Cyanobakterien und Kieselalgen: Meine Erfahrungen der letzten 3 Monate

  • Hallo Aquarianer,mein Name ist Jürgen und möchte hier meine leidvolle Erfahrung mit den oben erwähnten Plagen darstellen,
    In der Hoffnung andere leidgeplagte eine eventuelle Hilfe zu bieten.
    Mein Aquarium lief 8 Monate ohne Probleme,doch dann tauchten die ersten Beläge auf. Braun bis Rötlich erst auf dem Boden,nach drei Wochen
    auch auf den LS . Erste Maßnahme Mikroskop gekauft,untersucht' festgestellt,: Cyanobakterien,Kieselalgen!!!
    Zweite Maßnahme,Osmosewasser und Michbettfilter überprüft.Leitungswasserwerte.Leitwert.500 +- 20 mikrosiemens
    Osmosewasser 20 ms ,nach Mischbettfilter 4ms.Also Mischbettharz wieder erneuert.( Was ich aber erst vier Wochen vorher gewechselt habe :confused_face: )Jetzt war mein Leitwert wieder 0. .Der nächste Wasserwechsel stand an ,Beläge abgesaugt, Silicarbon in extra Filter und alle Wasserwerte Noch mal geprüft.Ca 420 :Mg 1320 :Kh 8 :No3 2-5 mg/l po4 0,05 Alle Wasserwerte mit Salifert gemessen.po4 mit Photometer.Gegengemessen Mit Referenz von Gil........... !!!. Es wird nicht besser,nein es wird schlimmer . Was nun ? Noch zweiten Mischbettharzfilter hinter die Osmoseanlage,
    weil Kieselalgen Silicate brauchen um zu gedeihen kann das vielleicht die Lösung sein. Hatte einen Mischbettharzfilter mit Ca 300 ml, vielleicht Zuwenig!
    Mischbettharzfilter aufgestockt ,zweite Patrone bestellt und angeschlossen,und wieder das selbe Prozedere.Wie immer Sontags. Wasserwechsel von 5-10% Alles abgesaugt....bla bla bla...
    Oh mein Gott ,2 Tage später alles braun....Cyanobackterien im Vormarsch .mrrrrrrr. Chemie ,Traubenzucker ( Cyanocont....)Soll helfen...2 Tage Licht aus.
    3 Wochen Traubenzucker kein Wasserwechsel .Keine Besserung ,Korallen stehen nicht mehr so gut ! Seesterne Gestorben, Anemone läuft rum vernesselt
    meine Steinkoralle . Fische na ja noch ok. Was ist hier nur los. Alle Wassertest neu Gekauft .Bei Freunden und Händlern,und Internet nach Informationen
    gesucht ..Für Gefühlte 1000€ Bakterienkulturen verbraten... So macht das keinen Spaß,ich gebe bald auf. Das ganze jetzt seit 3-4 Monate.puh.


    So und jetzt kommt wieder mein Wochenende also Wasserwechsel.Osmoseanlage angeschmissen,Erst kurz Spühlen dann Osmossewasser in mein
    lebensmittelechtes Wasserfaß und im Hinterkopf die Gedanken "bringt das überhaupt noch was" Ich brauch erst mal eine Lösung für mein Problem,
    Aber wie. Kieselsäuretest gekauft .Im Leitungswasser bei uns sind so zwischen 20 & 30mg/l Kieselsäure, das Weiß ich schon seit Jahren .
    Das sag auch der Test den ich mir gekauft habe.Deshalb ja auch Osmose mit Reinstwasserfilter.


    Jetzt kommt der Hammer
    Leitungswasser: Ca 20-30mg/l Kieselsäure
    Aquariumwasser:0,0mg/l Kieselsäure,alles Verbraucht durch Kieselalgen und Cyanobakterien
    Osmosewasser: Ca.0,4-0,6mg/Kieselsäure ,ok


    Nach Mischbettharzfilter 2,0 mg/lKieselsäure.!???....


    Mischbettharz von Nahmhafter Deutschen Aquaristikfirma die ich hier bewusst nicht Nahmentlich nennen werde.


