• Hallo liebe Forianer,


    gestern habe ich den Alptraum erlebt, den wahrscheinlich jede/r befürchtet,
    aber hoffentlich möglichst wenige erleben werden:
    ich komme nach Hause und höre ein lautes Plätschern. Bei einer meiner
    Scheiben ist im Bodenbereich auf knapp 2 Meter die Siliconnaht gerissen,
    die Scheibe hat sich um 1 cm nach vorne bewegt, und 2 Meter breit kommt
    mir das Wasser entgegen. Zu dem Zeitpunkt waren erst ca. 100 Liter ausgelaufen,
    meine Freundin und ich versuchten verzweifelt zu retten, was zu retten ist.


    Wir konnten ca. 1000 der 1350 Liter auffangen und 2/3 der Fische retten.
    Der Rest des Wassers landete beim Nachbarn unter uns. Die besten Korallen sind jetzt
    im Vivarium, die größeren Fische auch. die Kleinen leben geschockt im Ablegerbecken.


    Ich sage euch, es ist ein Scheißgefühl, mehr als 100 kg über 14 Jahre gewachsenes
    Korallenriff zu zerhacken und zu entsorgen. Und immer wieder ein toter Fisch dazwischen....


    Diese Arbeit ist jetzt zum Glück vorbei. Jetzt beschäftigt mich natürlich die Frage,
    hätte das verhindert werden können? Es kann doch nicht der Normalzustand sein,
    dass wir nach etwa 10-15 Jahren darauf warten müssen, bis uns der Kasten auseinanderfliegt.
    Ich will mir gar nicht vorstellen wie es gewesen wäre, wenn ich einen halben Tag später
    nach Hause gekommen wäre. Aber ich hätte mir auch nicht vorstellen können,
    das Becken einfach mal so eben auszuräumen, weil es schon so alt war.


    Ich werde das Thema "Lebenserwartung von Aquarium" zu meinem nächsten Recherchethema
    machen. Bisher habe ich erfahren, dass bei öffentlichen Aquarien über 2 m zumindest ein Rahmen
    entlang der Unterkante gefordert wird (oder gefordert werden soll?). Der hätte z.B. mein Becken gerettet.


    Wie sehen eure Erfahrungen aus? Wer hat ein Aquarium über 2m seit mehr als 10 Jahren?
    Wie geht ihr mit dem Thema "Ermüdung des Silicons" um?

  • Erstmal herzliches Mitleid...


    Mein erstes Aquarium hat nach 5 Jahren den Geist aufgegeben, es tropfte meiner Mutter damals durch die Decken auf den Kopf....
    Ich denke nach 10 Jahren würde ich immer noch jedes Becken durch ein neues (größeres) ersetzen. Soweit traue ich dem Silikon nicht. An der Naht aufgeplatzte Becken hatte ich so 5-6 Becken. Allerdings die letzten dienten dann nur nur noch im Sommer als Wasserpeicher im Garten.


    Gruss


    Dirk

  • Hallo Armin,


    zum Thema kann ich nicht viel beitragen.


    Aber es ist mir ein Bedürfnis dir zu sagen, dass ich mit dir fühle. Es muss schrecklich sein, so etwas erleben zu müssen.


    Andererseits finde ich es großartig , dass es euch gelungen ist, vergleichsweise viel zu retten und auch noch 3/4 des Wassers aufzufangen.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Lieber Armin,


    ich fühle mit dir! Ich drücke euch fest die Daumen, dass ihr den Schaden im Wohnbereich schnell beheben könnt und euer Nachbar unter euch den Vorfall mit Humor nimmt. Gut, dass ihr so schnell reagieren und viele Tiere retten konntet!


    Liebe Grüße
    Corinna

  • Hallo Armin,


    so etwas ist ja nun wirklich der Alptraum, es muss furchtbar sein das Riff in der Not zu zerpflücken.
    Wie groß war denn dein Becken?


    Macht einem schon etwas Angst.


    Liebe Grüße
    Stefan

  • Das ist wirklich ein Alptraum. Da bekommt man es wirklich mit der Angst wie Stefan sagt. Zumal meine Scheibe auch etwas durchgebogen ist noch zusätzlich. Ich wünsche dir das nicht noch mehrere Tiere sterben und viel Erfolg weiterhin. Ich hoffe und glaube nicht das du das Hobby deswegen aufgeben willst.


