Zusammensetzung von Korallenkalk

  • Hallo liebe Rifffreundgemeinde,


    ich habe mir vor einiger Zeit die Frage gestellt, welche Elemente außer Calcium und Magnesium (und natürlich dem Carbonat) noch im Kalkskellet von Korallen enthalten ist. Sangokai z.B. gibt bei seinem Sango Chem-Balance Ca1 welches ja den Calciumverbrauch ausgleichen soll neben Calcium eben auch Strontium, Rubidium und Bor an. Dass Strontium mit im Kalkskellet eingebaut wird ist mir bekannt aber wie sieht es mit Rubidium und Bor aus? Und hat vielleicht irgendwo mal jemand eine Untersuchung von sowas gefunden?
    Auch wäre den mengenmäßige Verteilung dieser Stoffe im Kalkskellet interessant.


    Ich weiß, dass dieses Thema Äußerst speziell ist und ich habe leider Patu nichts dazu finden können, aber wo sollte ich sonst suchen wenn nicht hier?
    Hintergrund des Ganzen ist, ob und in welchem Verhältnis die genannten Stoffe von einem Kalkreaktor abgegeben werden können bzw. ob es Nötig werden könnte gewisse Sachen hinzu zu dosieren (mal abgesehen von Spurenelementen die für den Aufbau Organischer Substanz drauf gehen).


    Denkt ihr es könnte bedeutende Unterschiede zwischen den einzelnen Korallenarten geben?
    Und ist es denkbar, dass gewisse Stoffe aus dem Kalkskellet ausgewaschen werden nachdem die Koralle abstirbt und somit diese Stoffe bei Nutzung eines Kalkreaktors fehlen?


    Viele Grüße und ich hoffe mal auf eine spannende Diskusion :smiling_face:

  • Hallo Daniel,


    da gibt es schon ein paar Artikel, z. B. einen Übersichtsartikel hier oder vom gleichen Autor vor ein paar Jahren in der "Koralle".


    Es gibt auch Untersuchungen , dass die meisten Spurenelemente im Skelett bleiben, dass es nach dem Tod der Koralle keine Auswaschung gibt. Das bezieht sich allerdings auf das intakte Skelett und nicht auf Sand, der im Boden vergraben lagert.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo,


    es gilt hier auch zu bedenken, dass nicht alles was sich im toten Korallenskelett analysieren/finden lässt durch Auflösung mit CO2 im Kalkreaktor auch wieder löslich und damit bioverfügbar vorliegt. Gerade das ein oder andere Spurenelement kann als schwerlösliche Verbindung aus dem Reaktor gespült werden und sedimentiert sofort wieder.


    Frank

  • Vielen Dank Hans-Werner für diese beiden hoch interessanten Berichte. Bei meinem engen Zeitplan werd ich wohl etwas brauchen bis ich das alles hab aufarbeiten können.


    Der Ansatz "Außer Calcium und Magnesium" bezog sich darauf, dass diese für eine Frage nach dem Spurenelementen doch eher unerheblich sind, da sie ja recht leicht und annehmbar genau nachweisbar sind und beide für einen Kalkreaktor ohne großen Aufwand hinzu geführt werden können. Also was drinnen ist in der koralle und damit auch was sie aus dem Wasser zieht ist ja sehr gut aufgeführt. Die Frage ob und wie gut sich diese Elemente dann wieder lösen ist wiederum eine andere. Elemente wie Barium oder strontium sollten sich durch ihre ähnlichen Chemischen Eigenschaften wie Calcium auch simultan zu diesem Lösen. Worüber ich mir nicht sicher bin, ist die Löslichkeit von Bor in einem Kalkreaktor. Da ich aber noch nie was davon gehört habe, dass Bor ausfallen würde denke ich aber mal das sollte danach nicht gleich wieder Sedimentieren, oder?
    Bei den anderen Elementen habe ich jetzt keine auffällig hohe Konzentration feststellen können, ich vergleich dazu wie viel von diesen Stoffen in Organischem Gewebe vorhanden ist.

  • Bei den anderen Elementen habe ich jetzt keine auffällig hohe Konzentration feststellen können, ich vergleich dazu wie viel von diesen Stoffen in Organischem Gewebe vorhanden ist.


    Ja, wenn Du es mit dem organischen Gewebe vergleichst, sind Prozentual von den meisten Spurenelementen höhere Konzentrationen im Gewebe.


    Wenn man aber die Anreicherung gegenüber Meerwaser hernimmt, sieht es anders aus. Leider wissen wir aber nicht, wie stark das Meerwasser in Riffen von den veröffentlichten Zahlen für Meerwasser abweicht.


    Schaut man sich mal die Anreicherungsfaktoren an ...


    Calcium ca. 390 g/kg : ca. 413 mg/kg = 944,3
    Eisen ca. 60 mg/kg : 56 ng/kg = 1.071.428
    Zink ca. 8 mg/kg : 392 ng/kg = 20.408
    Kupfer ca. 1 mg/kg : 254 ng/kg = 3.937


    ... werden die Spurenelemente scheinbar deutlich stärker im Skelett angereichert als Calcium.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Naja bei vielen Spurenelementen, zum beispiel Eisen, muss man aber eben auch bedenken, dass es unter oxischen Bedingungen kaum im Wasser löst und nach allem was ich weiß eher in Organisch gebundener Form zu den Korallen kommt.
    Würdest du sagen, dass in einem Aquarium welches mit ausreichend mit Spurenelementen versorgt ist um Biomasse auf zu bauen die im Kalkskellet eingelagerten Spurenelemente nicht Groß ins gewicht fallen?


    Um hier mal spezifisch zu werden, die Überlegung war die Chemikalien von Sangokai zur Stabilisierung des Kalkhaushaltes gegen einen Kalkreaktor zu tauschen um bei einem sehr hohem Korallenbesatz mit sehr guten Wachstum hierdurch deutlich geringere betriebskosten zu haben. Vorallem das Bor hat mir sorgen bereitet da dies in meinen bis jetzt genutzen Prudukten enthalten ist und ich aber nicht wusste ob, und wenn ja in welchem Umfang, es mit einem Kalkreaktor ins Becken kommt. Ich beine in Organischen Substanzen wird Bor benötigt aber bei den Spurenelementen die ich dosiere ist es nicht aufgeführt. Außerdem kann ich mit Rubidium wenig anfangen.. spielt das überhaupt eine essentielle Rolle? Oder gibt es andere Quellen für Bor im Aquarium, etwa über das Futter?



    PS: SLIPKNOT \m/

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