aquabee Aquarientechnik: EIN UNTERNEHMEN MIT GESCHICHTE

  • Wir, die Firma aquabee Aquarientechnik können auf eine lange Zeit von der Gründung 1977
    und darüber hinaus, zurückblicken. Seitdem haben wir, die Aquarienwelt mit unseren
    Entwicklungen nachhaltig geprägt.
    In diesem Thema möchte ich, von den Anfängen der Aquaristik berichten und wie
    sich daraus unsere Firma bis heute hin entwickelt hat.


    aquabee
    Toni Friedrich





    Bildquelle: Blätter für Aquarien und Terrarienkunde (Ausgabe 1910)

  • Hallo Klaus,


    genau, das Bild ist nicht von mir. Quelle ist, wie ich schon über das Bild geschrieben habe,
    ,,Blätter für Aquarien und Terrarienkunde“. Ich habe mal noch die Ausgabe dahinter gesetzt.
    Wie man dort sieht, wird die Meerwasseraquaristik auch schon seit über 105 Jahren
    betrieben. Wir in der Familie sind schon ewig Aquarianer. Daher besitzen wir Fotos, Zeitschriften und
    Kataloge, die bis in das Jahr 1875 zurückreichen.
    Es bleibt also interessant.



    Gruß aus Zerbst
    aquabee
    Toni Friedrich

  • Hallo !


    Also 1910 finde ich schon nicht schlecht.
    Wäre mir jetzt nich unbedingt bewusst gewesen, das man sich da schon mit MW befasst hat :smiling_face: :face_with_rolling_eyes: .
    Aber Euch gibt es ja mittlerweile auch schon eine ganze Zeit lang ! :winking_face:
    Viel Erfolg auf alle Fälle weiterhin.


    Gruß


    Thomas

  • Die Anfänge der Aquaristik lassen sich, bis in das alte Ägypten zurückführen, wo Fische in rechteckigen Wasserbassins,
    in den Tempelgärten gehalten wurden. Auch in China und im alten Rom ist die Fischzucht,
    in künstlichen Gefäßen, vor ca. 2200 Jahren belegt.
    Besonders in China wurde das Züchten von Karpfen und Goldfischen, zu einem frühzeitlichen Hobby. Diese wurden
    meist in Tongefäßen gehalten. Diese Art der Freizeitgestaltung wurde jedoch nur
    von der oberen Bevölkerungsschicht betrieben.



    In Europa lässt sich das Halten von Fischen, in glasklaren Gefäßen, bis in das 17. Jahrhundert zurückführen.
    Diese Form der Fischhaltung wurde damals in erster Linie, zu wissenschaftlichen Zwecken betrieben.
    Im Jahr 1851 wurden in London auf der Weltausstellung, erstmals Glasaquarien einem breiten Publikum vorgestellt.
    Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Aquaristik oft nur Forschungsinstitutionen und
    Museen vorbehalten. Dies lag meistens daran, dass es zu der Zeit nur sehr
    primitive Lebenserhaltungstechniken gab. Das Halten von Fischen und Pflanzen gestaltete sich daher
    als recht schwierig und aufwendig. Trotz der damals begrenzten, technischen Möglichkeiten gelang es
    doch einigen Pionieren, die Aquaristik im heimischen Keller zu betreiben.





    aquabee
    Toni Friedrich



    Quelle Bild1: Blätter für Aquarien und Terrarienkunde (Ausgabe 1910)
    Quelle Bild 2 und 3: Aquario Vasco da Gama Sala dos Aquarios de Agua Doce (ca. Ende 19. Jahrhundert)

  • Auch die Pflege von Meerwasseraquarien hat vor über 100 Jahren zunehmend immer mehr
    Freunde gefunden. In den Becken von damals waren Steinkorallen, Doktorfische und Co. noch
    nicht wirklich zu finden, jedoch war die Vielfalt an niederen und höheren Tieren für die damaligen
    Verhältnisse, doch recht hoch. Die Haltung beschränkte sich häufig auf Tiere wie
    Schollen, Seestichlinge, Garnelen Aktinien und einiges mehr. Die kleineren Becken wurden
    meist mit Injektionsdurchlüfter und die größeren mit Tropfdurchlüftungsapparate betrieben.
    Diese Technik war noch extrem primitiv, jedoch sind die Ergebnisse die dadurch
    erzielt wurden, nicht zu verachten.


