Plage: Asparagopsis falkenbergia

  • Hallo,


    bei mir macht sich seit einigen Wochen/Monaten so eine rote Büschelalge breit. Die wuchert zwischen den Korallenästen und überall.
    Wächst recht buschig und kann mit ner Pinzette dann in großen Büscheln ausgerissen werden, jedoch bleibt natürlich da einiges am Gestein hängen, ganz weg bekommt man die nicht. Innerhalb einer woche ist dort dann schon wieder ein fetter Büschel.... das Zeug ist hartnäckig wie sau und ich bekomms einfach nicht weg.


    Hier mal paar infos zu meinem Becken, vielleicht hilfts weiter:



    Beckengröße/-inhalt: 325 Liter + 160 Liter TB, Weich, Steinkorallen, viele Fische


    Wasserwerte: NO3=nn , PO4=nn , KH=6,5 , CA=390 , MG=1320 , Temp: 25 , Sali/Dichte= 35 .


    Intervall Wasserwechsel: Wöchentlich 8%


    Beleuchtung: 6 x 54W


    Gesamtströmung: L/Std ca. ca, 13,5m³/h


    Wasseraufbereitung: Abschäumer+Algenrefugium



    Soo, was kann ich nun dagegen tun?
    Habe einen t. gratilla, zwei Seehasen, einen braunen Seestern, einen linkia, einige Krabben, und ne menge Einsiedler drin. keiner der Tiere scheint das Zeug anzurühren.


    Gibt es einen anderen Fressfeind, oder weiß sonst noch einer ne Lösung?


    BIn für jeden Tip dankbar!


    Hab mal noch ein paar BIlder angehängt. Auf dem vorletzten Bild ist eine andere Algenart zu sehen, diese wächst nicht buschig sondern überzieht das Gestein mit einer Art flachem Pelz und geht mehr ins bräunliche. Die breitet sich leider auch immer weiter aus


    Gruß
    Specki

  • Guten Morgen,
    wie du schon selbst festgestellt hast, fressen das deine Tiere nicht;
    weitere Herbivoren sind mir nicht bekannt. Da ich bereits zweimal von der Plage heimgesucht wurde und einmal fast den ganzen Korallenbestand dadurch verlor (einwachsen der Algen ins Gewebe) kann ich nur zwei Tips geben:
    -du kannst nun versuchen, dich in Geduld zu üben, Wasserwechsel und Spurenelemente weglassen, händisches Entfernen und absaugen, was erreichbar ist.
    KH auf über 8° anheben!
    -oder Algen-Ex einsetzen; bei richtiger Anwendung gibt es wenig Nebenwirkungen. Allerdings erfolgt ein Wiederaufkommen der Haaralgen äußerst massiv bei frühzeitigem (vermeintlichem Behandlungserfolg) Abbruch der Behandlung.


    Wenn ich sehe, das die Algenbüschel bereits im Korallengeäst bei dir hängen, bleibt als letzte Konsequenz eigentlich nur mehr der Einsatz des Mittels.


    Im übrigen gibt die Forensuche genügend Lesestoff her; sooo einzigartig ist die Seuche auch wieder nicht.


    Fatalerweise schlägt der Algenbefall bei 'nn' Werten von NO3 besonders kräftig zu, trägt andererseits aber auch dazu bei, PO4 kräftig zu senken. Hält sich besonders gerne an Caulerpa und Halimeda als Wirtsalgen auf.


    Edit:
    der braune Pelz ist eine fädige Cyanoart namens Lyngbia . Tritt meist nach einem Biologie-Gau im Becken auf. Das Aufkeimen spricht eigentlich gegen den gemessenen -nn- PO4-Wert.

    Servus
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Danke schonmal.
    Dann muss ich mal schauen wie ich am besten reagiere.


    Nein, das andere sind keine Cyanos. Das ist auch flauschig und sitzt aber fest. ich würd sagen 2 bis 3 mm dick.


    Cyano Plagen hatte ich auch schon und hab heute noch ab und zu ein bischen was auf dem Bodengrund, aber nur noch minimal.

  • Moin Specki,
    ich hab den Mist auch schon komplett hinter mir. Anfangs noch harmlos aber dann gehts los.
    Ich kann Dir nur raten frühzeitig AlgenEx zu verwenden. Parallel habe ich Bakterienpräparate verwendet. Ich meine, dass dadurch die Beckenbiologie einigermaßen ok durch die Sache kam. Und lieber ein bisschen länger die ALgenEx "Kur" machen als zu kurz. Auch das habe ich leidlich erfahren. Ansonsten geht die Post erst richtig ab.
    Absaugen und mechanisch entfernen kannst Du machen, bringt aber keinen dauerhaften Erfolg. Ich glaube sogar im Gegenteil. Die Fetzen fliegen überall im Becken rum und fangen dann woanders an sich zu vermehren.


    Grüße
    Axel

  • Hallo,
    glaubs oder auch nicht!