    Gruß Jens

    Becken 180x75x60, TB Dreambox 100x60x35
    ATI Hybrid 4x80w, RE Double Cone 200 mit Speedy, 2 x MP 40 QD, RD3 Speedy 50w

  • Hilfe.. ja, das ist echt das Schlimmste und kann mir den Horror vorstellen, vor allem bei einem solchen (wahrscheinlich tollen) Becken.. mein "Beileid"!


    Gedanken habe ich mir um so etwas auch schon Mal gemacht - aber nur im Groben - die Idee von Innen sowie von Außen einen Edelstahlwinkel V4A (oder Kohlefaser?) mit Epoxy anstelle einer Silikonnaht verkleben, sodass keine Freien Glaskanten zu sehen sind - optischer Vorteil: Automatisch eine Kies- und Kantenblende

  • Hi Armin


    das ist wirklich ein Alptraum. :mauer:


    Das beste sind Plexiglasbecken, da reißt keine Naht. :thumbs_up:


    Mein Glasbecken hat eine Größe von 200x65x60cm und hat einen Alurahmen unten und oben. Baujahr 1978. :face_with_rolling_eyes:

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Hallo Armin,


    das tut mir wirklich sehr leid mit Deinem Becken. Katastrophe so was. Aber letztlich kann man froh sein, dass Du rechtzeitig nach Hause gekommen bist und dann schlussendlich doch so viele Tiere hast retten können. Ich hoffe, dass es alle umgesetzten Fische schaffen.


    Zu den Siikonnähten kann ich nix Fundiertes sagen. Aber ich hatte schon desöfteren gelesen, dass so nach gut 10 Jahren das Silikon altern und kaputtgehen kann. Nur ganz ehrlich, ich hätte ein gut laufendes Becken wohl auch definitiv nicht nach dieser Zeit komplett ausgeräumt und "neu" aufgesetzt. In meinem Bekanntenkreis hier in der Umgebung gibt es einige, die ihre doch recht großen Aquarien nun länger als 15 Jahre betreiben. Und da ist bis jetzt auch alles gut gegangen. Hilft Dir jetzt nichts, schon klar, ich wollte nur sagen, dass es da verschiedene Berichte gibt.


    In jedem Fall wünsche ich Dir bei einem später evt. mal anstehenden Neustart viel Glück und Erfolg!


    Gruß,
    Matthias

  • Hi Armin,


    mir ist nach 6 Wochen ein 500l Becken komplett ausgelaufen weil die gesamte Seitennaht bis unten gerissen ist und einem Bekannten ist auch nach ca. 15 Jahren sein 1000l
    Becken komplett im Haus ausgelaufen. War ein riesen Schaden am Haus.
    Bei mir war es angeblich ein Produktionsfehler weil sie nicht sauber gearbeitet haben. Darum bin ich heute auch recht empfindlich wenn ich auch nur eine kleine Unregelmässigkeit beim Silikon an einem neuen Becken entdecke.


    Ich würde ein Becken nach 10-12 Jahren tauschen.


    Gruß

  • Hallo Armin


    Schei........ sowas, ich kann das zu 100% nach fühlen. Tut mir leid und ich bin nur froh dass es einen erfahrenen Aquarianer getroffen hat, der dazu auch noch Ausweichmöglichkeiten hat. Wenig Trost aber du weißt sicher was ich meine.


    Ich dichte gerade einen 110cm hohen Schacht ab. Bei einem Wasserwechsel fiel mir per Zufall auf, (weil der länger dauerte als sonst) das immer mehr Wasser zum Filterbecken nachläuft. Die undichte Stelle habe ich dann ungefähr auf der Mitte der Schachthöhe gefunden. Es ist ein 4200Liter Becken, es wurde vor 5 Jahren genau wegen der selben Problematik wie bei dir aktuell, schon einmal zerlegt und neu geklebt. (das 2. mal mit 2K Verklebung, davor mit Silikon)


    Hätte es in Kürze mal einen längeren Stromausfall gegeben. wäre ca. die Hälfte des Wassers über den Rand des Filterbeckens ausgetreten. Das große Süßwasserdepot für Verdunstung hätte nachgepumpt, und die 300Liter hätten schönes Brackwasser erzeugt, usw. usw. Wer will schon 2000Liter Waser in der Bude haben.


