Gesetzliche Verbote und Einschränkungen bei Pflege von Meerwasserfischen

  • Hallo,


    ich habe mir das neue Buch zur Pflege von Doktorfischen von Luty gekauft. Nebenbei gesagt, eines der besten Bücher, wenn nicht das allerbeste, welches ich speziell zum Thema Doktoren gelesen habe.


    Gleich in der Einleitung stehen jedoch zwei Sachen beschrieben, die ich so noch nicht kannte:


    Erstes: In Deutschland waren oder sind die Haltung von Falterfischen verboten. War das mal so und ist das inzwischen abgeschafft worden oder ist das immer noch der Fall? Habe doch im Aquaristikhandel gelegentlich Falterfische gesehen. Diese werden lediglich seltener deshalb verkauft und importiert, weil sie gern an Korallen fressen und deshalb ungern gehalten werden.


    Zweites: In Österreich soll angeblich die Haltung von Doktorfischen in Aquarien unter 1000 Litern gesetzlich verboten sein. Ist das immer noch der Fall oder ein Relikt der Vergangenheit? Wie wird das in Österreich denn in der Praxis genau umgesetzt? Weiß da jemand genau bescheid?


    So wäre die Haltung eines Zebrasoma wohl in einem 950 Liter fassendem Aquarium in Österreich verboten.

  • Hi,
    Das österreichische Tierschutzgesetz beinhaltet eine Verordnung über die Haltung von Meerwasserfischen. Dazu gibt es eine Tabelle mit den Familien bzw. Arten und zugehörigen Mindestaquarienvolumen. Generell ist die Haltung von Meerwasserfischen unter 200 Litern verboten.
    Für Doktoren gilt bis 25cm Körperlänge min. 1000L, bis 50cm min. 5000L und darüber nur für Großaquarien. Zusätzlich wird für jedes weitere Tier ein plus von 20% Volumen vorgeschrieben
    Das Beispiel mit dem Zebrasoma wäre somit korrekt.



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  • Hallo,


    danke für Deine hilfreichen Informationen. Du kommst ja aus Österreich und bist somit damit vertraut, wie es bei Euch diesbezüglich geregelt ist.


    Aber wie wird das in der Praxis gehandhabt?


    Angenommen ich lebe in Österreich, gehe dort in ein Meerwasseraquaristikfachgeschäft und will von mir aus einen Sohal oder einen sonstigern größeren Doktor kaufen. Werden diese Fische überhaupt in den Becken des Händlers angeboten oder gibt es die nur auf "Sonderbestellung"?


    Angenommen ich kann den Fisch kaufen. Was passiert dann? Muss ich meinen Ausweis an der Kasse vorlegen? Werden dann meine Daten aufgenommen und an irgendeine Behörde gebeben? Diese Behörde kommt dann auf mich zu und prüft, ob ich ein Aquarium habe, das groß genug ist?


    Oder muss man den Kauf dieses Fisches von sich aus anmelden bei einer Behörde? Und die prüft dann ggf. bei einem Hausbesuch, ob das große Aquarium überhaupt vorhenden ist?


    In Deuschland ist es auch so, dass z.B. Seepferdchen bei der Tierschutzbehörde vom Pfleger/Halter gemeldet werden müssen. Es kann dann möglich sein, dass dann eines Tages Beamte vor der Türse stehen und sehen wollen, ob die Pferde artgerecht gehalten werden. In der Praxis (zumindest im Bundesland Baden Württemberg) läuft es so. Dass man im Merrwasserqauaristikgeschäft die Pferde kaufen kann wie Butter im Supermarkt. Daten werden keine erhoben. Dann machen die meisten die Pferde in ein Aqua rein und an eine Behörde wird gar nichts gemeldet. Die meisten scheuen wohl die Überwachung durch den Staat oder eine Behörde. Was mich nach den Datenskandalen auch nicht wundert. In meiner Wohnung oder Haus hat ein Beamter auch nichts zu suchen. Außerdem denke ich, das die meisten schon alleine auf Grund des horrenden Preises der Pferde, diese Tiere artgerecht halten können, weil ein totes Pferd mit einem Verlust von mehreren hundert EUR gleichzusetzen ist. Ich denke die meisten melden es auch nicht an, weil sie die Bevormudung durch den Staat oder eine Behörde nicht haben wollen, was verständlich ist.


