Kalkreaktormaterial Calzium - Erfahrungen, Vor- und Nachteile

  • Hallo zusammen,


    ich schaue mich gerade nach Alternativen zum Korallenbruch um, da ich jeden PO4-Eintrag vermeiden will.


    Welche Materialien habt ihr bisher getestet, wie zufrieden wart ihr mit welchem?


    Wichtig wäre mir, dass es leicht löslich ist, wenig PO4 enthält und nicht zu fein ist, um die
    Strömungsgeschwindigkeit im Reaktor nicht zu stark senken.


    Auch Eure Erfahren hinsichtlich Verschlammung wäre interessant. Ich denke es wird allgemein ein Zielkonflikt, leichte Löslichkeit ohne eine schnelle Verschlammung zu erreichen, wei es soweit ich weiss mit dem Turbogranulat von Aquacare der Fall ist.


    Lars Sebralla hat ja auf seiner HP einige Materialanalysen veröffenlicht - leider will er Geld für die Ergebnisse sehen.


    Falls jemand sich das schonmal runtergeladen hat, wäre es nett, wenigstens über die negativen Ausreisser oberflächlich Bescheid zu wissen, damit andere nicht in eine Falle tappen.

    Gruß
    Sven

    2 Mal editiert, zuletzt von Sensay ()

  • Hallo Sven
    Habe damals für mein Kalkreaktor (Schuran) Rowalith genommen.
    War aber mit dem Material nicht zufrieden.
    Es löste sich viel schlechter als Korallenbruch.
    Was man noch machen könnte ist die Oberfläche des Rowalith mit 5-6% Salzsäure zu erhöhen
    War mir aber zu umständlich :ylol
    Bin dann wieder auf Korallenbruch und danach auf Balling umgestiegen.
    Schau auch mal hier
    http://www.meerwasserforum.com…ktor&hilightuser=0&page=2


    Materialanalysen würden mich natürlich auch intressieren.


    Gruß Jürgen

  • Schade dass so wenige ihre Erfahrungen posten, oder die meisten scheinen heute Balling zu machen.
    Ich finde gerade bei hohen Verbräuchen einen Kalkreaktor wesentlich angenehmer zu handhaben. Wenn er erstmal richtig eingestellt ist, bedarf er nur noch wenig Pflege.


    Werde mal das Turbogranulat von aquacare ausprobieren. Mal sehen, ob es wirklich zu schnell verschlammt - die Löslichkeit soll jedenfalls die Beste von allen Erhältlichen sein.

  • Zitat

    Ich finde gerade bei hohen Verbräuchen einen Kalkreaktor wesentlich angenehmer zu handhaben. Wenn er erstmal richtig eingestellt ist, bedarf er nur noch wenig Pflege.


    Ist doch bei Balling nicht anders! Ab und zu mal Werte messen und ggf. anpassen.


    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,


    wässer den Korallbruch vor gebrauch ausreichend in Osmosewasser, dann sollte kein großer PO4 Eintarg sein. Ich mache das schpon lange so und der Po4-Wert ist bei mir fast bei nN.Nach der Wässerung kannst du das Material zum anätzen noch 2-3 Tage in eine Essigwasserlösung legen, finde das sehr hilfreich.

  • Hallo,


    ich sehe auch in der Verwendung künstlichen Calciummaterials keinen großen Sinn, deshalb verwende ich seit vielen Jahren Korallenkies. Die angebliche Phosphatfreisetzung wird total überbewertet. Da kommt durch jede Fütterung weitaus mehr ins Becken. Man muss nur den Korallenkies wie schon geschrieben wurde ordentlich auswaschen.
    Ein Vorteil gegenüber künstlichem Material ist die zusätzliche Abgabe von Stoffen in genau der Konzentration, wie sie die Korallen natürlich in ihrem Skelett abgelagert haben.



    Gruß


    Bernd

  • Zitat

    Original von reumodun


    Ist doch bei Balling nicht anders! Ab und zu mal Werte messen und ggf. anpassen.