    Heute befülle ich wieder und bin gespannt ob ich die Stelle dicht bekommen habe, kein gutes Gefühl auch nicht für die Zukunft aber der Kunde wollte es so.
    Andere Horrorgeschichten aus der Vergangenheit erspare ich dir. :winking_face:


    Tendenziell sollte man wirklich wieder mehr über Rahmenbecken oder Plexi nachdenken, besonders wenn man weiß es wird lange stehen und ab einer gewissen Größe. Bin gespannt auf deine Recherchen, drücke dir die Daumen und wünsche euch trotzdem einen guten Start in die Woche


    lg Norbert

  • Hallo Armin,


    das tut mir echt Leid für euch. Das ist wirklich der Alptraum eines jeden Aquarianers. Zum Glück gab es keinen Totalausfall.


    Ich bin sehr gespannt auf deine Recherche zum Thema Lebenserwartung von Aquarien. Dennoch glaube ich, dass es bei den meisten Schäden dieser Art, sofern die Nähte sauber hergestellt wurden, weniger um die Haltbarkeit an sich geht, sondern mehr um die Ausführung, Materialwahl und auch um die mechanische Einwirkung. Vielleicht kannst du beim Abbau auch einen Schwachpunkt ausmachen.


    Was auch interessant ist, ist die Frage zur Behebung der Folgeschäden. Wie weit greift hier letztendlich die Versicherung? Gerade auch im Bezug auf ältere Becken. Da sich hier >300 Liter Wasser ihren Weg gesucht haben, wird sicherlich einiges an Renovierungsarbeiten nötig sein. :loudly_crying_face:


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hi Armin,
    das tut mir echt leid für dich!
    Viel Erfolg bei den Sanierungsarbeiten, Salzwasser soll nicht einfach sein.


    Ich betreibe nur Nanos, aber auch hier hatte ich bereits einen Schaden, eine Seitenscheibe war quer-durchgerissen.

  • hey Armin


    tut mir sehr leid das das passiert ist :frowning_face:


    bei uns ist damals das 800 Liter Becken auch nach ca 15 jahren geplatzt. es hat sich die komplette Frontscheibe gelöst und ist dann nach vorne weg geklappt. war ein komplett ausfall da wir das Wochenende nicht zuhause waren.


    baust du das becken neu auf ???


    lg stephan

  • Servus Armin,


    so ein Sch...
    Tut mir Leid für Dich.


    Wir überlegen schon seit längerem unser ältestes Becken, läuft jetzt 9 Jahre, war aber ein Gerauchtkauf zu tauschen, bzw es umzusiedeln.
    Nach den Vorbesitzern sollte es jetzt 12 Jahre alt sein. Die Siliconnähte gefallen mir nicht mehr.
    Ist zwar nur 100x60x60, aber hat Panoramaecken.


    LG,
    Wolfgang


  • Hallo Andreas,


    in der Regel ist der Schaden durch die private Haftpflicht (für die Sachen des unteren Mieters) ,einer Gebäudeversicherung bzw Hausratversicherung abgedeckt...Kommt auf die Verträge an....


    Was den Schaden angeht :winking_face:
    da wird eine Trocknungsfirma ran müßen,mit 300l Salzwasser ist nicht zu spassen...
    Das Problem ist,je nach Bodenaufbau,die Styroschicht und die Folie...das Wasser sammelt sich da und kann dort wunderbar schimmeln....Ich habe mal 1000l VE Wasser im Keller versenkt...der Spass hat 3 Wochen gedauert und ca 2500 € gekostet,vom Lärm mal ganz abgesehen :frowning_face:


    @ Armin


    Mein Beileid...schei* Gefühl,ich kenne das :frowning_face:


    Gruß
    Thomas

  • Hallo Armin!




    Ach Du Sche.....
    Da hattest Du gestern ja einen klassen Sonntag Abend.



    Leider hört man solche Sachen öfter.
    Und auch oft von relativ neuen Becken. Ein Vereinskollege hat 1600 Liter über die Stiege ins Untergeschoss zu den Schwiegereltern gejagt.
    Das Becken war auch erst wenige Wochen alt.


    Hier stehen ein
    200 Liter ca. Baujahr 1993, mehrfach umgestellt.
    600 Liter, ca. Baujahr 1996, 3 mal Übersiedelt, seit 5 Jahren im Glashaus auf der unebenen Erde.
    1300 Liter, Baujahr 2002, 1 mal Umgestellt.
    Und div. Kleinzeug, aber das zählt hier ja nicht.


