Wer vernesselt wen

  • Hallo zusammen,


    kann sein dass das ne dümmliche Frage ist .. aber als Anfänger darf man ja alles :smiling_face:


    Und zwar frage ich mich ... welche Korallen kann man nebeneinander stellen .. welche nicht..
    ich sehe immer eng besetzte Riffbecken (mein Ziel) und im nächsten Beitrag lese ich von Vernesselungen
    die sogar tödlich enden können.


    Gibt es da eine Rangordnung unter den Korallen ...


    z.B. Euphyllia Chuck Norris:base: steht auf Platz 1. vernesselt alles und wird selbst nicht vernesselt
    und ganz unten steht dann sowas wie der Sheldon Cooper :blauesauge: unter den Korallen.. kann nix - kassiert nur


    Ganz so einfach wird es natürlich nicht sein, aber es gibt doch bestimmt eine Hackordnung.


    Grüße
    Andi

  • Hallo
    Ich würde sagen Anemonen stehen ganz oben was die Nesselkraft angeht, dicht gefolgt von Euphyllien, Gonioporas usw.
    Wohingegen Acroporen, oder sagt man Acroporas? bei mir IMMER den kürzeren ziehen.
    Meiner Erfahrung nach, vernesseln sich Euphyllien untereinander nicht, genauso wie Gonioporas.
    Acroporen unterschiedlicher Art dagegen, vernesseln sich untereinander, genauso wie auch Montiporas.


    LG Steffi

  • Hi,


    so eine Matrix wäre wirklich genial, leider kostet es auch eine Menge Zeit und Energie so etwas zusammenzutragen. Und es gibt dann auch noch ein paar seltsame Randerscheinungen...


    Bei mir haben mal Xenien auf Dauer (ein paar Jahre) Quadricolor Anemonen förmlich verdrängt... klar wurden die vernesselt, aber der schieren Menge und Vermehrungsfreudigkeit waren die Anemonen nicht gewachsen. Also auch Verdrängung kann eine weitere Problematik sein. Xenien, Affenhaar und Krusten-, sowie Scheibenanemonen sind dafür bekannt.


    Und dann neulich noch ne komische Sache: Caulastrea vs. Montipora digitata - im Hauptbecken gewann die Caulastrea, wie man es erwarten würde - im Ablegerbecken wurden eine Caulastrea von einem Monti-Bruchstück vernesselt! Sicher ist die Caulastrea geschwächt gewesen, aber ich hätte das nicht erwartet.

  • Hallo Stefan!
    Dir mussten jetzt die Ohren klingeln! :grinning_squinting_face:



    Hallo zusammen,


    dieses Thema habe ich bereits vor vielen Monaten weitergereicht. Nach meinen letzten Informationen wird noch am technischen Teil gewerkelt und es wird wohl dann in die Haltungsempfehlungen integriert. Naeheres kann sicher Stefan berichten.
    Wie man sieht (liest) ist der Bedarf da. Das finde ich gut, denn mit diesen Informationen wird der Anfänger, wie auch der versierte Aquarianer, etwas anfangen können. Wenn man sich vor Augen führt, welche irreparablen Schaeden eine falsche Vergesellschaftung hervorrufen kann, war diese Art von Leitfaden längst ueberfaellig.
    Steffi, Gonioporen unterschiedlicher Art können sich auch (erheblich) vernesseln. Ich hatte eine wunderschöne roetliche Art bekommen, die ich aus Platzgruenden neben ein ebenfalls rotes Exemplar einer anderen Art platziert habe. Haette ich nicht tun sollen. Die Nesselbombe ist jetzt beim Händler.
    Auch wuerde ich keinesfalls die Euphyllia oben anstellen. Eine kleine Stufe hoeher steht die Catalaphyllia. (eigene Beobachtung) Auch ist die Heftigkeit einer Aggression zu bewerten. Es gibt etliche Korallen, die sich nicht direkt, aber mit einem Langzeiteffekt, durchsetzen. So etwas wird nicht sofort erkannt. Später hat man das Nachsehen. :frowning_face:


