Was hat meine Caulastrea?

  • Hallo,




    seit einigen Wochen öffnet meine Caulastrea die Polypen nicht mehr und
    hat an der Oberfläche braune Stellen. Absaugen hat nicht geholfen. Kann
    mir jemand sagen, was das ist und was ich tun kann.?


    Meine Wasserwerte:


    KH 6


    PH 7,8


    NH4 0,05


    NO2 0,05


    NO3 15


    PO4 0,40


    Ca 480


    Mg 1120


    Salinität 1,024 bei 26 Grad




    Vielen Dank für Eure Hilfe


    Peter

  • Hallo,


    Für mich KH ist seht niedrig. ich würde es bis zum 8 erhöhen und PO4 ist zu hoch. PO4 sollst Du bis zum maximum 0,1 senken mit Phosphatabsorber (z.B. mit RowaPhos).
    Auch Mg ein bisschen erhöhen bis zum 1250-1300.

  • Hi,


    als erstes würde ich mal deine Tests mit einer Referenzlösung testen, sonst ist alles nur vermuten und raten.


    KH 6 halte ich persönlich nicht für das Problem, da ich mein Becken auch absichtlich bei 6.5 fahre und das seit Jahren ohne wirklichen Probleme bei den Korallen und ich habe einen riesigen Caulastrea Stock. ABER wer sagt das es wirklich 6 ist und nicht noch weniger, von daher ist Stephans Vorschlag die KH etwas zu erhöhen sicher hilfreich.


    PO4 is mal VIEL zu hoch und MG zu nieder da hat Stephan recht.


    Bei den Braunen stellen kommt ja (wenn ich es richtig sehe) schon das Skelet durch, welches dann braun wird. Ich hoffe du kannst die Koralle retten! (schaut für mich schon extrem mitgenommen aus)


    Lg Alex

  • Hi,


    die sieht ziemlich degeneriert aus. Wie lange ist diese im Becken? Wie beleuchtest du? Hast du die mal gefüttert bzw. ist sie überhaupt mal im Becken gewachsen?


    Wann hast du gemessen? Eher früh oder spät (interessehalber wegen pH)?


    Viele Grüße,
    Björn

  • Hallo,


    danke für Eure Antworten.
    Stock ist bereits zwei Jahre im Becken, ist auch schon kräftig gewachsen, sodass ich sogar schon fragmentiert und diese an einige Nutzer schon abgegeben habe.
    Werde mal Phosphatadsorber austauschen und MG erhöhen. KH ist eigentlich immer gleich gewesen und die anderen Korallen öffnen Polypen immer.
    Werte werden bei mir immer nachmittags gegen 17.00 Uhr gemessen.

  • Hi,


    hast du mal eine Gesamt-Ansicht? Messe den pH-Wert spaßeshalber mal früh bevor das Licht angeht. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber bei mir schwankt der Wert von früh bis abends doch merklich. Evtl. ist der bei dir früh noch ein Stück niedriger, was (niedrige KH) vielleicht nicht ganz so toll ist?! Messe deine Werte auch mal mit Referenz gegen. Gerade bei der KH würde es mich interessieren.


    Viele Grüße


    Björn

  • Hi,


    meine sah auch mal so aus als ich sie geschenkt bekommen habe, bei mir hat ein Honigbad Wunder vollbracht, habe einen Messbecher mit 500 ml aus dem Hauptbecken gefüllt und
    einem Teelöffel Honig zugegeben, der Honig muss aber komplett aufgelöst sein muss.
    Dann einfach die Koralle für 30 min drin stehen lassen und wieder zurück ins Becken, habe dies 3 Mal innerhalb einer Woche wiederholt und heute steht sie wieder da als wäre nichts gewesen!


    PS: Nicht den gepanschten Honig nehmen sondern den Kalt geschleuderten!!