    Schließlich werden Eltern von Kindern auch nciht per se von Jugendamtmitarbeitern zu Hause aufgesucht, ohne dass vorher was vorgefallen wäre - nur weil die Möglichkeit besteht, die Kinder können nicht "artgerecht" gehalten werden. Warum tut man dann sowas den Tierbesitzern an? Ist mir persönlich nicht verständlich. Wenn ich ein Tier kaufe, übernehme ich gleichzeitig die Verantwortung für sein Leib und Leben auf seine Lebenszeit. Schließlich ist es mir auf gedeih und verderb ausgeliefert. Aber das ist ein anderes Thema.

  • Servus Reinhard,


    danke für Deine Antwort.


    Also kann man davon ausgehen, dass keine Personendaten beim Kauf von Doktoren vom Händler aufgenommen und an Behörden gegeben werden?


    Ich frage auch, weil ich ggf. plane nach Österreich zu ziehen. Da hat mich das mit den Doktoren doch extrem schockiert. Zumal es mein Einziges Hobby ist, was ich habe.


    Die Sache mit den Pferden ist vermutlich in AT gleich geregelt wie in DE, oder? Wegen dem Washiingtoner Artenschutzabkommen.

  • Hallo,
    zu den Pferden kann ich nichts Beitragen.
    Passen nicht in meine Becken, daher uninteressant. :grinning_squinting_face:


    Der Link
    http://www.lebensministerium.a…tes/aktuelles/Cites3.html
    (Download rechts oben)
    zeigt die geplante Richtung in die sich die Tierhalteverordnung wahrscheinlich bewegen wird.

  • Ich habe es gelesen. Hmm, es kommt darauf an, wie es umgesetzt wird. Ich bin ehe ein Mensch der jegliche Staatliche "bevormundung" ablehnt und auf die Selbstverantwortung der Meschen vertraut. Aber scheinbar bewegt sich unsere Gesellschaft genau in die falsche Richtung: Immer weniger Verantwortung übernehmen wollen aber alles haben und machen dürfen wollen. Das passt nicht zusammen und jeden Tag in Deutschland sehe ich das, wie genau dieser Way of Live praktiziert wird.


    Bestes Beispiel, mein Nachbar, der jeden Tag über Atomkraft schimpft und die Atom-Endlagersuche die in Deutschland jetzt anläuft. Hat sogar einen Anti-Atomkraft-Auklleber auf seinem Auto. Fährt aber einen Benzin-saufenden ca. 30 Jahre alten Porsche, der Lärm jenseits von gut und böse mit dem Auspuff erzeugt, auch der Motor ist undicht und lekt Öl, was man an seinen Flecken unter dem Auto immer wieder erkennen kann. Zwei Mal im Monat wäscht er sein Auto auf dem Grundstück. Manchmal bockt er ihn sogar vorne seitlich hoch und geht mit dem Dampfstrahler unter den Motor und lässt den Dreck, das Waschmittel und das abgewaschene Öl vom Auto in seinem Garten in die Wiese versickern. Ein Gruss ans Grundwasser. Das ist wohl die Gesellschaft der Zukunft und diese kann man zur zur Ordnung bewegen, wenn man vorschreibt und verbietet. Wir, die sich solche "Ausfälle" nicht leisten, fühlen sich zu unrecht bevormundet.


    Könntest Du bitte aber noch auf meine vorherige Frage antworten, die da war: "Also kann man davon ausgehen, dass keine Personendaten beim Kauf von Doktoren vom Händler aufgenommen und an Behörden gegeben werden?"

  • Hallo Artur,


    es werden beim Kauf der Tiere keine Daten aufgenommen.
    Seepferdchen darfst Du bei uns frei halten, müssen nicht gemeldet werden.


    Kontrollen kann es geben, mir ist eine bekannt, weil böser Nachbar.....
    Da wollten die Herrschaften auch die Cites sehen....
    Da wird es dann spannend, weil die ja obwohl Vorschrift, kein Endkäufer bekommt.
    Der Mann hatte aber alles aus einem Shop und alle Rechnungen, daher ließ sich das nachvollziehen.


    Wir haben bei allen unseren Tieren notiert woher sie stammen. Somit läßt sich zumindest ein offizieller Erwerb nachweisen.


