Ungebetene Algen, die nächste Plage im Anmarsch ?!

  • Hallo,


    ich hab im Becken zunehmend Probleme mit kleinen Algenteppichen.
    Teilweise sind sie blau, teilweise braun. Ansonsten sehr ähnlich wenn
    nicht sogar gleich bis auf die Farbe. Was ich im Meerwasser-Atlas
    gefunden habe erfreut mich nicht sonderlich, da steht dass die blauen
    Algen ganz ungeliebte Gäste sind :loudly_crying_face:


    Was tun, wer frisst das Zeug ? Hilft ein Seehase oder ein bestimmter
    Fisch ? Krabben ?


    2 Bilder anbei, einmal die braunen, einmal die blauen so gut wie es
    fototechnisch ging. Sind ziemlich "haarig".


    Ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen !


    Grüße,
    Chris

  • Hallo,
    wie in letzter Zeit öfters gefragt und immer verwechselt:
    das sind keine Algen, sondern Lyngbya, eine fädige Cyano-Art.
    Die können SPS arg in Bedrängnis bringen.


    Edit:
    Hans-Werner schreibt, dass im Magen von Weisskehls (in der Natur) das Zeug gefunden wurde.
    Bei mir im Becken haben es die Fische (waren schon vorher da) jedenfalls nicht angerührt. Auch kein Seehase und kein Seeigel.


    Letztendlich hilft nur die KH anzuheben, händisch entfernen, Gammelstellen (Detritus) abblasen , rspkt. Strömung erhöhen und PO4 auf low level zu halten.

    Servus
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Würde Stefan zustimmen :smiling_face:


    Zur Sicherheit kannst die mal unters Mikroskop legen .. aber zu 90% Cyanos ...


    Wenn Du zu wenig Naehrstoffe hast --> erhoehen .. sinds zuviel --> erniedrigen. Und generell würde ich da mal Stroemung draufgeben und schauen was passiert (nach einigen Tagen)
    Gruß
    Roger

  • Hallo,


    nun, das sind ja feine Aussichten :winking_face_with_tongue:


    PO4 ist nicht nachweisbar mit Salifert
    No3 bei 2, soweit sogut.


    Was die Wasseraufbereitung angeht wird da recht
    penibel darauf geachtet. Vollentsalzer Harz wird
    schon frühzeitig gewechselt etc.


    Das einzige was ich die letzten Wochen geändert hatte
    war das Salz, habe aus einer Beckenauflösungsaktion 2
    Eimer ATI Salz aufgekauft und sogleich benutzt.
    Wobei ich die Salzsorte öfters mal werchsele und bisher auch
    nie Probleme mit einem der Salze hatte. Sollte "eigentlich"
    nicht ausschlaggebend sein !?


    Zeolith Gestein habe ich immer 2L im System, wird alle
    4 Wochen gewechselt. Auch hier habe ich vor ein paar Wochen
    was geändert, und zwar habe ich die Menge auf 4L erhöht.
    Das sollte aber eigentlich vorteilhaft sein.


    Baks gebe ich unregelmäßig aber öfters hinzu, Zeobak und Biodeigest.
    Zugabe werde ich jetzt erhöhen. Zugabe von Spuris ist schon eingestellt.


    KH werde ich erhöhen, den hab ich seit jeher auf 6,5 und bisher
    war das auch okay.


    Das kann ja was werden.... :loudly_crying_face:


    Grüße,
    Chris

  • HI



    miss mal bitte bei frisch angesetzem ATI Salzwasser den PO4 Wert .
    Bei deinen Maßnahmen gerade ,schau bitte genau nach deinen Korallen ,denn 4 L Zeo und dann keine Spuris (spez Eisen) das kann echt böse enden .

  • Hallo,


    die Korallen behalt ich natürlich im Auge, das wär dann der Supergau.


    Ansonsten fällt mir mal gerade nach der wöchentlichen Wassertestreihe
    was ein was ich nicht so weiter beachtet habe.


    Mein MG Verbrauch ist sehr niedrig bzw. wird im Moment nur vom
    WW gehalten. Letzter WW ist 14 Tage her, danach war MG bei 1380.
    Wert heute 1350.