    Mein Fazit .Kieselsäure kann nicht mit dem Leitwertmessgerät erfasst werden.
    Alleine schon durch die Ca.20 l Verdunstung im offenem Aquarium in der Woche,plus die Wasserwechsel von10% habe ich
    Probleme bekommen ,sind Tiere verendet ,Viel Geld in den Sand gesetzt worden.
    Und beinahe wäre eine Hobbyaufgabe ins Hausgestanden .


    Salzige grüße Jürgen

    Aquarianer seit 1985:aktuelles Becken Eheim Inspiria 300 Marine.
    Beleuchtung GHL Mitras 6200 HV. Stömungspumpen 2xRW4 & 1xRW8 (Jebao)
    Förderpumpe Jebao DCT6000. Abschäumer Deltec sc 1351
    Heizung Schego 300 Watt mit externen Regler.

    2 Mal editiert, zuletzt von Esox ()

  • Hallo Jürgen,


    für mich ein Fall von "Erster allgemeiner Verunsicherung", die leider viele Neueinsteiger trifft und sie von einem Desaster in das Nächste stürzt. :face_with_open_mouth:


    Mit dem verzweifelten Versuch, Deine Cyanoplage zu bekämpfen, hast Du alle möglichen Mittelchen ins Becken gekippt, mega Kohle verbrannt und hast so wie ich das sehe, Dein Becken immer weiter destabilisiert.


    Nach den von Dir beschriebenen guten 8 Monaten, kam halt Dein Becken in den Bereich, wo die Nährstoffe einfach nicht mehr in den Mengen und in dem richtigen Verhältnis zueinander vorlagen. Das hat den Korallen zu schaffen gemacht, den Cyanos zu ihrem Erfolg verholfen und Deine WWs haben da noch zum Teil den Nährstoffgehalt weiter reduziert.


    Cyanos suchen sich dann die Phosphat-Depots im Sand und in den Steinen und machen sich breit, weil dann auch die Gegenspieler fehlen, wenn die Bedingungen im Becken nicht gut sind.


    Ich weiß selber wie das ist, wenn man auf der Suche nach Antworten, dann nach jedem Strohhalm greift und dabei gar nicht merkt, daß man auf dem Holzwege ist und eigentlich nur extrem Geld verbrennt.


    Gerade im ersten Jahr, benötigt ein Meerwasserbecken selten etwas Anderes als die Basics wie, gute Salze, WW, gutes Licht, beständige Dichte, KH 7-8, NO3 10-20, PO4 0,05-0,10, gute Strömung und einen zum Becken passenden Abschäumer. Ach ja, und Ruhe und Geduld. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Beständigkeit ist wichtiger, als "Bilderbuchwerte"! Wenn man zu viel will und das möglichst schnell, erreicht man meist genau das Gegenteil.


    Wie gesagt, habe selbst leider auch viele vermeidbare Fehler aus Unwissenheit gemacht, die teuer waren und was noch viel schlimmer ist, leider auch das Leben einiger Korallen gekostet haben.


    Die vielen Berichte, Meinungen und Ratschläge, die man auf der Suche nach Antworten so findet, sind Fluch und Segen zugleich. Leider für die meisten Einsteiger eher Fluch als Segen. :loudly_crying_face:


    Wie Du ja selbst gemerkt hast, sind Deine Bemühungen um "Reinstwasser", nicht der Schlüssel zum Glück und die "Mittelchen" aus dem Handel auch nicht.


    Laß Ruhe in Dein Becken einkehren, halte Dein Becken in den o.g. Werten und Du wirst sehen, wie sich alles ins Positive wendet. Cyanos kann man absaugen und den Sand mit kleinen Schnecken bevölkern und nach und nach, lößt sich das Problem von alleine.


    Gruß Axel

  • . !
    schön geschrieben, Axel.


    Gruß Matthias


    Ein Mann spricht, um zu hören was er sagt, damit er versteht was er denkt !

  • Hallo Jürgen,


    ich sehe es ähnlich wie Axel. Von ein bisschen Kieselsäure sind noch keine Tiere verendet, und von Cyanos, nahezu egal welchen Ausmaßes, auch nicht. Die Tiere sind vermutlich durch Deine Maßnahmen und/oder Nährstoffmangel gestorben.