    Undicht wurde nur das Filterbecken des Großen durch Lochfrass im Silikon.

  • Ein schrecklicher Gedanke, der aber scheinbar öfter real wird als ich dachte. Wenn die Versicherung zahlt ist es sicher eine Beruhigung, aber kein Trost.


    Ich habe mein Becken "eingerahmt", wobei ich natürlich auch nicht weiß, wie sich die Standzeit/Sicherheit dadurch verbessert, dass die Spannung nicht auf den Silikonnähten, sondern auf dem Rahmen ist. Es ist aber (vermutlich) unmöglich, dass eine Scheibe einfach wegklappt, wie es Stephan (miniocean) berichtet hat. Wie bei so vielen Dingen dürfte der Mehrpreis jedoch abschrecken.


    Christian

  • So ein Mist!



    Ich hoffe, ihr seit schnell nicht mehr so traurig!


    Wenn irgendwann ein neues Glas ausgestellt ist und du neue kleine Korallen brauchst, schreie einfach HILFE!





    Mein 13 Jahre altes 50x50x50cm Würfelchen aus 12mm Glas konnte ich vor ein paar Wochen mit den Händen auseinander reißen. Mein neues 3000Liter Becken hat ober und unten einen Rahmen aus 50mm Winkeln und 5mm Materialstärke, verzinkt und pulverbeschichtet.



    Kopf hoch
    Liebe Grüße
    Dietmar

  • Hallo Armin,


    unschöne Sache sowas. Tut mir leid.
    Kannst Du was zur Art der Verklebung sagen? War innen/unten ein zusätzlicher Sicherheitssteg/Sicherheitsnaht angelegt.


    Zum Thema Versicherung, sieht es meist so aus, dass die Haftpflicht den Schaden in den anderen Wohnungen übernimmt.
    Die Hausrat für den Schaden in der eigenen Wohnung beschränkt sich leider auf Schäden durch Leitungswasser.
    Ein Aquarium, Terrarium, Vivarium und auch ein Wasserbett muss i.d.R. zusätzlich im Vertrag ( natürlich gegen entsprechenden
    Aufpreis) versichert sein.

  • Sers Armin!


    Ach herrje! Mein Mitgefühl hast du. Ich seh das wie Norbert: Jetzt gilt es nach vorne zu schauen. Du kriegst das wieder hin - du hast es d'rauf. :smiling_face:


    Um daraus zu lernen: Wie war denn das Becken gebaut? Hattest du oben und unten umlaufend Zugstreben? Hatte das Becken Querstreben/wie viele? Und ganz wichtig: Weißt du mit welchem Silikon das Becken geklebt wurde?


    Weil Norbet das erwähnt hat: Ich z.B. halte von den kondensationsvernetzenden 2K-Silikonen für die Anwendung bei rahmenlosen Ganzglasaquarien nicht sehr viel. In der Regel sind die mechanischen Kennwerte dieser Silikone schlechter als die der 1k azetatvernetzenden Systeme. Weiter sind die aus meiner Sicht auch komplexer in der Verarbeitung, weil es viel mehr Einflüsse gibt, die eine fachgerechte Verklebung beeinflussen - sind also nicht soooo "fool-proof". M.E. sind diese Silikone allerdings recht gut geeignet, wenn man von hinten in einen Rahmen eine Scheibe - insbesondere VSG Scheibe (wg. der kompatibilität mit der PVB Folie) - einklebt; so wie das bei Großaquarien gemacht wird. Der Punkt ist halt, dass man hier eine konstruktive Trennung zwischen Lastabtragung und Abdichtung gewährleisten kann.


    Viele Grüße aus Niederbayern vom Niederbayern - Kopf hoch!


    EDIT: Das Problem beim Bau großen Ganzglasbecken ist halt, dass man sich ausserhalb von DIN Normen bewegt. Das ist zwar kein KO-Kriterium, weil fachgerechte Ausführungen auch ausserhalb von DIN Normen möglich sind, nur macht das kaum einer.

    Grüße aus der niederbayerischen Heimat vom
    Niederbayern
    (in öffentlichen Foren nie mit echtem Namen, in PNs schon)

    Einmal editiert, zuletzt von Niederbayer ()

  • Hi Armin


    na da ist ja echt großer Mist. Ich hoffe du kriegst das gebacken.
    Allerdings trotz der Negativität der Sache, ein interessantes Thema, das sicherlich für viele nicht uninteressant sein dürfte. Denn woran kann man das fest machen, so ein wirkliches hält sowieso lang gibt es ja nun nicht.


