Chaetodon kleinii einsetzen

kareem · 3. Januar 2011

Hallo und euch allen ein frohes neues Jahr,

ich habe immer noch eine Glasrosenplage und es werden immer mehr. Nun habe ich mich zum Verzicht von SPS und LPS entschieden und frage mich nun ob ich Chaetodon kleinii - Klein`s Falterfisch halten kann. Mein Feilenfisch frisst leider keine Glasrosen und einen Chelmon will ich nicht mehr nachdem ich diesen Fehler einmal gemacht habe. Garnelen und Schnecken gehen auch nicht (hab nen fiesen Lipfisch :P).

Meine Bedenken sind nun aber mein Besatz und hier stellt sich mir die Frage ob das mit den Faltern gut geht. Als potenzielle Störenfriede würde ich meine 6 Docs (unter anderem ein Japonikus und ein Xanturum) sowie mein Rhinecanthus verrucosus - Bauchfleck Drückerfisch einstufen. Der Rest sind paar Blenies, Chromis, Clownfische etc. ach ja einen oplites diacanthus - Pfauenkaiserfisch habe ich noch.

Die Frage ist nun kann ich da 2 Kleinis einsetzen oder eher nicht. Vom Platz glaube ich das es so grade noch geht aber wie siehts mit der Agression aus?

Danke für eure Tipps.

CU Ralph

hajo · 3. Januar 2011

Hallo Ralph,

im Prinzip wäre da nichts gegen einzuwenden. Du hast ja keine richtige Alternative wegen des Lippfisches. Man könnte ihn natürlich auch entfernen (würde ich favorisieren!).
Die Falter sind sehr wendig, wenn sie attackiert werden. Nur ein andauernder Druck wäre nicht so vorteilhaft.
Sonst würde ich vermuten, dass bereits nach ein paar Tagen Ruhe beim Fischvolk einkehrt und die obligatorische Rangfolge neu festgelegt ist.
Da ich beim Drücker über keine hinreichende Erfahrung verfüge, mache ich hier ein großes
Fragezeichen.
Falls sich nicht schon hunderte von Glasrosen im Becken befinden, würde ich die „mechanische“ Variante empfehlen.
Vor ein paar Jahren hatte ich in einem meiner Becken einen immensen Befall von Majanos.
Das Einsetzen von Chaetodon xanthurus, Chaetodon kleinii und Acreichtys tomentosus hatte nicht den gewünschten Erfolg. Um nicht das gesamte Becken auszuräumen, begann ich mit dem „Füttern“ von Kalkbrei. Das war eine aufwendige Geschichte, wurde aber letztendlich von Erfolg gekrönt. Die Vernichtung der Feueranemonen hatte bei täglichem Einsatz fast 5 Wochen gedauert.
Ich habe bewusst auf diese Möglichkeit hingewiesen, da ich nichts von einer Überbevölkerung von Fischen im Riffaquarium halte. Für dein Aquarium sind es bereits genug.
Außerdem wäre zu bedenken, dass durch das tägliche Füttern der anderen Fische, auch die Falter langsam aber sicher die Lust an den Aiptasien verlieren werden und sich dem schmackhafteren Futter zuwenden.
Gruß
Hajo

kareem · 5. Januar 2011

Hasllo Hajo,

vielen Dank für deine Einschätzung. Genau das sind auch meine Befürchtungen. Ich bin der Meinung das man gerade diese Fische sehr schön im Paar halten kann aber eben nur bei nem entsprechenden Restbesatz. Mein Besatz ist halt, wegen der Docs, recht lebhaft. Der bereits angesprochene Chelmon, der Futterfest war und auch an die Glasrosen gegangen ist, hat warscheinlich ein Problem mit dem Japonikus gehabt. Der hat den nicht ständig attakiert aber wenn er mal mies drauf war hat er sich immer den Chelmon vorgenommen.

Was den Lippfisch angeht, (ich kann seinen Namen nicht schreiben, gekauft als Coris Freiri, ist er als solcher im Lex nicht mehr aufgeführt und so weis ich nicht was er ist) ich muss ihn ja eh wegen der Größe fangen. allerdings ist das leichter gesagt als getan. Ich habe im Becken leider keinen Platz für ne Fischfalle die den aufnimmt und mit Kecher hat man keine Chance.

Mein Tomentosus ist auch kein Glasrosenfresser. Der frisst mitlerweile Flockenfutter und jede Art von Frostfutter 8o. Und hier kommt das nächste Problem. Ich füttere meine Fische recht ausgiebig. Und die Gefahr das die Falter die Lust an den Rosen verlieren ist gegeben. Nicht füttern kann ich aber nicht.

Wegspritzen habe ich natürlich auch versucht nur kommen die immer wiedser und es sind schon recht viele.

Naja, da muss ich dann mal überlegen wie ichs mache. die Kleinis sind irgendwie meine letzte Hoffnung. Ich habe mich ja absichtlich für ein Fischdominiertes Becken entschieden um eben Fische wie den Drücker halten zu können. Deshalb kann ich halt keine Garnelen halten.

