• Hallo zusammen,


    ich habe mir vor kurzem aus ein paar Holzleisten und MDF-Platten eine neue Beleuchtungsaufhängung sowie einen Blendschutz gebaut. Das ganze wurde dann noch grundiert, lackiert und am Ende mit mit Bootslack bestrichen. Dafür habe ich den Bootslack von Glasurit auf Kunstharzbasis verwendet.
    Nach nun 5 Tagen riecht der ausgehärtete Lack leider immernoch recht stark.
    Habt ihr Erfahrungen damit, wie lange es dauert bis das Ganze dann ungefährlich 1. für das Becken und 2. den Hausfrieden (Geruchsbelastung) ist? Momentan steht alles einfach auf dem Balkon und lüftet aus. Zum Wochenende wollte ich mal wieder eine Geruchsprobe machen und den Krams über Nacht zum Test reinholen...


    Viele Grüße und danke,
    Tobias

  • hallo,
    da ich beruflich mit solchen dingen zu tun habe wäre es gut zu wissen was der lack für ein bindemittel hat.
    zb. so kürle wie EP=exopid, PUR poliurethan oder sowas.


    war es einfach nur lack aus der dose oder musstest du den lack noch einstellen?


    lg
    stefan

  • Hallo,


    farshad: geht leider nicht, daher momentan erstmal der Balkon, aber es wird gerade ja auch wärmer draußen :winking_face:


    @Stefan: gerade hab ich die Dose nicht zur Hand und auf den Fotos die ich davon gemacht hab, kann ich erstmal nichts dazu sehen. Es war einfach Lack aus der Dose, den ich da draufgepinselt habe ;-). Hab grad mal gegoogelt und wenn ich mich gerade nicht ganz täusche, ist es dieser hier: Glasurit Bootslack


    Grüße und danke,
    Tobias

  • hi,
    also ich hab ma im netz geschaut nach ner pdf bzw nem technischen datenblatt/sicherheitsdatenblatt, sowas muss zu solchen produkten immer veröffentlicht werden uvm.
    also der lacl sollte im idealfall nach 1-2 tagen sitzfest sein bzw bereits nach max 24h trocken und benötigt danach weitere 24h zum härten.
    dabei solltest du die 5grad umgebungstemperatur nicht unterschreiten.


    soweit ich weiss solltest du bei diesem produkt dafür sorgen, dass es wärend der härtung vor feuchtigkeit geschützt ist.
    zu mdf kann ich dir sagen dass eine grundierung oder füller von vorteil wäre da das material extrem viel des lackes afnimmt bzw aufsagt.
    würde nach 48 stunden nocheinmal mit einem schleifschwamm p180 oder p220 das ganze grob anschleifen und ein zweites mal dünn drüberpinseln. ohne schleifen gibbet massig läufer und die adhäsion ist miserabel^^


    hoffe ich konnte helfen xD

  • Ich Wette ich. Lackiere dir das auch ohne zu Schleifen Läuferfrei.
    Die Nasen / Läufer haben nix mit dem Schleifen zu tun.
    Aber anschleifen ist Wichtig um optimale Haftung zu erhalten.


    Ich mache das Beruflich seit fast 30Jahren.

  • Tobias,


    Balkon ist bei den Temperaturen eine schlechte Lösung.
    Auf Kunstharzbasis ist da vermutlich epxi, PUR oder polyester.
    Am Besten hilft da tempern (erwärmen). Also NICHT auf den Balkon bei 5° sondern versuchen, wenn möglich, das schön warm zu lagern.
    Idealerweise mehrere Stunden bei >30°
    Dann richst Du eigentlich nichts mehr.
    Aber auf jedenfall bei Raumtemperatur härten lassen.


    Olaf

  • Ok, danke an euch alle für das Feedback.
    Ausgehärtet war es eigentlich bei deutlich höheren Temperaturen.
    Dann schau ich mal dass ich das jetzt aber drinnen gelagert kriege, damit das etwas schneller geht.


    Danke,
    Tobias

  • Zitat

    Original von Ferus Manus
    aber ich gehe immer vom schlimmsten aus und davon dass jemand bei all so nem zeug keine ahnung hat :smiling_face:


    Das trifft ehrlich gesagt sogar auf mich zu :winking_face: Grundierung und Farbe hab ich mit Sprühlack gemacht. Wenn man da nen bissl vorsichtig ist, geht das schon ganz gut... zumindest reicht mir das Ergebnis. Beim Streichen mit dem Bootslack war ich aber schon am Verzweifeln :grinning_squinting_face:

  • hi,
    naja ich arbeite in der holzindustrie als verfahrensmechaniker, mache so farblaborarbeit, muster etc. lacklaborant genauso wie lackierer.
    ne lustige mischung. wir machen solche ganze noblen luxusmöbel xD
    wenn ich so an einige andere denke oder an den anfang meiner ausbildung dann brauch man bei einigen dingen wirklich übung. später vergisst man das immerwieder schnell da alles locker aus dem handgelenk geht.

  • Hallo Tobias,


    der Glasurit Bootslack ist zwar keiner der früher üblichen extrem giftigen Bootslacke, aber im Sicherheitsdatenblatt steht
    trotzdem: "R51/53- Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben".


    Sei deshalb vorsichtig im Umgang damit, lass ihn lang austrocknen und lass nix ins Becken gelangen.