    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo,


    die Überlegung ist gut, aber man wird nur grobe Anhaltspunkte finden können. Nach meinen Beobachtungen sowohl in meinem Becken als auch in verschiedenen Riffen scheinen die Verhältnisse doch individuell recht verschieden zu sein.
    Mein Becken ist ja von Korallen (SPS, LPS, Weich-und Hornkorallen) völlig zugewuchert. Lediglich an einem Ast einer Pocillopora verrucosa gibt es Vernesselungsschäden durch eine Euphyllia glabrescens; andere Korallen um die Euphyllia (die mit der Pocillopora verwandte Styllophora pistillata, sowie Montipora digitata und venosa, Caulastrea furcata, Pavona cactus und eine Sarcophyton) zeigen dagegen keinerlei Beeinträchtigungen.
    Keinesfalls bestätigen kann ich Steffi´s Erfahrung, dass sich Acroporas und Montiporas gegenseitig vernesseln! Da wachsen bei mir verschiedene Arten problemlos neben- und ineinander.


    Nach meinen Erfahrungen gibt es am wenigsten Probleme, wenn die Korallen am Anfang ausreichend Abstand haben und dann auf einander zuwachsen.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    genau genommen, hast du natürlich recht. Aber auch nur teilweise. :] Fuer eine grobe Einteilung in Vertraeglichkeitsparameter genuegt so ein Diagramm schon. So nach dem Motto: Ober schlägt Unter! Der Ursprung liegt bei Bornemann. Sprung hat es noch verfeinert, indem er eine Balkengrafik entwickelte, die ausser der Aggressivität noch zusätzlich fuer die Aquarienhaltung den Lichtbedarf, die Strömung und die Robustheit mit einbezog, inklusive einer Platzierungsgrafik! Alles das zusammen genommen, macht Sinn. Die individuellen Stufen innerhalb der einzelnen Arten zu dokumentieren waere eine enorme Fleissarbeit und sehr langfristig angelegt.
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    hast Du nähere Kenntnis, auf welcher Datenbasis Bornemann bzw. Sprung ihr Diagramm zur Aggressivität entwickelt haben? Relevant für die Aquarienpraxis wäre aber nicht nur als eine Seite der Medaille die Vernesselungsfähigkeit, sondern auf der anderen Seite genauso die Empfindlichkeit des jeweiligen Nachbarn. Wenn das benachbarte Tier eher unempfindlich ist, gibt es auch keine Probleme. Dass es da beispielsweise trotz der recht erheblichen Nesselfähigkeit der Euphyllia glabrescens bei benachbarten Korallen wohl erhebliche Unterschiede selbst innerhalb einer Gattung zu geben scheint, habe ich in meinem Beitrag ja schon aufgezeigt.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo zusammen,


    wie Hajo schon geschrieben hat, ist so ein Diagramm mit den entsprechenden Ansprüchen in Sachen Aggressivität, Licht und Strömung als Ergänzung in den MARUBIS-Haltungsempfehlungen bereits in Planung. Also wir von MARUBIS haben Hajos Rat schon angenommen und sehen hier auch den Bedarf. Aber die Beiträge hier im Thread zeigen schon, dass es nicht ganz einfach wird und einiges an Zeit und Fleiß beansprucht.


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Guten Abend zusammen,


    ich denke bei der Überlegung spielt auch noch eine Rolle wie gut oder schlecht eine Koralle, bzw. eine Korallenart im Becken steht.
    Man/Wir wissen ja das manche Korallen in manchen Becken nicht gut stehen, bzw. kümmern, solch eine Koralle wird natürlich leichter zurückgedrängt,
    als wenn sie stark und gut dasteht.


    Was ich damit sagen will, in einem Becken gewinnt z.B. eine Montipora den Kampf gegen eine Acropora, in einem anderen Becken gewinnt die Acro.
    und wieder in einem anderen Becken stehen beide ebenbürtig nebeneinander.


    Das ist wohl ein sehr sehr schwieriges Thema und kaum zu verallgemeinern, im Zweifel hilft da wohl nur probieren geht über studieren.

  • Hallo Hajo,


    hast Du nähere Kenntnis, auf welcher Datenbasis Bornemann bzw. Sprung ihr Diagramm zur Aggressivität entwickelt haben?



