Hilfe bei Fehlersuche wg. Veluste SPS/ LPS

  • Hallo,


    ich kämpfe momentan mit dem Problem, dass bei meinem Becken die SPS und auch LPS nicht gut stehen bzw. sterben. (STN und Ausbleichen von unten bzw. den Spitzen)


    Folgende Randpunkte zum Becken:
    Standzeit seit ca. Okt. 2009
    50x50x60 - 150 Liter + Technikbecken
    Nur Lebendgestein
    Mini Bubble King 160
    Giesemann Infinity 1x150 Watt und 4x24 Watt
    Heizstab
    Wasser über UO


    Das Becken war ursprünglich ein Mischbecken, welches ich gegen 3. Quartal letzten Jahres eher in Richtung SPS/ LPS umstellen wollte.
    Allerdings begannen mit dem Einbringen mehrere Ableger aus einer Beckenauflösung die Probleme.


    Ich konnte bei einigen neuen Tieren (SPS) einen schnellen Gewebeverlust feststellen, welcher nicht zu stoppen war. Vom Gedanken dachte ich einfach an die geänderten Parameter der Umgebung und tat es mit dieser Erklärung ab, weil nicht alle Tiere betroffen waren.
    Seit diesem Zeitpunkt habe ich die Wasserparameter jedoch strikt kontrolliert und auf wenig Veränderungen geachtet.
    Habe dann von wöchentlichem Wasserwechsel zum Ausgleich verbrauchter Elemente auf Balling Light umgestellt.
    5 % Wasserwechsel wird jedoch trotzdem wöchentlich gemacht (bis zu den Problemen wurde ab und an nur Leitungswasser verwendet)


    Bis ca. Nov. des letzten Jahres war es dann aus meiner Erinnerung heraus wieder i.O. und die Tiere zeigten keine Auffälligkeiten.


    Ende letzten Jahres brachte ich erneut Ableger (SPS/ LPS) aus privaten Becken ein.
    Diese standen zunächst gut, begannen dann aber wieder Auffälligkeiten wie Gewebeverlust und schlechtes Polypenbild zu zeigen.


    Seit diesem Zeitpunkt (gefühlt ungefähr die letzten 10 Wochen) geht es mit dem Becken bergab.


    Bei allen SPS (Montis, Acros, Stylos) und auch bei einigen LPS (Hydnophora, Fungia) kämpfe ich mit massivem Gewebeverlust. Allerdings eher langsam und schleichend.
    Nun sind die neu eingebrachten Tiere und auch "Bestandstiere" betroffen.
    Das Polypenbild ist sehr unterschiedlich, manche sind gut geöffnet, andere nicht.


    Folgende Veränderungen wurden am Becken vorgenommen:


    - Anfang Dezember Brennwechsel von Marine Organism 16k auf Marine Organism 16k und Röhren von ATI auf ATI
    - Ende Dezember Abbau der UV-Anlage
    - Anfang Januar Wechsel des Abschäumers inkl. Wechsel des Technikbeckens
    - Mitte Januar langsamer Beginn des Wechsel des Bodengrunds (Korallenbruch auf ATI Fiji White Sand) -> jedoch eingestellt wg. Verschlimmerung der Probleme
    - Mitte Januar Wechsel Heizstab um ggf. Defekt auszuschließen (Abgabe Schadstoffe)
    - Mitte Februar Erneuerung der UO (Membran und Vorfilter)
    unbestimmter Zeitraum, jedoch Änderung wg. Problemen:
    - neue Salzsorten zum Wechseln, um ggf. eine Einseitigkeit auszuschließen (alt Dupla, neu Preis, neu Red Sea)
    - keine Zugabe von Spurenelementen
    - Einstellung der Fütterung der Korallen (TM Reef Actif, TM Zooton, Preis V-Power, Cyclop Eeze)
    (- dazwischen wurden einige Weichkorallen aus dem Becken genommen)


    Wasserwerte wurden bis zum Auftreten der Probleme mit Tropic Marin und Salifert kontrolliert. Die Test wurden mit Referenz gegengeprüft. Hier sind lt. meiner Dokumentation keine Ausreißer zu erkennen.
    Zur Sicherheit habe ich jedoch die Tests gegen Test von Gilbers ausgetauscht und auch die passende Referenz dazu besorgt.
    Bis zu den Problemen wurde die Salinität mit einem Refraktometer (eingestellt mit Referenz) geprüft, habe zur Kontrolle jedoch die Spindel von Tropic Marin gekauft.