  • Hallo Armin,


    ich bin erstmal davon ausgegangen, dass irgendwie alle Lacke schädlich wären, wenn sie im unausgetrockneten Zustand mit Wasser in Berührung kommen würden. Außerdem steht auf der Dose drauf, dass der Lack für alles geeginet wäre, was "keine Anti-Foulingbeschichtung" benötigt. Das habe ich dann als Indiz dafür genommen, dass hier keine Stoffe enthalten sind, die aktiv gegen Pilze o.ä. auf der Oberfläche arbeiten. Auf die Idee, auch beim Thema Lack irgendwelche Datenblätter erstmal zu suchen, bin ich vorher leider nicht.


    Zum Thema austrocknen/aushärten: nach dem Einstreichen lag alles 2-3 Tage bei Temperaturen um die 12°C... danach dann eine Nacht bei Zimmertemperatur und danach wurde alles nach draußen verbannt :winking_face: . Für mein Laienverständnis war der Lack dort bereits ausgehärtet (nach knapp 24h war er definitiv fest beim Berühren, so dass nach weiteren Tagen alles durchgehärtet sein sollte). Inzwischen hat es bei uns auch draußen Temperaturen um die 20°C gehabt und Nachts hab ich alles drin. Zumindest in der Raumluft habe ich heute nahezu nichts mehr von den Lack-Gerüchen wahrgenommen. Nur wenn ich mit der Nase direkt rangehe, rieche ich noch etwas.


    Ist es denn zu erwarten, dass man in absehbarer Zeit überhaupt nichts mehr riecht (auch wenn man direkt rangeht), oder wäre das dann zu vernachlässigen?


    Viele Grüße,
    Tobias

  • Zitat

    Original von Armin Glaser
    Hallo Tobias,


    der Glasurit Bootslack ist zwar keiner der früher üblichen extrem giftigen Bootslacke, aber im Sicherheitsdatenblatt steht
    trotzdem: "R51/53- Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben".


    Sei deshalb vorsichtig im Umgang damit, lass ihn lang austrocknen und lass nix ins Becken gelangen.


    Das sind zwei Additive die dafür verantwortlich sind, diese sind aber normalerweise in der Polymermatrix gebunden.
    Trotzdem sollte kein Spritz- und Schwitzwasser über die Flächen laufen und in das zurück Becken tropfen.



    MfG Philipp


    P.s. Wenn Ihr vom Fach seid, dann heißt das Haftfestigkeit und nicht Haftung!
    Haftung ist einem juristischem Vorgang zugeordnet. Haftfestigkeit der Adhäsion an Oberflächen.

  • Hallo Philipp,


    Zitat

    Original von Lightgear
    Trotzdem sollte kein Spritz- und Schwitzwasser über die Flächen laufen und in das zurück Becken tropfen.


    ... aber genau das wird sich ja nicht komplett verhindern lassen bei einem Blendschutzrahmen, der direkt auf der Beckenkante aufliegt. Das gleiche gilt natürlich für das darüberhängende Gestelle für die Beleuchtung (gut, hier sollte deutlich weniger Spritz-/Schwitzwasser auftreten, aber ganz ausschließen kann man es hier auch nicht 100%ig.


    Was würdet ihr mir denn empfehlen: sollte ich irgendeine andere Schutzschicht auftragen (anderer Lack?)?


    Inzwischen hat die Geruchsbelastung weiter deutlich abgenommen, auch wenn man direkt mit der Nase rangeht, merkt man inzwischen nur noch einen sehr minimalen Geruch.


    Irgendwie bin ich dennoch verunsichert.... Als Laie hätte ich einfach vermutet, dass wenn der Geruch dann auch (nahezu) komplett verschwunden ist, der Lack keine Stoffe mehr abgibt und damit das Lackierte bedenkenlos auf dem Becken platziert werden kann. Dauerhafter Wasserkontkt besteht nirgendwo... Bedenken hatte ich eben nur wegen Schwitzwasser und der Luft, die der Abschäumer (HangOn) direkt hinter dem Becken ansaugt....


    Viele Grüße,
    Tobias

  • Hallo Tobias,


    i.d.R. sollte die Konzentration im Schwitzwasser sehr gering sein, so das auch der Einfluss gering sein dürfte.


    Ich habe schon in einigen Beiträgen geschrieben, das ich persönlich davon abrate. Es gibt aber ettliche Bsp.
    wo nichts passiert, bzw. nichts was mit der Lakierung zusämmenhängt.


    Unbedenktlich ist der Einsatz aber nicht, ein Furnier oder eine Folierung der Oberfläche ist meist sicherer,
    da die Oberflächen, keine/kaum Additivstoffe abgeben. Aber auch hier ist es nicht ausgeschlossen.



    Um dich wieder zu beruhigen Tobias; Meist werden diese Stoffe mittels Eiweißabschäumer sehr schnell ausgetragen.




    MfG Philipp

  • Hallo Philipp,


    danke für die Erläuterungen. Das beruhigt aber trotzdem nur mäßig :winking_face:
    Ich werde jetzt einfach alles noch eine Weile ausdunsten lassen und dann abhängig von der Geruchsbelastung entscheiden, ob das aufs Becken darf. Dann würde ich einfach täglich kontrollieren (v.a. nachts und morgens) wie stark sich da noch Schwitzwasser bildet bzw. ins Becken laufen kann. Da alles nach oben offen ist, sollte das hoffentlich nicht zu stark sein.


    Tobias

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