    Gruß
    Christian


    Stimm Christian, nur war mir das ständige Anrühren der Lösungen zu lästig. Ich habe keinen Platz, um 3 größere Fässer mit Ballingflüssigkeiten hinzustellen, und mit 10L Kanistern kommt man nicht weit. Ich muss 1200 Liter Wasser versorgen und bei mir fällt die KH pro Tag ohne Versorgung um 2-3, man muss da schon oft neu anmischen.


    Ein großer Kalkreaktor, wie mein derzeitiger Eigenbau, da hält eine Füllung ca. 10 Monate.

  • Zitat

    Ich muss 1200 Liter Wasser versorgen und bei mir fällt die KH pro Tag ohne Versorgung um 2-3, man muss da schon oft neu anmischen. Ein großer Kalkreaktor, wie mein derzeitiger Eigenbau, da hält eine Füllung ca. 10 Monate.


    Das ist natürlich ein Argument!


    Gruß
    Christian

  • Ich benutze ja seit längerem gar keinen PO$-Adsorber mehr, und würde dant. gerne auch beibehalten. Aber zur Not wäre das ne Möglichkeit.


    Habe noch groben Korallenbruch, diesen habe ich nun 1 Woche in Osmosewasser gewässert, dann mit 5%iger Salzsäure gereinigt, und dann nochmal neutralisiert. Die Tage werde ich es einsetzen. Wenn dann wieder hohe PO4-Werte messbar sind gebe ich es auf mit dem Korallenbruch und werde mal das Turbogranulat von Aquacare ausprobieren.


    Momentan nutze ich ein Calziumgranulat ähnlich dem Koralith, welches zwar sauber ist aber schlecht löslich - mir sind die CO2-Mengen einfach zu hoch, die ich brauche um es in Lösung zu bringen.

  • Weiß zufällig jemand ob das Knop Koralith das selbe Material ist wie z.B. das Material (Calciumcarbonat) was in den Dastaco Reaktoren verwendet wird.
    Bis auf die Körnung natürlich?
    Ich frage deshalb weil bei Knop noch etwas anderes drin sein soll und man das bei den anderen Materialien nie liest.


    KNOP KORALlith versorgt das Aquarienwasser mit folgenden Elementen: *


    ▪ Aluminium (Al) 2.993 mg/l
    ▪ Silber (Ag) 0,041 mg/l
    ▪ Barium (Ba) 0.031 mg/l
    ▪ Natrium (Na) 0.319 mg/l
    ▪ Calcium (Ca) 18002 mg/l
    ▪ Strontium (Sr) 2.421 mg/l
    ▪ Kobalt Co) 0.028 mg/l
    ▪ Selen (S) 85.579 mg/l
    ▪ Eisen (Fe) 2.823 mg/l
    ▪ Titan (Ti) 0.029 mg/l
    ▪ Magnesium (Mg) 42.880 mg/l
    ▪ Vanadium (V) 0.054) mg/l
    ▪ Mangan (Mn) 3.027 mg/l
    ▪ Zink (Zn) 0.913 mg/l
    ▪ Nickel (Ni) 0.583 mg/l
    Phosphat nicht nachweisbar

  • Die Angaben von Spurenelementen in Kalkmaterialien für Kalkreaktoren sind in meinen Augen vollkommen nutzlos. Es ist vollkommen unklar, welche Elemente in den doch eher harmlosen Bedingungen eines Kalkreaktors (pH 6,5 oder gute Systeme mit pH 5,5) tatsächlich gelöst werden. Eine Feststoffanalyse (ich gehe davon aus, dass es eine war, obwohl die Einheit dann eigentlich mg/kg wäre; evtl. ein Übersetzungsfehler von ppm) des Granulats sagt nichts darüber aus, was wirklich im Aquarium ankommt.


    - Man kann auch einen Gold-Nugget ins Wasser werfen und sich wundern, dass die Gelöst-Goldkonzentration nicht ansteigt.
    - Adsorbermaterialien auf Aluminiumbasis wäre sonst auch sofort tödlich.