    Daumen Drück

  • Hi Armin ...


    der Alptraum eines jeden Aquarianers ... und vor allem, durchaus vermeidbar gewesen... Mein Beileid.... viele hören nach so einem Gau auf mit dem Hobby....


    Als ehemaliger Anlagenbauer kennen wir diese Problematik zu Genüge. Das Problem sind meistens nicht die Glasbeckenkleber, sondern minderwertige Silikone. Die Silikonwelt war in Ordnung bis Anfang 2000. Da gab es einen über alles überragenden Silikon Namens Perennator V-23/1. Irgendwann wurde der Markenname verkauft und ein weniger gutes Material wurde in die Kartuschen gefüllt. Beim verkleben einer großen VSG-Scheibe haben wir am Geruch gemerkt, dass da was nicht stimmte. Der ehemals beißende Essiggeruch roch plötzlich nach altem Gummi. Wir haben sofort mit den Arbeiten aufgehört. Zum Glück ... Nach tiefgreifenden Recherchen und mit Hilfe eines einflussreichen Industriellen aus der Chemie, konnten wir rausfinden, dass das Original des V-23/1 an eine spanische Firma verkauft wurde, Namens Olive, den Namen hat ein deutsches Unternehmen übernommen, der adhock mal die Geschäftsbedingungen auf der Kartusche geändert hatte, mit dem tiefgreifendem Hinweis, nur geeignet bis max. 6mm Glasdicken. Das heißt, der Hersteller war fein raus, denn wer klebt Glasbecken mit 6 mm Scheiben ? Nachdem wir eine Welle gemacht haben, hat der Lieferant des ungeeigneten Silikons, alle Kartuschen zurück genommen. Wir haben dann weiter mit dem spanischen Material abgedichtet. Heißt heute V-1 Negro.
    Danach hat man immer öfter im Markt von gerissenen Becken gehört, wobei ausschließlich fast immer minderwertiges Silikonmaterial schuld war. Die Silikonproblematik zieht sich bis heute hin....
    Einigen mir bekannten Glasbeckenklebern habe ich übrig gebliebene Kartuschen geschenkt, mit dem Hinweis, man solle doch mal das Material ausprobieren. Es kamen keinerlei Rückmeldungen, weder positiv noch negativ. Als ich dann selbst mal nachgefragt habe, hieß es, sehr gutes Material, aber zu teuer.... der Billigsilikon koste ja 2.- Euro/Kartusche, der Olive 6,80 euro + Transport aus Spanien.
    Damit schließt sich der Kreis : ... es geht, wie so oft, ausschließlich nur um den günstigsten Preis. Man stehe im Wettbewerb mit polnischen und tschechischen Beckenklebern und da wäre kein Spielraum, für teure Silikone. Das ist der einzigste Grund.


    Ich habe vor vielen Jahren im Anlagenbau ausschließlich und nur Metall-Rahmenkonstruktionen verbaut. Während bei Vollglasbecken der Silikon unter Zugdehnung steht, ist das bei einem Metallrahmen genau umgekehrt. Der Druck geht auf den Rahmen. Der nützliche Nebeneffekt : ... die Becken dichten sich selbst ab, durch den Wasserdruck auf die Silikonflächen. Undichte Becken hatten wir in 25 Jahren Anlagenbau bei dieser Bauweise, bis zum heutigen Tage noch kein einziges.
    Es gibt nichts besseres als selbsttragende Becken, nur leider rund 50 % teurer als ein Vollglasbecken.


    Zitat

    Weil Norbet das erwähnt hat: Ich z.B. halte von den kondensationsvernetzenden 2K-Silikonen für die Anwendung bei rahmenlosen Ganzglasaquarien nicht sehr viel. In der Regel sind die mechanischen Kennwerte dieser Silikone schlechter als die der 1k azetatvernetzenden Systeme.


