montipora versus Hammerkoralle

  • Ich würd gerne eine Monti schräg über eine Hammerkoralle setzen, so dass dann auch die Hammer noch genügend Licht bekommt. Die Frage ist schlichtweg die, ob die Hammer die Monti von unten vernesseln kann?
    Unten ist ja nur ein Kalkskelett, also müsste es der ja nichts machen. Oder lieg ich falsch?


    Für Erfahrungsberichten würde ich mich freuen.


    Ciliaris

  • Hallo,


    von dieser Idee würde ich abraten. Die Euphyllia wird sich sicher durchsetzen und die Montipora hat
    den Schaden. Aus Platzgründen steht bei mir eine Catalaphyllia unmittelbar unter einer Montipora.
    Dort, wo die Tentakeln der Cata hinlangen, sind Vernesselungen am Rand der Monti sichtbar.
    Dort sind keine Polypen mehr vorhanden. Mit Hinblick auf die ähnlich starke Aggressivität beider
    Korallen (Catalaphyllia/Euphyllia) solltest Du besser für Deine Euphyllia einen anderen Platz wählen.
    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo,


    ich sehe keine Probleme. Meine M. foliosa und digitata wachsen im direkten Kontakt mit div. Korallen (SPS) und eine M.foliasa überwächst sogar die Fußscheibe einer Euphyllia glabrescens. Wenn sich etwas nicht verträgt, wird meist die Wuchsform umgeleitet, wobei die Montiporas meist der Sieger sind.


    Gruß


    Bernd

  • Dja,
    zwei Meinungen, und ich stehe da wie ein alter THOR. Ist zwar nicht sehr dringend, aber das problem wird in absehbarer Zeit auf mich zukommen.
    Gibt es noch andere Meinungen?
    Würde mich freuen.
    LG
    Ciliaris

  • Hallo Ciliaris,


    ich habe versucht ein paar Bilder von meinem dicht zugewachsenen Becken, auf denen man die engen Kontakte gut sieht, hier einzustellen. Reale Bilder zeigen immer mehr als abstrakte Meinungen.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    Wenn sich etwas nicht verträgt, wird meist die Wuchsform umgeleitet, wobei die Montiporas meist der Sieger sind.
    Die These ist gewagt! Das würde ich nicht so sehen. Genau so wie Dein Becken ist meines ebenso zugewachsen. Mit all den positiven und negativen Aspekten. Hier zeigen die Aufnahmen eine Vielfalt von SPS. Es ist unbestritten, dass die meisten SPS-Korallen eine geringe Nesselfähigkeit besitzen. Also werden sie in der Mehrzahl sich nicht schaden, was man auf den Bildern auch gut erkennen kann. So wird mit der Zeit nicht das Tier mit der größten Nesselfähigkeit dominieren, sondern die Koralle mit dem schnellsten Wuchs. Das Montipora-Arten diese Fähigkeit haben, ist ihrer Natur geschuldet. Trotz ihrer rasanten Wuchsgeschwindigkeit sind sie aber keinesfalls immun gegen stark nesselnde Tiere wie Galaxea, Catalaphyllia, Euphyllia oder Physogyra. Das war ja auch sinngemäß die Frage des Themenstarters. Auf dem letzten Bild ist allerdings auch gut zu erkennen, dass die Seritopora durch einen Nachbarn seitlich auch Schaden genommen hat. Das ist nicht ungewöhnlich, weil eben jene Seriatopora mit die geringste Nesselfähigkeit besitzt. Also auch bei den SPS gibt es untereinander in Bezug auf die Aggressivität Gewinner und Verlierer.


    Gruß
    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    grundsätzlich gebe ich Dir gern recht, aber die Frage des Themenstarters bezog sich auf die Hammerkoralle. Auf meinem 1. Bild links ist erkennbar, dass eine Montipora foliosa direkt neben einer Euphyllia (wenn auch glabrescens und nicht ancora) steht. Wie schon geschrieben, hat sie sogar deren Fußscheibe bewachsen. Auch eine Caulastrea wächst bei mir in direkter Berührung mit einer Montipora ohne gegenseitige Schäden (bei Bedarf kann ich auch noch genauere Fotos machen).


    Wo Du allerdings Schäden an einer Seriatopora ( an der hystrix oder caliendrum?) erkannt haben willst, kann ich nicht nachvollziehen. Beide wachsen wie Unkraut, das Becken ist voll davon und Schäden sind nirgends vorhanden.


    Aber was soll´s. Cilaris kann sich ja selbst ein Bild machen und entscheiden.


    Gruß


    Bernd


    Ps. Falls Du die helle Stelle auf der blauen Acropora vorn meinen solltest, da ist ein Ast abgebrochen. Die flachen Köpfe der Acropora im Vordergrund stammen vom ursprünglichen Erreichen der Wasseroberfläche.