    Hallo Bernd,


    die Angaben zur Aquarienpflege in den Diagrammen basieren auf Sprung's persönlichen Erfahrungen in eigenen Aquarien sowie den Schilderungen von befreundeten Aquarianern und seinen Beobachtungen in ihren Aquarien. Bei einigen Arten stützen sich diese Angaben nur auf Beobachtungen im natürlichen Lebensraum bzw. die aquaristische Erfahrung mit eng verwandten Arten. So die Erklärung von Sprung. Inwieweit Informationen von Bornemann und anderen dazu beigetragen haben, dieses Kapitel qualitativ zu vervollständigen, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich nehme aber einmal an, dass diese zusaetzlichen Informationen nicht unerheblich waren.
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
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  • Hallo zusammen,


    man kann ja alles kritisch hinterfragen. :frowning_face: Sollte man auch. :] In diesem Fall ist Kritik aber fehl am Platz. Die Zielgruppe sind wir doch alle zusammen. Mehr Information kann doch nicht schaden. Wie man damit umgeht, ist eine persönliche Sache. In allererster Linie aber soll diese Dokumentation den Anfänger ansprechen! Deswegen haben sich die Autoren auch nicht den "Veron" vorgenommen und damit versucht jede einzelne Art bzw. Unterart zu bewerten, sondern es wurde sich auf diejenigen Korallen (und das sind beileibe nicht wenige) beschränkt, die uns zugänglich und auch im Handel anzutreffen sind.
    Wie ich Borneman und Puterbaugh verstanden habe, wurde sich nicht nur der Erfahrungen von anderen wissenschaftlichen Größen, wie Wilkens, Veron, Humann, Sprung und Delbeek bedient (das sollte man bei einem so renommierten Autorenteam voraussetzen), sondern auch mehr als 300!! Händler auf ihre Erfahrungen zu diesem Thema hin abgeklopft. Diese praxisnahe Befragung ist einmalig und deswegen besonders hoch zu bewerten. Das Ergebnis dieser Studie umfasst das leidige Kapitel der Synonyme genau so wie die unterschiedlichen Erfahrungen in Sachen Licht, Wasserbewegung, Haltbarkeit usw., also die alltäglichen Kernfragen, die besonders den Anfänger umtreibt, wenn er vor einer diesbezüglichen Entscheidung steht.
    Abweichende Erfahrungen gingen in eine "range" ein, die uns zeigen soll, daß zum Beispiel sehr wohl ein und dieselbe Koralle, ohne Schaden zu nehmen, in unterschiedlichen Zonen gehalten werden kann, bzw. in der Natur auch so vorkommt. Diese "range" sagt nicht nur etwas über den Lichtbedarf, sondern beschreibt auch den wichtigen Faktor der Wasserbewegung. So gesehen, sind es auch Toleranzwerte. Wogegen man sich bei dem Thema der Nesselfähigkeit festgelegt hat. Motto: "Ober" sticht Unter". Nicht als langatmigen Text irgenwo verbuddelt, sondern kurz und knapp als Diagramm im Stile eines Leitfadens, den man gerne bei Unsicherheit aus dem Regal nimmt, um anschliessend die nötige Sicherheit für seine Aquarientiere zu bekommen. :]
    Gruß
    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    niemand stellt hier eine Studie infrage. Ich persönlich kenne sie gar nicht und habe daher ein paar Fragen hierzu gestellt. Damit ist weder eine Wertung noch eine Kritik verbunden.


    Hier geht es doch nur um eine Frage des Themenstellers, welche Korallen man nebeneinander stellen kann, welche nicht und ob es eine Rangordnung gibt. Hierzu gab es ein paar unterschiedliche Erfahrungen und Bewertungen. Da er sich offensichtlich an dichtbewachsenen Becken orientieren möchte und hier unterschiedliche Aussagen zu den Möglichkeiten geschrieben wurden, ergibt sich, dass generelle Verallgemeinerungen wohl schwierig sind, mehr nicht.