    Schön für dich, wenn du etwas verneinen kannst;

    Zitat

    Nein, das andere sind keine Cyanos. Das ist auch flauschig und sitzt aber fest. ich würd sagen 2 bis 3 mm dick.


    warum fragst du dann, wenn du die Antwort zu kennen glaubst? Da fehlt dir noch einige Cyano-Erfahrung !
    Lyngbia in der Forensuche liefert dir auch die passenden Bilder. :O

    Servus
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Hallo Specki,


    Stefan hat recht, es gibt nicht nur schleimige Beläge von Cyanos sonder Lyngbia gehört zu den häufigsten "Fadenalgen", die Farbe ist aber ziemlich charakteristisch weil Cyanos andere Photosynthesepigmente haben als Grünalgen. Durch rote Pigmente sind sie schmutzig dunkelgrün bis schwärzlich. Es gibt auch eine Cyano-Art, Schizothrix, die wie Baumwollwatte aussieht und sich auch so anfühlt.


    Gefressen wird meines Wissens Asparagopsis wegen der enthaltene Abwehrstoffe nur von ein paar Seehasen. Kupferhaltige Spurenelemente können auch helfen ohne die Korallen zu sehr zu schädigen.
    Algenex hat bei mir gegen Acanthophora nicht geholfen. Hilft das bei anderen Rotalgen wie Asparagopsis?


    Grüße


    Hans-Werner

  • Aha... man lernt nie aus :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Habe jetzt schon seit 6 Jahren Meerwasseraquarien und kenne Cyanos bisher nur als schleimige Beläge...


    Die Chemiekeule wäre das letzte was ich einsetzen möchte.
    Ich muss gestehen, da habe ich fürchterliche Angst um meine schönen Korallen.


    Falls ich AlgenEx einsetze. greift mir das auch meine höheren Algen an? Dann muss ich mein Algenrefugium nämlich zuvor erstmal ausquartieren...


    Seht ihr die Chemiekeule als einzige dauerhafte Lösung oder habt ihr noch andere Vorschläge?

  • Hallo Hans-Werner,

    Zitat

    Algenex hat bei mir gegen Acanthophora nicht geholfen. Hilft das bei anderen Rotalgen wie Asparagopsis?


    ..und wie! es dauert allerdings lange und die meisten Anwender brechen zu früh ab, weshalb sie dann verstärkt von der Plage heimgesucht werden.
    ...wäre dir für künftige Heimsuchungen um di lat. Namen der Hasen dankbar, welche die Alge fressen sollen? Ich hatte zwei Arten, welche neben den Algen verhungert sind.

  • Achja, meint ihr das AlgenEX von Mrutzek?
    Weil ich bekomme morgen eine Lieferung von ihm, vielleicht kann man das da noch mit dazu packen…
    Ich befürchte langsam, dass ich keine andere Wahl haben werde.


    EDIT:
    So, hab mich noch etwas schlau gelesen und werde nun sicher AlgenEX einsetzen, alles andere scheint keinen wert zu haben.


    Leider hab ich die Alge auch schon in meinem zweiten Becken drin, dort aber noch sehr wenig verbreitet, vielleicht bekomme ich sie dort noch so raus.


    Jetzt mach ich mir aber Sorgen um die oben genannten Tiere, die sich ja hauptsächlich von Algen ernähren. (2 Seesterne, viele Einsiedler, 2 Seehasen, Seeigel, s. fasciatus)


    Überstehen die die kurze Algenfreie Phase oder sollte ich die in mein anderes Aquarium setzen?
    Dort wird’s dann aber sehr eng, weil ich dort auch schon einen Seehasen und nen Seeigel drin habe.

  • Hi Specki,


    ja das AlgenEx von Mrutzek hat ja jetz nen anderen Namen Aqua Biotica oder so. An deiner Stelle (so bitter es ist mit der Chemie) würd ichs im kleinen Becken auch anwenden du wirst sonst wirklich nicht mehr froh. Und brich (wie Stefan sagt) die Behandlung auf keinen Fall ab, wenn du keine Algen mehr siehst, das is eindeutig zu früh. Du könntest evtl versuchen, die Tiere mit Ersatznahrung (Futtertabletten etc.) zu ernähren.


    P.S.: hier mal meine Geschichte mit der "büscheligen Rotalge". Ich bin Stefan heute noch dankbar, dass er mir zur Chemie geraten hat.

    Beleuchtung: ATI Sunpower 8x80 Watt T5,Strömung: 2x Tunze 6105, Abschäumer: RE Double Cone 180 mit RD3 speedy, Balling Zeo und blaue Flaschen nach Gusto
    Extra bavariam non est vita et si est vita non es ita




    Viele Grüße
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan_Servus ()

  • Hallo Stefan,


    von den Seehasen der Gattung Aplysia, z. B. Aplysia parvula, wird berichtet, dass sie auf Asparagopsis angetroffen werden und diese Algen fressen. Diese Untersuchung findet aber Unterschiede zwischen den Algengeschlechtern und -stadien. Die großen Seehasen der Gattung Dolabella werden nicht als Fraßfeinde von Aspargopsis genannt. Vermutlich hattest Du die?


    Gruß


    Hans-Werner

    Einmal editiert, zuletzt von Hans-Werner ()

  • Zitat

    Original von Specki
    Falls ich AlgenEx einsetze. greift mir das auch meine höheren Algen an? Dann muss ich mein Algenrefugium nämlich zuvor erstmal ausquartieren...


    Hallo Specki,


    Caulerpa hat sich bei mir als ziemlich zäh erwiesen und wurde von AlgenEx kaum in Mitleidenschaft gezogen. Die hübschen Rotalgen dagegen schon.


    Grüße
    Ingrid

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