  • Hallo Bernd,


    auf den Fotos sind mir die weissen Stellen an der Seriatopora im Grenzbereich links neben der blauen SPS
    aufgefallen. Es sieht für mich tatsächlich so aus, als ob sie in diesem Bereich vernesselt wurde. :confused_face:
    Es gibt natürlich in jedem vollbesetzten Becken irgendwelche "Grenzstreitereien" der Insassen. Von den negativen
    Ergebnissen wurde hier im Forum auch schon berichtet. Im Riff ist Krieg! In unseren großen, zugewachsenen
    Becken hat sich die Toleranz der Korallen über einen langen Zeitraum aufgebaut und sie sind miteinander gewachsen.
    Einiges ist dabei auch auf der Strecke geblieben, weil vernesselt oder überwachsen. Der Rest verträgt sich. Oft werden Tiere vergesellschaftet, die in der Natur niemals miteinander in Berührung gekommen wären. Das erhöht den Druck auf die schwächeren Exemplare erheblich. Aus diesem Grund habe ich abgeraten. Aber, wie sagt man so schön?
    Probieren geht über studieren.
    Guts Nächtle


    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    die hell wirkenden Stellen kommen vom Foto. Die Aufnahme war tagsüber bei Seitenlicht gemacht worden. Gerade die Seriatoporas wachsen wie schon geschrieben überall, auch an sehr ungünstigen Stellen. Lediglich das Pink geht dann eher in eine rosa-braune Farbe über, aber vernesselt wurde nichts. Meine Korallen haben auch nirgends weiße Stellen.


    Ich teile Deine Meinung bezüglich unterschiedlicher Herkunft und Gewöhnung. Ich war vor wenigen Wochen aber am Great Barriere Riff und in Franz. Polynesien. Dabei konnte ich auch wieder beobachten - in den Lagunen vor allem auf freistehenden Steinblöcken - wie dicht und auch kleinräumig zig verschiedene Spezies auf kleinsten Flächen wachsen können und wie jeder Zentimeter ausgenutzt wird. Also kann man es tatsächlich probieren, sofern man es eben möchte. Da sind wir uns einig geworden. Bei extrem stark Nesselnden wie z.B. Galaxea würde ich natürlich auch zunächst größere Abstände halten, viele Korallen gewöhnen sich dann aber tatsächlich aneinander oder verlieren auch einen Teil ihrer Nesselfähigkeit.


    Mal sehen ob hier noch von anderen Erfahrungen berichtet wird.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo meine Lieben,
    vielen Dank für die tollen Beiträge. Vor allem auch, dass sich jemand die Mühe macht und extra Bilder ins Netz stellt. Schon toll. Da ich, was LPS und SPS noch Anfänger bin, hatte bis anhin nur Weichkorallen, bin ich da noch sehr unsicher.
    Ich stelle jetzt ein Foto über das Problem ins Netz, mit der Bitte, mir Ratschläge zu erteilen. (die Monti ist lose, kann also versetzt werden.)
    Das Problem sind auch die Quadricolor, die wie der Teufel wachsen. Habe schon versucht, die Dinger zu entfernen. Keine Chance. Müsste sie totspritzen, wenigstens die Obere. Bin leider kein Mörder.
    Ich muss allerdings diesen Bereich nehmen, denn rechts im Becken ist alles voll.


    Wie soll ich vorgehen?
    Bin gespannt. Danke im Voraus.


    Ciliaris
    PS. Von Bernds` Becken kann ich im Moment nur träumen.

  • Hallo Ciliaris,


    Die Vorlieben bezüglich der Tierauswahl und Einrichtung der Becken sind bei uns Meerwasserspezies oft grundverschieden. Da bewegt sich die Palette zwischen Ahnungslosigkeit und einem ausgeprägten biologischen Verständnis.
    Meiner Meinung nach ist es nicht hilfreich eine mit mäßiger Wachstumsgeschwindigkeit ausgestattete E. ancora unterhalb einer schnell wachsenden Montipora zu platzieren. In ein paar Monaten wird sich das Problem erneut stellen. Nur anders. Zum Nachteil der Euphyllia. Dann wirst Du wieder vor der Frage stehen- wohin damit?
    Entweder, wenn es die Wasserbewegung und/oder die Beleuchtung in diesem Bereich zulässt, werden die Plätze getauscht, oder Du verlagerst dein Vorhaben auf die rechte Seite. Ich würde es tun, weil die wuchernden Scheibenanemonen (sehe ich das richtig?) in einem Steinkorallenbecken letztendlich nur Ärger bereiten werden. Selbst in sogenannten „Mischbecken“ sind sie oft nur schwer unter Kontrolle zu bringen. Also, zumindest teilweise entfernen. Wenn´s nach mir ginge, radikal.
    Wenn ich mir einmal die Scheiben „wegdenke“, dann sind auf dieser Seite des Aquariums doch die meisten Möglichkeiten vorhanden. Optional könnte man die Lederkoralle entweder teilen oder ganz entfernen. Daraus ergäbe sich Platz für weitere Gedankenspiele.
    Warum ist Dir Ciliaris eingefallen wo doch Pygoplytes näher dran wäre? :grinning_squinting_face:
    Kleiner Tipp: Hier reden sich alle zumindest mit dem Vornamen an.
    Gruß
    Hajo

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  • Hallo Hajo,
    gute Idee, die Monti nach rechts setzen, denn die Scheiben sind mir eh schon ein Dorn im Auge. Ausserdem sind oben rechts noch Briareumteppiche, die ich auch schon länger loswerden wollte.
    Ah, Ciliaris war mir weniger kompliziert als Pygoplites.
    Danke für den Tip und noch einen schönen Abend.


