Nährstoffgleichgewicht

Hallo Bernd,

Cyanobakterien treten grundsätzlich sehr gerne bei Phosphatabsenkungen auf.

Dass Nitrat viel schneller und stärker absinkt als Phosphat ist normal. Es liegt u. a. daran, dass die erhöhte biologische Aktivität durch den Einsatz des NP-BACTO-BALANCE zu einem hohen Stickstoffumsatz führt, so dass kein Nitrat mehr entstehen kann. In nährstoffarmem natürlichem Meerwasser liegen ca. 75 % des Phosphates als organischen Phosphat und Polyphosphat vor, welche mit unseren Phosphat-Tests nicht gemessen werden können, der Anteil an organischem Stickstoff ist aber noch erheblich höher, ich denke um die 90 bis 95%, müsste aber nachschauen. In Aquarien können die Verhältnisse ähnlich sein, insbesondere bei Einsatz des NP-BACTO-BALANCE. Ich habe das selbst schon überprüft und nachgemessen.

Dass das Phosphat nur langsam zurückgeht, liegt daran, dass es sich aus Ablagerungen im Bodengrund und Dekogestein nachlöst. Beim ELIMI-PHOS Rapid musst Du auf jeden Fall durch gute Abschäumung sicherstellen, dass auch ein Großteil des ausgefällten Phosphates abgschäumt wird, sonst würde ich Dir eher zum ganz normalen, aluminiumbasierten ELIMI-PHOS raten. Das aluminiumbasierte ELIMI-PHOS ist, insbesondere in einem Wirbelbettfilter eingesetzt, sehr wirksam.

Gruß

Hans-Werner

Hallo Bernd,

ich kann nichts von Mulmablagerungen durch NP-BACTO-PELLETS bei uns erkennen. Bei mir kommt nur wenig an Mulm aus dem Reaktor raus und ein Teil davon sind sicher Schwebeteilchen aus dem Becken, die sich vorher im Reaktor angesammelt haben. Vielleicht verschwindet aber bei mir der Mulm im Bodengrund? Allerdings müssten die NP-BACTO-PELLETS auch schneller abnehmen, wenn sich wesentliche Mengen an Abrieb bilden würden.

Was meinst Du mit "sieht so ähnlich aus wie Mulm (ist aber kein Mulm ...". Was ist denn Mulm?

Genauere Beschreibungen, Fotos des Mulms und der Situation oder eine mikroskopische Untersuchungen sind in solchen Fällen immer hilfreich.

Gruß

Hans-Werner

Hallo Bernd,

das mit den Scheiben ist bei unseren Becken ganz anders, da gehen die Beläge jetzt wesentlich leichter ab, es sei denn, es handelt sich um Kalkalgen, die auch sehr stark wachsen.

Grundsätzlich ist es aber so, dass auch Bakterien zu ihrem Wachstum Phosphat benötigen, das sie dem Wasser entziehen. Dadurch kann es bei entsprechender Kalkübersättigung zu Kalkausfällungen kommen. Das kann überall dort der Fall sein, wo Phosphat entzogen wird, in Bakterienfilmen, Algenbelägen oder auch bei Phosphatadsorbern. Wahrscheinlich ist das bei Dir der Fall. Eine andere Art von harten und kratzfesten Belägen kenne ich im Meerwasseraquarium nicht.

Ist Dein Aquarienwasser entsprechend kalkübersättigt? Wie sind Ca, KH und Phosphat?

Gruß

Hans-Werner

Hallo Hans-Werner,

nur zum Verständnis?
1. Verstärkte Kalkausfällung kann man beobachten bei Kalkübersättigung.
2. Entsteht Kalkübersättigung "eher" bei niedrigen Phosphat Werten?

Kann auch bei mir eine etwas vermehrte Sedimentbildung (oder was auch immer es ist) beobachten.
Werte bei mir KH 6,5 Ca 420 PO4 0,08 NO3 n.n.

Wäre als Maßnahme dann eine moderate erhöhung des Phosphat Wertes hilfreich? Oder anders rum gefragt: Deutet eine verstärkte Kalkausfällung auf Phosphatmangel hin?
Da Du mir in einem anderen Thread empfohlen hast Diakat B wieder zu entfernen weil PO4 von 0,08 zu wenig für meine Korallen sein könnte. Das habe ich dann auch getan.
Mich würde dann halt interessieren, ob man den Grad der Ausfällung als indikator für zu wenig Phosphat verwenden könnte?

Gruß

Uwe

Hallo Uwe,

das kann man so direkt nicht sagen, dazu sind die Ausfällungen von zu vielen Faktoren abhängig, u. a. von Ca, KH, Phosphat, Organik, Temperatur, pH usw.. Daraus einen einzelnen Faktor ableiten zu wollen ist nicht sinnvoll

Kalkausfällungen entstehen bei gleichen Ca, KH, pH und Temperatur eher in phosphatarmem Wasser.

An der Phosphatkonzentration würde ich wegen Ausfällungen nicht drehen, wenn sonst alles in Ordnung ist und gut läuft.

Gruß

Hans-Werner

Hallo Bernd,

Deine Wasserwerte geben keinen Hinweis auf die Ursach der Ablagerungen. Die Salinität würde ich nicht erhöhen, ist m. E. optimal. Ich finde zumindest, dass die Korallen bei leicht niedriger Salinität besser stehen als bei genau 35 psu.

Die NP-BACTO-BALANCE-Dosierung würde ich nicht erhöhen. Nach Deinen Schilderungen habe ich den Eindruck, dass sich die Mikrobiologie erst noch weiter entwickeln und reifen muss, um eine höhere NP-BACTO-BALANCE-Dosierung optimal zu verarbeiten.

Gruß

Hans-Werner

Hallo Bernd,

Dein Kommentar ist erstmal so angekommen.

Nur als Tipp: Ein größerer Wasserwechsel bewirkt manchmal kleine Wunder. Probier doch mal einen 20% Wasserwechsel. Es gibt durchaus erfahrene Aquarianer, die wenigen größeren Wasserwechsel den Vorzug geben.

Gruß

Hans-Werner

Hallo Björn,

ich mache alle 2 bis 3 Wochen Wasserwechsel von 15 bis 20%.

Ich bin der Meinung, Wasserwechsel und Spurenelemente-Dosierung (PRO-CORAL A- und K+ ELEMENTS bzw. NP-BACTO-BALANCE) ergänzen sich gut, keines kann aber das andere ersetzen.

Ich mache auch eine modifizierte Balling-Methode, BIO-CALCIUM ACTIF Liquid, mit etwas höherem pH-Wert.

Ich hatte jetzt ein paar Wochen länger mit Wasserwechseln pausiert und dachte die Lederkorallen stehen eigentlich ganz gut mit dem NP-BACTO-BALANCE, da Farben und Polypenbild bei zwei Sinularia aff. flexuosa, eine mit gelbgrüner und eine mit blaugrüner Fluoreszenz, sowie das Polypenbild einer Sinularia mit "Haaren", längeren, haardünnen Tentakeln der Polypen, ganz gut wären. Durch einen Wasserwechsel von 20% konnte insbesondere das Aussehen der Lederkorallen über Nacht nochmal sichtbar verbessert werden. Eine Heliopora zeigt dauerhaft ziemlich große Polypen, die sich aber auch über Nacht noch ein bisschen vergrößerten.

Gruß

Hans-Werner

Hallo Bernd,

wie dosierst Du Calcium, Balling-Methode, Kalkreaktor oder noch etwas anderes?

Gruß

Hans-Werner

... von daher sollte also kein Phosphat kommen ...