CU Ralph

Joe · 5. Januar 2011

hi ralph,

nun, nach den anfänglichen streitereien durch die docs integrieren sich die burschen genauso wie andere.

und gegen die rosen ist der kleinii erste wahl.

auch der Chaetodon falcula, derr hier als paar herumschwimmt, ist brauchbar.

wir haben den kleinii sogar in korallennachzuchtbecken.

er zupft zwar tlw. die polypen ab, aber korallenverluste gab es dadurch noch nie.

kareem · 5. Januar 2011

Joe,

hast du den Chaetodon falcula im Verkauf? Ich würd dann heute mal vorbeischauen.

Danke für ne Info Ralph

hajo · 5. Januar 2011

Hallo Ralph,

ich vertrete immer noch den Fang des Lippfisches als beste aller Lösungen.
Damit hast Du mehrere Optionen offen, wie z.B. das Einsetzen von Lysmata wurdemanni
und Berghia verrucicornis. Beide sind recht versteckt lebende Tiere, aber äußerst effektiv in
der Vernichtung von Glasrosen. Es gibt noch eine andere Garnelenart, die ähnlich wie die
Wurdemannia gezeichnet ist, aber mir fällt leider jetzt der Name nicht ein. Liegt wohl am Alter.
Außerdem kann ich kaum glauben, daß kein Platz für eine Falle vorhanden sein soll.
Bei mir ist auch alles mehr oder weniger zugewachsen, aber für meine Falle H=75cm,B=12cm,
T=12cm ist immer noch Platz. Falls mal nicht, wird sie innen an der Frontscheibe angehängt.
Sie muss nicht auf dem Boden stehen.
Es hat noch nie lang gedauert, bis ich den „Auserwählten“ in der Falle hatte.
Über das Fressen packen wir sie alle.
Gruß
Hajo

FragrantCell1956 · 6. Januar 2011

Auch ich habe eine schöne Glasrosenzucht. Abspritzen etc. wurde schon versucht, aber irgendwie kommen neue Glasrosen schneller, als ich vorhandene abspritzen kann.
Also wurde ein Chelmon angeschafft, der - wie könnte es anders sein, alles frißt aber leider keine Glasrosen. Noch ein Versuch mit einem Feilenfisch. Ihr dürft raten was er nicht frißt.
Seit zwei Tagen schwimmt jetzt ein Ch. kleinii im Becken. Unser Lineatus mag ihn zwar nicht, beruhigt sich aber langsam. Der Neue frißt gerneTrockenfutter aber an den Glasrosen war er bisher noch nicht.
Prost Neujahr

Joe · 6. Januar 2011

Zitat

Original von Edith Camps-Ritter
Der Neue frißt gerneTrockenfutter aber an den Glasrosen war er bisher noch nicht.
Prost Neujahr

hi edith,

prösterchen

nun, das ist eine vielgemachte beobachtung.

du setzt den fisch ein und wartest nun darauf, dass er wie wild die glasrosen einsaugt.

nix ist.

einzig im laufe der tage/wochen bemerkst du, dass welche fehlen.

kommt natürlich auch auf die menge an.

wenn von 500 stück 50 verschwinden, ist das kaum feststellbar.

erst wenn keine mehr im becken sichtbar sind und die fische heisshunger auf rosen haben, werden sie dir die fast aus der hand fressen.

hajo · 6. Januar 2011

Hallo Joe,
man wird sicherlich beobachten können, dass die Glasrosen nicht mehr so zahlreich auftreten, denn nach meinen Beobachtungen fressen die Kleiniis bevorzugt die kleinsten Exemplare.
Große Polypen werden meist verschmäht. Aber steter Tropfen höhlt den Stein. Da sich kein Nachwuchs mangels Masse mehr bilden kann und die Alttiere irgendwann ihrem natürlichen Ablebungsprozess zum Opfer fallen, wird mit einigem Glück irgendwann auch der schlimmste Aiptasienbefall vorbei sein.
Das eigentliche Problem des Themenstarters war doch die Zwickmühle in der er sich befand.
Lippfisch raus-Garnelen oder Schnecken rein oder 2 Falter zum bereits üppigen Besatz hinzufügen.
Mit Hinblick auf Wasserbelastung und Stress möchte ich persönlich als Lösung lieber auf den Lippfisch verzichten.
Gruß
Hajo

manuel n · 7. Januar 2011

Meiner Meinung nach sind und bleiben Tangfeilenfische die besten Glasrosenvernichter.. ich habe meine nie Glasrosen fressen gesehen und doch sind alle Glasrosen in den Becken in denen ich sie hatte 'ausgestorben'. Wenn einer nicht hilft, dann einfach von wo anders einen anderen einsetzen.. und ein wenig Zeit geben! Berghia bringen in großen Riffbecken wohl gar nichts und Wurdemannis haben bei mir auch nicht geholfen und bringen wohl auch nur was in größeren Gruppen.
Gruß,

