Pseudochromis Fridmanni mit Geschwür ? - Bitte um Hilfe

  • Hi MeWa-Freunde,


    habe heute mit Entsetzen festgestellt, dass einer meiner beiden Pseudochromis Fridmanni eine Art weißes Geschwür am Bauch hat; siehe auch die beiden Fotos. Das "Geschwür" ist nur von der rechten Seite aus zu erkennen.
    Das Tier ist eine Nachzucht und seit ca. 3 Monaten bei mir im Becken. Es ist nach wie vor
    putzmunter und zeigt keinerlei Verhaltensauffälligkeiten.


    Wasserwerte sind im Normalbereich (Salzgehalt 1,023; pH=8,0; kH=7;
    Temperatur=25°C; NH4/NO2=n.n.;NO3=2mg/l; PO4=0,075mg/l).


    Kann das eine Verletzung sein? Ich füttere einmal am Tag mit Dr. Baseleer Granulat und 1x mit Frostfutter (Mysis, Artemia), dieses jeden 2. Tag mit Muli-Sanostol angereichert.


    Feinde / Raubfische sind keine im Becken, die solche Verletzungen als Bisswunden zufügen könnten.


    Was kann das sein und wie kann ich ggf. helfen? Oder geht das von alleine wieder weg?


    Bitte um Hilfe!


    Danke + Gruss,
    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    für mich sieht das nach einem Geschwür aus, welches sich von innen nach außen erstreckt. Nach einer äußerlichen Verletzung sieht das nicht aus. So etwas sieht man meistens nur bei Wildfängen, bei denen eine Endoparasitose besteht, die dann eskaliert und nach außen sich öffnet. Da es sich hier um einen Nachzuchtfisch handelt, ist das eher ungewöhnlich. Die Prognose über den weiteren Verlauf ist schwierig. Behandeln kann man den kleinen Fisch ohne genaue Diagnose (mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe) kaum - eher über gutes Futter und optimale Haltungsbedingungen unterstützen (sind nach deinen Daten wahrscheinlich bereits gegeben).


    Wie sieht der Kot des Fisches aus ? Wenn er weißlich, schleimig erscheint (statt dunkel und fest strukturiert) , dann wäre eine unspezifische Therapie mit dem Wirkstoff 2-Amino-5-Nitrothiazol evtl. hilfreich, sofern man ihn in ein Quarantänebecken setzen könnte ? Dieses Medikament tötet bestimmte Geißeltierchen im Darm von Fischen, die als Erreger der sog. Lochkrankheit gefürchtet sind. Es wäre aber ohne genaue Diagnose lediglich ein Versuch, einen der häufigsten Erreger für ein ähnliches Krankheitsbild auszuschalten. Der Fisch müsste ca. 5-10 Tage in dem Medikamentenbad verbleiben. Bekämpfungsmittel mit dem Wirkstoff bekommt man unter den Handelsnamen JBL Spirohexol , Tetra Hexa-Ex oder sera med Professional Flagellol im Zoofachhandel für ca. 10€.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Torsten,


    danke für Deinen schnellen und fachkundigen Rat. Kot kann ich keinen erkennen.
    Werde wohl versuchen, den kleinen Kerl mit der Fischfalle rauszubekommen und dann in ein
    Quarantänebecken zu setzen, falls mir das gelingt.


    Ist die Krankehit ansteckend? Immerhin habe ich eine 15Watt UVC-Lampe im Kreislauf.


    LG,
    Bernhard

  • Hallo Torsten,


    habe gerade gesehen, Kot ist hellbraun und ziemlich dick.


    Kann es entweder ein Darmverschluss sein, der sich jetzt langsam öffnet, oder aber
    Lymphocystis / Knötchenkrankheit ?
    An die Lochkrankheit mag ich nicht so recht glauben, ich kenne das aus dem Süßwasserbereich von
    meinen Discus; die haben sich dann aber auch verhaltensauffällig gezeigt.


    Gruss,
    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    im Meerwasser gibt es auch Erreger, die eine "Lochkrankheit" ähnlich der Krankheit bei den Diskus hervorrufen - aber die geht einher mit dem wässrigen und hellen Kot, Verhaltensänderung (dunkel werden, Futterverweigerung, etc.) ist meistens dabei - da hast Du recht. Der braune Kot spricht eher gegen eine massive Endoparasitose.


    Auf den Fotos sieht es so aus, als wäre der Bauch an der weißen Stelle bereits perforiert. Daher habe ich Lymphocystis erst einmal ausgeschlossen. Die hängt nur außen am bzw. im (Flossen)-Gewebe - kann man auf den Fotos so leider nicht erkennen. Evtl. kannst du es live gesehen besser eingrenzen, ob das Bauchgewebe bis nach innen rein bereits zerstört ist ?


    Bei einem Darmverschluss nimmt nur der Bauchumfang enorm zu und der Fisch verendet, ohne dass sich der Verschluß nach außen vorher öffnet.


    Bitte die Entwicklung weiter berichten - evtl. verheilt die Stelle wieder ?

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Moin,


    leider ist dieser Trend schon 11 Jahre alt - aber ich habe einen Fridmani im Becken, der sieht genauso aus: Geschwollener Bauch und inzwischen 2 dieser weißen Beulen am Unterbauch. Vielleicht weiß ja jetzt jemand Rat.


    LG, Falko

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