    100 % Zustimmung. In Neuwied gibt es ein China-Restaurant Namens Deichkrone, mit je 2 x 10.000 Liter Meerwasserbecken. Beide Becken sind nach ein paar Monaten ausgelaufen und zwar: .. zwei mal hintereinander. Dieses Becken war mit 2-K Silikon abgedichtet worden. Nach der ersten Undichtigkeit, wurde einfach auf den alten, neues Silikon übergezogen, was natürlich auch nicht gehalten hat. Wie das Ganze dann ausgegangen ist, weiß ich nicht, wir haben damals nur den Abschäumer geliefert und aufgestellt. Der Besitzer war mehr als sauer, denn man hatte ihm versucht einzureden, Wurmfraß hatte den Silikon zersetzt. :grinning_squinting_face:


    Ach, übrigens : .. Acryllasbecken halten besser als Glasbecken ? Das kommt drauf an, wer´s gemacht hat. Ich glaube nicht, dass Acrylglasbecken haltbarer sind als Glasbecken. Sie haben zwar keine Silikon,- dafpr aber Klebenähte. Und die können auch reißen ....


    Hier mal zwei Plexiglasbecken mit Problemen .....




    Grüße ... Klaus

  • Hallo Armin


    Tut mir leid das hier zu lesen zu müssen. Ich trau mich kaum zu fragen aber hat der Chelmon das Desaster überlebt?
    Ich hab im Keller noch ein ungenutztes 100x50x60cm Aquarium stehen, solltest du es benötigen dann melde dich bei mir!


    Ich wünsche dir das die restlichen Schäden bewältigbar bleiben und bin gespannt auf deine Recherche zur Haltbarkeit von Aquarien.


    MFG Torsten

  • Zitat

    .... Ach, übrigens : .. Acryllasbecken halten besser als Glasbecken ? Das kommt drauf an, wer´s gemacht hat.
    Grüße ... Klaus


    Genau, Betonung liegt auf, wer's gemacht hat! .....


    Für Armin tut es mir schrecklich leid, was passiert ist, bestärkt mich aber immer wieder, dass ich für mich die richtige Entscheidung getroffen hatte und ein Plexiglas-Becken genommen habe. Ich bin ein Hasenfuß, was Aquarien mit Silikon angeht. Und renommierten Aquarienbauern, die ihr Handwerk verstehen, will ich weiß Gott nicht ihre Kompetenz absprechen.


    Was mich noch interessiert: in wie fern ist es von Belang, ob die Becken Wulst -oder Stossverklebt sind?
    Wie war das Becken von Armin geklebt oder hab ich es überlesen?

  • Hallo Armin,


    Deine "Freude" kann ich nachvollziehen. Ähnliches habe ich auch schon zweimal hinter mir. 1994 hatte sich in meinem alten Becken nach nur 6 Jahren die Seitenscheibe gelöst und knapp 400 l Salzwasser den Parkettboden geflutet. Der Haussegen hing ein paar Tage schief.
    Letztes Jahr Pfingsten war die Scheibe meines Megaalgenrefugiums wärend unserer Abwesenheit durch Erschütterungen von einer benachbarten Baustelle gerissen; 1000 l Wasser standen im Hobbyraum (Gott sei Dank im Erdgeschoss).


    Mein jetziges Becken steht sei 11 Jahren, bisher störungsfrei. Hoffentlich bleibt dies auch so. Ich denke auch, dass neben der Siliconqualität die Konstruktion des Beckens mit entscheidend ist. In meinem Becken sind die Nähte innen mit gegengeklebten Kunststoffstreifen gesichert. Dies scheint mir eine solide Lösung zu sein.
    Problematisch war beim alten Becken, dass Kalkalgen unter die Nähte gewandert sind (trotz schwarzem Silikon).


    Vielleicht kannst Du Dich bei unserem nächsten Stammtischtreffen am Freitag 15.5., 18.30 Uhr Insel Rott, etwas aufheitern lassen. Da geht es auch um Fische, aber um solche aus der Bratpfanne. Es wäre schön, wenn Du dabei sein könntest.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo Armin


    das Ganze tut mir unendlich leid. Ich hoffe, Ihr könnt einen Teil der Tiere retten. Hoffentlich bringt deine Initiative etwas.


    LG und Kopf hoch
    Daniel


    Damit schließt sich der Kreis : ... es geht, wie so oft, ausschließlich nur um den günstigsten Preis. Man stehe im Wettbewerb mit polnischen und tschechischen Beckenklebern und da wäre kein Spielraum, für teure Silikone. Das ist der einzigste Grund.



