'Projekt' Heteroconger Hassi

  • Hallo Zusammen,


    Röhrenaale haben mich schon immer fasziniert, doch die speziellen Ansprüche, die an die Haltung dieser Tiere gestellt werden, hatten mich bisher immer davon abgehalten.
    Dennoch ließ mich der Gedanke nie los und so begann ich, Anfang 2010 ein Artenbecken für diese wunderbaren Tiere zu planen und zu realisieren.


    In meinem ehemaligen Seepferdchenbecken (350L) hatte sich eine Anemonen- und Algenplage breit gemacht, die ich nicht mehr in den Griff bekam, also stand irgendwann fest, dass dieses Becken ausgeräumt und neu aufgebaut werden sollte. - Die Geburtstunde des Hassi-Beckens.


    Das Hauptproblem bestand für mich darin, eine möglichst große Sandfläche mit entsprechend hohem Bodengrund zu schaffen, aber dennoch Platz für Korallen zu haben.
    Eine Art Plateau sollte es werden, innerhalb dessen der Sand um die 25cm hoch sein sollte. Außerhalb des Plateaus sollten Korallen angesiedelt werden.
    Realisiert wurde dies mit Riffkeramik und hier ein großes Dankeschön an Torsten Luther :wink, der meine Idee wirklich großartig umsetzte.
    Das Ergebnis war eine Art Wanne. Innen glatt, außen zerklüftet, wie man es von RK kennt. Auf den Boden wurde eine Plexiglasplette geklebt, um die Wanne dicht zu bekommen und ein herausschwemmen des Sandes zu verhindern.


    Anfang April kamen die Riffkeramik, ein Brocken Lebendgestein und gut 15kg feinster Korallensand in das Becken.
    Befüllt wurde es mit 70% Wasser aus unserem Riffbecken und 30% frisch angesetztem Wasser.
    Beleuchtet wird das Becken mit 4x39 Watt T5, mit hohem Blau-Anteil.





    Bereits ein paar Tage später, als sich der größte Sandsturm gelegt hatte und das Wasser langsam wieder klar wurde, zogen die zwischenzeitlich ausgelagerten karibischen Gorgonien aus dem ursprünglichen Becken ein.




    Auch das Pärchen P. kauderni aus dem alten Becken musste nach ein paar weiteren Tagen schon wieder einziehen. Eine längere Übergangsphase in einer 120 Liter-Tonne, wollte ich den Tieren nicht zumuten. Die beiden Fische und die Wasserwerte standen in der ersten Zeit unter ständiger Beobachtung. Hätten sich die Werte verschlechtert oder die Fische igendwelche Auffälligkeiten gezeigt, wären die Tiere zur Not in das Riffaquarium umgezogen.


    Quasi über Nacht hatten wir dann eine Kieselalgenphase vom Feinsten, die aber nach ca. 2 Wochen genauso schnell wieder verschwunden war, wie sie gekommen ist.





    Anfang Mai wurden weitere Korallen eingebracht. Der Besatz sollte neben den Gorgonien hauptsächlich aus Weichkorallen bestehen. Von Joe bekam ich hier ein paar wirkliche Schätzchen =)


    Dann lief das Becken erstmal mehrere Monate...


    Am 23.12. war es dann soweit. Die ersten 3 H. hassi zogen ein.
    Die Tiere waren in besten Zustand und wurden bei Michael Mrutzek 3 Wochen eingewöhnt und an Frostfutter gebracht, bevor sie pünktlich zu Weihnachten ihr neues Zuhause beziehen durften. :thup
    Die Tiere haben sich sofort nach dem Einsetzen eingegraben und bereits nach wenigen Stunden ihre erste Portion Mysis, Artemia und Lobstereier gefressen.








    Eine Woche später an Silvester kamen dann weitere 3 Tiere, um den Besatz zu vervollständigen. Auch diese Tiere sind bereits frostfutterfest und haben sich schnell eingewöhnt.
    Sie legen auch langsam ihr Scheu ab und verschwinden nur noch bis zur Hälfte im Sand, wenn man vor dem Becken hantiert.


