Kalkreaktor - Trotzdem Limitierung von Spurenelementen möglich?

  • Hallo Forianer,


    habe die letzten Wochen in meinem relative dicht mit Korallen besetztem 800Liter-Becken eine interessante Beobachtung gemacht, die ich noch nicht richtig einordnen kann.


    Meine rotbraunen Montipora foliosa - Platten wurden plötzlich ca. 1cm vom Rand nach innen richtig hell, auch die Polypendichte wurde - soweit sichtbar - deutlich geringer. Messungen mit den üblichen Tests zeigten keine Auffälligkeiten:
    Temperatur: 26,8 °C
    pH: 7,8 - 8,0 (pH-Sonde, kalibriert)
    Salinität: 35 (Sonde sowie Areometer)
    kH: 8 (TM)
    Ca: 430 mg/l (Salifert)
    Mg: 1250 mg/l (Salifert)
    PO4: 0,08 mg/l (reefanalytics)
    NO3: 15mg/l (Salifert)


    Ich habe einen mit Korallenbruch gefüllten Kalkreaktor, gesteuert über eine pH-Sonde und auf pH 6,3 eingestellt. Zusätzlich dosiere ich Wodka (18ml/Tag) und Mrutzek organotrace (also organische Spurenelemente) (8ml/Tag). Anorganische Spurenelemente habe ich bislang nicht zudosiert, weil ich der Meinung war, dass diese über den Korallenbruch im Kalkreaktor automatisch in hinreichender Menge zugeführt werden.


    Nachdem ich gar nicht weiterwußte und dem weiteren Ausbleichen entgegnen wollte, habe ich mich zu einem großen Wasserwechsel entschlossen und innerhalb von 14 Tagen knapp 400 Liter Wasse gewechselt. Innerhalb von vier Wochen haben die Montipora seitdem wieder deutlich an Farbe gewonnen; auch das Polypenbild scheint dichter zu sein.


    Nun die Frage: Kann es sein, dass trotz Kalkreaktor mit Korallenbruch es zu einem Mangel an Spurenelementen gekommen ist (würde den gängigen Meinungen in der Literatur widersprechen) ? Falls ja, welche Spuris würdet Ihr empfehlen?


    LG,
    Bernhard

  • Hallo


    Wie viel Wasserwechsel hast du denn sonst immer gemacht ?


    Bin zwar kein Biochemiker ....


    bin mir aber sicher das mit dem Reaktor nicht alle notwendigen Stoffe zugeführt werden können.


    Die Liste der Inhaltsstoffe auf dem Salzeimer ist schon sehr beindruckend so das eine Grundversorgung ohne diverse Zusatzmittel rein über Wasserwechsel realisiert werden kann.


    Diese Grundversorgung kann mit dem Reaktor oder Spurenelementen bei Bedarf ergänzt werden.


    So meine persönliche Meinung

  • Hallo Bernhard,


    ein Spurenelement, das der Kalkreaktor garantiert nicht ausreichend zuführt, wahrscheinlich eher gar nicht, ist Iod. Iod muss auf alle Fälle ergänzt werden, zumindest wenn man auch Lederkorallen, Gorgonien usw. pflegt.


    Eine Frage ist auch, wie löslich die Spurenelemente im Korallenkalk sind und wie viel unlöslich in dem grauen Sediment, das im Kalkreaktor verbleibt, stecken. Es hört sich also ganz gut an, dass im Korallenkalk alle Spurenelemente drin sind, die Korallen für ihr Wachstum brauchen, die Frage ist nur, ob das in der Praxis tatsächlich so stimmt. Wie den Antworten der Vorschreibern zu entnehmen ist, wohl eher nicht.


    Grüße


    Hans-Werner

  • @Alle,


    vielen Dank für die prompten Antworten. Hatte ich mir schon gedacht. Dann werde ich wohl ganz vorsichtig noch anorganische Spuris zudosieren ....


    @Hans-Werner, meine Gorgonien und Weiche stehen an sich sehr gut. Hoffe, dass Jod nicht fehlt.


    LG,
    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    wenn du organotrace dosierst, dann gibst du das Gleiche zu,
    was du als "anorganische Spuris" bezeichnest. Die Spurenmetalle
    sind die gleichen, nur in anderer, besser löslicher Form, gebunden.


    Eine Doppeldosierung ist nicht sinnvoll. Die Empfehlung von Hans-Werner,
    Iod zu dosieren, macht da schon eher Sinn.

  • Hallo Bernhard,


    wenn die Gorgonien nicht mehr richtig öffnen wollen, könnte Iodmangel schuld sein. Der Iodbedarf scheint in gemischten Riffbecken tatsächlich so hoch zu sein, wie bei Fossa und Nilsen und Sprung und Delbeek angegeben. Ich hatte da anfangs auch Zweifel.


    Gruß


    Hans-Werner

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