    aquabee
    Toni Friedrich




    Quelle Bild1: Blätter für Aquarien und Terrarienkunde (Ausgabe 1910)
    Quelle Bild2: Blätter für Aquarien und Terrarienkunde (Ausgabe 1909)
    Quelle Bild3: Blätter für Aquarien und Terrarienkunde (Ausgabe 1909)
    Quelle Bild4: Blätter für Aquarien und Terrarienkunde (Ausgabe 1910)

  • Eine 15 Liter Flasche wird ca. einen Meter über das Aquarium auf ein Brett gestellt.
    Aus dieser Flasche wird ein Glasheberohr geführt. Am Ende ist ein
    Schraubenquetschhahn befestigt, mit dem die Durchflussmenge reguliert werden kann.
    Ein zweites Rohr mit einer trichterförmigen Öffnung wird unter dem Austritt vom Glasheberohr in
    das Aquarium geführt. Nun wird, in die obere Flasche Meerwasser gefüllt.
    Dieses läuft nach Ansaugen durch das Glasheberohr und tropft in die trichterförmige
    Öffnung. Hierbei wird bei jedem eintropfen eine Luftblase mitgerissen, die zusammen mit dem
    Wassertropfen in das Becken strömt.
    Unter dem Aquarium steht ebenfalls eine 15 Liter Flasche. Auf ihr ist ein Glastrichter
    mit verschiedenen Filtermedien wie kleinen Steinen, Sand und Holzkohle gefüllt ist.
    Aus dem Aquarium fließt nun das überschüssige Wasser durch einen Ablauf in
    den Glastrichter. Das Meerwasser sickert dann durch die Filtermedien in die
    darunter stehende Flasche und wird somit gereinigt. Wenn die untere Flasche vollgelaufen ist,
    werden die beiden Flaschen einfach ausgewechselt.


    Dieser und ähnliche Durchlüftungsapparate, stellten meistens bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts
    den Standard in der Aquaristik dar.



    aquabee
    Toni Friedrich



    Quelle Bild1: A. Glaschker Jubiläums-Katalog 1925

  • Ebenso einfach sah auch lange Zeit die Technik in der Süßwasseraquaristik aus.
    Hier mal noch ein interessanter Ausschnitt aus dem A. Glaschker Jubiläums-Katalog 1925.
    Diese Art ein Aquarium zu betreiben, hat sich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nicht groß
    verändert.



    aquabee
    Toni Friedrich






    Quelle Bild1: A. Glaschker Jubiläums-Katalog 1925

  • Bernd Friedrich (geb. 1947) ist von Kindesalter an Aquarianer. Auch er musste sich
    mit der sehr einfachen Technik von damals behelfen. Besonders in der Nachkriegszeit und
    in der späteren DDR wurden die Prioritäten anders gesetzt, somit ist es umso schwerer gewesen,
    erfolgreich ein Aquarium zu betreiben.
    Damals, in der DDR, war die Aquaristik ein sehr stark frequentiertes Hobby. Es gab ca. 1.000 private und
    staatliche Händler. Die Nachfrage nach neuer Technik war von den Aquarianern sehr groß.
    Die Industrie in der DDR war so aufgestellt, dass auf solche Wünsche keine Rücksicht genommen wurde.



    Bernd Friedrich hat in der WERKZEUGMASCHINENFABRIK Zerbst (heute EMAG Maschinenbau) seit 1963
    Werkzeugmacher gelernt und als dieser gearbeitet. Später machte er dort auch seinen Maschinenbaumeister.



    Mit seinem Handwerklichen Geschick fing er an eigene Luftheber und Kreiselpumpen für
    Aquarienfreunde, Vereine und Zierfischzüchter zu bauen. Zur Gründung der Firma
    kam es durch Zoohändler, die diese entwickelten Produkte gern ihren Kunden
    anbieten wollten. So wurde am 01.01.1977 die Firma gegründet. Damals noch unter
    dem Namen Aquarientechnik Friedrich.