    Leider kann man alle 6 Tiere nur aus einem ganz bestimmten gequetschten Blickwinkel heraus fotografieren, daher auch die eher bescheiden Qualität des Fotos - und die gebogene Frontscheibe des Beckens macht das Fotografieren im Allgemeinen nicht einfacher. :yrf



    Ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt und werde, falls Interesse besteht, gern über die weitere Entwicklung berichten.



    Viele Grüße,
    Sabine

    Hobby zum Beruf gemacht - daher keine Privatbecken mehr :smiling_face:
    www.seaspirits.de
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    Nur was Menschen lieben, werden sie schützen.

  • Das ist wirklich mal eine geniale Idee, um die Bedürfnisse dieser Tiere zu erfüllen und keine häßliche 30cm Sandschicht vorn zu sehen und auch die Korallen vernünftig zu platzieren.


    Sieht echt klasse aus. Danke für diesen interessanten Bericht! Lese gern mehr. :wink

  • Hallo Sabine


    ein sehr interessantes Vorhaben... ich finde die Tiere auch klasse!!


    Deine Ausführung ist sehr durchdacht und super gelungen, wie ich finde :thup


    Es wäre schön, wenn Du weiter berichtest, ich drücke die Daumen !!


    Viele Grüße


    Kathrin

  • Hallo Sabine,


    ein wundervolles Becken, wirklich mal etwas anderes :thup
    Ich wünsche dir viel Erfolg mit den Röhrenhockern und vielleicht mal eine erfolgreiche Nachzucht?


    Gruß
    Benjamin

  • Hallo Sabine


    Tolles schön durchdachtes Projekt. Viel Glück mit den Röhrenaalen. :thup

    Marine Nachzucht ist eine Chance, wenn man den Mut aufbringt sie zu nutzen.
    Ich entscheide mich für den Mut.


    Gruß Harald

  • Hallo Sabine!


    Danke für den Bericht.
    Ist schön das es auch anders geht als: Habe ich gerade günstig bekommen....
    :thup :thup :thup


    Aber ganz verstehe ich den Aufbau nicht.
    Kannst Du auch von hinten in das Becken sehen?
    Ist es ein Raumteiler?


    Sonst wirst Du Deine Lieblinge in einem halben Jahr durch die Korallen nicht mehr sehen.

  • Hallo Zusammen,


    vielen Dank! Freut mich, dass euch das Vorhaben und die Umsetzung gefallen :]


    @Reinhard:
    Das Becken ist ein Deltabecken und von 1 1/2 Seiten einsehbar. Von vorn natürlich (die gesamte gewölbte Frontscheibe) und (wenn man davor steht) von rechts ungefähr bis zu Hälfte.


    Der Korallenbesatz ist so geplant, dass höher wachsende Tiere (wie die rosa Sinularia) auf dem Boden platziert wurden. Weiter oben sind nur flach wachsende Tiere bzw sollen nur substratgebunden wachsende Korallen wie Acanthastreas oder auch Zoanthus angesiedelt werden.
    Einzige Ausnahme ist der lebende Stein auf der rechten Seite am Eck, auf dem die hohe Litophyton wächst.
    Der hintere Bereich mit der großen Gorgonie ist von aussen nicht mehr einsehbar.


    Und natürlich sind fast alle Bilder in gehockter Haltung aufgenommen. Das zweite Bild von oben ganz am Anfang zeigt in etwa den Blickwinkel ins Becken bei aufrechter Haltung.