    Bei gewissen Reptilien ist ebenfalls eine Meldepflicht vorhanden, Du darfst sie teilweise auch kaufen, obwohl die Haltung in dem Bundesland verboten ist.
    Kannst ja auch aus dem benachbarten stammen....
    Da wird aber öfter mal kontrolliert, und auch abgenommen.
    Tierschutz ist in Österreich Ländersache, und daher auch teilweise unterschiedlich.


    Freut mich wenn Andre als erster mal darauf hingewiesen hat, dass es unterschiedliche Regelungen in gleichsprachigen Ländern gibt ;-))


    LG,
    Wolfgang

  • Wie Wolfgang schon gesagt hat, Daten werden keine erhoben. Insofern sind Kontrollen auch etwas schwierig. Och wüsste nicht woher irgendeine Behörde wissen sollte dass ich überhaupt Aquarien besitze.
    Falls du dich genauer interessierst: http://ris.bka.gv.at/Dokumente…OO_2026_100_2_155425.html


    Inwieweit dass geltende Recht mit der Praxis übereinstimmt bzw. sinnvoll ist möge jeder selbst beurteilen. Gobiodon okinawae wären in Ö erst ab 300L+ legal zu halten. Ist ein von mir oft zitiertes Beispiel. In D wird ein Paar auch schon mal gern für 30L Becken empfohlen. Sind beides wohl Extreme und für jeden selbst zu beurteilen. Die geltenden Vorschriften zumindest zu kennen sollte aber Basiswissen sein.

  • Hallo an Alle,
    ich wohne in Wien und kenne die gesetzlichen Bestimmungen in etwa. Ein Doktor darf nicht unter glaube ich 1200 Liter und ein Kaiser nicht unter 5000 l gehalten werden. Willkommen im Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten! Da war wieder einmal ein ***Schreibtischtäter*** am Werk, Denn wenn sich die Person einmal mit dem Thema ausführlich auseinandergesetzt hätte, wäre solch ein Stuss erst gar nicht herausgekommen. Erstens: Wenn schon, dann braucht in der Natur ein Doktor wesentlich mehr Schwimmraum, als ein Kaiser! Das kann jeder Taucher bestätigen. Also müsste man das Ganze umkehren. Zweitens: Wie soll ein Händler aus einem 5000 l Becken einen Fisch herhausbehommen? Mit einer Taucherbrille, mit Zyanit, mit Fangnetzen, wie es die Fischer vor Ort machen? Drittens: Wer kann sich solch ein Monstrum ins Zimmer stellen, ohne dass die Statik das zulässt? Wenn diese *****en schon so tierliebend sind, dann bitte die Einfuhr verbieten. Was dann bei rauskommt, haben wir ja ind Deutschland erlebt. Sie kommen dann halt zu enormen Preisen illegal über die Grenze. Punkt. Ich habe seit Jahren ein 800 l Becken und 2 Kaiser. Einen Pygo und einen Narvachus. Wie jeder weiss ist ersterer sehr schwer ans Futter zu bringen, wenn er sich nicht wohlfühlt! Meine Beiden leben seit 12 Jahren im Becken und sind kerngesund. Auch das Verhalten ist perfekt.


    So, nun hat mir ein Händler erzählt, dass diese ***Schelme*** von ihm die Adressen der jeweiligen Käufer wollten. Er hat sich natürlich mit recht geweigert. Die NSDAP lässt grüßen. Ich kann jeden Aquarianer, der vor hat nach Österreich zu ziehen beruhigen. Das wir so nicht funktionieren. Und das ist gut so. Ich bin natürlich auch für eine artgerechte Tierhaltung, bin auch bei Greenpeace, aber so eine Regelung kann nur von ***** kommen, die wahrscheinlich noch nie einen Untewasserfilm gesehen haben. Dass sie im Urlaub tauchen erst recht nicht.


    Also, kommt nach Österreich, dem Land der unbegrenzten.............................


    Gruß aus Wien


    Alfred


    ***Edit****: Wörter nett umschrieben. Corinna

  • Hallo Alfred,


    das was Du über Kaiser sagst, ist meines Erachtens richtig, habe lange genug solche in einem öffentlichen Schauaquarium gehalten, wo sie Platz zum Schwimmen (ca. 3,5 x 3,5 m) gehabt hätten, aber trotzdem eher Standfische waren.