    Das Argument von Daniel, dass auch der Zustand der jeweiligen Korallen bedeutsam ist, scheint mir in diesem Zusammenhang auch richtig zu sein. Ich teile seine Empfehlung, dass im Zweifel probieren über studieren geht.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo,


    auf so eine "wer-nesselt-wen"-Liste hab ich auch gewartet. Auch wenn es nur Richtwerte wären, für Anfänger sicher trotzdem hilfreich. Man muss ja nicht alle schlechten Erfahrungen selber sammeln.
    Infos zu den richtigen Wasserparametern, zu Licht und Strömung findet man Unmengen, aber sowas wie "Koralle xy darf auf keinen Fall neben Koralle yz stehen.


    Viele Grüße


    Carina

  • Hallo,


    ja, das finde ich mal eine richtig gute Idee mit so einer Übersicht. Und sicher, ja, es wären nur Empfehlungen, aber zur groben Orientierung wäre das schon hilfreich.

    aber sowas wie "Koralle xy darf auf keinen Fall neben Koralle yz stehen.

    …wobei ich aus Daniels und Bernds Ausführungen gerade so eine Aussage mit Einschränkungen versehen würde. :winking_face:


    Dennoch finde ich es eine klasse Idee. Der Anfänger bekommt dadurch mehr Zugang zur ganzen Thematik und er kann seinen Besatz besser planen. Bzw eben einfach ablesen wie seine Wunschkorallen (aufgrund einzelner Erfahrungswerte) in der jeweiligen Zusammenstellung ggf. harmonieren oder nicht.


    Gruß,
    Matthias

  • Hallo Bernd,
    Hallo zusammen,


    wenn mein Echauffierung jetzt den Eindruck eines Rundumschlags vermittelt hat, liegen dem wohl meine stilistischen Unzulänglichkeiten zugrunde. Das war nicht so gemeint, kommt bei mir leider ab und an vor. Da muss ich wohl noch etwas an mir arbeiten. :frowning_face:
    Ein Nebeneinander eines gesunden Tieres mit einer bereits kränkelnden anderen Art darf man doch nicht vergleichend mit einbeziehen. :confused_face: Wir müssen bei diesen Vergleichen stets von gesunden Tieren ausgehen. Wenn schon verglichen wird, sollte ein guter, gesundheitlicher Zustand immer das Kriterium sein. Eine andere Herangehensweise wäre sinnlos und würde die gesamte Klassifizierung ad absurdum führen.
    Auch ich habe Erfahrung mit zugewachsenen Becken. Hier setzt sich immer die Stärkere durch. Oder die schneller wachsende Art, obwohl in der Nesselfähigkeit weit nach unten gestuft. Das wäre in der Natur auch zu beobachten. Nur für einen direkten Vergleich in pucto Nesselfähigkeit ist dieses Beispiel nichts wert. Hier verdrängt zwar auch eine Koralle die andere, aber es ist ein Verdrängungswettbewerb anderer Art.
    Anbei, als Beispiel für einen Verdrängungswettbewerb besonderer Art, die unten stehenden Aufnahmen. Beim Betrachten dieser Bilder kann mancher auf den Gedanken kommen, von was wird hier eigentlich geredet? Ist doch alles gar nicht so schlimm. Beim näheren Hinschauen wird man aber bemerken, dass die eine oder andere Koralle nicht so sonderlich nachbarschaftliche Gefühle hat. Es werden Nebenbuhler auch einmal rasant über- oder umwachsen. Es sind auch nur solche Arten zu sehen, die sich im Laufe der Jahre durchgesetzt haben, ob durch arteigenen Schnellwuchs oder durch andere lebenserhaltende Strategien. Die "Unfälle" sind logischerweise nicht mehr im Bild, da durch rapide Vernesselung nicht mehr vorhanden.
    Gestern war ich bei einem befreundeten Aquarianer zu Besuch. Der hatte ein Problem mit einer großen Anemone, deren Expansion er unterschätzt hatte und jetzt eine Lösung für die Entfernung des Tieres suchen musste. Das große Tier, mittig im Becken, hatte sich links und rechts "Platz geschaffen" und war drauf und dran die weitere Umgebung zu veröden. Leider gab es keine einfache Lösung, da das Tier seinen Fuß weit unterhalb der Rückwand befestigt hatte. Einzige Lösung wird demnächst das teilweise Ausräumens des Beckens sein. Mit einigem Aufwand und all seinen Nachteilen.
    Ich habe bewusst dieses Beispiel gewählt, da hier gleich mehrere Dinge zusammenkommen. Einmal die (verständliche) Unbedarftheit des Anfängers, dann das Unterschätzen der späteren Größe des Tieres und last but not least die mangelnde Kenntnis über die unterschiedlichen Nesselfähigkeiten unserer Meerwassertiere.
    Das Thema Nesselung ist gewiss vielschichtig, da es die unterschiedlichsten Strategien beinhaltet. Diese wissenschaftliche Aufbröselung ist auch nicht Ziel dieser grafischen Hilfestellung. Der Sinn ist viel profaner. Es kann für den Interessierten bereits für den Einkauf der Tiere von Bedeutung sein, wie robust ein Tier ist und ob es sich für das eigene Aquarium eignet, oder nicht.
    Gruss
    Hajo















