Strontium-Stammlösung

Hallo Dirk,
ich benutze Strontiumchloridhexahydrat. Eine extra Stammlösung habe ich damit aber nicht angesetzt sondern es zur Calzium Stammlösung zugefügt. Ich habe es ähnlich den natürlichen Wasserverhältnissen im Verhältniss 8/420 = 2% beigefügt. Meine Annahme dabei ist, daß die Korallen es ähnlich einlagern wie das Calzium.

Vermutlich geht genau so gut auch Strontiumchlorid, nur die Dosierung müsste noch etwas kleiner ausfallen.
Wie hast du denn deinen Strontiumwert ermittelt?
Grüße
Lutz

Hallo Lutz,

kannst du denn an den Korallen einen Unterschied erkennen, ob mit oder ohne Strontiumdosierung? Die Sinnhaftigkeit ist doch recht umstritten.

Grüße
Ingrid

Hallo Dirk,

die Entscheidung zwischen Strontiumchlorid und Strontiumchlorid-Hexahydrat
ist einfach: du wirst nur Strontiumchlorid-Hexahydrat im Handel finden.

Hallo Ingrid,
ob eine Strontiumdosierung notwendig oder zumindest hilfreich ist kann ich nicht sagen. Ich dosiere Strontium und Iod. Dabei strebe ich eine natürliche Wasserzusammensetzung an. Vieleicht ist es ja nur eine Art von allen Korallen im Becken, die das braucht. Ich will nicht behaupten man muß Strontium dosieren aber mit Strontium-Hexahydratpulver ist das einfach und kostengünstig machbar. Solange meine Korallen weiterhin für mich zufriedenstellend dabei aussehen kann es zumindest nicht schaden. Anbei sind ein paar Handybilder, bis jetzt sieht´s für mich ok aus.

Hallo Ingrid

Die Sinnhaftigkeit ist bei Korallenzüchtern überhaupt nicht umstritten. Ohne Strontium geht es wenn überhaupt nur eine Zeitlang gut. Auch wenn es ab und an mal Tests gibt die kein Strontium anzeigen obwohl das Becken gut steht , ist die Wirkung von Strontium nicht nur bei uns deutlich zu sehen und daher sinnvoll. Ich seh die Sache aber noch ein bisschen unter einem anderen Gesichtspunkt. Im Meerwasser finden sich stabile Strontiummengen. Der liebe Gott oder wer auch immer hat das seit Millionen Jahren so mal entschieden. Daher seh ich es als erwartbar an das z.B. in Meersalz das mit natürlich identischem Meerwasser wirbt auch die entsprechende Menge Strontium drin ist.

Gruss

Auch wenn es umstritten ist, ohne Jod und Strontium kommen meine Korallen nicht in die Pötte. Für mich ist die Zugabe wichtiger wie ein Wasserwechsel.

Gruß, Dietmar

Zitat von extremecorals

Die Sinnhaftigkeit ist bei Korallenzüchtern überhaupt nicht umstritten. Ohne Strontium geht es wenn überhaupt nur eine Zeitlang gut. Auch wenn es ab und an mal Tests gibt die kein Strontium anzeigen obwohl das Becken gut steht , ist die Wirkung von Strontium nicht nur bei uns deutlich zu sehen und daher sinnvoll.

Hallo Claude,

gerade um die Wirkung ging es mir ja bei meiner Frage. Da du da sicher viel Erfahrung hast, nenn doch mal ein paar Eckpunkte:
Ab welchem Strontiumwert merkt man eine negative Auswirkung? Welche Korallen sind betroffen? Wie äußert sich ein Strontiummangel? Und wie eine zu hohe Konzentration?