    Wasserwerte aus dieser Woche:


    Salinität 35 (Gegenprüfung mit Spindel TM)
    KH 7,2 (Gilbers)
    CA 415 (Gilbers)
    MG 1290 (Gilbers)
    PO4 0,04 (Gilbers)
    Nitrat 15 (Salifert)
    PH 8,2 abends (Salifert)
    Temp. zwischen 24 Grad und 27 Grad


    Die Salinität war ca. Anfang des Jahres bei ca. 33,5. Dies wurde langsam angepasst.


    Ab und an filtere ich über Aktivkohle, um ggf. Schadstoffe aus dem Wasser zu bekommen.


    Seit ca. Mitte Januar sind dann auch noch Fadenalgen im Becken - m.E. Bryopsis, welche ich auf den erhöhten Nitratwert zurückführe. Diese bekämpfe ich momentan nur sporadisch, da ich nicht im Becken arbeiten will, um nicht noch mehr durcheinander zu machen.


    Ich werde nun noch den Brenner gegen einen neuen CoralVue Reeflux 10k tauschen, um auch dies als Fehlerquelle auszuschließen.


    Weitere Ideen habe ich nicht.


    Bilder können bei Bedarf eingestellt werden.


    Vielen Dank für eure Hilfe


    Max Jan

  • Hallo Max Jan,
    du hast einen 16k Brenner und ich nehme an zwei mal blaue T5?
    Das könnte etwas zu blaulastig sein. Der Schritt einen 10k Brenner zu tauschen halte ich für sinnvoll, bedeutet aber für die Tiere eine starke Umstellung.


    Der Nitratwert sticht hier natürlich heraus. Was machst du das dieser wieder in ein normales Verhältnis zum Po4 kommt?
    Wasserwechsel, Pelletfilter, Caulerpa im Technikbecken wären Möglichkeiten.
    Und vor allem viel Geduld.


    Ansonsten ist eine Temperatur von bis zu 27 Grad nicht schlimm, muss aber auch nicht sein. Wie schnell läuft die Schwankung von 24 auf 27 Grad ab?


    Eventuell kannst du mal ein Bild einstellen.


    Aus deiner Beschreibung heraus kann ich ansonsten keine Punkte sehen.
    Ich gehe mal davon aus das dein Problem schon um einiges früher da war und jetzt nur die Auswirkungen hervorkommen. Reduzierter WW sowie No3 Po4 verhältnis zum Beispiel.

  • Hallo,


    danke für deine Antwort.


    Zur Beleuchtung:
    zu dem 16k-Brenner habe ich zwei ATI Blue Plus und zwei ATI Aquablue Special.


    Zum Nitrat:
    Habe schon Microbe Lift Aquarium Balancer dosiert, um etwas in Richtung Bakterien zu tun und dachte zusätzlich an eine ganz leichte Dosierung von Wodka, um hier das Verhältnis wieder ins Lot zu bringen.


    Zur Temperatur:
    Die genannten Temperaturen sind nur die Spitzen. Im Tagesverlauf bewegt sich das eigentlich im Rahmen von max. 1,5 Grad.

  • Hallo Max Jan,


    die leuchtmittel wurden alle zur selben zeit gewechselt? hast du dann die lampe auch höher gehängt um den korallen die zeit zu geben sich an die neuen strärkeren lichtverhältnisse wieder anzupassen? ansonsten könnte dies auch mit verbrennungen zu tun haben.


    zum anderen wurde innerhalb kurzer zeit viel verändert. wenn sich ein problem einstellt ändert man was, weil man denkt die ursache gefunden zu haben, wenn dann innerhalb drei tagen nix passiert, wird das nächste geändert. ich kenn das auch, aber beim meerwasser brauchen veränderungen zeit um zu zeigen obs was gebracht hat oder nicht.


    ich denke nicht, dass dein problem an einem punkt auszumachen ist, sondern eher, dass viele faktoren zusammenspielen. warum hast denn die UV-anlage abgeschlossen?


    für außenstehende ist es leider echt (zu) schwer eine ferndiagnose zu stellen.


    meines erachtens wurden einfach ständig zu viele änderungen des milleus gemacht und somit stellt sich auch irgendwann ein wachstum von algen ein, die man vorher nicht hatte. könnte leicht möglich sein, dass dazu bald ein wachsen von cyanobakterien kommt. hast du ein solches schon bemerkt?


    lg


    Mane

  • keine Ursache,
    Beleuchtung ist sehr blaulastig.


    Temperatur ist somit ok.