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  • Guten Abend Hajo, hallo zusammen,


    bitte nicht falsch verstehen, ich wollte mit meinem Beitrag in keinsterweise Kritik an dem Vorhaben einer "Nesselliste" üben, es war als keine Ergänzung gedacht.
    Auch ich als Anfänger würde so eine Liste mit Kusshand begrüßen, weil sie natürlich für die erste Platzwahl ein super Anhaltspunkt ist/wäre.
    Mein Beitrag war lediglich als Anmerkung gedacht, die der eigenen Beobachtung geschuldet ist.

  • Hallo Daniel,


    diese Grafik ist keine "Nesselliste", sondern eine Tabelle, der folgende Elemente zugrunde liegen: Lichtbedarf, Strömung, Robustheit und natürlich die Aggressivität jeder dort aufgeführten Koralle. All das wird in einer Balkengrafik in den Bereichen von 1 bis 10 optisch gut dargestellt.
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Andi,


    wart's ab, wird sich bald zeigen.
    Gruss
    Hajo

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  • moin,


    m. e. viel wind um wenig.


    die üblichen verdächtigen wie z. b. galaxea, hydnophora u. äh. sind bekannt. :O


    da brauchts auch keine wissenschaftliche untersuchung für uns hobbyisten :winking_face:


    eine auflistung mit hinweisen mag jedoch dem anfänger hilfreich sein.


    oder trägt das zu noch mehr verunsicherung bei?


    so nach dem motto: jetzt weiss ich gar nicht mehr, wo ich etwas hinpflanzen soll....

  • Joe,


    gerade um diesen Konflikt geht es doch! Inwieweit sich ein Anfänger mit der Nesselfaehigkeit von Galaxea & Co auskennt, sei noch nicht einmal dahingestellt. Er kennt sie nicht!! Wie man sieht, ist das Interesse doch da. Das zeigte damals auch deutlich die Resonanz in den USA vor ca. 20 Jahren. Da muss man sich schon fragen , warum diese Idee bei uns so stiefmütterlich behandelt wurde. Sind wir alle klueger als unsere amerikanischen Freunde? Vielleicht eher das Gegenteil, da viele Gedanken und Innovationen von dort herueberschwappen und wir sie später aufgreifen und diskutieren.
    Auch ist dies keine wissenschaftliche Untersuchung, eher eine Art empirischer Ermittlung handelsueblicher nesselfaehiger Korallen unter dem Blickwinkel von Licht, Strömung und ihrer Haltbarkeit. Hat das alles etwa ein Anfänger auf dem Schirm? Ich glaube, kaum. Ich muss ehrlich sagen, und das ist kein Witz (auch promote ich nicht diese Tabelle), selbst mir ist in manchen Situationen der Blick in die Tabelle aeusserst hilfreich. Eben weil man fuer jede neue Koralle nicht alle Parameter im Kopf hat. Probieren geht über studieren ist zwar ganz nett, aber wie der Volksmund sagt: Nett ist die kleine Schwester von Sche....! Wir sollten mehr unseren Focus auf den Nachwuchs legen. Wenn die ersten Schritte in die Hose gehen, verlieren die Anfänger leicht den Mut. Um diese ersten Gehversuche zu fördern, ist mir jedes (vernünftige) Mittel recht. Dazu gehört auch die angesprochene Grafik. Joe, du muesstest es doch besser wissen. Du hast das Referenzbuch doch vor dir liegen. Was ist an dieser Art von Information kritikwuerdig? :confused_face:
    Ich bin beileibe nicht der Vater des Gedankens, habe nur auf so eine Möglichkeit aufmerksam gemacht. Aber wenn ich an meine Anfänge denke, und in diesen Diskussionen ist stets der Anfänger im Focus, waere ich sehr dankbar um diese Art von praktischer Aufklärung gewesen. :]
    Gruss
    Hajo