    VG aus Hamburg

  • Hallo Peter,


    also die Wasserwerte in Punkto KH und pH, sowie Mg jucken die Caulastrea gar nicht. Auch Stickstoff und PO4 sind kein Problem für diese LPS. Licht macht nur Probleme über mehere Monate. Meine Stöcke mussten schon so manche Schmach bei mir hinnehmen, aber so sahen sie noch nicht aus. Wie lange ist das schon so? :face_with_open_mouth:


    Zur Erklärung: mein Becken fährt mit KH unter 6 (kurzzeitig hatte ich auch mal 16), der pH ist auch unter 8 und die Beleuchtung über dem Ablegerbecken bestand bis vor kurzem aus zwei 4 Jahre alten AquaScience Special... das hat meine Caulastreas nicht im mindesten beeindruckt und die haben mehr als die paar Polypen. Momentan liegen mal wieder ein paar kopfüber an der dunkelsten Stelle im Sand... die werden höchstens heller, aber absterben tun sie erst nach 2-3 Wochen. Mg ist bei mir zwar eher hoch, aber das hat sicher keinen Einfluß. Ca driftet hier öfter mal unter 350mg/L... alles kein Problem. Degeneration wird anders ausgelöst!
    Aus der Farbe des schon vom Polypen "befreiten" Skelettes würde ich auf Bohralgen tippen. Aber auch der Ca-Wert von 480mg/L (Wenn er denn stimmt? -> Referenztest!) könnte kritisch sein. Änderst Du oft irgendwelche Parameter oder hast vor ein paar Wochen mit irgendeinem "Zaubermittel" (sprich Spurenelemente, Bakterienfutter etc.) angefangen.

  • Hallo Peter,


    ich sehe das Problem in der Kombination aus niedriger KH und hoher Phosphatkonzentration. Ich würde versuchen, die Phosphatkonzentration in den Griff zu bekommen. Woher kommt die? Wie gemessen?
    Die Erhöhung der KH auf 7 oder 7,5 könnte hilfreich sein.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Nico, hallo Hans-Werner


    ich ändere eigentlich keine Parameter, die Caulastrea stand auch wie bereits gesagt recht gut und ich habe im Frühjahr noch einige Ableger fragmentiert und die stehen bei allen Empfängern gut da. Das ganze hat vor ca. 4 Wochen angefangen (da habe ich aber nichts im Becken und bei den Parametern verändert) und ich bin deshalb etwas ratlos. RowaPho verwende ich seit dem Start des Beckens und tausche diesen regelmäßig alle zwei Monate aus. Habe jetzt mal die Menge um 50% erhöht und will mal sehen, ob das die Phosphatwerte deutlich ermäßigt. Werde auch mal versuchen, die KH zu erhöhen.
    Habt Ihr denn mal was von der "Honigmethode" gehört oder hat noch jemand Erfahrungen damit gesammelt?


    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter,


    dass Du nichts an den Parametern änderst, bedeutet nicht, dass sich am Becken und der Wasserqualität nichts ändern kann. Weißt Du nicht, woher die Phosphat-Konzentrationen kommen? Hast Du viele Fische? Fütterst Du sehr uppig?


    Noch ´ne Möglichkeit: Steht eine Hirnkoralle in der Nähe der Caulastrea? Könnte ein Fisch von der Caulastrea fressen?


    Gruß


    Hans-Werner

  • Ich bin da auch eher bei Nico und vermute Bohralgen.
    Meine zwei Faust große Kolonie sah schlagartig so ähnlich aus. Als ich sie anhob bröselte sie in viele Teile auseinander.
    Ich konnte einige Teile retten und neue Ableger machen. Diese sind auch wieder gut gekommen. Aber ca. die Hälfte bröselte so weg.
    Geändert hatte ich nichts. kH lag bei 7, PO4 bei 0,075mg/l


    Olaf

  • Hallo,


    Lustig wie die Meinungen sich unterscheiden (soll kein Blöder Spruch sein) :smiling_face:


    Ich glaub wiederum nicht an Bohralgen, denn bei meiner Freundin sah eine Caulastrea genau so aus, nach 2 Wochen in meinem Becken hatte sie sich wieder erholt.
    Bei ihr war die KH extrem abgefallen, von daher würde ich Hans Werner hier voll und ganz zustimmen...


