Brauche dringend Hilfe! Sorge um meinen Lippfisch

  • Hi,
    ich brauche einmal eure Hilfe, bzw. Einschätzung. Und zwar mache ich mir seit gestern extrem sorgen um meinen Diamantlippfisch M. bipartitus. Er war ca vier Tage verschwunden. Da ich des Öfteren bereits gelesen habe, dass dies durchaus mal vorkommt, da sie sich so lange einbuddeln können, machte ich mir keine über mäßigen Sorgen. Vorgestern sah ich ihn dann wieder, er wirkte aber sehr schwach und hat sich auch nur zwei mal relativ kurz gezeigt und dann wieder verbuddelt. Ich wertete es für mich als kein ganz schlechtes Zeichen,dass er sich wieder zeigte. Gestern sah ich ihn dann gegen mittag im Becken schwimmen. Die ersten Sekunden dachte ich, er wäre wieder fit, da er Fidel durchs Becken schwamm und verspielt Purzelbäume zu schlagen schien. Dieser Eindruck verflüchtigte sich jedoch sehr schnell, denn er tat nichts anderes als Purzelbäume zu schlagen und Schrauben zu schwimnen und wirkte dabei sehr orientierungslos. Teilweise stieß er an die Dekoration oder schwamm in eine Euphyllia. Einige Zeit später lag er auf der Seite im Sand und atmete sehr schnell. Einige male schwamm des noch ein wenig durchs Becken oder stand aufrecht auf dem Sand. Ich wusste wirklich nicht, wie ich ihm helfen sollte.
    Heute morgen sah ich ihn nicht im Becken, also schaffte er es wohl über Nacht sich einzubuddeln. Heute nach der Arbeit liegt er wieder im Sand und atmet dabei sehr schnell. Eben ist er noch einmal ein paar cm geschwommen und dann kopfüber in der Höhle des knallkrebses gelandet. Mittlerweile hat er sich daraus wieder befreit, bewegt relativ heftig die Brustflossen und schwimmt teilweise kopfüber knapp über dem Bodengrund. Von aussen ist ihm nichts anzusehen. Dem zweiten bipartitus und allen fischen geht es sehr gut. Alle sind fidel und fressen gut.
    Können Fische einen Hirntumor oder so haben? Ich weiß mir momentan wirklich nicht zu helfen und bin schon am überlegen ihn zu erlösen, daher wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr mir zeitnah eure Einschätzung geben könntet...


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  • Hallo Christopher,


    du musst dich damit abfinden, dass das leider das Ende vom Lippfischleben bedeutet. Wie alt ist das Tier denn geworden? Wann hast du denn beide bekommen? Paar? Wenn ja, welches Geschlecht ist erkrankt? Wenn nein, muessen es beide ja noch Jungfische sein.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hi Hajo,
    danke für deine schnelle Antwort. So etwas habebich befürchtet...
    Ich habe die beiden vor ca drei Wochen bekommen. Beiden waren junge Weibchen, das eine ca 4cm, das andere ca 6cm groß. Beide schienen gut eingewöhnt zu sein, fraßen und waren von Beginn an im Riff unterwegs. Dann, nachdem sie ca 10tage im Becken waren, verschwand das größere Tier und oben geschilderte Geschichte nahm ihren Lauf.
    Dem zweiten, kleineren Tier geht es nach wie vor gut. Kannst du dir vorstellen, woran der Fisch leidet? Falls es wirklich aussichtslos ist, wie kann ich ihn am schonendsten erlösen? Momentan hat er sich entweder verbuddelt oder an eine nicht einsehbare stelle im Riffaufbau verzogen. Sollte das Bild morgen unverändert sein, werde ich ihn wohl von seinem Leiden erlösen...

  • Hallo Christoph,


    es sollte sich generell ein Jeder von der Vorstellung frei machen, dass der gerade erworbene Fisch sich immer bester Gesundheit erfreut. Wenn es aber so ist, darf man froh sein. Leider ist der Fischekauf noch immer mit Risiko behaftet, und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Aus diesem Blickwinkel solltest du die Situation betrachten und den Geschehnissen seinen Lauf lassen.
    Gruss
    Hajo

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  • Hi Hajo,


    ich weiß nicht, ob du ggf. auf einen Giftfang anspielst. Das ist zumindest, was mir gestern als Ursache noch in den Sinn kam. Ließen die Symptome auf so etwas schließen?
    Ich habe den Fisch über einen großen Zoofachmarkt bezogen von dem ich bisher viele gesunde Fische geholt habe. Ich weiß, dass sie ihre Fische über deJong oder Menzel beziehen. Beide Unternehmen geben ja eigentlich an, keine mit Gift gefangenen Fische zu importieren. Ob dies allerdings immer im Detail überprüfbar ist, wage ich zumindest zu bezweifeln...