    Ich hoffe, dass der Plan so aufgeht und wenn die Korallen wirklich zu hoch werden, muss ich doch etwas gärtnern - die Nanos freuen sich über den ein oder anderen Ableger :winking_face:



    Viele Grüße,
    Sabine

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  • Hallo Sabine,
    super Idee und Ausführung mit der Abgrenzung. Auch der Sichtschutz für die Aale durch die Korallen im Vordergrund, sehr gute Idee.
    Hatte ich mir das auch mal mit so einer Teilauffüllung gedacht, hat aber nie frunktioniert ("undicht", überall kam der Sand raus....) und dann habe ich halt den Würfel ganzflächig aufgefüllt. Das hat sich allerdings im Nachhinein als gar nicht so schlecht (außer das Aussehen) herausgestellt, da die Aale, einmal eingewöhnt, zu "heftigen Streitereien" neigen und bei zu engem Besatz einige Tiere unterdrückt werden. Ich kann die Größe der Fläche bei Dir schlecht abschätzen, aber der Abstand zwischen den Tieren sollte schon zwei "Aallängen" betragen.
    Grüße, Rainer

  • Hallo Rainer,


    danke für die Blumen :]


    Die Tiere sitzen jetzt tatsächlich näher zusammen, als sie vermutlich sollten. Dummerweise haben sich 4 Stück beim Einsetzen recht nah beieinander niedergelassen. (alle 4 in einer Reihe...) Links und rechts ist aber noch genug Platz, so dass sie sich noch ausbreiten können, wenn es Ärger geben sollte.



    Viele Grüße,
    Sabine

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  • Hi Sabine,


    meine preclara waren Anfangs auch dicht zusammen. Nach einigen Woche hat dann einer immer wieder dem anderen bedroht sobald er raus kommen wollte - Abstand 6 cm. Eines Morgens war er dann ans andere Ende des Beckens umgezogen. Nach 5 Wochen ist er aber nun wieder in die Nähe gezogen. Trotz 2500 x 1000 sind die Tiere jedoch auf einer Fläche von 500 x 500 "konzentriert"

  • Hallo Sabine,


    ich schließe mich Joe an !



    Ich will auch schon länger eine Gruppe dieser Aale bei mir platzieren.


    Mein Händler, ganz nah bei Peter, sagt aber, dass die Aale sich in schwarz gewordenen Sandböden nicht lange wohlfühlen.



    Hellen Sand habe ich nur da, wo Familie Alpheus ihre Burgen errichten und vielleicht den Aalen in den Hintern zwicken.




    Wenn ich weiß, das es jemanden gibt, bei dem die Röhrenaale mit den dunklen Stellen im Bodengrund klar kommen, würde ich gerne ein Aal-Vereinigung einsetzen.


    Weißt du näheres ?




    Gruß
    Dietmar

  • Hi Sabine,
    nettes Projekt!!!


    Haben uns sowas ähnliches für Brunnenbauer und andere Sandbewohner ( Seefeder & Co ) überlegt.


    Im Haus des Meeres in Wien gibt es ein Röhrenaalbecken.
    Wir sind Samstag wieder mal dort, werd ein paar Pics machen.


    LG,
    Wolfgang

  • Hallo Sabine,


    wie cool ist das denn 8o. Ich habe selten ein schöneres Artbecken gesehen. Meistens steht ja die ästetische Umsetzung bei Artbecken nicht im Vordergrund. Du hast aber beides toll umgesetzt. Die Bedürfnisse der Tiere und die Optik passen. Ich selber habe für diese Tiere keinen Faible aber das Becken an sich ist der Hammer.


    Berichte bitte weiter.


    CU Ralph

    Der Pessimist sagt: "Das Glas ist halb lehr!" Der Optimist sagt: "Aber nicht mehr lange." In dem Sinne

  • Hi Zusammen,


    einer der vier in Reihe sitzenden ist gestern abend noch umgezogen, so dass die Tiere jetzt mehr Abstand zu einander haben. Nur noch 2 Tiere sitzen jetzt in einem Abstand von ca. 10cm nebeneinander. Aber auch diese hätten noch Platz zum Ausweichen.


    @Peter/Rainer: Wieviel Tiere habt/hattet ihr auf welche Fläche?


    Dietmar: Sorry, da muss ich passen. Das habe ich weder irgendwo gehört noch gelesen.