    Lg Alex

  • Alex,
    aber das hat Hans-Werner ja eben nicht gemeint. Da muss man schon genau unterscheiden. Plötzliche (!) Änderungen können immer alles möglich nach sich ziehen. Deshalb hatte ich auch genau danach gefragt, aber Peter schreibt ja, das er da nichts gemacht hat.
    Meine Caulastrea haben wie schon geschrieben mal einen Anstieg auf KH16 und die folgende Absenkung auf KH6 innerhalb von 2 Wochen ohne Probleme überstanden. Die Euphilia fand das dagegen nicht akzeptabel... IdR. vertragen das die Korallen. Aber wenn Sie anderweitig unter Streß stehen - was man Ihnen nicht unbedingt sofort ansehen muss - kann eine Koralle dann bei einem "I-Tüpfelchen" so oder mit Gewebsauflösung oder gar RTN reagieren.


    Peter
    Haben Deine Caulastrea vor der Misere die Polypen Nachts draußen gehabt? Wenn sie sich richtig wohl fühlen, sehen die Nachts aus wie eine Bürste oder ein Igel. :smiling_face: Das mit dem 0,4 PO4 hatte ich übersehen, aber ich denke in meinem alten Becken standen die auch schon bei 0,3 mg/L PO4. Da war das Wachstum nicht so penetrant, aber ein Problem haben IMHO Caulastrea da auch nicht damit. Bis Vorsichtig mit dem Adsorber! Wenn Du jetzt schlagartig das PO4 auf unter 0,1 mg/L oder drunter senkst, wirst Du noch mehr als die eine Koralle verlieren... Schön sachte die Geschichte. Nicht wegen einer Koralle überreagieren. Es passiert eben, das mal eine Koralle nicht überlebt - das kann so viele Gründe haben. In der freien Natur ist das leider auch nicht anders.

  • Hallo,


    ich glaube Bohralgen kommen von langfristig erhöhten Phosphatkonzentrationen im Skelett, falls damit die grün verfärbten Skelette gemeint sind. Ehrlich gesagt, ich habe keine wirkliche Ahnung, was Bohralgen sind und wodurch sie sich von den "normalen" Algen und Cyanos im Korallenskelett unterscheiden, welche angeblich sogar zur Ernährung der Koralle beitragen sollen.


    Nico, meinst Du so wie auf dem Bild?


    Grüße


    Hans-Werner


    P. S.: Habe schon eine Antwort zu den Bohralgen gefunden.

  • Hallo Hans-Werner,


    genau so sollten Caulastrea IMHO aussehen - zumindest jede Nacht. :smiling_face:


    Die Geschichte mit den Bohralgen kann natürlich auch wieder so eine Mähr aus dem letzten Jahrtausend sein... Ich kenne es noch so, das man ein Absterben von lebenden Polypen auf einem offensichtlich von Algen durchsetzten Steinkorallen-Skelett (idR. dann grün) als Bohralgen-Befall bezeichnet. Diese Algen würden dann das Skelett bei der Verwertung von PO4 auflösen und so zum Absterben den Polypen beitragen. Dazu fühlt sich das Skelett teilweise wirklich sehr filigran an und zerfällt bei der geringsten Berührung. Das habe ich an einer Euphilia.
    Wenn wir nun mit der Wissenschaft weiter sind als ehedem und es nun heisst, das das Skelett nur zerfällt, weil mitunter das enthaltene PO4 es instabil macht und sich durch das freigesetzte PO4 Algen jeder Art dort wohl fühlen - ja klar - klingt auch plausibel, aber wie lange diese These Bestand hat weis man auch nicht. :smiling_face:
    Ich persönlich denke nicht, das Algen im alten Korallenskelett (welches keinen Kontakt mehr zu den Polypen hat) keinen Beitrag zum Wachstum der Koralle haben. Ein Korallenstock tauscht sich doch IMHO nur über das lebende Gewebe und nicht über das "tote" Skelett aus oder?

