunkt definieren muss.


    Gruss
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    der Unterschied zwischen Osmosewasser und destilliertem Wasser ist zunächst, dass Osmosewasser nicht vollständig rein ist. Eine gute Osmose lässt noch ein paar Prozent der gelösten Stoffe durch, gerade Silizium wird zum guten Teil durchgelassen, deshalb setzen die meisten aus gutem Grund hinter der Osmose noch einen Harzfilter, der dann den Rest herausholt.


    Destilliertes Wasser wird viel aufwändiger produziert, da hier das Wasser durch Erhitzen zum Verdampfen gebracht wird und später in einem Destillierschleife der Wasserdampf sich abschlägt und dann aufgefangen wird. Der Reinheitsgrad ist erheblich höher als bei der Osmose.


    Im Fall der Nullpunktmessung ist das ziemlich egal, ob Du Osmosewasser oder destilliertes Wasser nimmst, Dein Gerät kann dies nicht unterscheiden. Meerwasser hat einen Leitwert von etwa 53000 µS, mein Leitungswasser hat einen Leitwert von 500µS, mein Osmosewasser (ohne Harzsäule) immer noch einen Leitwert von 8µS. Erst nach dem Harz ist der Leitwert Null.
    Wenn Dein Gerät z.B. auf 0,1 Prozent genau misst (in dieser Klasse ist die Genauigkeit vom Hersteller angegeben, was schon ziemlich hohe Auflösung ist) dann kann das Gerät so gerade eben noch anzeigen, ob das Wasser einen Leitwert von 50µS hat, es könnten aber auch 0µS oder 100µS sein. Das bedeutet eine Präzision auf 0,1 Prozent hier. Ob das Wasser nun 8µS oder 1µS oder 0µS hat, das ist schon zwei Größenklassen unter der Auflösung des Gerätes. Wenn es wirklich so präzise arbeitet kann es jedenfalls Leitungswasser bereits grob messen, was schon ziemlich beeindruckend ist für ein Gerät, dass Meerwasser misst.


    Der Physik-Prof hat die Leute, die bei einer Berechnung aufgrund von Werten aus einer praktischen Messung später den Taschenrechner abgeschrieben hatten mit sämtlichen Nachkomma-Stellen gerne dazu befragt, wie sie es geschafft haben, mit den Klapperteilen von Messgeräten eine Genauigkeit von fünf Stellen hinter dem Komma zu erhalten. Dann durften sie alles auf die tatsächlich mögliche Genauigkeit der Werte abklopfen und die Berechnungen noch einmal sinnvoll gerundet vorlegen. Ab und zu sitzen da eben auch Leute, die Praxis predigen und nicht nur im Elfenbeinturm sitzen. Das war mir eine Lehre, für die ich heute noch dankbar bin.



    Aber zurück zu der Frage, warum ich diese Nullpunkt-Messung nicht so sinnvoll halte. Bei den analogen Geräten wie etwa dem Refraktometer steht auch oft, dass man mit destilliertem Wasser kalibrieren soll. Dummerweise ist der Nullpunkt sehr weit vom Meßbereich entfernt und die Ungenauigkeiten skalieren entsprechend schön hoch. Gerade beim optischen Refraktometer ist eben die Genauigkeit der Messung desto schlechter, je weiter der Messbereich von der Kalibrierung entfernt ist.


    Diese Fehler-Skalierung mag beim elektronischen Gerät etwas geringer sein, aber er ist auch hier vorhanden.

  • Genau deshalb soll ja ein Refraktometer mit einer entsprechenden Referenz Flüssigkeit kalibriert werden.
    Damit werden die Ungenauigkeiten minimiert, nicht zu 100%, aber immerhin. Außerdem geht es bei unserem Hobby ja auch nicht um die 3., 4. oder 5. Stelle hinter dem Komma sondern hauptsächlich darum das die eingestellte Dichte
    möglichst konstant bleibt und keinen all zu großen Schwankungen unterliegt.

  • Hallo Stefan,


    die angezeigte spezifische Dichte ist etwas anderes als die übliche Dichte.
    Das ist eine veraltete amerikanische Messgröße, so wie Unzen oder Gallonen.
    Die 1,022 passen daher schon zu den 30 ppt.


    Wie du das Gerät mit Kochsalzlösung kalibrieren kannst, steht im zugehörigen Manual.


    Allerdings darfst du keine Wunder von diesem Gerät erwarten. Laut Herstellerangabe
    liegt die Genauigkeit bei +/- 2 ppt, das machen manche deutlich billigeren Messgeräte besser.

  • Hallo Armin,
    Deine Antwort hat mir sehr weitergeholfen. Die Standardlösung zur Überprüfung der Messgenauigkeit soll mit hochreinem getrockneten Natriumchlorid gemacht werden. Keine Ahnung wo ich das herbekomme...
    Ich werde wohl zukünftig den PSU Wert ablesen, der wohl der selbe Wert ist den die rechte Skala eines Refraktometers anzeigt (gestern im Internet gelesen) - oder stimmt das auch nicht?


    Viele Grüsse
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    es ist immer besser, die PSU-Skala zu verwenden,
    da die verschiedenen Dichteskalen nur Verwirrung stiften.


    Natriumchlorid bekommst du z.B. in der Apotheke.
    Wenn du es geanz genau nehmen willst, dann lege es
    eine Stunde bei mindestens 120°C in den Backofen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!