Lysmata seticaudata - wie fangen?

  • Hallo,


    hat schon mal jemand Erfahrungen mit dem Fang von Lysmata seticaudata gemacht?


    Ich dachte an eine beköderte Reuse (umgebaute Plastikflasche). Aber wo platzieren (Tiefe)?


    Bin Mitte Mai auf Mallorca (Felsenküste), da soll das Wasser mit 17°C noch recht frisch sein, d.h. mehr als bis zu den Knien geh ich da nicht rein (vor einem Muränenloch mit dem Handkescher rumfingern wäre aber eh nicht mein Ding).


    Wegen dem Transport würde mich außerdem interessieren, ob die im Handel erhältlichen Sauerstofftabletten was bringen?


    Hab bislang leider nur Erfahrungen mit einem "trockenen" Transport (nasse Socke), hat bei Einsiedlern, Schnecken und Anemonen immer super geklappt, ich hab bislang aber auch nur Tiere mitgenommen, die ich oberhalb der Niedrigwasserlinie gefunden habe. Jetzt möchte ich mich zum ersten Mal an einen "nassen" Transport wagen.


    Grüße, Florian

  • HI,
    ich habe sie in Jugoslawien immer mit einer Reuse über Nacht gefangen. Vor einem Steg versenkt (1-2m tief), festgebunden und mit einem Stein beschwert.
    Sauerstofftabletten sind stark ätzend und bringen die Tiere vermutlich um. Einfach mit etwas Gaze in einer Flasche verpacken (Vorsicht: Handgepäck Regelung)

  • Hallo Klaus,


    Zitat

    Einfach mit etwas Gaze in einer Flasche verpacken


    die Garnelen????


    100ml Behälter kann man ja mitnehmen, so viele wie in die erlaubten durchsichtige Plastiktüten für die Toilettartikel reingehen.
    Aber eine Garnele in 100ml zu transportieren ist sicher auch nicht ratsam.
    Alternative: gut und isoliert verpacken und einchecken...


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

  • Garnelen lassen sich sehr gut nachts mit einer Taschenlampe, auch im knietiefen Wasser fangen, da die Augen das Licht unheimlich stark reflektieren.


    Meistens wirst Du sicher Palaemon keschern, aber mit etwas Übung findest Du bestimmt auch andere Arten.

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  • Zitat

    ich habe sie in Jugoslawien immer mit einer Reuse über Nacht gefangen. Vor einem Steg versenkt (1-2m tief), festgebunden und mit einem Stein beschwert.


    Hallo Klaus,


    Wie sah die Reuse aus. Wo hast du sie her?


    Viele Grüße Stephan

  • Hallo Florian!


    Die Reuse ist sicher eine gute Idee - auch wenn ich sie noch nie angewendet habe. Lysmata seticaudata fing ich immer nachts. Da saßen sie an den Felswänden und ließen sich mit dem Handkescher gut fangen. Aber klar - wenn Dir das Wasser jetzt noch zu kalt ist, wird das nichts :smiling_face: ... es sei denn, Du hast einen Neoprenanzug.


    Lieben Gruß


    Harold

    Kleine, biologisch funktionierende Aquarien mit sehr reduzierter Technik
    Motto: "Lieber mehrere kleine Becken als ein großes".
    ... und nicht immer so viel rumfuddeln im Aquarium

  • Hallo,


    erstmal danke für die Tipps.


    Das mit der Plastikflasche hätte ich so gemacht, Deckel entfernt, oberes Drittel abgeschnitten und umgekehrt wieder in die Flasche gesteckt. Vorher Köder (z.B. zerquetschte Napfschnecke) und Stein zum Beschweren reingeklemmt. Das ganze dann an einer stabilen Drachenschnur befestigt und über Nacht versenkt.


    Das mit der Taschenlampe nachts werde ich im flachen Wasser auch mal versuchen. Vielleicht kann ich ja abends an einigen Stellen Köder auslegen und die Tiere damit in flachere Zonen locken?


    Transport würde ich im Koffer machen, im Handgepäck klappt sowas wohl nur, wenn man zum Transport einen "Schoppen" benutzt, denn da drin darf man dann auch mehr als 100ml mitnehmen, aber mein Kleiner ist inzwischen als "Alibi" einfach zu groß...


