Hallo Hans Werner,
in den letzten Monaten habe ich erstaunliche Beobachtungen gemacht, die sich mit deinen Beobachtungen bezgl. Spurenelemente ziemlich deckt.
Ich war wie manch Andere auch immer der Meinung dass ein WW > 5% pro Woche reicht für eine ausreichende Spuri Versorgung.
Nachdem ich im Jan. mein seit 6 Jahren laufendes Becken und durch einen "Kupferunfall" korallenfreies Becken wieder bestückt habe, lief die Sache 6 Monate lang super (siehe http://www.kalkalgen.de). Ich hab´ am Anfang vielleicht 15% WW gemacht, die Wasserwerte bezgl. KH, CA und MG eingestellt und hab mich um Spuris nicht weiter gekümmert. Die Nährstoffsituation war NO3 nN, PO4 < 0,02mg.
Die Korallen, überwiegend SPS, standen klasse, super Polypenbild, gute Farben und Wachstumsspitzen. Nach 6 Monaten, etwa zeitgleich mit dem Einsetzen eines Loriculus machten die Korallen nacheinnader nicht mehr richtig auf. Zuerst dachte ich noch dass der Zwergkaiser rumpickt und die Stöcke irritiert, aber mit der Zeit sind die Korallen dann auch noch farbloser und heller geworden. Ich hab dann ganz vorsichtig Nährstoffe zudosiert (eine Guanolösung, sie sowohl NO3 als auch PO4 in rel geringer Dosierung hat), damit hatte ich früher schon erfolgreich gearbeitet. Leider hat das nichts gebracht und eines Morgens fing eine Tisch-Acro an weiß zu werden und abzusterben. Das Gewebe der anderen Korallen hat zwischenzeitlich auch nicht besonders gut ausgesehen. Ich hab dann, weil ich mir die Ursache nicht erklären konnte, 2 mal innerhalb ein paar Tagen einen WW von ca 15% gemacht. Auch das brachte nur kurze Besserung, indem die Polypen an den SPS andeutungsweise für einen Tag wieder zu sehen waren.
In der Folge hab´ich noch die Beleuchtung reduziert, die Kohle abgeschaltet und etwas Ozon in den Abschäumer dosiert. Alles ohne erkennbaren Erfolg. Im Gegenteil es ist noch eine weitere Acro in wenigen Tagen abgestorben :-/
Hab dann mal überall Material zu den Ursachen zusammen getragen und bin dabei auch auf deine Spuri Beiträge gestossen. Ebenso auch auf das Biostab Projekt von Sebralla, das ich damals 2001 schon mit Interesse verfolgt habe. Das hat mir erst wieder die Augen für die Spuri Problematik geöffnet.
Ich hatte noch eine Flasche Organotrace hier stehen, von der hab ich ganz vorsichtig angefangen halbe Tages-Menge zu dosieren. Ebenso hab ich auf meine ca 400 Netto Liter Wasser 2 Tropfen Lugol.
Von da an konnte ich zusehen wie es besser wurde und jetzt nach vielleicht 14 Tagen ist die Entwicklung wieder deutlich positiv und das Problem scheint gelöst. Die Gewebefarbe der Korallen ist wieder gesünder, die Polypen kommen von Tag zu Tag wieder besser raus, die Xenia pumpen wieder besser, 2 Prachtröhrenwürmer strecken ihre Kronen wieder.
Das nur zu deiner Info von einem der bis vor einigen Wochen auch noch gemeint hat es geht ganz ohne Spuris, wenn regelmässig WW gemacht wird. Das mag funktionieren, kann wohl aber doch von Becken zu Becken sehr unterschiedlich sein. So pauschal wie das manche in den Foren postulieren kann man das wohl doch nicht sehen
Ich will jetzt die Spuri Serie von euch verwenden und hab dazu bereits das Pro Coral A besorgt, das ich zusammen mit dem rest Organo jetzt einsetzen will.
Frage: Ersetzt das Präparat eine Jod/Fluor Dosierung vollständig? Kann ich das Präparat mittels Dosierpumpe über eine Ballinglösung (CACL) zudosieren ohne dass die Halogene ausfallen? Sebralla schreibt ja in seinen Ausführungen,. dass Jod die einzige Substanz ist die er täglich manuell zugibt, weil sie zu instabil ist.
Danke für deinen Input