Dass Gott entschieden hat, im Meerwasser Strontium in einer stabilen Konzentration vorrätig zu halten, ist weniger relevant. Er hat auch entschieden, die Luft mit 78 Prozent Stickstoff zu versehen.
Ich will damit sagen, dass nicht alle Umgebungsfaktoren für ein Lebewesen eine Rolle spielen. Streng genommen zählen - der biologischen Definition nach - nur diejenigen Faktoren zur Umwelt eines Organismus, die auch einen Einfluss auf ihn ausüben.

Grüße
Ingrid

HI

Nun lass die 78 % mal weg dann siehste das diese auch ein Nutzen haben... Ne ok das kann man schon so sehen aber wir stellen ja künstliches Meersalz und da finde ich einfach gehört das rein sowie eben der Stickstoff i die Atemluft was anderes wollte ich ja auch nicht haben..

Strontium hat einen Einfluss auf Wachstum und Farbgebung sowie Aushärtung des Skelletes, Unterdosierungen merkt man lange nicht Überdosierungen sind ebenfalls zeitlang gut danach wachsen Korallen komisch
werden zum Teil sehr weich.

Hallo Claude,

da muss ich Dir aber etwas widersprechen. Ob Strontium tatsächlich für Korallen notwendig ist, ist immer noch umstritten. Im Hinblick auf die Härte des Korallenskeletts gibt es sogar eine Untersuchung an Porites (Alibert/McCullochn 1997), nach der dichtere Korallen weniger Strontium enthalten!

Da mein Beckenwasser über lange Jahre sehr niedrige Strontiumwerte aufwies (zuletzt 2,76 mg/l statt 8,0 im natürlichen Meerwasser) - bei optimalem Wachstum und guter Färbung aller Korallen - habe ich trotzdem versuchsweise mehrere Monate nachdosiert und die Sollwerte eingehalten. Ergebnis: absolut keine Veränderungen!
Schaden wird es bei naturnahen Dosierungen sicher nicht, aber einen Nutzen kann ich auch nicht erkennen. Ich belasse es zukünftig wieder bei der Beschränkung auf die Werte, die die Salzmischungen hergeben.

Gruß

Bernd

Hi Bernd

Mag alles sein aber dein System kannst du halt nicht verallgemeinern und Studien haben schon viel geschrieben. Frag jeden einzelnen ernsthaften Korallenzüchter und wenn soviele Menschen die soviel Jahre mit zu tun haben das was ich sage bestätigen dann ist das für mich Fakt.
Strontium ist in meinem Augen absolut notwendig auch wenn sich der Verlust erst längerfristig negativ auswirken kann. Es bestästigt sich auch immer und immer wieder an meinen Anlagen und die sind ja nicht gerade die kleinsten. Erst vor kurzem wieder bei einem Top Züchter. Würdest du wie ich flächendeckende Messungen wöchentlich machen dann würdest du das langfristig auch sehen.

Gruss Claude

Hallo Claude,

dann lass uns doch mal an deinen Erfahrungen teilhaben. Wenn du wöchentliche Messungen durchführst, hast du doch sicher auch ein paar Zahlenwerte für uns, was z.B. kritische Messbereiche angeht.

Grüße
Ingrid

Hallo Ingrid

Es ist bei Strontium nicht so das du sagen kannst 6 mg und dann ist alles hops, Nein das ganze ist eher schleichend. Aufallend ist das ab Werten unter 5 das Wachstum nachlässt aber auch die Empfindlichkeit gegenüber Parasiten vor allem bei AEFW und Montipora Schnecken
sowie Farbverluste zunimmt und längere Regenerationsphasen nach Importen sind ebenfalls auffällig. Korallen wirken blass, manche Arten verwaschen, es ist je nach Koralle unterschiedlich ( abgesehen mal von Kalkalgen)
Mit zu hohen Werten hab ich weniger Erfahrungen da dies bei uns und auch bei Kunden vergleichsweise selten vorkommt dort wo es vorkam waren Korallen zum Teil weicher der höchste Wert lag bei 12 mg bisher
Dies sind sicherlich keine wissenschaftlichen Daten aber empirisch gewonnene und in dem Fall bin ich mir absolut sicher das das stimmt , da es sich auch in Gesprächen mit Kollegen weltweit immer wieder bestätigt

Gruss

Danke, Claude.

