@jens
Sehr schönes Tier! Wenn du sonst nur noch einen Fangi drin hast, würden mich mal deine Wasserwerte interessieren, bzw. inwieweit die sich durch die Fütterung verändern.
Udo
Azooxantelle Korallen in 500L?
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Hi Jens,
anbei mal das Skelett unserer, ich glaub es war die Weiße die es leider nicht geschafft hat.
Man sieht aber die Wachstumsspitze oben dünn weitergehen.
Das Skelett ist an der Basis eigentlich nur ganz fein gezahnt, oben aber stark.Und nochmal die Ballano gestern Abend von Oben.
LG,
Wolfgang -
Hallo zusammen,
ich könnte noch ein bisschen Theorie zu den Peitschenkorallen beitragen: Hier ein Artikel über das Wachstum nach Transplantation (vollständiger Artikel über den PDF Button). Und hier etwas über den Skelettaufbau. Ich möchte hier wieder einmal darauf hinweisen, dass Gorgonien und offensichtlich auch Schwarze Korallen einen hohen Iodbedarf haben: "Protein values ranged from 70.4 to 93.6%; ash from 3.0 to 19.4%; lipid from 0 to 8.4%; carbohydrate from 1.24 to 3.94% and halogen from 4.2 to 24.9% of the dry skeletal weight. ... Small amounts of bromine were found in the antipatharian skeletons, but very large amounts of iodine were found in older parts of the skeleton. The basal regions of both antipatharian species contained >23% by weight of iodine, the highest content of iodine yet recorded for any organism."
Die Aussage dieses älteren Artikels ist klar: Das Skelett der Gorgonien und der Schwarzen Korallen besteht aus halogengegerbtem Protein. Iod und Brom geben dem Protein die zähen, ledrigen bis fast holzigen Eigenschaften. Der normale Iodgehalt im Meer und im Aquarienwasser liegt bei 0,05 bis 0,06 mg/l. Ein Gramm des Korallenskelettes, und das ist bei solch dichten Skeletten nicht sehr viel, enthält bis zu 230 mg/g (= 23%) Iod, also das gesamte Iod aus etwa 4000 - 4500 l Meer- oder Aquarienwasser! Wer da noch an das Märchen von der ausreichenden Spurenelemente-Ergänzung durch Wasserwechsel glaubt ...
Leute, probiert es wenigstens einmal und gebt den Tieren mal ausreichend Iod, das gilt auch für alle Gorgonien einschließlich der zooxanthellaten.
Grüße
Hans-Werner
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... es gibt noch mehr:
Die meisten Schwarzen Korallen auf Hawaii enthalten Zooxanthellen.
Dissertation "Biologie und Ökologie der hawaianischen Schwarzen Korallen.
Ökologischen Beobachtungen an häufigen Schwarzen Korallen bei Bunaken.
Peitschenkorallen entlang eines Strömungsgradienten, ebenfalls Bunaken.Grüße
Hans-Werner
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Hallo Hans-Werner
So etwas in der Art hatte ich auch schon mal geschrieben.
Zitat von mir:
Das Skelett von Gorgonien besteht aus mehreren Teilen, unter anderem dem Gorgonin. Das Gorgonin ist ein hornartiges Skleroprotein mit geringem Schwefelgehalt. Es ähnelt der organischen Skelettsubstanz der Schwarzen Korallen (Antipatharia), und dient der Gorgonie dazu, das Skelett zu stabilisieren. Es enthält häufig beträchtliche Quantitäten Brom, Jod und Tyrosin. Jod oder Iod in Gorgonien ist in der Form der Iodgorgosäure chem. Diiodtyrosin gebunden. Es entsteht aus 3-Iod-L-tyrosin und ist Vorstufe der Biosynthese der Thyroidhormone Thyroxin und Triiod-L-thyrosin. Letztere greifen regulativ in den Energiestoffwechsel ein.
Leute, probiert es wenigstens einmal und gebt den Tieren mal ausreichend Iod
Da hätte ich eine Frage zu, wie definierst du ausreichend? -
Hi,
unsere Becken bekommen pro Woche einen Tropfen / 100L von Easy life Jod.Ob das jetzt ausreicht ist eine andere Frage.
Müßte man wohl eine Testserie starten....LG,
Wolfgang -
Hallo Harald,
als Ansatzpunkt für eine ausreichende Iodzufuhr könnte man die Zahlen nehmen, die von Delbeek und Sprung und von Fossa und Nilsen, ursprünglich glaube ich von Wilkens, veröffentlicht wurden oder zumindest die empfohlene Dosierung von iodhaltigen Spurenelemente-Produkten oder auch die Dosierung für hohen Bedarf. Das ist schonmal eine Basis, auf die man dann experimentell aufbauen kann.