    Und genau das kann ich eben nicht nachvollziehen. Klar hat jeder von uns ein Budget, aber du bekommst das doch gar nicht angeboten. Jeder zweite würde problemlos UND GERNE!!! einen Aufpreis in Kauf nehmen und das bessere Silikon (inkl. der Lieferkosten) wählen. Bezogen auf den Rest kann man das Becken eben nicht einfach austauschen.


    LG
    Daniel


  • Und genau das kann ich eben nicht nachvollziehen. Klar hat jeder von uns ein Budget, aber du bekommst das doch gar nicht angeboten. Jeder zweite würde problemlos UND GERNE!!! einen Aufpreis in Kauf nehmen und das bessere Silikon (inkl. der Lieferkosten) wählen. Bezogen auf den Rest kann man das Becken eben nicht einfach austauschen.


    LG
    Daniel

    Nur das bedeutet ja, dass sie dann sagen muessten, beim anderen Silikon kann es reissen?! Da gehen die Leute lieber zur Konkurrenz, die sagt, ihr Silikon haelt garantiert (natuerlich ohne echte Garantie).

  • Hallo,


    erstmal mein Beileid!


    Ich habe vor 4 Jahren auch auf den Preis geschaut und ein teureres Glasbecken angeschafft. Als nach einem Jahr die Rückförderpumpe nach einem Stromausfall nicht mehr anlief, rief mich meine Frau an weil der Wasserspiegel immer weiter sank. Es hat sich herausgestellt dass der Schacht schlecht verklebt und undicht war. Das Becken war gerade mal ein Jahr alt. Garantie wurde abgelehnt, es hätte sich wahrscheinlich ein Wurm durchgefressen.


    Gruss
    Michael

  • Hallo zusammen,


    erst mal die guten Nachrichten:
    - Torsten, der Chelmon hat überlebt! Er ist als erster ins Netz gegangen,
    und hat sich nicht wie ein paar andere arme Schweine äh Fische ganz
    tief im Riff versteckt.
    - die Versicherung scheint einzuspringen. Es gibt noch kleine Unklarheiten,
    welche was übernimmt. Ist aber zum Glück alles aus einer Hand, das sollen
    die intern regeln.
    - und Hannes Kirchhauser vom Vivarium hat jetzt offiziell eingestanden, dass meine Korallen
    viel bunter sind als seine. Obwohl alle von den gleichen Mutterstöcken abstammen :smiling_face:


    Zum Becken: es hat 2,80 x 80 x 70, hinten verjüngt es sich etwas. Daher ist die hintere Scheibe
    zweigeteilt in 2m und 90 cm. Die 2 m Scheibe hat sich unten fast auf der ganzen Länge um mehr als 1 cm
    vorgeschoben, weil das Silicon nachgegeben hat. Es ist stoßverklebt, angeblich mit dem damals besten
    1 K Silicon (azetatvernetzt). Die Perennatorproblematik war damals soweit ich mich erinnern kann, bekannt,
    auf den Preis kam es nicht an. Ich hatte von dem schlechten Perennatorsilicon eher solche Geschichten gehört,
    dass Becken bei der Erstbefüllung auseinanderfielen. Insofern war ich nach 14 Jahren beruhigt.
    Dass man sich nach mehr als 10 Jahren Sorgen machen muss war mir klar, ich hatte aber eher mit Undichtigkeiten gerechnet,
    die einem die Chance lassen, das Becken noch einigermaßen sicher abzubauen. Solche Sachen haben wir im Vivarium
    schon ein paar Mal erlebt, vieles ließ sich abdichten oder mit Spanngurten provisorisch abdichten.
    Ein 2 m breiter Wasserschwall war dann leider ein unerwartetes Erlebnis.

  • hallo


    mein herzliches beileid an armin!!!


    macht irgendwie schon angst. aber wer baut den heute die selbstabdichtenden rahmenbecken? beim becken spart man am allerdümmsten ort, daher finde ich die erwähnten 50% mehrpreis verkraftbar, besonders, da das becken nur einen bruchteil der gesamtkosten ausmacht.


