Korallen Feintuning

  • Hallo zusammen,
    ich hätte mal eine Frage:
    Meine Korallen stehen an sich super. Als ich im November für zwei Wochen in den Urlaub gefahren bin, habe ich wegen der Verdunstung Glasplatten auf das Becken gelegt und meinem Kollegen die Pflege mit einer Checkliste übergeben. Er hat auch alles super gemacht, jedoch waren die Glasscheiben recht schnell dreckig und es ist nicht mehr so viel Licht ins Becken gekommen. Gefüttert hat er zudem auch ganz gut. Die Folge: Die Korallen sind etwas eingedunkelt. Die Farben an der dem Licht zugewandten Seite sind nur etwas ins Braun abgedriftet, von unten zeigen die Korallen aber ihre Schokoladenseite.


    Insbesondere die heiklen Korallen wie eine große Granulosa, die zwischenzeitlich einmal schön cremefarben war, haben jetzt eine farbliche Zweiteilung: Von oben fleckig hell und von unten braun. Vor ca. drei Wochen habe ich das Beleuchtungskonzept von 50W-Emitter-LED zu LED-T5-Mix geändert, um die Selbstabschattung zu minimieren. Das hat auch schon einiges gebracht, aber die braunen Bereiche an den Korallen sind wie eingebrannt. Besonders eine Shortcake will nicht mehr zu ihrer alten Farbe zurückfinden.



    Was würdet ihr sagen? Finger raus, auf die Wasserwerte achten und laufen lassen? Oder die (mit Salifert nicht nachweisbaren) Nährstoffe mit Baks noch weiter runter drücken?



    Gruß,
    Thomas

  • Hier noch ein paar Fotos.
    Kurios ist, dass neben der recht unansehnlichen Granulosa diese Grün-Creme-Farbene Tisch_Acro wächst, die keine Brauntöne zeigt.
    Auch wundert mich die Helle Acro mit den rötlichen Spitzen. Der neue Trieb ist fast weiß, wohingegen der alte Teil braun ist.


    Hättet ihr da einen Tipp?


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    wenn der alte Teil anders aussieht wie der neu gewachsene, wird wohl eine Änderung bei den Nährstoffen stattgefunden haben. Am Licht alleine kann das nicht liegen. Solang das keine Probleme macht, weiter so.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hi Thomas


    was Hans Werner sagt unterschreibe ich,



    ich habe bei mir ähnliches erlebt. Das lag bei mir zu 99% an der PO4 Dosierung. Bei Laborwerten um die 0.007 PO4 wolte ich mit einer PO4 Lösung etwas nachregeln. Wie mir durchaus bewußt war, sehr sehr vorsichtig.
    Das Ergebnis kam leider erst optisch, dann messbar. Einige Korallen wurden etwas dunkler (bräunlich). Alles was nach diesem kurzen PO4 "Hype" an Wachstumsspitzen gekommen ist, wächst jetzt wieder hell wie gewollt. Man kann jetzt noch sehr schön die Nähr-Stickstoffphasen + oder - innerhalb der betroffenen Korallen erkennnen.


    Das ist gut 3 Monate her und die dunklen Stellen verschwinden nach und nach, demnach würde ich sagen; Geduld, denn wenn die Nährstoffe weniger werden gibt sich das wieder.


    Den PO4 Wert habe ich mittlerweile bei 0.01- 0.02, was ich aber nächste Woche noch von Peter Gilbers überprüfen lassen möchte. Und die Korallen bekommen bei diesen Werten bessere Farben ohne einzudunkeln.


    gruß Norbert

  • Hallo


    Aus dem Luxusproblem kann aber gaaanz schnell ein richtiges werden.
    Ich persönlich halte diese Gradwanderung mit den nicht messbaren Werten für äußerst gewagt.
    Als ich anfing waren Phosphatwerte kleiner 1 grundsätzlich OK.
    Das Risiko zwischen den knalligen Farben und der fölligen Verarmung ist doch viel zu hoch.
    Bei Nitrat 3-8 und Phosphat so um die 0,4 wachsen unsere Korallen sehr gut und sind auch schön bunt da hab ich eher das Problem das der Kalki es nicht schafft.
    Wenn es funktioniert halt dich an die wichtigste aller Regeln ....Hände raus...!!!
    Dein Becken sieht doch spitze aus da machen dei kleinen Farbunterschiede doch nichts aus.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure Ratschläge!


    Dass Po4 im Becken ist oder gewesen ist, haben wir auch vermutet - obwohl es nicht nachweisbar ist. Jens Kallmeyer war neulich hier und meinte, es könnten auch Phosphate (organisch?) gebunden sein, die deswegen nicht nachweisbar sind, aber die Korallen zum Eindunkeln bringen. Das würde auch die nicht weg zu bekommenden Cyanos auf der Deko erklären. Er hat mir empfohlen No3 zuzugeben um Po4 über die dann wachsenden Bakterien abzubauen. Eine Po4-Limitierung kann es bei mir jedenfalls nicht geben, da die Fische ordentlich Futter bekommen und ein großer Kalki mit 11l Reaktorvolumen am System läuft. Hier wird genug Po4 eingetragen. Also gebe ich mal etwas No3 (Calciumnitrat) zu und hebe den No3-Wert alle zwei Tage um 0,5mg/l an. Das Ergebnis ist nicht messbar. Innerhalb dieser Zeit ist das zugegebene Nitrat schon wieder abgebaut worden. Deswegen denke ich nicht, dass die Zugabe des No3 einen nachteiligen Effekt haben sollte.



    Übrigens läuft ein Po4-Absorber mit 0,5l Diakat B Plus mit. Das Diakat wird sporadisch (alle 4 Wochen) regeneriert. Der Zweck des Absorbers liegt aber weniger im Entfernen von Po4, sondern mehr im Entfernen von Gelb- und Trübstoffen.



    Ansonsten lasse ich die Finger raus und beobachte das Becken.


    Gruß,
    Thomas

  • Nun ja, das habe ich so aber nicht gesagt als ich bei Dir war. Ich meinte ja nur, dass bei einem Nullwert mit einem Salifert Phosphat Tröpfeltest es noch lange nicht heißen muss das auch Null Phosphat im Wasser ist. Dein Becken zeigt auf gar keinen Fall irgendwelche Anzeichen einer PO4 Limitierung, sonst hätte ich Dir auch schon geraten den Adsorber rauszunehmen. Für mich sah das alles nach einer leichten Stickstoff Unterversorgung aus, hatte ich ja auch schon ein paar mal in meinem Becken, meisten dann wenn ich länger weg war und niemand eingegriffen hat. Etwas Nitrat rein und ansonsten mal die Finger draußen lassen, dann sollte das ja schon wieder werden. Wachsen tun die Korallen ja bei Dir recht gut..


    Grüße
    Jens


    PS: Die Blasenkoralle steht zur Abholung bereit, lass uns am WE mal telefonieren

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

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