Edit: Hier ist auch noch ein Artikel zur Pflege von Schwarzen Korallen im Waikiki-Aquarium, Hawaii, einschließlich Iodversorgung. Zitiat: "Trotz der Dosierung ist die Iodkonzentration im Schauaquarium immer noch unter der natürlichen Meerwasserkonzentration von 0,06 mg/l." Interessantes auch zur Fütterung.Ich hätte auch noch eine Erklärung für die kürzeren Dornen an der Basis: Die Dornen werden zu beginn des Wachstums ausgebildet. Beim Dickenwachstum werden weitere Antipathin-Schichten aufgelagert, ohne dass die Dornen in gleichem Maße mit dem Dickenwachstum mitwachsen. Dadurch versinken die Dornen mit der Zeit in den durch das Dickenwachstum aufgelagerten Skelettschichten. Offenbar werden im Zuge des Dickenwachstum hauptsächlich Protein und Iod ein- oder besser aufgelagert, wodurch die älteren Skelettteile einen höheren Protein- und Iodgehalt haben.
Grüße
Hans-Werner
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Hier ist noch eine neuerer Artikel, der, vielleicht art- oder gattungsspezifisch, weniger Iod findet, nur 2300 bis 5000 ppm (= 2,3 bis 5 g/kg = 0,23 bis 0,5%, eine Antipathes, zwei Proben ohne Gattung anzugeben) bzw. 40.000 ppm (=40 g/kg = 4% bei Antipathes). Dennoch gehen die Erfahrungen mit der Pflege von Gorgonien in die Richtung, dass sie eine substanzielle Iodzufuhr durch Spurenelemente-Lösungen benötigen, was auch die Untersuchungen des Waikiki-Aquariums bestätigen.
Auch für Lederkorallen soll Iod ein wichtiges Element sein.Grüße
Hans-werner
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Hallo,
jetzt haben wir den Thread doch gekapert^^
Sollte man vielleicht einen zum Thema Peitschenkorallen oder schwarze Korallen ins Leben rufen?Udo: Bisher war Nitrat in dem Becken nicht nachweisbar. Von daher wäre ich sogar glücklich, wenn es durch die Fütterung etwas angehoben wird. Habe leider keinen Test hier, da ich jedoch immer sehr geziehlt relativ grobes Futter füttere sollten sich die Werte nicht so drastisch anheben.
@Wolfgang: Die Beobachtungen am Skellet sollten sich mit meinen decken. Wie gesagt, an der Verletzung im oberen Bereich waren deutlich mehr Dornen sichtbar. Desweiteren ist die Koralle weiter unten auch im Durchmesser etwas dicker.
@Hans-Werner und Harald: Vielen Dank für die Infos bezüglich des Iodbedarfs ! Die Literatur werde ich mir bei Gelegenheit auch genauer anschauen ! Wie ermittle ich am besten den Jodbedarf in einem Becken? Habt ihr Erfahrungen mit dem Test von Salifert? Theoretisch müsste in einem Becken mit vielen schwarzen Korallen und Gorgonien ja dann deutlich mehr verbraucht werden.
Gruß
Jens -
Hallo Jens,
ich habe am Affenhaar (Erythropodium) beobachtet, dass sich erst nach einer Erhöhung der Ioddosierung die Polypen wieder voll öffneten. Mit dieser Erhöhung der Dosierung kam ich dann auch auf die in der Literatur angegebene Dosierung, die mir erst relativ hoch vorkam. Ich würde so einer "Bioindikation" auf jeden Fall mehr Gewicht geben als einem Test-Kit.
Gruß
Hans-Werner
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Ich hatte in meinem Gemischtwarenladen von einem Becken auch eine Tubastrea die beim Kauf ähnlich mitgenommen aussah wie die von Penthaus gezeigte.
Hatte die dann auch fast umsonst bekommen damals.Hab sie unregelmäßig mit Frostfuttermix gefüttert und damit hat sie sich schnell regeneriert.
Nach einigen Monaten hatte ich schon überall auf meiner Riffkeramik "Ableger" die sich teilweise
auch heute noch im Becken (das seit Ende 2007 bei Martin Sebald steht) halten
meines Wissens ohne gezielte Fütterung.Richtig schön ist sie aber nur mit genug Futter und fetten Polypen
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Hallo zusammen
ich habe am Affenhaar (Erythropodium) beobachtet, dass sich erst nach einer Erhöhung der Ioddosierung die Polypen wieder voll öffneten.
Dem kann ich nur zustimmen.Theoretisch müsste in einem Becken mit vielen schwarzen Korallen und Gorgonien ja dann deutlich mehr verbraucht werden.
Zumindestens sieht man es den Gorgonien an.Das Problem der Jodmessung ist eigentlich nur eine Momentaufnahme, zu viele Parameter spielen eine Rolle. Man muss es wirklich täglich dosieren sonst misst man nichts. Kohlefilterung, Ozon etc. alles spielt eine Rolle
Fossa und Nilsen beschreiben es in ihrem Buch sehr gut. Dort ist auch eine Tabelle drin wo man die Schwankungen ersehen kann.
Fossa und Nilsen empfehlen 0.5 mg auf 200 Liter die Woche.
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Hallo,
in Posting 48 ist ein falscher Link, der richtige Link ist hier. ... wenn man mit zu vielen Links auf einmal jongliert ...