    Das was Du über Schreibtischtäter sagst, glaube ich nicht ganz. An diesem seltsamen Kaisermythos haben genug bedeutende und unbedeutende Riffaquarianer mitgestrickt. Meine Theorie ist, dass es etwas mit dem Adelstitel zu tun hat. Österreich hatte vor hundert Jahren glaube ich noch einen als Staatsoberhaupt und scheinbar trauern dem einige nach oder wollen einen solchen zumindest nicht zu sehr einengen. Es war oft genug von 100 m2 die Rede, also schon eine recht komfortable Wohnung, und das auf meeresaquaristischen Veranstaltungen, und dafür gab es kein Kopfschütteln (soweit ich das überblickt habe nur von mir) sondern Applaus. Jaja, die liebe Obrigkeitshörigkeit.


    Gruß


    Hans-Werner


    P. S.: Außerdem zeigt das Beispiel, wie es halt oft auch in der Politik ist: Der größte Unsinn lässt sich trefflich applaudieren, wenn man von der Materie keine Ahnung hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Hans-Werner ()

  • Hallo Arthur,


    danke für das Kompliment.


    Vielleicht noch einmal zu den Kaisern und Faltern: die waren so bis gegen 1995 in Deutschland gesetzlich in der Haltung verboten. Da gab es in den Zoogeschäften auch scharfe Kontrollen (regional sicher unterschiedlich). Das wurde durch Anpassung an das EU-Recht dann wieder aufgehoben. Der Fehler damals war, das man das Aufheben des Verbotes nicht angekündigt hat. Plötzlich schwammen Falter und Kaiser in den Verkaufsanlagen und die Leute haben eingekauft, ohne über die tiere informiert worden zu sein. Damals sind etliche Falter & Kaiser gehimmelt worden und ganze Korallenbestände dezimiert worden.


    Zu den Revieren muss ich sagen, dass Kaiserreviere durchaus größer sein können als bei Doktorfischen. Das Problem ist, dass man deren Aktivitäten durch die enger riffgebundene Lebensweise nicht sieht (insbesondere bei Zwergkaisern). 3 Zwergkaiser in 500 Liter halte ich also genau so problematisch, wie ein Paar Zebrasoma!!! Andererseits schwimmen viele Großdoktoren wie z.B. Acanthurus blochi oder Naso vlamingii in der Aquarienpraxis auch nicht den ganzen Tag hektisch durchs gesamte Becken (wies z.B. der Sohal macht).


    Ich bin auch dafür, dass wir Hobbyisten dazu mehr Selbstverantwortung zeigen.


    Und an alle: Allein wenn Ihr hier schreibt, kann eine Behörde schon recherchieren, dass Ihr ein MeerwasserAquarium betreibt ....


    beste Grüße Andre´

  • Hallo Hans Werner,


    selten so gelacht. Bin voll bei Dir. Aber in Zukunft: Hau doch bitte nicht so auf unser schönes Land ein. Merk Dir eins: Österreich ist eine kleine Alpenrepublik, die glaubt, der Nabel der Welt zu sein! Das kommt davon, wenn man nicht an den Kaiser glaubt, oder ihm zu viel Freiraum gibt.


    Grüße aus Wien


    Alfred

  • Hallo Alfred,


    ich glaube nicht, dass das bei uns in D viel anders ist, naja, außer dass der "Kini" (König Ludwig II) populärer ist. Wir hatten halt keine Sissi.
    Dazu kommt noch, dass das mit dem Beifall der Ahnungslosen ja bei uns in Deutschland war, wo man, wie André schon schrieb, lange keine Kaiser halten durfte/konnte.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Guten Morgen!


    Alle die das Thema wirklich interessiert sollten sich mal Informieren wer für die Interessen der Aquarianer arbeitet.


    Stefan Hetz vom VDA ist wirklich sehr aktiv. http://www.vda-aktuell.de/


    In Österreich sind es der ehemalige Verbandspräsident Anton Lampoj und der aktuelle Andreas Schramm die
    sich im http://oevvoe.org/ (leider nicht aktuell, es wird gerade eine neue Page aufgebaut) für unser Hobby einsetzen.