  • Hallo, Nico


    Ich glaube nicht, dass eine Bohralge (welche eigentlich, von den Vielen?) einen Unterschied macht zwischen toter oder lebender Materie. Meines Wissens ist nur Calciumcarbonat von Interesse. Ob da noch Gewebe exestiert, ist denen egal.
    Oder sehe ich das falsch?
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Schöne Fluoreszenzfotos, Stephan!


    Die Frage bei den Bohralgen ist ja, schädigen die das Korallengewebe oder das Korallenwachstum? Bohrschwämme schädigen die lebende Koralle. Bei Bohralgen bin ich mir da nicht so sicher.


    Bei Acroporas, bei denen das Skelett an den abgestorbenen Stellen grün ist oder rasch grün wird, ist es oft so, dass die kaum zum Wachsen zu bringen sind und oft eher absterben. Ich habe das bisher aber nicht auf die Bohralgen zurückgeführt sondern auf den Phosphatgehalt des Skelettes, der weiteres Skelettwachstum sehr schwer bis unmöglich macht. Meine Theorie: Normalerweise findet die Skelettbildung auch dadurch statt, dass Phosphat aus dem skelettbildenden Bereich entzogen wird und das Calciumcarbonat dadurch auskristallisiert. Wenn das alte Skelett aber sehr phosphathaltig ist, dann ist in den Bereichen der Skelettbildung das Phosphat so erhöht, das keine Kristallisation des Calciumcarbonates stattfindet. Insbesondere ist das in nährstoffarmen Becken der Fall, da hier der Gradient zum geringeren Phosphatgehalt im Bereich der Skelettbildung fehlt. Tatsächlich könnte dieser Gradient sogar umgekehrt sein, so dass durch das alte Skelett die Phosphatkonzentration in den skelettbildenden Bereichen gegenüber der Umgebung erhöht ist und dadurch die Skelettbildung gehemmt wird.


    Es ist also m. E. ein chemisches Problem, das diese Korallen haben, kein Bohralgen-Problem. Manchmal ergrünt auch das Skelett erst so richtig, nachdem das Gewebe darüber abgestorben ist. Ein "sauberes" Skelett wird normalerweise gar nicht grün sondern wird einfach von Kalkrotalgen überzogen.


    Lässt man die letztere Beobachtung mal außer Acht, dann könnte es theoretisch auch so sein, dass die Bohralgen das Wachstum und die Skelettbildung hemmen.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo,


    Momentan scheint auch international der genaue Durchblick zu fehlen. Man tastet sich nur langsam durch das Dickicht. Eine neuere These bezieht die globale Erwärmung der Meere
    und ihren gestiegenen Säuregehalt mit ein. Dies scheint den Aufbau von Karbonat zu bremsen und die Erosion durch diverse Bohralgenarten zu fördern.
    Man stößt dort auf eine Parallele in der Meerwasseraquaristik,speziell bei Nutzung von Kalkreaktoren. Sicherlich spielen auch hier, speziell in den Sommermonaten, unnatürliche Erwärmungsphasen in
    unseren Becken, mit eine Rolle. Erhöhung der Temperatur stresst die Korallen. Sie werden anfälliger. Zusätzlich scheint überschüssiges Co2 das Skelett in einem solchen Maße anzugreifen, dass die Erosion schneller
    fortschreitet, als die Korallen den Aufbau von Karbonat und Gewebe schaffen. Eigentlich gefällt mir diese Theorie, da viele Becken CO²– lastig sind und wir eigentlich alle solche Beobachtungen machen
    müssten. Machen wir aber nicht immer. Vielleicht sind hier die Korallen in den meisten Fällen doch schneller in der Lage Karbonat aufzubauen, als die Bohralgen Tritt fassen können? Dann würde sich
    für mich die Frage stellen, woran liegt das? Etwa am gut ausbalancierten Calcium/Carbonat-Gleichgewicht und einer moderaten Wassertemperatur in vielen unserer Aquarien?
    Das wäre meine Vermutung.