    Beim "trockenen Transport" hat das bislang im Koffer aber auch immer prima geklappt. Falls das Wetter bis dahin schon recht warm ist, würde ich natürlich Kühlakkus (ohne direkten Kontakt zu den Transportgefäßen) dazupacken. Ev. nehm ich auch eine kleine (5-10 Liter), koffertaugliche Styroporbox mit.



    Nochmal wegen der Sauerstofftabletten: Ich meine nicht die großen für den Gartenteich, sondern die kleinen, die extra mit dem Hinweis auf Fischtransporte in Beuteln angepriesen werden. Ich hab keine Ahnung, ob die meerwassertauglich sind, aber ich kann mir schwerlich vorstellen, dass die ätzend reagieren!? Aus was bestehen die denn chemisch?


    Gibt inzwischen ja auch diese "Breathing Bags" oder wie die heißen. Hat damit schon jemand Erfahrung? Füllt man die zu 100% oder nur zu 30% wie die normalen Beutel? Ich kenn das Material bislang nur von Plastikbehältern, die einseitig damit zugeschweißt werden (für Futtertiere/Süßwasser-Zierfische), d.h. ohne Innenüberdruck und bei ca. 60-90% Wasserinhalt. Im Süßwasserbreich werden so offenbar extreme Mengen an Lebentieren in super wenig Wasser verschickt (hab ich bei einem Zoohändler selbst mal beobachtet, als der ausgepackt hat).


    Ansonsten hätte ich an 1 Liter Wasserflaschen gedacht (eine pro Garnele), 300ml Wasser und etwas Filterwatte zum Festhalten rein und fertig. Dürfte allerdings nur klappen, wenn a) die Tiere vorher ausgekotet sind und ich b) die Wassertemperatur niedrig halten kann. Was meint ihr dazu?


    Allerdings kann man in solchen Flaschen keinen Druck erzeugen wie in Beuteln, d.h. die Sauerstoffsättigung ist wahrscheinlich schlechter (die Kohlendioxidsättigung aber dafür wohl auch), v.a. wenn das ganze nach dem Verschließen auch noch abkühlen sollte (ev. im Frachtraum?), denn dann bekommt man auch noch einen Unterdruck rein.


    Grüße, Florian

  • Hallo Florian,


    ich hab für Tiere aus Lissabon eine mitelgroße Styroporbox gehabt. Die Tiere hab ich erst in normalen Transportbeuteln verpackt und diese dann in verschraubbare Dosen (ehemalige Tropic Marin Biocalcium und Magnesium und leere Kohledosen von Timo) gegeben und dann in die Styrobox; diese dann mit Klebeband zugeklebt und einen Spagat herum (zum tragen) - und das dann als Gepäck eingecheckt. Hat über Frankfurt nach Innsbruck problemlos geklappt.


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

  • Hallo Markus,


    das klingt gut. Ich weiß nur nicht, ob ich mich das trauen würde, eine extra Styroporbox voller Viecher einzuchecken. Was mach ich, wenn ich am Flughafen stehe und die winken ab?


    Ich dachte, ich nehm eine kleine Styroporbox und mach die in meinen Koffer rein. Sehen sie dann beim Durchleuchten zwar auch, aber da nehmen so viel kuriose Sachen mit...


    Könntest du mir noch Tipps geben, wie du gepackt hast, heißt z.B. eine Garnele von 4cm Länge auf wieviel Wasser + wieviel Luft bei YX°C über welchen Zeitraum?


    Nur dass ich mal ein paar Werte hab, an denen ich mich orientieren kann. Wäre super.