    Bild1: Bernd Friedrich an der Drehmaschine (1977)
    Bild2: unser altes Firmenlogo (1977)




    aquabee
    Toni Friedrich

  • Die erste Entwicklung war eine Tauchkreiselpumpe mit der Bezeichnung TK1000. Als Antrieb
    wurden Spaltpolmotore eingesetzt.
    Damit diese in Serie produziert werden konnte, wurde unter viel Aufwand, unter den
    Bedingungen in der DDR, Maschinen und Fertigungsmittel angeschafft. Einige mussten wieder
    aufwendig instand gesetzt werden. Hier war die Qualifikation von Bernd Friedrich sehr von Vorteil,
    da so diese Arbeiten in Eigenleistung durchgeführt werden konnten.
    Allein über die Probleme der Beschaffung von Maschinen und Material, könnte ein ganzes Buch
    geschrieben werden.



    aquabee
    Toni Friedrich

  • In der DDR war die Aquaristik auch in den Betrieben ein beliebtes Hobby.
    In vielen Büros standen Aquarien. Somit waren es immer wieder Aquarianer die mit Begeisterung die
    Verwirklichung der Ideen von Bernd Friedrich unterstützt haben u.a. bei der Materialbeschaffung oder
    Beschaffung von Maschinen. Neue Maschinen zu bekommen war damals unmöglich.
    Hier mal kurz die Gesetze über den Handel von Gebrauchtmaschinen in
    der ehemaligen DDR:
    Kombinate(staatliche Konzerne) mussten Gebrauchtmaschinen erst den Kombinatsbetrieben anbieten.
    Hier blieben schon die meisten und besten Maschinen hängen. Sollte trotzdem eine Maschine einmal nicht
    benötigt werden, war sie tatsächlich auch nur noch Schrott. Diese Maschinen mussten dann
    dem VEB Maschinen & Materialreserven angeboten werden und dort konnten
    kleine private Unternehmen einkaufen. Aus dieser kurzen Schilderung ist wohl
    gut ersichtlich, wie schwer es war einen Betrieb mit guten Maschinen
    auszustatten.
    Mit Hilfe von Aquarianern wurden trotzdem Schleichwege gefunden, um an zwar ältere
    Maschinen aber wenigstens gut erhaltene oder reperaturfähige Maschinen zu gelangen.



    In den nächsten Beiträgen möchte ich nochmals auf die Hilfsbereitschaft und Initiative
    von Aquarianern zurückkommen, weil es da noch so viele Begebenheiten gibt, die
    sehr zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregen.



    aquabee
    Toni Friedrich

  • Die Aquaristik entwickelte sich in der DDR zum beliebtesten Hobby. Die Aquarien wurden immer
    größer und luftbetriebene Filter reichten lange nicht mehr aus. Kreiselpumpen für den Hobbybereich
    gab es keine. Es entstand also die Idee, eine Tauchkreiselpumpe zu entwickeln, die mit den vorhandenen
    Möglichkeiten vor der Firmengründung, gefertigt werden konnte.
    Schon zu Beginn tauchte das erste gravierende Problem auf. Woher einen geeigneten Motor nehmen?
    So wurde im üblichen Handel nachgeschaut. Es gab kleine Tischventilatoren, die tatsächlich einen geeigneten Motor hatten.
    Nun wurden also Ventilatoren gekauft und Kreiselpumpen daraus gebaut. Teile, die für den Pumpenbau notwendig waren,
    wurden nach Feierabend in der WEMA Zerbst (Werkzeugmaschinenfabrik Zerbst), in der Bernd Friedrich tätig war,
    gedreht oder gefräst. Dies ging natürlich nur mit der Zustimmung des zuständigen Abteilungsleiters
    (…der auch begeisterter Aquarianer war). So entstand unsere erste Tauchkreiselpumpe mit der Bezeichnung TK 1000 und
    da rauf hin folgte auch die Firmengründung 1977. Die 1000 stand für die Literleistung pro Stunde. Es funktionierte hervorragend und
    die Nachfrage an Pumpen war riesig.
    Nach der Firmengründung wurden für alle benötigten Kunststoffteile Spritzgießwerkzeuge gefertigt und fortan
    wurden alle Teile als Spritzgussteile hergestellt. Dies alles passierte an eigenen Maschinen und in Eigenleistung.
    Die Spaltpolmotoren wurden damals von einem Hersteller aus Polen bezogen. Auch eine eigene Produktion von
    Motoren wurde angestrebt um in Bezug auf Qualität und Verfügbarkeit, vom Lieferanten unabhängig zu werden.
    Das alles zusammen sah dann natürlich richtig gut aus und wurde schnell zum Verkaufsschlager.


    Toni Friedrich
    aquabee

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