    Gruß


    Hajo

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  • moin,


    der witz bei diesen überlegungen ist, dass - zumindest meine beobachtung - dieses phänomen des grünlichen skeletts nur mal vereinzelt bei sps auftritt.


    acro kränkelt so herum, man macht notableger und bemerkt schon beim abknipsen, dass das skelett unter dem noch vorh. gewebe in den oberen schichten ins grünliche geht.


    meist sind auch diese notteile nicht mehr zu retten.


    die grünbesiedlung des obigen caulastreasketetts scheint m. e. erst nach gewebeverlust aufgetreten zu sein.

  • Ja, Joe, zumal die Algenbeläge eher bräunlich sind, so wie an Scheiben oder frischem Gestein. Das sieht eigentlich eher aus wie die Spuren von Hirnkorallen-Kampftentakeln.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Joe,


    Spannend wäre jetzt die Frage zu klären, ob es z. B. Acros aus einem alten Bestand waren, also bereits mit erfolgten größeren Wachstumsraten oder frisch importierte (geschwächte oder verletzte)Tiere oder gar nur vereinzelte Beobachtungen an Fragmenten von Ablegern. Ich habe schon alles beobachten können. Korallen sind mehr oder weniger stressanfällig. Alles hängt von den Parametern ihres umgebenden Milieus ab. Da erzähle ich nichts Neues.


    Passiert es in einem alten Bestand, liegt der Verdacht nahe, dass das Problem vor dem Becken sitzt. Geschieht es bei Neuimporten oder nach der Fragmentierung wird es ein „Umstellungsproblem“ genannt. Was immer das auch ist. Alles hat aber damit zu tun, das die „gestörte“ Koralle nicht (mehr) in der Lage ist, rechtzeitig Karbonat und Gewebe aufzubauen. Die Bohralgen sind, wie ihre Wirte,lichtabhängig. Das ist das Dilemma. Wenn wir befallenen Acros längere Zeit dunkel stellen könnten, wäre das Problem wahrscheinlich gelöst. Obwohl immer noch nicht ganz klar zu sein scheint, wie sich die einzelnen Bohralgen vermehren. Da es, wie bei den Cyanos, viele Stämme gibt, sind viele Varianten möglich. Das ergibt eine zusätzliche Erschwernis. Eine Rettung der befallenen Acros ist nur möglich, wenn man großzügig stutzt und gleichzeitig für eine exzellente Wasserqualität sorgt. Das kann eine LPS meist nicht mehr retten. Bei Verletzungen dieser Arten und einem gleichzeitig sehr langsamen Karbonatzuwachs sind sie nicht in der Lage dieses Defizit schnell auszugleichen. Eine Rückbildung des Gewebes ist dann meist der Anfang vom Ende, wobei in manchen Fällen dieser Vorgang auch noch von einer schlechten Wasserqualität beschleunigt wird.


    Aber da sage ich Dir ja nichts Neues, Joe. :grinning_squinting_face:


    Gruß


    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    aus dem "Dilemma" mit dem Licht gäbe es doch eigentlich einen ganz einfachen Ausweg: Man muss die Acropora etwas weniger stark beleuchten, dann wird das Gewebe der Acropora so dunkel, dass die Bohralgen nur noch sehr wenig Licht abbekommen.