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  • Du hast das Referenzbuch doch vor dir liegen. Was ist an dieser Art von Information kritikwuerdig? :confused_face:
    Ich bin beileibe nicht der Vater des Gedankens, habe nur auf so eine Möglichkeit aufmerksam gemacht. Aber wenn ich an meine Anfänge denke, und in diesen Diskussionen ist stets der Anfänger im Focus, waere ich sehr dankbar um diese Art von praktischer Aufklärung gewesen. :]

    moin hajo,


    hab gerade das buch hervorgeholt...die tabelle nebst piktogramm haben schon etwas für sich.


    jetzt ist agressivität nicht gleich agressivität im sinne des besatzstandortes.


    so mag eine favites mit stufe 8 agressiver sein als die galaxea mit 7.


    jedoch reicht der arm - sprich kampftentakel - der galaxea 3x soweit wie der der favites.


    auch das geringere breitenwavhstum der favites wird diese nicht so schnell zur gefahr für andere werden lassen.


    ok, das wären ggfls. nebenkriegsschauplätze und je länger ich das büchlein so durchblättere, je interessanter erscheint mir diese diagramm/poiktogramm geschichte als gesamthinweis.


    hatte dieses buch aber bestimmt schon seit 10jahren nicht mehr im focus.

  • Joe, das sind wirklich Nebenschauplaetze. Hinweise deiner Art sind z. B. bei Bornemann als kleiner Extrablock mit eingeflossen. So etwas findet man auch in deutschsprachiger Literatur. Leider oft nicht auf einen Blick zu erkennen. Auch die unterschiedlichen Strategien von Niederen im Kampf um den Lebensraum und die Zusammensetzung verschiedener Nesselgifte waere ein Thema, und noch vieles mehr. Damit waere dieses Diagramm und auch der Anfänger sicher ueberfordert.
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    wie schon gesagt, ich kenne die Tabelle nicht, aber gute Basisinformationen sind sicher für Einsteiger wichtig. Muss man doch immer wieder beobachten, dass heute viele "Eintagsfliegen" in die Meeresaquaristik einsteigen, ohne sich auch nur mit einem Mindestmaß Grundlagenwissen hierfür zu rüsten. Die wichtigsten Kerninformationen kann sich heute jeder relativ leicht aneignen, auch was das Thema Nesselfähigkeit betrifft. Aber von so zentraler Bedeutung ist diese Frage nach meinen Erfahrungen nun wirklich nicht. Da teile ich doch eher Joe´s Bewertung. Wer sich einigermaßen informiert, weiß was er kauft; wer dies nicht tut, wird es wohl auch weiterhin unterlassen.


    Ich habe die Vielzahl meine gepflegten Korallen, viele früher als Ableger selbst mitgebracht, immer vorwiegend nach gestalterischen Gesichtspunkten platziert, allenfalls Belichtungsfragen wurden noch berücksichtigt. Die Korallen wurden immer so angeordnet, dass sie sich zunächst nicht direkt berühren, aber auch nie besonders große Abstände eingehalten. Alles ist dann munter aufeinander zu gewachsen. Durch Vernesselung habe ich dabei in all den vielen Jahren noch keine einzige Koralle verloren!!!
    Bei gutem Wachstum muss man natürlich immer wieder einmal in das System eingreifen, kürzen musste ich manche besonders wüchsige Korallen schon zigmal. Dies ist eine Selbstverständlichkeit, man sollte aber niemand mit einem eher nachrangigem Problem verrückt machen.