    Mit der Angabe Phosphat nicht nachweisbar wäre ich vorsichtig. Calciumcarbonat ist ein Naturprodukt, dass durch Sedimentierung und/oder Kalkskelettablagerungen entstanden ist. Wenn alle Angaben im deutlichen Mikrogrammbereich gemessen wurden, muss fast zwangsläufig auch Phosphat nachweisbar sein.
    Der Reinheitsgrad des Kalkmaterials ist aber in einer anderen Hinsicht sehr wichtig: je reiner das Material, desto besser löslich ist es. Verunreinigungen (=Spurenelemente) behindern eher den Löseprozess und senken die Leistungs des Kalkreaktors.
    Die Kalkmaterialien werden nicht aus dem gleichen Steinbruch stammen (evtl. nur rein zufällig). Selbst aus ein und dem selben Steinbruch werden unterschiedliche Kalkmaterialien gewonnen - je nachdem, welche Gesteinsschicht man abbaut.


    LG Burkhard

  • Hallo Burkhard,
    danke für deine Antwort. Ich habe gemeint das die Spurenelemente eher ein Vorteil sind, daher die Frage. Ich habe bei anderen Materialien wie gesagt noch keine
    derartigen Angaben gesehen. Ist es grundsätzlich alles das selbe egal ob von Dastaco, Rowalith, AB Hydrocarbonat, Aqualight ? alles als Grundmaterial Calciumcarbonat?


    Ob etwas Phosphat raus kommt ist mir eigentlich nicht so wichtig, ich habe in der 2. Stufe eh Korallenbruch und im Auslauf habe ich deshalb sowieso Phosphat. Mir geht es eher um die anderen Elemente weil ich dachte sie werden auch gelöst und stehen den Korallen zur Verfügung.


    Ich habe vor einer Woche etwas Knop Koralith in meinen Reaktor zugemischt weil ich es noch rumliegen hatte. Jetzt nach ca 1 Woche werden einige SPS die vorher Probleme hatten bunter und das Polypenbild hat sich bei einigen verbessert.


    Das kann natürlich wieder nur ein Zufall sein weil sich etwas anderes geändert hat. Eigentlich habe ich sonst nichts zusätzlich dosiert außer 10% WW vor einer Woche.
    Dabei habe ich den Salzgehalt von 35,5 auf 35 angepasst. Dann hatte noch eine Zeitschaltuhr ein Problem und die Hälfte der Beleuchtung war über Nacht an an einem Tag in der Woche.


    Diese 3 Dinge sind eigentlich in der Woche passiert und nun ist es natürlich schwer zurück zu verfolgen warum es sich verbessert. An den einen Tag verlängerte Beleuchtung glaube ich fast nicht, und als Salz habe ich auch nur das TM Classic genommen.


    Daher war meine Vermutung das Material was einige Tage zum Anlösen gebraucht hat und nun etwas zusätzlich abgibt was den Korallen irgendwie gefehlt hat.