    Außerdem unterscheiden sich die Nutzung des Lichtes zwischen Zooxanthellen und Bohralgen, z. B. hinsichtlich der Nutzung (dieser Artikel :frowning_face: "While most other green plants can only use red and blue light, Ostreobium has xanthophyll pigments that utilize green light and an increased chlorophyll b to chlorophyll a ratio for better light capture in low light. Furthermore, an Ostreobium strain living in a coral skeleton, where nearly all of the red light has been captured by the zooxanthellae in the coral tissue, has been shown to have modified chlorophyll with a spectrum shifted towards far-red wavelengths. As zooxanthellae cannot use far-red light, more of it reaches the boring algae underneath." Man könnte also auch das Spektrum danach ausrichten, bzw. die Bohralgen-"Gefahr" wäre bei unterschiedlichen Beleuchtungen unterschiedlich.


    Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass auch das nichts hilft. Wie gesagt, meiner Meinung nach sind nicht die Bohralgen das Problem sondern die Skelettchemie und Phosphatgradienten.


    Grundsätzlich tritt das Problem sowohl bei Importen als auch bei Altkorallen auf, häufiger aber bei letzteren. Bei Importen kommt es scheinbar auf die Herkunft an.


    Gruß


    Hans-Werner

  • moin hajo,


    diese älteren aquarienstöcke oder halbstarke ablegerkorallen sind oft infolge wurmbefall und mehreren bädern vorgeschädigt und kommen nicht mehr in die gänge.


    aber auch große stöcke, die aus beckenauflösungen hier untergebracht werden, vertragen den umzug nicht immer gut und siechen langsam vor sich hin.


    mit importen hab ichs nicht so, da nur ausnamsweise mal zur stockerweiterung getätigt aber dort sind, wenn, eher verluste durch gewebeablösung zu verzeichnen bei weissem skelett.

  • aus dem "Dilemma" mit dem Licht gäbe es doch eigentlich einen ganz einfachen Ausweg: Man muss die Acropora etwas weniger stark beleuchten, dann wird das Gewebe der Acropora so dunkel, dass die Bohralgen nur noch sehr wenig Licht abbekommen.

    Das scheint mir eine sehr schlichte Empfehlung. Oder soll ich das als Joke verstehen? Wie ist denn die genaue Definition von "etwas weniger stark beleuchten"? Wie uns auch dieser Artikel (und auch andere) lehrt, nutzen sie das kleinste Fitzelchen Licht, daß sie noch bekommen können. Mit Hinblick auf die Standards unserer Beleuchtungstechnik im Vergleich zur natürlichen Lichtstärke im Riff, leidet eher die "weniger stark beleuchtete" Koralle, als der Schmarotzer in ihr.



    Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass auch das nichts hilft. Wie gesagt, meiner Meinung nach sind nicht die Bohralgen das Problem sondern die Skelettchemie und Phosphatgradienten.

    Meinst Du damit, daß Bohralgen nur dann vorkommen, wenn die Skelettchemie o. ä. nicht mehr intakt ist? Also eine Art von "Schwächeparasit"?
    Ich habe irgendwo eine Abbildung einer befallenen Koralle gesehen, die unmittelbar neben einer gleichartigen und gleichgroßen Spezies stand. Die eine war gesund, die andere nicht.
    Das könnte passen.
    Es ist nicht immer einfach den Zustand einer geschädigten Koralle zu analysieren, wenn man nicht genau die Vorgeschichte kennt. Ob es sich in dem vorliegenden Fall (Caulastrea) tatsächlich um
    Bohralgen handelt (Zerstörung von innen) oder nur um eine Veralgung aufgrund des Gewebeschwunds (Zerstörung von aussen), mag ich nicht beurteilen.
    Es hat sich bislang noch keiner im Forum dieser Thematik angenommen (soviel ich weiß) oder es wurde bestenfalls nur kurz am Rande erwähnt. Vielleicht ändert sich das ja mal.
    Das soll jetzt auch von mir genug sein, sonst schlägt das kleine Caulastreaproblem noch unnatürlich hohe Wellen und ich ertrinke darin. :grinning_squinting_face:
    Gruß
    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    von nichts kommt nichts, das ist auch bei Bohralgen so. Wenn die Bohralgen weniger Licht bekommen, können sie höchstwahrscheinlich auch weniger wachsen und bohren, da beides mit einem gewissen Energieaufwand verbunden ist. Bei etwas dunklerer Aufstellung der Koralle werden gleich zwei Mechanismen wirksam, die den Bohralgen das Licht nehmen, zum einen ist einfach weniger Licht da und zum anderen wird das Gewebe der Koralle dunkler, was den Bohralgen nochmal sehr viel Licht wegnimmt. Der letztere Mechanismus wäre der wirksamere und was jetzt weniger hell ist, hängt von der jeweiligen Koralle ab. Ob das hilft oder kontraproduktiv ist, darüber will ich mich gar nicht auslassen, da ich die Ursache sowieso nicht in den Bohralgen sehe. Von mir aus nenne es schlicht ...