    Damit will ich, nochmals gesagt, kein Projekt madig machen, dass ich nicht einmal kenne. Kurze, übersichtliche Kerninformationen sind heute wohl eher denjenigen zugänglich, die es nicht für nötig halten, sich etwa tiefer in ein Thema einzuarbeiten. Ob diese dann aber auch lange bei diesem Hobby bleiben, ist eine andere Frage. Problematisch sind aber immer Darstellungen, die leicht als absolutierende Bewertung missverstanden werden können. Aber womöglich fokusiert sich jetzt die Diskussion etwas zu sehr auf irgendwelche mehr oder weniger bekannte Informationsprojekte - neu oder schon lange vorhanden - und damit etwas an der Ausgangsfrage vorbei.


    Gruß


    Bernd

  • hi bernd,


    jup, jetzt sind da aber keine besonders "agressive" korallen zu erkennen, ggfls. pavonna, aber auch die montiplatten - völlig harmlose - sind agressiv im übertragenen sinne.


    infolge ihres plattenförmig, alles darunter abschattenden wuchses, können sie sich praktisch im sitzstreik konkurenten vom halse halten.


    ansonsten schönes becken!

  • Hallo Bernd,


    auch auf die Gefahr hin, etwas bockig zu erscheinen, teile ich nicht alle deine Argumente. Die Texte der angesprochenen Bücher, insbesondere die Beschreibungen der Korallen, sind doch nicht um diese kleine, grafische Darstellung drumherum geschrieben worden. Das Kästlein mit
    dieser kleinen, aber effektiven Lernhilfe, wird doch nicht das zentrale Thema eines Fachbuches sein, sondern kann doch nur eine Ergänzung zu Bild und Text darstellen. Wie wertvoll dieses "Zubrot" dann sein mag, wird jeder Interessierte für sich persönlich
    entscheiden müssen. Im Grunde genommen ähnelt diese Methode auch den Kurzbeschreibungen in Fossa/Nilsen unter der Rubrik "Aquarienbedingungen". Nur eben als Piktogramm. Es fehlt auch hier oft der Verweis auf die Nesselfähigkeit der jeweiligen
    Arten. Wenn nicht irgendwo im Text verbuddelt, wird so etwas nur bei besonders widerspenstigen Arten oder bei sehr nesselempfindlichen Exemplaren als Warnung erwähnt. Beleuchtung und Wasserbewegung und Haltbarkeit usw. sind auch vertreten.


    Was schadet es also, wenn man an einer bestimmten Stelle der Artbeschreibung noch zusätzliche Kurzinformationen erhält? Wir müssen uns hier nicht streiten. Unsere "verkrauteten" Becken :grinning_squinting_face: sind nicht das beste Beispiel für Nesselschäden. Da muss ich Joe recht geben. Bei dir und bei mir hat man den Dingen seinen Lauf gelassen und die (Becken)Natur hat alles geregelt. In meinem Fall kam noch hinzu, daß ich mich wegen der Großkaiser von speziellen Korallenarten bereits im Vorfeld trennen musste. Was übrig blieb, war kaisersafe und wuchs zusammen. Generell diese Anordnung, wie sie sich bei uns beiden überwiegend in den Becken durchgesetzt hat, ist nicht immer der Wunschtraum der anderen. Ich denke da immer an den Besitzer eines Nano-Beckens, der gerne eine neue Koralle einsetzen möchte. Die Räumlichkeiten sind stark begrenzt und die Korallen im Angebot vielfältig. Was kann er neben was setzen? Berührung wird kaum zu vermeiden sein. Wenn nicht sofort, dann mit Gewissheit später. Ich habe eine wunderschöne Cyphastrea auf dem Boden stehen. In der Nähe befinden sich einige Scheibenanemonen, die sie stark
    nesseln können. Hier muss ich daruf achten, daß die abgeschnürten Teile der Anemonen nicht irgendwann auf der Koralle Platz nehmen. Es wird auch nicht mehr lange dauern, bis eine M. superman eine Tubinaria peltata verdrängt hat. Diesen Typ Montipora habe ich falsch eingeschätzt. Desgleichen hatte ich von einer roten Goniopora berichtet, die ein neu eingesetztes, ebenfalls rotes Exemplar vernesselte und mir ausserdem komplette Schneisen in den Alveoporenwald geschlagen hatte. Es gibt zig- Beispiele für Unfälle" dieser Art. Diese Schäden müssen nicht sein. Man denke nur an den Kauf einer teueren, farblich ansprechenden LPS, die aus Unwissen den falschen Platz neben einer Nesselbombe bekommen hat. Oder das Beispiel der Plerogyra, die einer zu heftigen Strömung ausgesetzt wird. Oder die Tridacna, die man aus Platzgründen in den
    Halbschatten verfrachtet hat. Fazit: Die Tiere sind irreparabel geschädigt und das Loch in der Brieftasche wird auch nicht zur Begeisterung beitragen.