    gruss
    andi

  • Hallo Armin


    Schade ums Innenleben, das bei so einem Schaden am meisten zu leiden hat.
    Aber Kopf hoch Augen zu und durch, was bleibt einem denn auch übrig.
    Mal abgesehn von der Sauerei, die zwangsläufig nicht ausbleibt.
    Die
    Perenator Problematik habe ich live erlebt, angefangen hat es damit das
    alles an Dow Corning verkauft wurde, mal war das Silikon beim
    verarbeiten weich dann wieder zäher.
    Ich habe damit aufgehört, als es
    kleine Bröckchen enthielt und da ich viele Becken in Wulstverklebung
    mache, sah das schlimm aus.
    Zu guter letzt hatte ich transparentes das selbst nach 5 Stunden keine Haut mehr bildete.
    Ich habe dann denn Anbieter gewechselt und seit dem ist Ruhe .
    Bisher
    gab es immer große Augen wenn ich einem Kunden geraten habe, das Becken
    in einen Rahmen zu stellen, aber alle sind bisher gut damit gefahren. (siehe 19.Posting)
    Ob das Becken wulst oder stoßverklebt ist, macht keinen Unterschied.
    Eine gute Verklebung bleibt immer gut, die schlechte immer schlecht.


    Lass dich gut beraten und starte wieder neu.


    Liebe Grüße
    Ralf

  • Hallo Armin,
    das ist wirklich der Alptraum jedes Aquarianers, ich kann das mitfühlen.


    Klaus,
    du schreibst das wäre vermeidbar gewesen. Kannst du uns als Aquarianer Anhaltspunkte geben woran man minderwertiges Silikon erkennen kann? Ich hatte so wie Armin auchn nicht auf den Preis geschaut und einen Händler aus der Nähe gewählt. Der ist zwischen Bestellung und Lieferung einmal Konkurs gewesen. Woran erkenne ich denn daß es Zeit ist das Becken auszuräumen? Vermutlich bin ich nicht der einzige der jetzt etwas unruhiger schläft.
    Vieleicht kann Armin bei seinen geplanten Recherchen ja etwas Licht ins Dunkel der Silikonnähte bringen.


  • da hier nun auch minderwertiges Silikon (mit "hochwertigem Namen") als Schwachpunkt genannt werden, stelle ich einfach mal die Frage, welche Silikonhersteller zu empfehlen sind?


    Hi Andreas,


    da gebe ich dir völlig recht.
    Nur, wie soll ich denn als Laie erkennen welches Silikon verwendet wurde? Soll ich das bei der Bestellung einfordern? Schriftlich bestätigen lassen? Eine Garantie aufs Becken (länger als ein paar Jahre) gibt mir doch sowieso niemand.

  • FUCK ! Sorry Armin, das ist echt der Alptraum, aber zum Glück warst du ja gerade rechtzeitig zu Hause !


    Mein "kleines" Becken von Klaus *wink* (als er noch Anlagen baute ...) 160x100x70 ist nun auch schon 12 ?? Jahre alt. IHM Müller da hoffe ich das es noch lange hält


    Hoffe das du bald alles geregelt hast und dann in Ruhe eine neues Projekt anfangen kannst :smiling_face:

  • Hallo Andreas,


    Zitat

    Hi Andreas,


    da gebe ich dir völlig recht.
    Nur, wie soll ich denn als Laie erkennen welches Silikon verwendet wurde? Soll ich das bei der Bestellung einfordern? Schriftlich bestätigen lassen? Eine Garantie aufs Becken (länger als ein paar Jahre) gibt mir doch sowieso niemand.


    das kann man ja vorher besprechen und im Angebot als Mehrpreis ausweisen lassen. Ansonsten muss man dann einfach an das Gute im Menschen glauben und dem Aqua-Bauer vertrauen, dass er nach Kundenwunsch handelt.


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Ich kann Euch noch eine andere Variante der Katastrophe bieten : vor 4,5 Jahren wurde ich nachts durch "unbekannte" Motorgeräusche geweckt. Zu diesem Zeitpunkt fehlten in unserem Becken (1,95 x 70 x 70)
    ca. 200 l. Das Geräusch stammte von der trockenlaufenden Rückförderpumpe im Technikbecken. In der Nacht haben wir noch angefangen, das Becken leerzumachen, Fische in vorhandene 200 l Becken,
    Korallen ebenso, Sand in Eimer usw. Des Rätsels Lösung zeigte sich, als das Becken komplett entleert war : In der Bodenscheibe war ein durchgehender Riß entstanden, durch den sich das Wasser auf den Weg ins Freie - sprich Wohnzimmer - machte. Alter des Beckens zu diesem Zeitpunkt ca. 15 Jahren. Eine Erklärung für diesen Riß haben wir bis heute nicht.
    Ich hoffe, daß ich diese Erfahrung nie wieder machen muß.
    Grüße Golo

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