    Nitrat. Vodka ist so eine Sache, hatte ich auch schon mal im Kopf, habe es dann aber mit mehreren Wasserwechseln von 20% auch so geschafft.


    20% WW bei 15mg No3 würde rein rechnersich 12mg No3 rauskommen.
    Wenn du das 4 Wochen lang einmal die Woche machst und mal zum rechnen von keinem neuen No3 ausgehst könntest du nach 4 Wochen bei 6,2mg liegen. (9,6 nach 2 und 7,7 nach 3)


    Wieviel Lebendgestein und Sand hast du im Becken?
    Laufen die Abbauprozesse oder kommt der hohe No3 Wert nur durch das Futter?


    Das herausnehmen der Weichkorallen hat hier sicherlich auch auswirkungen. Du hast Verbraucher entnommen.

  • Was ist bei dir im Technikbecken?
    Nutzt du ein Algenrefugium?



    VG

    :grinning_squinting_face: iP!!


    iP's Most Rated Sept/06:
    1. ENUR - Calabria 2006
    2. Pete Heller - Big Love[Steven Lee Remix]
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  • Hallo,


    Auffällig ist das Erkranken nach jedem Einbringen von neuen Tieren. Diese Prozedur hat sich 2x wiederholt, ist also in gewisser Weise reproduzierbar. Erst zu einem späteren Zeitpunkt sind dann auch Tiere aus dem alten Bestand betroffen. Das lässt entweder auf starke Unterschiede in der Wasserbeschaffenheit (z. B. Salinitätssprung) oder auf eine bakterielle Infektion schließen. Oder auf beides. Das eine zieht meist das andere nach sich. Helicostoma-Infektionen befallen meist geschwächte Tiere, begünstigt auch durch höhere Wassertemperaturen.
    Meine Diagnose beschränkt sich nur auf Vermutungen, wobei eine Schädigung durch den Beleuchtungswechsel auch nicht auszuschließen ist. Allerdings habe ich noch nie erlebt, dass eine 150W-HQI-Beleuchtung Schäden durch Verbrennung hervorrufen kann. Sofern die durchgeführten Messungen akribisch durchgeführt wurden und somit verlässlich sind, die Werte PO4/NO3 sehe ich noch im grünen Bereich, vermute ich die Ursache in einem instabilen Wassermilieu. Eventuelle Schäden durch die unsachgemäße Nutzung der Balling-Methode sind zu verwerfen, da bereits vor der Umstellung einige Tiere Schaden nahmen. Mein Vorschlag wäre die Beschränkung auf einen verstärkten Wasserwechsel (der sicher auch den NO3-Wert verringern wird) und den absoluten Verzicht auf die Kohlefilterung. Mit einer unsachgemäßen Filterung über Aktivkohle hat sich so mancher noch mehr Probleme beschert. Keine Fütterung, aber falls gewünscht eine moderate Zugabe von Baks, inklusive Fütterung derselben. Kann man machen, muss man aber nicht. Wichtig sind die Wasserwechsel. Bitte keine anderen chemischen Zusätze, insbesondere nicht Methanol oder zeolithähnliche Substanzen. Der Rest ist Abwarten. Das Wassermilieu muss sich erst stabilisieren, ehe zu weiteren Maßnahmen gegriffen werden kann. Ob das alles dazu beitragen kann, den Gewebeverlust bei den SPS zu stoppen, ist leider ungewiss. Die Hoffnung sollte man nie aufgeben.
    Viel Erfolg!
    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Danke für die Bilder,
    pack mal die Algen unter ein Mikroskop.
    Denke mal da ist Mane mit seiner Vermutung recht nahe am Ziel.


    Wenn das so ist könnte Kohle unterstützend sein um die Giftstoffe zu entfernen.


    Beleuchtungswechsel und Absaugen und Absaugen und Absaugen.
    Über Cyanos gibt es ja genügend zu lesen.
    Mathgame z.B. oder Foren usw.

  • Wasserwechsel mache ich regelmäßig bis max. 15% die Woche.
    Wieviel LS genau drin ist, kann ich nicht sagen. Der Riffaufbau ist aber zu 100% aus LS.
    Ob die Abbauprozesse von NO3 laufen, kann ich nicht sagen. Das beobachte ich derzeit.


    In meinem TB steht nur der AS, die Rückförderpumpe und der Heizstab.
    Ansonsten ist nichts darin, auch kein Algenrefugium.


    Die Kohlefilterung habe ich sehr dezent durchgeführt. Ich habe lediglich 50g Aktivkohle in das Becken eingebracht.
    Zeitraum war zw. 3-4 Tagen am Stück. Dazwischen war dann wieder ein Zeitraum ohne Kohle.