Kannst du auch noch sagen, bei welchen Korallen man die Auswirkungen eines Strontiummangels besonders stark sieht? (Ich frage deshalb so beharrlich, weil bei meiner Tritonanalyse nur 1,02 mg/l Strontium gemessen wurden.)

Grüße
Ingrid

Hallo Claude,

aber Dir ist sicher bewusst, dass auch einige andere erfahrene Leute dies anders sehen. Meine Becken laufen nun seit Urzeiten so und ich kenne eine ganze Reihe erfolgreicher Aquarianer, die auch schon seit Jahren kein Strontium mehr dosieren. Auch Armin Glaser hat geschrieben, dass die Notwendigkeit strittig ist.
Ich habe übrigens einige vor Jahren selbst als Fragmente aus Re Union mitgebrachte Korallen (Acropora sp.) im Becken, also "Importtiere". Alle wachsen seit Jahren wie verrückt und die Farbgebung ist weit mehr als alles andere bei ihnen vor allem vom Licht abhängig. Probleme mit Parasiten hatte ich auch noch nie. Und wie schon geschrieben, ich hatte lange Zeit sehr, sehr niedrige Strontiumwerte.

Gruß

Bernd

Bei mir wurde laut Gilbers ein Wert von ca 2mg gemessen.
Grund für die Analyse war ein Wachstumsstop bei Montiporen.
Farblich konnte ich nichts bemerken.
Auch an den Wasserwerten war nichts zu bemängeln.
Seit ich es jetzt seit ca 3 Monaten dosiere ist deutliches Wachstum zu erkennen.
So unterschiedlich sind die Erfahrungen.

mfg Stefan

Hallo Stefan,

die Montiporas gehören bei mir nicht zu den Wachstumsunwilligen.

Grüße
Ingrid

Hallo Ingrid,

Probier es einfach aus,was hast du zu verlieren?
Ich konnte nur einen Unterschied bei den Montiporen erkennen.
Acros hab ich nur 4 Stück. Pociloporen und Stylophoren waren unbeeindruckt. LPS auch.

Mfg Stefan

Hallo Stefan,

das Problem ist die Dosis. Wie genau ist der Salifert-Test? (Einen anderen kenne ich nicht.) Oder muss man zur Kontrolle ständig Laboranalysen machen lassen? Wird Strontium überhaupt verbraucht? Lassen sich die Wachstumsprobleme einiger Korallen mit Strontiummangel erklären oder wäre das alles für die Katz? Lauter Fragen, die mich von einer Dosierung abhalten. Denn zu viel ist ja offenbar auch nicht gut.

Grüße
Ingrid

Ja der Salifert Test ist für mich Horror und zu ungenau.
Dosieren laut Anleitung zb.TM und Labortest machen.
Danach laut Armins Anleitung im Buch. Und nach einiger Zeit 2-3 Monate wieder kontrollieren lassen.
So mach ich es zurzeit und liege so um die 7mg. Wenn der Wert bei der nächsten Messung gleich bleibt behalte ich die Mischung bei.
Wasserwechsel mach ich nur alle 3 Monate.

Ob es was bringt kannst du, falls du es dosierst am besten beurteilen.