    Ja, ich meine, Bohralgen brauchen einiges an Phosphat und wachsen nur in entsprechenden Skeletten.


    Ich habe an einer LPS noch keine derartigen Schäden durch Bohralgen gesehen. Ich kenne auch keine Aussage, dass Bohralgen direkt das Korallengewebe schädigen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,



    vorweg möchte ich Dir sehr für Deine klare Position und dem tieferen Einblick in dieses Thema danken. Ich bin mir sicher, dass jetzt auch einige Mitleser umdenken müssen. Wie interessiert diese Diskussionen in solch einem schmalen Zeitfenster
    aufgenommen werden, zeigen deutlich die Zugriffe auf dieses Thema (ca.1300!). Es besteht also weiterhin großer Bedarf den Dingen auf den Grund zu gehen, ein wenig teilzuhaben, gerade an solchen Themen und Entwicklungen, die eben nicht den üblichen Standards eines Sachbuches für Meerwasseraquaristik zu entnehmen sind.
    Eines kann ich mir aber dennoch nicht verkneifen. =) Du sprichst davon, dass Du noch keine derartigen Schäden durch Bohralgen an LPS gesehen hast, und das Du auch keine Aussage kennst, dass Bohralgen direkt das Korallengewebe schädigen.
    Letzterem kann ich folgen, weil ich annehme, dass immer primär das Skelett geschädigt wird. Was zur Folge hat, dass sich das darüber liegende Gewebe zwangsläufig ablösen muss. Aber warum sollen diese Schäden nicht auch an den LPS
    vorkommen. In der senkrechten Wassersäule der Meere treiben bei unterschiedlichen Lichtzonen auch unterschiedliche Arten von Bohralgen ihr Unwesen. Warum sollten diese vor LPS Halt machen? Muscheln tieferer Zonen werden doch auch befallen. Nicht nur die oberflächennahe Tridacna. Kalk ist Kalk.


    Gruß


    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    wenn ich schreibe "derartigen Schäden" dann bezieht sich das auf das Foto eingangs des Threads, Löcher im Gewebe. Ich habe schon grüne Skelette bei LPS gesehen, aber wie sollen die Bohralgen solche Löcher ins Gewebe machen? Wenn das ein anderes Schadbild wäre, sagen wir die Koralle schrumpft und löst sich vom Skelett oder gibt immer mehr Skelett frei, dann könnte man das noch diskutieren, aber das Gewebe an der Problemkoralle sieht gar nicht sooo schlecht aus, wären da nicht diese Löcher wo das veralgte Skelett herausschaut. Ich habe ja schon geschrieben, eigentlich sieht das für mich aus wie ein Angriff mit Kampftentakeln.


    Gruß


    Hans-Werner

  • O.k., jetzt habe ich es richtig eingeordnet.


    Gruss
    Hajo

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    (Mark Twain)


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