    Die Lampe wurde nach dem Wechseln der Leuchtmittel selbstverständlich höher gehängt.


    Cyanos sind eigentlich seit Beginn an im Becken. Mal mehr, mal weniger. Sei es auf dem Bodengrund, als auch auf dem LS. Momentan wieder vermehrt, was ich aber auf die Situation schiebe.

  • Strömun habe ich ja ganz vergessen......


    Habe eine 6055 im Becken und noch etwas Strömung vom Rücklauf.


    An Fischbesatz ist ein Blenny, 2x Occelaris inkl. Quadricolor und momentan ein Tangfeilenfisch.
    Zusätzlich Schnecken und Einsiedler.


    Den Feili habe ich aber noch nie an den Korallen gesehen..


    Die Stammlösungen sind nicht mit Spurenelementen angesetzt. Auch wurden diese in der zwischenzeit (Anfang des Jahres) neu angesetzt, da verbraucht.

  • Hallo Max,


    wie viele Schnecken und welche hast du im Becken? Wie viele Einsiedler, welche?


    Was und wieviel fütterst du?


    Das Becken ist für den Feilenfisch nicht geeignet.


    Kannst du von den grünen Algen eine Nahaufnahme machen?
    Hast du die Beläge/Cyanos schon mal mikroskopiert?


    VG Corinna

  • Guten Morgen Max!


    Hmmmm???
    Der unterschied zwischen den Korallen ist krass.
    Sind die gesunden diejenigen die schon lange im Becken sind?


    Woher kommen Deine neuen Korallen?
    Kommen die vielleicht aus einem Zeobecken oder einem in dem Ammonium dosiert wird?


    Warum ist Dein PO4 Wert so gut?
    Womit hast Du den gesenkt?
    Bei so vielen abgestorben Korallen sollte schon die tote Biomasse eine Verschlechterung der Werte bringen.


    Der Bewuchs der Steine könnte auch ein Anzeichen sein das der Messwert nicht richtig ist.

  • Guten Morgen,


    ich habe ca. 7-8 Turbo- und Kegelschnecken und ca. 10 Einsiedler.


    Gefüttert wird Mittags mit Flockenfutter und gegen Abend mit Frostfutter. Dieser Rhythmus ist eigentlch schon immer so. Mengentechnisch m.E. passend für den Besatz.


    Der Feilenfisch ist nur zur Bekämpfung von Glasrosen eingesetzt und bekommt Mitte März ein neues Zuhause in einem größeren Becken.


    Nahaufnahme der grünen Beläge reiche ich nach, die Cyanos wurden bereits miroskopiert und als solche identifiziert.


    Die eingebrachten Korallen waren aus keinen Zeo-Becken. Ob Ammonium dosiert wurde, weiß ich nicht.


    PO4 wurde nichtbewusst gesenkt. Habe/ hatte keinen Adsorber im Einsatz.
    Die Messung des PO4 wurde mehrfach durchgeführt und brachte das gleiche Ergebnis. Der Test wurde, wie oben geschrieben, mit Referenz gegengeprüft.

  • Hallo,
    die Cyanos wirst du mit Geduld wieder weg bekommen.
    Du könntest dir Cerithrium Schnecken holen, die helfen schon mal.
    Täglich absaugen und schauen das du den No3 Wert runter bekommst.
    Hast du Silikat im Wasser?

  • Habe heute beim Messen von PO4 und Nitrat festgestellt, dass meine Werte momentan etwas am steigen sind.


    Dies liegt m.E. aber daran, das weniger Verbraucher im Becken sind.


    PO4 0,15 (Gilbers)
    NO3 15 (Salifert)


    Gestern habe ich 20% Wasser gewechselt. Dies werde ich jetzt wöchentlich so tun.


    Ein neuer Brenner (10k) ist mittlerweile auch installiert. Lampe wurde wieder etwas höher gehängt.


    Macht es Sinn, bei diesen Werten zusätzlich mit Wodka entgegenzusteueren? Die Zugabe würde aber eher konservativ erfolgen.

  • Mittlerweile hat sich das Becken wieder gefangen und läuft wieder gut.


    Habe konsequent Wasserwechsel gemacht und ansonsten das Becken sich selbst überlassen.


    Der Aufwuchs auf den Steinen ist verschwunden, SPS wachsen wieder und ich bin zufrieden.


    Ich denke, es waren zu viele Veränderungen, obwohl alles bewusst zeitlich versetzt gemacht wurde.

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