    Gegen Cyanos hilft am besten Stabilität bei den Nährstoffen, insbesondere beim Phosphat, und Absaugen. Kieselalgen sind als Plage sowieso vorübergehend und nahezu bedeutungslos, wenn man sie nicht mit richtig viel Kieselsäure versorgt. Da reicht Umkehrosmose.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Ich habe das gerade bei meinem nun 4 Monate stehenden 140l Cube durch. Nach der groben Einlaufphase war erst alles in Butter aber dann kamen die Cyanos... erst nur weniger später dann mehr und auch mal wieder weniger... So richtig verschwinden wollten sie nie. Als sich dann auch noch Dynos dazu gesellten und die Beiden sich um die Besten Plätze im Sand stritten, schritt ich ein. Ich habe jeden Tag konsequent den Bodengrund mehrfach aufgewühlt und umgerührt. An manchen Tagen bis zu 4 mal. Bei den kleinsten Anzeichen von "Gewebebildung" bin ich da ran und hab den Burschen das Leben schwer gemacht. Das Licht habe ich inkl. Dimmphase auf 7h reduziert, zusätzlich Phosphatadsorber ins Becken gehängt da mein NP Verhältnis zu Gunsten des PO4 erhöht war und täglich einen Erdaufguss ins Becken gegeben bzw. den Bodengrund geimpft. Elimi NP wie gewohnt dosiert und dabei auch bei leicht erhöhter Dosierung für das junge Becken eine kleine Bakterientrübung des Wasser in Kauf genommen. Da in dem Becken noch keine Fische leben, war das völlig unproblematisch.


    Nach ca. 14 Tagen war der Spuk vorbei. Keine Cyanos mehr und keinerlei Dynos. Nun steigere ich täglich das Licht um 30 Minuten bis ich wieder auf die 11h plus 30Minuten Dimmphase vorn und achtern komme und hoffe das der Kelch nun an mir vorüber geht.


    So eine Plage kann einem schon die Lust am Becken nehmen. Vor allem wenn man solche Probleme nicht kennt und nach 20 Jahren Meerwasser mit einmal vor so einem Mist steht und nicht weiß was nun eigentlich wirklich helfen wird. Im Normalfall bin ich eher einer der jede Änderung dokumentiert und entsprechend abwartet. Im Fall der Cyanos bin ich mit der Schrotflinte dabei gegangen und habe gleichzeitig an verschiedenen Stellschrauben gedreht. Ziel war das Milieu im Becken schlagartig zu verändern so das die Cyanos keine Chance hatten sich den geänderten Gegebenheiten anzupassen. Welche meiner Maßnahmen schlussendlich erfolgreich war, kann ich nicht sagen und es ist mir auch sowas von egal :winking_face: Vermutlich hat alles zusammen irgendwie gewirkt.

  • Hallo,Forenmitglieder
    Hier an dieser Stelle muss ich noch mal darauf hinweisen das meine Kieselalgen und Cyanobakterienplage erst auftraten nach dem ich mein
    Mischbett-Harz erneuert habe,(Ca. Im 8.Monat der Standzeit) weil erschöpft.Und wenn mir ein Meerwasseraquarianer erzählen will das 2 mg/L Silikat wenig ist
    dann braucht keiner mehr ein Reinstwasserfilter hinter der Osmose.Oder? und 5-10 % Wasserwechsel mit so einer Plörre macht auch keiner Freiwillig .
    Ich habe noch gut gebrauchtes Mischbettharz günstig abzugeben :ironie:
    Ps:Ich wollte auch eigentlich nur darauf hinweisen das ein Leitwert von 0 mikrosiemens in Bezug auf Kieselsäure keine Aussagekraft hat.
    0 microsimens. 2 ml/L Silicat ( Habe ich vorher nicht gewusst)


    Ah,noch was .Was löst sich da sonst noch aus so einem Mischbettharz wenn es aus 0,4 mg/L Silikat ganze 2mg/L macht.
    Ich kann nur hoffen das so etwas anderen erspart bleibt.

    Aquarianer seit 1985:aktuelles Becken Eheim Inspiria 300 Marine.
    Beleuchtung GHL Mitras 6200 HV. Stömungspumpen 2xRW4 & 1xRW8 (Jebao)
    Förderpumpe Jebao DCT6000. Abschäumer Deltec sc 1351
    Heizung Schego 300 Watt mit externen Regler.

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