    ABER, KH musste ich in gleichem Zeitraum nach und nach 280g Natrium-
    hydrogencarbonat zugeben um meine 6,5 zu halten.
    Aufgefallen dabei ist mir dass der MG Wert dann scheinbar leicht mitsteigt oder
    ich messe ungenau. Hab jetzt 2 Tests für MG und beide mit Referenzlösung
    gecheckt.


    Verbrauch von CA in gleichem Zeitraum gerade mal 60g. Ist eigentlich recht
    wenig.


    Aktuell:


    No3: 2
    Po4: nn
    MG: 1350
    CA: 400
    KH: 6,5
    PH: 8,1 (17:30)
    Dichte: 1023,5
    Temp: 25,8


    Möglicherweise hab ich ein Problem mit Ionenverschiebung ?
    Mineralsalz geb ich ansich wenig zu, ich halt mich da an den
    Aqua Calculator.


    Was meint Ihr ?


    Grüße,
    Chris


  • hmm,
    bei mir war eben ein Salzwechsel an meinem großen Becken ausschlaggebend. :face_with_rolling_eyes:


    Lyngbia stagniert bei sehr niedrigen Phosphat-Konzentrationen, kann aber gegenteilig bei PO4- Ausschlägen rasant zulegen. Es verhält sich aber immer nach selbem Schema: vorausgehend passiert ein tiefgreifender Einschnitt in die Beckenbiologie (Salzwechsel, Salinität, Balling überdosiert, Temperatur-Gau, ja...auch Zeolithverdoppelung etc. ) im günstigeren Fall stagniert nur das Wachstum der SPS ohne größeres absterben....und es spriessen die ersten schwarzen Büschel.


    An Pachyclavularia und Briareum halten sich die Nester von Lyngbia hervorragend, da sie ins Korallengewebe einwachsen, und oberflächlich reichlich Nährstoffe mit Korallenhäutungsresten vorfinden.

    Zitat

    Möglicherweise hab ich ein Problem mit Ionenverschiebung ?


    Echt? Da hätte ich wohl schon seit Jahren eins :O .
    Ich mache Angleichungen mittels
    Hans-Werner-Pulver seit 7 Jahren an meiner kleineren 3000Ltr. Anlage, habe das Mineralsalz das letzte Mal vor 5 Jahren verwendet, - vlt.wechsle ich im Monat gerade mal 10% Wasser, und nichts passiert, muß aber allerdings heftig NaHCO3 und CaCl2 nachschütten.


    PS:
    ist der KH-Wert sicher?
    auf alle Fälle vorläufig auf gesicherte 8° anheben.
    Bakterienfutter würde ich bei dieser Art Cyanobefall auf alle Fälle weglassen; oder willst du die Vermehrung unterstützen?


    Edit:
    wenn Salifert PO4-Test nn ansagt, muß das nicht zwangsläufig auch so sein.
    mit zunehmendem Lyngbya-Befall ist zumindest für mich der nn-Wert nicht nachvollziebar.

    Servus
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Hallo Stefan,


    wenn ich das Bakterienfutter weglasse brechen mir auch Bakterienpopulationen
    zusammen die eigentlich noch Kunkurrenz zu den Cyanos bilden und die ich zudem
    ja auch brauche für die Stabilität des Systems. Aus diesem Grund dosiere ich ja
    zusätzlich Baks hinzu.


    Das Problem ist einfach dass es so viele verschiedene Erfahrungen gibt und jedes
    System einfach andere Parameter hat. Hab heute mit ein paar Leuten gesprochen
    und jeder wusste was anderes und man ist so schlau wie vorher.


    Ich denke auch dass der Salzwechsel vielleicht gar nicht gut war. Aber darüber
    hab ich mir noch nie Gedanken gemacht, ich hab dauernd was anderes benutzt.
    Erstmals jetzt ATI <schluck>


    Die Zeo-Verdopplung, irgendwo liegt der Hund wohl begraben. Ist
    ja dummerweise nicht zweifelsfrei zu klären was nun der Grund ist.