    @Wolfgang: Ja bitte! Fotos wären klasse. Ich kenne nur das Röhrenaal-Becken im Haus der Natur in Salzburg. Aber auch das hat mich begeistert.



    Kennt jemand eigentlich Berichte/Erfahrungen über Pärchenbildung/Balzverhalten usw? Irgendwie finde ich im Netz nichts...



    Viele Grüße,
    Sabine

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  • Moin Sabine,


    da du ja bestimmt genug gehört und gelesen hast, nehme ich an, dass das mit den schwarzen Zonen auch nicht unbedingt stimmt.
    In der Natur habe ich diese Spezies auf/in großen küstennahen Standflächen mit etwas gröberen Sand (ca.2mm ???) gesehen. Der Sand wird dort zeitweise von der Dünung bzw. Brandung bewegt.


    Welche Körung hat dein Sand für die Aale ?
    Findest du eine 2-3 mm Körung zu grob?

    Ich habe bei mir im Becken 0,5- 1mm Sand. Schwarze Zonen habe ich nur in den flacheren Abschnitten. Die höheren Schichten werden von div. Bewohner umgegraben.


    Anbei ein Foto von einer min. im Lex noch nicht beschriebenen Art.



    Viele Grüße
    Dietmar

  • Hi Dietmar,


    ich habe sehr feinen Korallensand verwendet (0,5-1mm). Oben auf noch eine halbe Tüte Livesand mit 0,5-1,7mm.
    Ob für die Tiere eine 3mm Körnung zu grob ist, kann ich nicht beurteilen, im MWA (04/2009) wird 3mm als Obergrenze angegeben.


    Wie hoch sind denn deine hohen Bereiche?
    Beim Einsetzen der Tiere, hatte sich der Erste zunächst in den unteren Beckenbereich verirrt und eingegraben. An dieser Stelle ist der Bodengrund ca. 10cm hoch.


    Das Ergebnis sah in der Nacht dann so aus :face_with_rolling_eyes:




    Super Bild...ich bin ja der Meinung, du solltest dir das Becken bei mir unbedingt live anschauen und bei der Gelegenheit vernünftige Fotos davon machen :grinning_squinting_face:



    Viele Grüße,
    Sabine

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  • Hallo Sabine,


    mein Bodengrund hat eine Höhe von 3-!0cm.


    Ein Bekannter in Belgien hat einen Bodengund von ca.8 cm und hält schon seit min. 18 Monaten verschiedene Aalarten - scheint zu funktionieren. Wenn bei mir Aale einziehen, würde ich eine Bodenhöhe von min. 15cm einrichten. Nur mit der Körnung des Sandes bin ich mir noch unsicher (je feiner- desto schwarz :smiling_face: oder ?



    Gegen eine Live-Auftritt hätte ich nichts einzuwenden ..... kommt Zeit - kommt Foto :smiling_face:

    Gruß
    Dietmar

  • Moin zusammen!
    Sabine, dein "Vorhaben" gefällt mir ausgesprochen gut. Hut ab für das AQ.


    Dietmar, dein Röhrenaal dürfte ein Gorgasia maculata (Whitespotted garden eel) sein. Hast du evtl. weitere Bilder für mich, um sie ins Lex zu stellen?


    Gruß
    Gerrit

  • Zitat

    Original von Sabine Sax
    @Peter/Rainer: Wieviel Tiere habt/hattet ihr auf welche Fläche?
    Viele Grüße,
    Sabine


    Hallo Sabine,
    ich hatte maximal 8 Tiere auf 100 x 50 bzw. 6 Tiere auf 60 x 60. In beiden Fällen gab's allerdings auch noch Steine im Hintergrund bzw. an den Seiten. Nach dem Einsetzen haben sich die Tiere erst mal "wahllos" eingegraben und sind dann in den nächsten Tagen "zusammengerückt". Nach ein paar Tagen gab's dann die ersten Auseinandersetzungen, insbesondere beim Füttern und die Tiere sind wieder auf Abstand gegangen. Ab und zu kam es zu Positionswechseln, aber wenn die Tiere sich zu nahe kamen.... Möglicherweise ist das auch ein Geschlechterproblem....Man weiß ja nicht, was man da hat :D.
    Grüße, Rainer
    Kein schwarzer Sand hab ich auch noch nicht gehört.