    Danke & Grüße,
    Florian

  • Hallo Florian,


    ob Du einen Koffer, Rucksack, Kiste, Styrobox oder was immer eincheckst ist dem Check In Personal eigentlich egal, solange das (Gesamt)Gewicht innerhalb der zulässigen Normen ist (sonst ist teure Übergepäck Gebühr fällig). Danach wirds nur noch auf verdächtiges Material (Sprengstoff) gescannt. Ich hab nur Aktinien und andere Anemonen mitgenommen, da ist es wegen der Menge pro Behälter plus Sauerstoff usw. nicht so wichtig; hatte eher Sorgen, dass es eventuell zu viel Wasser für die Tiere ist (Einsiedler transportiere ich nur noch "Trocken"). Ich hab am hinunter Korallen mitgenommen, die wurden am Vortag um 1900 Uhr gepackt und am nächsten Tag gegen 1300 Uhr ausgepackt - tadellos. Am Retour die Anemonen am Mittag verpackt und um 2300 Uhr zu Hause ins Aquarium übersiedelt.
    Lebendtiertransport bei uns ist ja auch vom Vorabend bis etwa Mittag des nächsten Tages ohne Probleme unterwegs...


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

    Einmal editiert, zuletzt von MarkusK ()

  • Hallo Markus,


    ja wahrscheinlich hast du Recht und ich stell mich da etwas komisch an, hab halt immer die Horrorvorstellung, ich hab Tiere dabei und beim Einchecken winken die dann ab (Paragraphen, die sie dazu berechtigen würden, gibt es bestimmt zuhauf). Da könnte ich dann nur noch einem Taxifahrer 50,-Euro und die Tüten in die Hand drücken und den Viechern die Fahrt zum nächsten Hafen zahlen, wenn ich meinen Flieger nicht verpassen will.


    Beim Lebendtierversand hast du schon Recht (wobei bei mir auch schon Leichen ankamen), allerdings verpacken die in der Regel doch sicher mit Sauerstoff, und den darf ich (Hinweg) in Flaschenform definitiv nicht im Flieger mitnehmen.


    Deshalb meine Frage wegen den Tabletten...


    Grüße, Florian

  • Zitat

    Original von A.-ocellaris
    Wie sah die Reuse aus. Wo hast du sie her?


    Hi,
    zusammenschiebbare Köderfischreuse aus dem Angelladen. Aber der Basteltip von Florian ist auch gut.


    @Markus,
    Lysmata u.ä. haben beim Import ein Wasservolumen 5-10ccm Wasser. Mehrere lassen sich mit einem Stüch Gaze, oder das Netz vom Handkescher, problemlos transportieren.


    @Florian,

    Zitat


    hab halt immer die Horrorvorstellung, ich hab Tiere dabei und beim Einchecken winken die dann ab


    die Vorstellung, daß bei der Ankunft ein Amtstierarzt die Tiere gebührenpflichtig begutachtet, wäre realistischer :grinning_squinting_face:


    Ich meine auch die kleinen Sauerstofftabletten fürs Aquarium. Etwas anfeuchten, zwei Sekunden warten und dann auf das Loch drücken in das sich eine Glasrose zurückgezogen hat und Du siest die Rose nie wieder :grinning_squinting_face: Ich habe früher mehrmals Seeigel in Eimern von Jugo mitgebracht. Trotz Zugabe von 2-3 Tabletten waren anfangs alle tot. Erst als ich die Tabletten weglies gelang mir der Transport ohne Verluste.

  • Hallo,


    @Klaus


    Das ist doch alles Schengener Raum, da seh ich keinen Zoll und keinen AV.


    Wenn ich von außerhalb der EU kommen oder gewerblich Nutztiere transportieren würde, wäre das was anderes.


    Also von der Seite aus sehe ich überhaupt keine Probleme.



    Bei den Tabletten gibt es offenbar verschiedene, in der Regel sind die wohl für 200 Liter ausgelegt. So wie ich gesehen hab, werden nur die von einer Firma zum Fischtransport (max. 3h) empfohlen. Für längere Transporte soll man dann erstmal vorher testen, ob die Tiere auch höhere Dosierungen vertragen, tun offenbar selbst manche (bodenbewohnenden) Süßwasserfische nicht.


    Mein Fazit: Da die Sache offenbar nicht sicher ist, lass ich es, zumal mir 3h ja eh nicht viel bringen.



    Bei gewerblichen Importen bin ich halt vorsichtig mit Vergleichen, weil ich nicht weiß, mit welchen Tricks und Kniffen die da so arbeiten (Beruhigungsmittel, Wasserconditioner, Sauerstoff usw.)


    Grüße, Florian

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