    Ciliaris, äh Pygoplites

  • Nachtrag.
    Hallo Hajo. Rechts oben ist noch ein Ableger einer Heliopora, die sehr schnell wächst.
    Ist das ein Problem? Sie würden sich fast berühren.


    Gruß
    Pygo.....

  • Ah, Ciliaris war mir weniger kompliziert als Pygoplites.


    Hast Du eine Ahnung..... :grinning_squinting_face:
    Der Cili ist in mehrfacher Hinsicht kein optimaler Mitbewohner im Riffbecken. Mehr der Pygo, welcher
    bei weitem nicht so aggressiv gegenüber anderen Fischen und Niederen ist.
    Ich habe u. a. beide in einem großen Riffbecken miteinander gepflegt. Anfangs war alles eitel Sonnenschein, dann
    begann der Cili im Becken aufzuräumen und attackierte immer öfter auch den Pygo. Solange sie sich noch im juvenilen Stadium befanden, gab es kaum Probleme. Aber Großkaiser wachsen schneller, als mancher denkt. Dann muss man sich entweder von einigen liebgewonnenen Korallen trennen oder den Übeltäter abgeben. Mein Problem habe ich so gelöst: Mit der Zeit habe ich in dieses Becken ausnahmslos Korallen eingesetzt, die keinerlei Interesse beim Ciliaris weckten. In der Regel keine Großpolypigen, keine Muscheln und keine (glatten) Scheibenanemonen. Die restlichen Acros wurden teilweise ebenfalls malträtiert, wuchsen mit Blessuren und unter Einbußen etlicher Tentakeln aber weiter. Nur nicht so schön und optimal wie in einem Becken ohne fortwährende Störungen. Wenn Du damit leben kannst - ich konnte es.
    Gruß
    Hajo

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  • Hallo,


    komme erst jetzt dazu meinen Senf anzufügen.


    Generell würde ich raten, die Montipoa eher im unteren Beckenbereich zu platzieren. Zum einen braucht sie nicht so viel Licht und man könnte die oberen Bereiche für lichthungrigere Korallen reservieren, zum anderen wirken die recht schnell breiter werdenden Teller sehr stark schattierend. Ich würde sie daher entwender links der Lederkoralle im unteren Bereich, ca. 10 - 15 cm über Bodenhöhe oder auch auf der rechten Seite, rechts der Blasenkoralle, auch wieder ca. 1o cm über dem Boden, anbringen.
    Generell kannst Du davon ausgehen, dass sie, wie auch Hajo geschrieben hat, recht schnell wächst. Wenn sie etwas zu nah an der Frontscheibe wächst, brechen beim Scheibenreinigen schnell Stücke ab. Allerdings regeneriert sie auch an den Bruchkanten sehr schnell und es entstehen dann auch mehrscheibige Formen. Die Bruchstücke, manchmal nur 1 - 2 cm2 groß, wachsen selbst auf dem Boden recht schnell weiter. Also letztlich kein Problem, wenn sie angekabbert wird. Die Bruchstücke kannst Du dann an weiteren Stellen platzieren oder weiter geben.
    Ansonsten hat ja Hajo schon alles geschrieben. Scheiben bekommt man übrigens einigermaßen gut mit einer Nagelfeile los, wenn man mit der Spitze unter die Fußscheibe fährt und diese etwas anhebt. Mehrmals mit etwas Zeitabstand gemacht, lösen sie sich dann oft von ganz allein. So kannst Du sie dann auch weiterverschenken.


    Gruß


    Bernd

  • Hi Zusammen,


    Zitat

    Generell würde ich raten, die Montipoa eher im unteren Beckenbereich zu platzieren. Zum einen braucht sie nicht so viel Licht und man könnte die oberen Bereiche für lichthungrigere Korallen reservieren, zum anderen wirken die recht schnell breiter werdenden Teller sehr stark schattierend.


    Da schließe ich mich Bernd an. Den "Fehler" haben wir am Anfang auch gemacht, mit dem Resultat, dass wir ständig die Montiplatten zurückstutzen mussten, um die Korallen unterhalb der Platten nicht zu sehr abzuschatten.


    Wir haben eine Euphyllia in direkter Nachbarschaft zu einer lilanen Montipora-Platte. Die Platte wird regelmäßig an der Kontaktstelle vernesselt.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo Hajo,
    ich habe natürlich einen Pygoplites diacantus (ca. 10cm, seit 3 Jahren) im Becken und keinen Angelychtis Ciliaris.
    Ich bin ja nicht wahnsinnig!!!!!!!


    Gruß


    Ciliaris

  • Hallo an Alle,
    danke für die Tips,
    habe mich entschieden. Ich werde einen Teil der Scheibenanemonen entfernen und sie rechts unten in Bodennähe platzieren.
    Ihr habt mir sehr geholfen.
    Schönen Sonntag


    Ciliaris

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