  • Hi,
    anbei Bilder vom Becken.
    Hat etwa 6000l, hinten abgerundet und an der Kante wo es schön strömt, sitzen die Aale eng beieinander.
    Sind auch wesentlich dicker dort.
    In den weniger stark beströmten Bereichen ist mehr Abstand zwischen den Tieren, und man sieht sie trotzdem hin und wieder auf einen anderen hinpicken..
    Gefüttert wird hauptsächlich mit frischen Nauplien. Und das in größeren Mengen......


    Ansonsten gibt es noch 2x 2 Falpterfische, 2 Feilies, Baggergrundeln, und Krugfische, sowie einen Schwarm Messerfische.....
    Sowie Tubastreas und Azoo Gorgonien und Zylinderrosen


    LG,
    Wolfgang

  • Hi Armin,


    ist aber nicht meines......
    Steht im Haus des Meeres in Wien. http://www.haus-des-meeres.at


    Finde es von der Umsetzung auch sehr gelungen.
    Die Idee Die Röhrenaale mit Azoos zu Kombinieren da gleiches Futter........


    LG,
    Wolfgang

    Man muss wissen, bis wohin man zuweit gehen kann!
    reefdesign.eu

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang_Suchy ()

  • Hallo Wofgang,


    ...und ich bin schon neidisch auf dich geworden :]


    Aber bei Haus des Meeres fällt mir etwas ein: wir werden im Naturkundemuseum in den nächsten Jahrern gewaltig
    ausbauen, da werde ich vielleicht noch die eine oder andere Anregung finden.

  • Hallo Wolfgang,


    das Becken gibts aber noch nicht so lange oder? Ich kann mich an sowas nicht erinnern


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

  • Hi Markus,
    Das Röhrenaalbecken steht wohl schon ein 3/4 Jahr. Demnächst eröffnen sie das große Riffbecken :winking_face:
    lg,
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    ah ok, mein letzter Besuch ist schon etwas länger her, daher kannte ich das nicht.
    Gut dass sich was tut.


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

  • Hallo Zusammen,


    @Sabine: Wunderschönes Becken!


    Armin: Das Naturkundemuseum wird umgebaut? Da wurde doch erst vor ein paar Jahren das Vivarium erneuert. Oder haben wirs nich mit dem Museum in Karlsruhe zu tun?


    Gruß
    Qwert

  • Hallo Sabine,


    sehr schönes Becken - hast Du Dich doch getraut, das Projekt umzusetzen ?!


    Ich habe vor vielen Jahren mal ein Becken mit Röhrenaalen in der Nähe von Hamburg gesehen. Dort hatte der Besitzer bereits 12 Jahre Haltungserfahrung und das Becken hatte eine Besonderheit.


    Er hatte ähnlich wie in deiner Ausführung einen Tiefsandbereich geschaffen - allerdings hier mit einer ca. 25-30 cm hohe Trennscheibe, die in das Becken geklebt wurde und so einen Bereich mit sehr hohem Sandvolumen geschaffen hat. Die Scheibe hat er dann mit totem Riffgestein beklebt, damit sie für den Betrachter unsichtbar bleibt. Im Vordergrund war dann die übliche Sandschicht mit wenigen Zentimetern Stärke. Nach einigen Jahren Betriebszeit gab es die von Dietmar erwähnten Probleme mit dem Sand. Es hatte sich nach und nach organisches Material eingeschwemmt und evtl. wurde es auch von den Tieren mit eingeschleppt. Die Aale zeigten dann ein ungewöhnliches Verhalten. Sie bewohnten nur noch sehr kleine Areale, die noch nicht betroffen waren bzw. verließen die Sandfläche und suchten ständig nach Deckung.