    Diese Leute stecken einen Großteil Ihrer Freizeit unentgeltlich in diese Arbeit.
    In Österreich werden da nicht einmal Reise- oder Übernachtungskosten verrechnet.


    Diese Verbände haben sich auf europäischere Ebene zur http://www.eataaquaterra.eu/ zusammengeschlossen um gemeinsam in Brüssel zu agieren.


    Sich Organisieren und Mitarbeiten ist gefragt!
    Sonst können wir hier im Forum bald nur noch über die Haltung der Plastikfische vom Aldi (Hofer) berichten.





  • Hallo Michael,


    das bestätigt, dass da Riffaquarianer mitgearbeitet haben müssen, allerdings stechen die Kaiserfische heraus, was den Monarchismusverdacht eher bestärkt. Wenn ich da sehe, dass z. B. die schon genannten Doktorfische mit 1/5 und ebenso die Drückerfische mit 1/5 des Platzbedarfs von Kaiserfischen abgespeißt werden, unverständlich. Ich habe schon größere Drückerfische gehalten und meines Erachtens schlägt deren Bewegungsbedarf den eines durchschnittlichen Doktorfisches und sogar den eine Acanthurus lineatus deutlich. In besagtem Aquarium lebte ein Melichthys indicus , der wirklich ununterbrochen im Becken herumschwamm, Runde für Runde, und das Becken kam seinem Bewegungsbedarf entgegen, hatte es zwar nur 5000 l Wasserinhalt aber eben ca. 3,5 m im Quadrat Kantenlänge und ca. 70 cm Höhe. Möglich wurde die Form durch einen Technikschacht in der Mitte. Diese ca. 3,5 x 3,5 x 0,7 m waren gerade ausreichend für diesen Drücker, andere Drücker wie Rotzahn sind ähnlich und sogar der Picasso ist ein eifriger Schwimmer.


    Grüße


    Hans-Werner

  • dass das mit dem Beifall der Ahnungslosen ja bei uns in Deutschland war, wo man, wie André schon schrieb, lange keine Kaiser halten durfte/konnte.

    moin,


    nöö, falter und kaiser waren seit anbeginn der mewazeiten bestandteil der aquaristik.


    erst durch ein verbot - hab keine genaue zahl parat, muss aber um das ende der 80er/anfang 90er gewesen sein - waren die für ein paar jahre aus dem handel in D verbannt.


    soweit ich weis, war das verbot nicht eu-konform und musste wieder aufgehoben werden.

  • Hallo Joe,


    das waren meines Wissens schon ein paar Jahre und nachher waren die Kaiserfische nicht mehr sonderlich populär, weil reine Fischaquarien nicht mehr aktuell waren und viele glaubten, dass Kaiser und Korallen nicht zusammengingen. Eine gewisse Aquariengröße brauchen sie natürlich auch. Weshalb also "nöö"? Die, die da applaudierten, hatten m. E. noch keine Kaiser gehalten.
    Ich weiß nicht, ob Kaiser Manjanos fressen, Protopalythoas fressen sie jedenfalls. Möglicherweise hätten Kaiser zumindest ein Großaquarium vor der vorzeitigen Neueinrichtung bewahren können.


    Gruß


    Hans-Werner

  • hi hans-werner,


    das nöö natürlich nur auf den ausgeschnittenen textteil....wie gesagt - einige "kurze" jahre im vergleich zu jahrzehnten vorher.


    kam allerdings mit dem verstärkten aufkommen der korallenbecken gleich, sodass die nachfrage tatsächlich nicht mehr groß war.


    kennst du denn noch den grund für die "unterschutzstellung" der nahrungsmittel anderer regionen?

  • Hi Joe,


    die Kaiserfische waren bei uns WA-gelistet, also angeblich aus Artenschutz-Gründen. In Holland und anderen Nachbarländern konnte man Kaiserfische allerdings kaufen, da gab es damals offenbar keine Einheitlichkeit. Es ist glaube ich heute auch noch so, dass die Importländer Sonderregelungen treffen können, welche Tiere gerade gesperrt sind.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo,


    das stimmt so nicht ganz. In der Bundesartenschutzverordnung standen diese Fische unter den streng geschützten Arten - damit quasi wie WA zu behandeln. Wichtig: es war ein Alleingang der BRD - wir in der DDR hatten das Problem bis zur Wende nicht!