  • Hi Spooner,


    grundsätzlich ist alles zu einem sehr hohen Prozentsatz Calciumcarbonat (mal von den Magnesiumgranulaten und Dolomitgestein abgesehen). Selbst ein Granulat, dass schon grau statt weiß aussieht, hat normalerweise mindestens 99% Calciumcarbonatanteil. Der Rest sind irgendwelche Elemente, die einfach dazwischengeraten sind.
    Es ist ein Trugschluss, das dieser Rest sich genauso auflöst, wie das Calciumcarbonat. Nehmen wir einmal an, dass Barium als Bariumsulfat im Kalkbruch enthalten ist. Bariumsulfat ist praktisch unlöslich. Selbst mit konzentrierter Salzsäure löst es sich nicht auf - da muss schon kochende Schwefelsäure her. (Dass Barium mit der ICP messbar ist, liegt daran, dass das Plasma praktisch alles kaputtschießt - auch das Bariumsulfat - die vorhergehende Salzsäureauflösung hat da nichts mit zu tun).
    Als was Barium im Kalkbruch tatsächlich vorliegt, wüßte ich auch gern. Vielleicht gibt es hier im Forum einen Mineralogen (w/m), der weiter helfen kann.
    Das Argument der Spurenelementversorgung wird auch immer von Befürwortern von Korallenbruch angeführt. Dabei werden die Spurenelemente nicht in dem Verhältnis in das Kalkskelett eingebaut, wie Korallen sie benötigen und was eingebaut wurde, wird nur z.T. wieder im Kalkreaktor aufgelöst (s.o.). Für Korallenbruch spricht nur die gute Löslichkeit, weil das Calciumcarbonat eine andere Struktur hat (Aragonit / Calcit); die oft unbekannt Herkunft spricht jedoch gegen Kalkbruch. Übrigens: Aragonit aus einem Steinbruch gibt es nicht, auch wenn die Gesteinsschicht von Korallen hergestellt sein sollte. Mit Druck und genügend Zeit wird aus Aragonit immer Calcit.


    Ich sehe einen Kalkreaktor als Methode zur Anreicherung mit Gelöstkalk. Spurenelemente würde ich immer regelmäßig dosieren, um sicher zu sein, dass sie zumindest zeitweise vorhanden sind. Auch die ICP gibt in meinen Augen nur eine gefühlte Sicherheit: es wird zwar die Konzentration des Spurenelements gemessen, jedoch nicht sein Zustand: ist es überhaupt für die Organismen bioverfügbar? Die Natur ist zum Glück sehr flexibel; das sieht man schön an der Fähigkeit vieler Lebewesen, unwirksames Eisen in geringsten Konzentrationen durch Siderophore aufzunehmen und umwandeln zu können.


    LG Burkhard

  • Hallo Burkhard,
    danke noch mal für deine ausführliche Antwort. Ich werde mal weiter beobachten was im Becken passiert, dann wird es wohl nichts mit dem Koralith zu tun haben.

  • Hallo zusammen,
    ich verwende in meinem DaStaCo ganz normalen groben Korallenbruch von AquaMedic. Ich konnte hier bisher keinen Nachteile feststellen.
    Sicherlich ist ein Kalkreaktor primär zu Versorgung von KH und CA bestimmt. Ich sehe aber auch über die Anaylsen aus dem Labor, die ich regelmäßig alle paar Monate mache, das Mg und auch gerade Strontium gelöst wird. Auch andere Spurenelemente wie Bor, Brom, Vanadium, Zink,.. sind entsprechend der Laboranalyse vorhanden (Zielwerte) und schwanken. Andere Sprurenelemente sind oft n.n. in der Analyse und manchmal wieder da. Mein Nitrat (2mg) und Phos (0,02mg) sind auf niedrigen stabilen Level.
    Ich wechsel bisher kein Wasser (seit 3. jahren).
    Nur zu Beginn der Analysen (10.2017) habe ich, bis auf Kalium, einzelne Werte zu Lithium, Bor, Molybdän angepasst.
    Kalium passe ich nach dem Laborwerten an. Jod und Eisen gebe ich regelmäßig von Hand zu.


    mein Fazit soweit: Korallenbruch versorgt mein Becken zuverlässig mit KH, CA, MG und Strontium.
    Jedoch nicht ausreichend mit Kalium, Jod, Eisen.
    Brom, Bor und Fluorid und Lithium bleib nach einmaliger Zudosierung bisher stabil. Warum auch immer?!
    Andere Spurenelemente ? Mal nachweißbar, mal nicht.


    Was über die Zeit laut Labor angestiegen ist angeblich Silicium. Trotz Einsatz von Siikat Adsorbern (Silicarbon) und Nachgeschalteten Silikat Adsorber in der UOsmoseanlage.
    Mit Tropfentest ist der jedoch 0. Auch habe ich keine Kieselalgenproblem.


    Vieleicht hilft das ja bei deiner Entscheidung Spooner.


    Gruß
    Honk

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