    Ich möchte noch einmal daran erinnern, daß diese grafische Tabelle nicht nur die Aggressivität, Robustheit, Strömung und den Lichtbdarf beeinhaltet, sondern sie hat auch noch einen grafischen Teil mit Farbpunkten für die Platzierung der jeweiligen Korallenart
    im Aquarium. Mehr Hilfestellung in Kurzform geht nicht. Dass nun gerade diese Diskussion sich auschließlich der Nesselfähigkeit widmet, ist dem Themenstarter geschuldet. Darauf bin ich auch eingegangen. Das grafische Element beeinhaltet aber weit mehr als nur
    diese einzelne Rubrik.

    Ich verstehe diese kleine Grafik als Brücke, bestenfalls als Entscheidungshilfe, nicht als Ersatz, das Verstehen um unsere Pfleglinge zu umgehen. Eine absolute Bewertung ist etwas anderes.


    Gruß


    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Hallo,


    es scheint auch vergessen zu werden, dass Korallen ja nicht nur nesseln, habe schon öfter erlebt, dass auch Korallen die normal den Kürzeren ziehen, durch Gastralfilamenten die vermeintlich aggressivere Art schädigen und auch die Haltungsbedingungen - die Fitness einer Koralle haben einen starken Einfluss auf deren verhalten und auch Nesselkraft!


    Gruß Michael

  • Hallo Michael,


    nicht so kompliziert denken. Komplexe Dinge gehörten in den Text, nicht in eine grafische Darstellung.


    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Hallo,


    Joe, sicher hast Du recht, dass mein Becken nicht mit "besonders aggressiven" Korallen besetzt ist, ausgenommen vielleicht die Euphyllia glabrescens (Bildmitte links) und eine Hynophora (nicht auf dem Foto). Aber man kann zumindest erkennen, dass beispielsweise die hier bereits diskutierten Acroporas oder Montiporas kein Problem darstellen und dicht besetzte Becken, wie vom Themensteller als Ziel genannt, durchaus möglich sind. Die Zahl der wirklich problematischen Arten ist sicher überschaubar und oftmals gibt es eben unterschiedliche Erfahrungen.
    Zusätzliche Kurzinformationen schaden sicher nicht. Da bin ich voll bei Dir, Hajo. Hier andiskutierte Rangordnungstabellen halte ich aber eher für fragwürdig.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo.


    Ich bin da auch eher bei hajo. Denkt bitte an die Anfänger. Viele haben nunmal an Anfang garnicht die Lust sich durch seitenlange Texte zu wühlen. Auch wenn es sicher besser wäre. Eine kleine Grafik hilft da schnell und effiktiv fürs erste. Ich bin zwar jetzt auch schon seit einigen Jahren dabei, würde aber so etwas nutzen. Ich gucke ja auch immer wieder mal ins MeWa Lexikon.


    Und ja, bei mir greift auch gerade eine eine Xenia elongata eine Hydnophora an, nachdem sie schon 15 Krusten überwachsen und verdrängt hat. Das hätte ich natürlich auch nicht gedacht. Mal sehen wie das ausgeht.


    Gruß


    Jens

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