    Po4 nn ist natürlich nicht gleich 0 bei so einem Test. Ein Labortest würde
    einem sicher die Augen öffnen, aber so immens daneben kann der Werte ja
    nicht sein. Hab es jetzt nochmal mit einem anderen Test eines Bekannten
    gemessen und mit Referenzlösung geprüft. Selbst wenn noch etwas Po4 da
    ist. Andere Möglichkeit wäre Po4 im Gestein/Keramik. Gerade auch weil das
    Mistzeug nur darauf wächst. Löst sich vielleicht aus irgendeinem Grund auf.


    KH heb ich wie Du schon sagst mal auf 8.


    Grüße,
    Chris

  • nunja, ich hatte 2x das Vergnügen mit den Lyngbyas (eben das 2. Mal derzeit) und weiss nun, wie ich sie los bekomme. Aber das dauert eben.
    Es stimmt schon, viele Meinungen tragen eher zur Verunsicherung bei, als das sie nutzen.
    Wenn man auf den Algen-Guru J.Sprung hört, treten Lyngbya bevorzugt in nährstoffarmen oder alten Becken auf. Angeblich sollen auch Diadem-Seeigel die Fäden abnaschen; meine Diadems finden jedenfalls Kalkalgen interessanter.


    So wie du es beschreibst, hast du tatsächlich ein 'nährstoffarmes' Becken (was eben Tests so messen). Das forcierst du durch Zeolith und Fütterung der Bakterien. Nur genau die werden keine Konkurrenz zu den Lyngbyas aufbauen, sondern am Bakterienfutter mitpartizipieren
    Du wirst keinen flächigen Befall der Cyanos vorfinden, oder sollte ich mich täuschen? Es sind einzelne Nester, die stehen auf Schmodder, strömungsarme/-tote Zonen, altes Riffgestein, abgestorbene Korallenskelette, ...eben alles, woraus sich anorganisches Phosphat ziehen lässt.


    KH dauernd heben zu müssen, spricht eben auch für Schmodderecken.


    und daher: ....Strömung, Strömung, Strömung !

    Servus
    Stefan

    3 Mal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Hallo zusammen,


    Ich glaube fast, ich gehöre auch zu den Geschädigten!
    WW, Korallenwachstum etc alles Tip-Top, hatte
    jedoch mich Dinos zu kämpfen...


    Diese Algen hatte ich jedoch schon vor den Dinos, als die Dinos kamen
    wurden diese von ihnen überwuchert, es wurden weniger!
    Jetzt wo die Dinos schwinden, kommen sie wieder auf!?


    Ich hab mal zwei Bilder angehängt, vielleicht kann mir jemand bestätigen,
    dass dies Lyngbyas sind?


    Auf der Zeichnung seht ihr wie so ein einzelner Faden unter dem Mikroskop aussieht,
    irgendwie wie ein Regenwurm ist dieser in einzelne Zellen unterteilt...


    Übrigens, auch ich arbeite mit dem Zeovit-System!?


    Danke für eure Hilfe, Gruss
    Matthias

  • kurz und knapp,
    zu 100% Lyngbia;
    da es fadenartige Cyanos sind, haben sie auch den typischen gekammerten Zellaufbau unter dem Mikroskop.


    Nach meiner Erfahrung ist diese Cyanoart eigentlich immer Folgeerscheinung eines Crashs der Beckenbiologie.
    chemische Bekämpfungsmaßnahmen verlängern die Plagenphase.
    Wasserwechsel auf unbedingtes Mindestmaß herunterschrauben und alle Tröpfeleien einstellen.


    ....und aussitzen (kann von wenigen Wochen bis mehreren Monaten dauern).

  • Hallo Stefan,


    Ach super..! :loudly_crying_face:


    Hmm Crash der Beckenbiologie... da hab ich irgendwie nicht mitbekommen...
    Aber ich hatte mal Probleme mit einem zu tiefen KH, evtl der Auslöser?


    Ok, jetzt aber wegen deinen Massnahmen, ich fahre ja die Zeovit-Methode,
    soll ich das ganze nun aussetzen? Keine Bacs, keine Bakteriennahrung?
    Vermutlich JA, oder??? :confused_face:


    Gruss
    Matthias

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