Mfg Stefan

Hallo Bernd

Ich bin immer wieder etwas erstaunt wie man aus 1 oder 2 Becken , auch wenn diese lange Jahre betrieben werden allgemeine Erfahrungswert ziehen kann.
Denk doch mal dran über welche Zeit ich professionell Meeresaquaristik betreibe und mit wievielen Kunden ich jeden Tag zu tun habe, Meine Erfahrungen beruhen ja nicht nur auf meine Anlage sondern natürlich auch aus vielen vielen Kundenbecken die sicherlich nicht zu den schlechtesten gehören.
Du kannst mir das echt glauben wenn ich das sage auch wenn es in deiner Anlage unter den dortigen Bedingungen durchaus auch mal anders sein kann, Es kann aber auch sein das dein Bedarf grade so gedeckt wird, Strontiumquellen sind nicht nur das Meersalz

StrontiumTest über ... kannste vergessen, ich nutze hierfür Labortests sonst gehts einfach nicht,

Ingrid Check mal K und Sr stell das auf 8 mg ein und du wirst dich wundern wie schnell Montis wachsen können.

Gruss

Zitat von extremecorals

Ingrid Check mal K und Sr stell das auf 8 mg ein und du wirst dich wundern wie schnell Montis wachsen können.

Danke für die Warnung, Claude. Bei diesen Aussichten lasse ich den Strontiumwert mal schön im Keller. Wo soll denn das sonst hinführen?

Grüße
Ingrid

Na dann lass es halt so wie es ist wenn du damit klar kommst ist doch alles ok

Grüß dich Dirk,

wie bzw. in welchen Dosierungen willst du das denn ins Becken geben, wie überwachst du den Wert ?
In den Sangokaiprodukten ist soweit ich auf den ersten Blick sehen konnte kein Strontium enthalten, oder
vertue ich mich, hast du mal bei Jörg nachgefragt?

Hallo Stefan,

meine Montiporas, die übrigens zu den robustesten Arten überhaupt gehören, haben auch nicht auf Strontiumgaben reagiert. Ich glaube nicht, dass es da viel zu probieren gibt.

Gruß

Bernd

Hallo Claude,

über den Grad der Erfahrungen zu diskutieren hilft sicher nicht weiter. Du hast fraglos Deine, aber andere Leute eben auch ihre. Du wirst mir zugestehen, dass ich nach jahrzehntelanger aktiver Meerwasseraquaristik und engen Kontakten auch zu anderen Aquarianern durchaus in der Lage bin, mir eine Meinung zu bilden. Andere Belege als Erfahrungswerte habe ich auch Deinen Beiträgen nicht entnehmen können. Jeder mag für sich selbst entscheiden, welchen Weg er gehen möchte.
Meine geposteten Werte beruhen übrigens auch auf Laboranalysen (zuletzt Gilbers).

Hier auch ein Schnappschuss von meinem Becken:

Gruß

Bernd

Hallo Dirk,

teils teils. Ich habe sie immer fragmentiert und dann ein Stück an einen neuen Standort gesetzt. Dort haben sie sich dann weiterentwickelt. Inzwischen habe ich aber auch schon viele Stücke entfernt und weitergegeben.

Gruß

Bernd

Hallo Bernd

Ist in Ordnung machts einfach so wie immer wenns passt ist doch alles ok.

Zitat von Ratze

mir wäre es auch nicht bekannt, dass in den Sangokaiprodukten Strontium enthalten ist.

Hallo Dirk,

Strontium gibt es auch von Sangokai, allerdings nicht unter den Spurenelementen:

http://www.sangokai.de/kai-mineral-produktuebersicht.cfm

Grüße
Ingrid

Vielen Dank Ingrid,

das hatte ich wohl überlesen.
Diese dosiere ich sowieso, dann passt es wohl.

Hallo Bernd,

deswegen hab ich ja geschrieben das die Erfahrungen unterschiedlich sind.

Es war bei mir ja nicht so das sie nicht mehr gewachsen sind, ganz im Gegenteil.
Nur nicht mehr so schnell wie gewohnt,so hab ich es mehr oder weniger als Stop empfunden.
Und wenn ein Wasserwechsel nicht Besserungen bringt so versuche ich mal an einer anderen Schraube zu drehen.
Da ich das Becken maximal in der Woche einmal sehe kann ich das ganz gut beurteilen.

Mfg Stefan