    Beste Grüße Andre´

  • Stimmt, André,


    ich habe das nur aus der Erinnerung wiedergegeben, ist schon ein paar Jahre her. Dieser Artikel hat nebenbei noch ein paar Infos mehr, z. B., dass das Importverbot für Kaiser acht Jahre bestand und 1997 aufgehoben wurde.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo,


    das stimmt so nicht ganz. In der Bundesartenschutzverordnung standen diese Fische unter den streng geschützten Arten - damit quasi wie WA zu behandeln. Wichtig: es war ein Alleingang der BRD - wir in der DDR hatten das Problem bis zur Wende nicht!


    Beste Grüße Andre´



    Moin,


    sorry, das verstehe ich jetzt nicht so ganz, du willst doch jetzt nicht ernsthaft sagen, daß man in der DDR problemlos MW- Fische kaufen konnte, vor allem hochpreisige Tiere wie Kaiser???

  • Hallo,


    in der DDR gab es ca. 250 MeerwasserAquarianer, die in der ZAG (zentrale Arbeitsgemeinschaft) Meeresbiologie beim Kulturbund organisiert waren. Tiere gab es schon (A. ocellaris 250 Ostmark, Ringkaiser habe ich auch mal gesehen Preis > 1000,- glaube ich), eine Zentrale Importfirma (Zoologica) hat da ab und an welche bekommen, außerdem wurden Lieferungen über Westberlin organisiert. Wer doch reisen konnte (Kuba, Mosambik z.B.), hat auch immer mal was mitgebracht. Da spielte WA praktisch keine Rolle.


    Beste Grüße Andre´

  • Hi,
    gab es schon aber irgendwie reglementiert. Einmal im Jahr konnte der, in der ZAG organisierte, Meeresaquaristikverein seinen Bedarf an Tieren bei der ZAG- Leitung anmelden. Was es dann gab regelte der Markt über Angebot und Nachfrage aus den Vereinen. Salz, übrigens TropicMarin, wurde nach Mitgliederzahl zugeteilt. Die Preise waren schlicht die wie in der BRD- multipliziert mit 10. Ein Rotfeuerfisch kam um 1979 500,- Mark.


    Gruß Heinz

  • Hallo,


    freut mich jetzt richtig, dass mein Bild von der DDR nicht so falsch ist, welches ich mir mit Fernsehen DDR 1 und nach der Grenzöffnung so gemacht habe, u. a. im Rennsteig-Garten, der auch vom Kulturbund unterhalten wurde. :smiling_face: Ich hatte schon auf Kulturbund getippt.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo,


    das Salz gab es aber auch nicht nur reglementiert. Wir haben in Chemnitz welches selber gemischt - Im gereinigten Betonmischer in der Garage. Das hat bei einigen dann bis mehrere Jahre nach der Wende gereicht. Allerdings hat es auch mehrer Jahre gedauert, bis alle Zutaten zusammen waren und an bestimmte Spurenelemente haben wir gar nicht gedacht. Übrigens war ich selbst damals kein ZAG-Mitglied (erst nach der Wende) - hatte aber auch mein Becken mit 3 Preußen und einem Weißkehl. Blennies und krebs haben wir aus Bulgarien geholt und wer was hatte hat viel getauscht (Scheiben-Anemonen u.a.)


    Beste Grüße Andre´

  • Hallo,


    zurück zur Fragestellung des Threaderstellers:


    auch in Österreich ist es so wie praktisch überall: im Handel kann man fast überall ohne spezielle Nachfragen fast jeden Fisch bekommen.


    Was sinnvoll ist ist die andere Frage; aber so wie überall, die Händler wollen/müssen davon auch leben können. Heute im Zeichen des Internets sicher nochmal schwieriger.


    @ Alfred:


    Zitat

    Wie soll ein Händler aus einem 5000 l Becken einen Fisch herhausbehommen?


    die Verordnung schreibt nicht vor, dass Händler Fische für den Verkauf - in der vorübergehenden dafür bestimmten Hälterung - in der Verordnung entsprechend großen Aquarien halten...


    und bzgl. Aquaristik in der DDR:


    bei meinem Treffen gibt es einen Vortrag zur Meeresaquaristik in der DDR :winking_face:


    11. Int. Meerwassertreffen in Tirol mit Vorträgen 27.-29.9.


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

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