Manuel

hajo · 7. Januar 2011

Hallo Manuel,

wurdemannias setzt man logischerweise nicht einzeln ein, sondern eher mindestens im Dutzend.
Dann helfen sie aber ausgezeichnet! Allerdings an die großen "Brummer" gehen sie nur, wenn sie selbst ausgewachsen sind und damit fertig werden. So jedenfalls meine eigenen Beobachtungen. Kleine Garnelen und große Aiptasien passt nicht. Da man im Handel meist juvenile Exemplare bekommt, ist allgemein betrachtet, der Erfolg erst einmal mäßig. Unterstützend für eine schnellere Vernichtung der Glasrosen ist die Reduzierung von Futter jeglicher Art. Diese Garnelen fressen gerne die Brosamen, die bei der Fischfütterung abfallen und sind dann nicht mehr so sehr an den Aiptasien interessiert, was deren Population dann nicht schnell genug aufhält.
Mit den A.tomentosus kann es auch klappen, aber dann sind wir wieder beim Fischthema.
Fische sind oft ein Risiko. Erstens wegen möglicher Infektionen beim Umsetzen etc., zweitens ist nicht die absolute Sicherheit gegeben, daß es dann gerade mit diesen Tieren klappen wird. Je öfter man die Tiere dann austauscht, desto höher ist wieder das Risiko einer eingeschleppten Krankheit. Und last but not least, Fische kommen nicht bis in die letzten Spalten.
Man kann es einfacher mit den Garnelen haben.
Gruß
Hajo

kareem · 7. Februar 2011

Hallo zusammen,

ich wollte hier mal kurz eine Wasserstandsmeldung abgeben. Entgegen Hajos eindringlicher Empfehlung, ich habe mir deinen Rat zu Herzen genommen und sehr genau darüber nachgedacht, habe ich mich nun dennoch für den Einsatz von Faltern entschieden. Zum einen weil der Fang des Lippfisches nicht so einfach ist, zum anderen habe ich ja auch noch den Drücker welcher garantiert Garnelen frisst.

Anyway am Ende habe ich ein Paar Chaetodon auriga - Fähnchen - Falterfisch eingesetzt. Ein Dank an Joe und seine Kollegen. Die Tiere waren in nem Top Zustand und haben schon beim Händler Glasrosen gefressen :P. Der von mir befürchtete Streit mit den Doktoren blieb gänzlich aus dafür hatte mein total friedlicher Pfauenkaiser etwas gegen die Neuankömmlinge. Die Falter sehen ja zierlich aus scheinen sich aber durchsetzten zu können. Denn die Agression des Kaisers wärte nur einen Tag.

Nun zum Fressverhalten, die Falter gingen von Beginn an an Frostfutter und sogar an ausgewählte Flockenfuttersorten. Als ich das gesehen habe hatte ich schon Angst das die nicht an die Rosen gehen, weit gefehlt. Man sagt ja immer das man die "Glasrosenfresser" nie aktiv beim Fressen sieht und dennoch würden die Glasrosen über Wochen und Monate irgendwann verschwinden. Bei mir war das anders. Vom ersten Tag an haben die an den Glasrosen gepickt. Es hat unglaubliche 7 Tage gedauert bis ich im Hauptbecken keine Glasrose mehr hatte. Ihr könnt mir glauben das ich viele in großen Teppichen hatte. Eine Woche hat es gedauert bis alle weg waren.

Zwischenzeitlich habe ich sogar gesehen wie die Falter versucht haben in eine sehr große Entacmaea quadricolor - Blasenanemone zu beißen, diese wurde aber wehement von den Clownfischen verteidigt so das nichts passierte, war echt hübsch an zu sehen wie die kleinen Clowns sich auf die Falter gestürzt haben um ihre Anemone zu verteidigen.

Als Fazit kann ich sagen das die Chaetodon auriga - Fähnchen - Falterfisch eine Alternative sein können. Wie immer muss man aber sagen, es kann klappen muss aber nicht.

CU Ralph

hajo · 7. Februar 2011

Hallo Ralph,

Glückwunsch! Ich hoffe, daß die Tiere auch gesund und munter bleiben.
Eingangs hatte ich leider übersehen, daß Du auf LPS und SPS gänzlich verzichtet hattest.
Deswegen das Favorisieren von Garnelen. Auch hatte mich der relativ starke Fischbesatz irritiert.
Bitte berichte später einmal über das weitere Verhalten der Falter versus Anemone.
Eine längere Episode in dieser Richtung hatte ich auch einmal mit A. frenatus in einer Anemone lebend.
Sieger blieben letztendlich durch die täglichen Attacken die Falter, hier speziell Ch. fasciatus.
Anemone und Amphiprions lebten bereits mehrere Jahre in der Anemone. Möglicherweise war dadurch das Verteidigungsverhalten etwas unter die Räder gekommen...Die Attacken waren anfangs heftig, aber nach und nach ließen sie merkwürdigerweise nach und dadurch gewannen letztendlich die Falter die Oberhand.
Muß nicht sein, kann aber.
Gruß
Hajo

Chaetodon kleinii einsetzen

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