  • Hallo Christopher,


    im Grunde ist es egal, woher du deine Fische beziehst. Es kochen alle Händler nur mit Wasser. Oder anders gesagt, die Gesundheit der Tiere ist nur so gut, wie der Fang, Zwischenhaelterung und Transport es zulassen. Auch musst du bedenken, dass nicht jedes aus der Natur entnommene Tier gleichermaßen gesund ist. Auch dort sind nicht immer stabile Verhältnisse anzutreffen. Diese, nicht optimal gesunden Tiere, werden auch mit gefangen. So ist es manchmal schwer, zu erkennen, ob dem Verlust eine angeborene Krankheit vorangegangen ist, oder ob der Tod eine Folge von Giftfang oder Stress oder schlampiger Haelterung gewesen ist. Der Erwerb von gesunden Tieren, besonders der empfindlichen Exemplare, ist wie ein kleiner Lottogewinn zu verstehen. Glück steht dabei im Vordergrund. Das Glück für den Fisch, die Strapazen gesund überstanden zu haben, und ein glückliches Gefühl für den Pfleger, einen gesunden Fisch bekommen zu haben.
    Gruss
    Hajo

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  • Hajo, danke für deine Einschätzung der Realitäten beim Kauf von Fischen für unsere Riffbecken.
    Gerade für Anfänger, wie mich, ist es doch ein wenig erschreckend, wie viele Fische im Endeffekt die ersten Wochen im Aquarium nicht überleben. Meist kommt dann die Frage auf, was habe ich falsch gemacht, oder hätte ich in einer Situation anders handeln, bzw. reagieren können. Dass ohne eine Möglichkeit zur Einflussnahme durch den Pfleger, viele Fische geschädigt im Becken ankommen, obwohl sie beim Händler gut zu stehen schienen, war mir nicht bewusst. Natürlich hörte man von kranken oder stressgeschädigten Fischen, allerdings hatte ich kein Gespür wie hoch so eine Ausfallquote wirklich aussieht.
    Bei mir entwickelt sich immer ein äußerst fader Beigeschmack und auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich mir bewusst mache, dass wir diese Tiere aus, ich möchte einmal sagen hauptsächlich egoistischen, Interessen heraus, aus ihrem natürlichem Habitat entnehmen und in eine von Menschenhand gestaltete Umgebung und Gesellschaft einsetzen. Geschieht diese Entnahme dann noch unter Bedingungen, wie sie in einigen Dokumentationen zu sehen sind und die ein Großteil der Tiere nicht überlebt, festigt sich dieses Gefühl zusehends...

  • Hallo Christopher,


    gerade bei dieser Art Lippfische habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie beim Einsetzen extrem empfindlich sind. Ich hatte mir vor ca. 1 Jahr zwei Leopardenlippfische besorgt, diese schwammen dann zwei Tage lang völlig normal und unbehelligt von den anderen Beckeninsassen bei mir im Becken. Plötzlich waren sie verschwunden und tauchten nie mehr auf.


    Einer meiner bevorzugten Händler (eigentlich mehr ein Direktimporteur in Nordbayern) gibt deshalb z.B. grundsätzlich keine frisch importierten Lippfische an Kunden, sondern beläßt diese erst 2 Wochen bei sich in der Anlage. Ist auch noch keine Garantie für den Erfolg, zeigt aber zumindest die Sensibilität für diese Tiere.


    Als Giftfang oder mir Antibiotikum vollgepumpt würde ich immer dann annehmen, wenn ein neuer Fisch für mehrere Wochen ohne erkennbare Annomalien im Becken schwimmt und sich danach sein Gesundheitszustand rapide verschlechtert, ohne dass äußere Anzeichen erkennbar sind. Kann da aber auch falsch liegen.


    VG,
    Bernhard

  • Dass ohne eine Möglichkeit zur Einflussnahme durch den Pfleger, viele Fische geschädigt im Becken ankommen, obwohl sie beim Händler gut zu stehen schienen, war mir nicht bewusst. Natürlich hörte man von kranken oder stressgeschädigten Fischen, allerdings hatte ich kein Gespür wie hoch so eine Ausfallquote wirklich aussieht.


    Ich glaube, das willst du nicht wirklich wissen wollen..... :frowning_face:


    Gruss
    Hajo

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    (Mark Twain)


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