Grüße
Hans-Werner
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Nochmal hallo,
da mich eine Klärung der Iod-Frage natürlich interessiert hat, habe ich nochmal nach Antipathes und dem Iodgehalt geforscht und hier sind auch in neuesten Arbeiten die hohen Iodkonzentrationen der alten Veröffentlichung bestätigt worden. So finden sich hier wieder Iod-Konzentrationen von ungefähr 190.000 ppm (= 190 g/kg = 19%).
Die Dissertation, die auch diesen Artikel enthält, kommt in einer anderen Untersuchung zu dem Schluss, dass sich Schwarze Korallen vor allem von partikulärer organischer Substanz (POM) ernähren, die bereits von Bakterien verändert wurde, und nicht von lebendem Plankton. Das passt ganz gut mit Erfahrungsberichten zusammen, dass Peitschenkorallen in Aquarien mit organischen Filtermedien gut gewachsen sind. Somit sind sie unter bestimmten Voraussetzung vielleicht ganz gute Kandidaten für eine Pflege zusammen mit (anderen) zooxanthellaten Korallen, womit wir wieder beim eigentlichen Thema des Threads angekommen wären.
Grüße
Hans-Werner
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womit wir wieder beim eigentlichen Thema des Threads angekommen wären.
Das ist wohl wahr.Danke für die Links Hans-Werner. Werde wohl aber das Jahr brauchen um alles zu übersetzen.
Schade das es nicht wenigstens eine Publikation in Deutsch ist. -
Hallo Harald,
du kannst uns ja alle Ergebnisse der Recherche auf deiner HP zusammenfassen !
Du hast eine wirklich sehr interessante Hompage, auf der ich schon länger ganz gerne mal lese ! Besonders der Artikel zur Phytoplanktonkultur von Angelika Wolfrum ist sehr informativ ! Leider gibt es hierzu (abgesehen von N. salina) nur wenig Infomationen für den Hobbybereich. Hatte hier mal einen Thread bezüglich versch. Phytoplanktonarten erfolglos gestartet...^^Ich bin überrascht, dass es überhaupt so viele wissenschaftliche Artikel über Gorgonien und schwarze Korallen gibt! Vielleicht könnte man eine Liste interessanter Artikel anlegen.
Würde jemand Tubastrea-Ableger im Raum Hessen anbieten oder kennt jemanden, der dies macht ? Würde sie am Liebsten als Ableger kaufen.
Gruß
Jens -
Hallo,
ich muss meine Aussage über den Nitratwert korrigieren!
Nach zwei Wochen 2mal täglicher Fütterung konnte ich an einem kleinen Enzmann Ableger sehen, dass der Nitratwert doch gestiegen sein muss. Das Gewebe ist nun deutlich dunkler und nur noch die Polypen sind schön grün
Heute kam der Nitrattest.
Das Ergebnis: zwischen 25-50 mg/L...Ein Wasserwechsel erfolgte am Montag bereits. Hiernach liegt der Wert bei ungefähr 10 mg/L
Ich füttere nun nur noch 1mal am Tag. Die Drahtkoralle steht super da. Wächst an der Spitze und das Gewebe am Fuß wächst auch weiter nach unten. Nachts sind die Polypen am schönsten, tagsüber sind sie nicht so weit offen und auch nicht alle auf.
Ein 40L Becken ist nunmal anfällig für Schwankungen. Mit etwas Erfahrung denke ich, dass sich der Nitratwert aber niedrig halten lässt.
Dies wäre dann sogar ein Vorteil gegenüber den ursprünglichen 0 mg/L
Gruß
JensPS.
Iod wird nun regelmäßig zugegeben ! -
Hey,
ich habe nun mein Nano hier vorgestellt und aktuelle Bilder eingefügt!
Die Drahtkoralle wird nun nur noch alle paar Tage mit Artemia oder dem LPS Granulat gefüttert. Sie ist weiterhin am wachsen und öffnet sich Nachts komplett oder sobald ein ausreichender Futterreiz vorhanden ist. Das kann Phytoplankton sein, Futter oder auch Garnelensoße, beim Fangschreckendinner. Ich glaube sie öffnet sogar, wenn ich die Scheiben kratze.
Die gelben Spitzen an den Polypen sind leider verschwunden.Ich kann diese einmalige Koralle nur empfehlen! Wie man sieht benötigt sie nicht viel extra Pflege und wächst.
(Die Bilder sind leider nicht ganz vergleichbar, da ich die Koralle zwischenzeitlich neu im Becherglas befestigt habe und sie dabei mit Sicherheit etwas gedreht wurde...)
Voraussetzung sollte aber ein Becken sein, in dem keine aufdringlichen Futterkonkurrenten gepflegt werdenAlle weiteren Neuigkeiten gibts nun unter meiner Nanovorstellung.
Trotzdem sollte dieser Thread weitergepflegt werden !
Azoox. an die Macht
Apropos:
@ Udo: Was für Ansprüche hat deine angebotene Gorgonia ventalina ? Wohnst mir aber auch ein bisschen zu weit weg, leiderGrüße
Jens
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