    Er hatte aber mit den Jahren noch eine interessante Technologie mit in das Becken eingebaut. Er hatte unter dem hohen Sandbereich Bodenfluterplatten von Eheim eingebaut. Die werden eigentlich als Bodenfilter in SW-Becken betrieben und damit würde man mit der Saugvariante noch mehr Partikel in den Sand einsaugen. Er hatte das Prinzip aber umgedreht und sie mit Druck beaufschlagt, so dass der Bodengrund von unten nach oben langsam durchströmt wurde. Darüber dann grobere und immer feinere Sandschichten aufgelegt und den Bodenfluter dann an eine Umwälzpumpe angeschlosssen.


    Anfangs hatte er Probleme mit "Sandstürmen" im Becken, da die Leistung der Pumpe zu hoch war. Nachdem er es einreguliert hatte, konnte man manchmal ein schönes Schauspiel beobachten. Es bildeten sich in der Sandfläche an verschiedenen Stellen kleine Quelltrichter mit ca. 1-2 cm Durchmesser, in denen die Sandkörner tanzten. Die Aale haben sich an dem leicht durchfluteten Boden nicht gestört. Allerdings haben sie am Anfang mehrfach ihre Position gewechselt, was wohl auf die unterirdische Strömung zurück zu führen war.


    So hatte er eine immerwährende leichte Durchströmung des hohen Sandbereiches mit entsprechender Sauerstoffzufuhr und der Vermeidung von schwarzen Flecken etc.. Ich muss aber auch erwähnen, dass es eine Zeit gedauert hat, bis er die optimale Einstellung Pumpe-Durchfluß-Strömung gefunden hatte. Leider habe ich den Kontakt verloren und weiß nicht, ob das Becken heute noch existiert.


    Weiterhin viel Erfolg mit dem schönen Becken.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Zusammen,


    @Wolfgang: Vielen Dank für die Fotos aus dem Haus des Meeres. Wirklich ein interessantes Becken!
    Torsten: Danke für den Bericht. Die Idee mit dem Bodenfluter ist wirklich genial.


    Bei mir gibt es nicht viel Neues zu berichten. Die Tiere sind etwas umgezogen. Sind dabei aber eher näher zusammengerückt als weiter auseinander.


    2 Tiere haben sich leicht umgefärbt. Sie sind viel dunkler als die anderen 4.
    Weiß jemand etwas darüber?



    Viele Grüße,
    Sabine

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  • Hallo Zusammen,


    nach etwas über 2 Monaten ein kurzes Update.
    Alle 6 Röhrenaale sind wohlauf. Ein Tier ist von der oberen Sandzone nach unten gezogen. Obwohl 'oben' eigentlich noch genug Platz sein sollte :confused_face: - Aber er mags wohl eher 'blumig...


    Zudem scheint sich ein Pärchen gefunden zu haben. Zumindest sind zwei Tiere in einem Abstand von ca. 2cm zueinander gezogen.


    Das Becken selbst entwickelt sich prima. Der aufgrund der üppigem Fütterung mit den recht feinen Futtersorten unweigerlich aufgekommene Glasrosenplage werde ich mit einer Horde Aeolidiella stephanieae (Berghia) den Kampf ansagen. In einem extra Becken warten bereits knapp 200 Nachzuchten auf ihren Einsatz :grinning_squinting_face:


    Im Abschluss noch ein paar Bildchen =)



    Viele Grüße,
    Sabine

  • Der Abtrünnige.... böse Zungen behaupten, angesichts des Wohnorts, eindeutig weibliche Züge erkennen zu können :winking_face:

  • Hallo Sabine,


    klasse Becken und wünderschöne Tiere! Gefällt mir sehr gut!



    Gruß Michael

  • Eine Röhre - zwei Fische...definitiv ein Paar würde ich sagen :]

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