PO4 in frisch angesetztem Salzwasser

  • Hallo Hans-Werner,


    gestern habe ich mal mein frisch angesetztes Salzwasser auf PO4 gemessen. Den Thread dazu, hast du bestimmt auch gelesen: Wechselwasser enthält PO4


    Bei eurem Salz war der Wert ja nun nicht ganz so hoch wie bei Red Sea, aber immer noch feststellbar.
    Ihr schreibt aber auch das eurer Salz Phosphatfrei ist.


    Vielleicht kannst du was dazu schreiben.


    Mit freundlichen Grüssen


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    wir setzten dem Salz natürlich kein Phosphat zu. Trotz strenger Spezifikationen können aber von uns eingesetzte Salze einen Rest-Phosphatgehalt aufweißen, der sich im fertigen Salzwasser auf 0,01 bis 0,04 mg/l addieren kann. Leider haben wir darauf keinen Einfluss und dieser Wert lag bis vor kurzem auch unter der Nachweisgrenze aller marktüblichen Tests.
    In der Aquaristik ist ein solch niedriger Wert praktisch ohne negativen Einfluss, da er nur zu einer vernachlässigbaren Erhöhung der Phosphatkonzentration in einem belasteten Becken führt, in einem extrem nährstoffarmen kann er hingegen sogar hilfreich sein. Die praktischen Erfährungen bestätigen das.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner


    Vielen Dank für deine Antwort und Erklärung.


    Wie ich geschrieben habe, ist er ja nicht so hoch wie bei Red Sea, und sah ihn als nicht so
    problematisch an, da ich ja immer noch eine Reduzierung erreiche.


    Bei dem Red Sea Salz sehe ich es etwas anders, da der Wert ja schon zwischen 0,092mg/l und 0,14mg/l
    liegt. Das gehört aber nicht in eurer Board.


    Also noch mal ein dickes Dankeschön, Tropic Marin kümmert sich um seine Kunden :thup!


    Gruß Thomas

  • Hallo Hans-Werner,
    ich habe mich nach einem starken Wasserwechsel über einen erhöhten Phosphatwert gewundert. Nachdem ich mir das nicht erklären konnte habe ich das frisch angesetzte Salzwasser gemessen. Angesetzt wurden 30l Osmosewasser (mit nachgeschaltetem MB20) und zugegeben wurden 900gramm Pro Reef. Die Mengen sind etwas schräge da ich auch verdunstetes Wasser mit aufgefüllt habe.
    Nun aber zu den Messwerten. Ich habe mit einem Hanna 736 und dem Rowa Test gemessen und bin auf 0,1mg/l gekommen. Kann das sein? Das würde ich persönlich nicht ok finden. Ich mache große Anstrengungen um dauerhaft um die 0.04mg/l zu pendeln. Da kann ich zusatzliches PO4 nicht gebrauchen.
    Ich werde das Osmosewasser ebenfalls noch messen und die Infos hier reinschreiben.


    Grüße
    Axel

  • Hallo,


    suche auch noch nach einer Phosphatquelle. Spielt es eine Rolle, ob man OW oder Salzwasser mißt? Kann es sein, daß PO4 im OW gar nicht nachweisbar ist? (Wollte ich immer schon mal fragen....)

  • Hallo zusammen,


    wie Ingrid schon schrieb, sollte eine Umkehrosmose-Anlage das Phosphat unter die Nachweisgrenze entziehen.


    Ich halte einen so hohen Phosphatgehalt wie Axel ihn genannt hat für unwahrscheinlich. Um dem nachzugehen benötigen wir aber die Chargennummern. Diese fünfstellige Zahl ist aufgestempelt auf der Unterseite des Eimerdeckels oder eingeprägt auf der Packungsoberseite zu finden. Bei Tragebeuteln findet sich die Chargennummer an der Bodennaht aufgestempelt.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Axel,


    ich habe gerade das Rückstellmuster überprüft und darin 0,04 mg/l PO4 gefunden, also noch im oben angegebenen normalen Bereich.


    Wäre die Frage, weshalb Du einen so hohen Wert gemessen hast, ob vielleicht ein paar Salzkristalle zu dem bei Dir gefundenen höheren Messwert beigetrage haben oder ob es an Deiner Testmethode liegt.


    Wir hatten auch schon Probleme mit unbrauchbaren Photometer-Reagenzien. In einer Lieferung fanden sich eine ganze Reihe von Tütchen mit unbrauchbarem Reagenz. Zunächst haben wir uns über einen hohen Messwert gewundert, der so unwahrscheinlich war. Später tauchten dann weitere hohe Messwerte auf, die bei der Überprüfung nicht bestätigt wurden. Als dann sogar Tütchen mit gelbbraun verfärbtem Pulver auftauchten, wussten wir, woher die hohen und schwankenden Messwerte kamen.


    Gerne überprüfen wir eine Salz- oder Wasserprobe von Dir.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,
    wie oben geschrieben habe ich sowohl mit dem Hanna 736, wie auch mit dem Rowa Test geprüft. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass hier beide Tests gleich schief liegen. Eher könnte ich mir eine Verunreinigung durch außen Vorstellen, wobei mir auch das im Moment schwer fällt, da der Kanister nur für frisch angesetztes Meerwasser benutzt wird.
    Wie messt ihr?
    Ich werde zu Vergleichszwecken heute abend nochmals einen Liter anmischen und messen um etwaige Verunreinigungen ausschließen zu können.


    Grüße
    Axel


    P.s. Ich finde es trotz all Deiner Bemühungen, die ich zu schätzen weiß, nicht in Ordnung auf die Verpackung garantiert PO4 frei zu schreiben. Das entspricht ja ganz offensichtlich nicht den Tatsachen.

  • Hallo Axel,


    zu letzterem haben wir schon Stellung bezogen. Bier mit weniger als 0,5% Alkohol ist auch "alkoholfrei". Es ist immer eine Frage der Nachweisgrenze.


    Unser Vorgehen bei der Messung: Das Rückstellmuster wird herausgesucht, es werden exakt 40 g abgewogen und in einem Liter Umkehrosmosewasser auf einem Magnetrührer aufgelöst. Von diesem Salzwasser werden 10 ml mit einer Spritze in die Probenküvette abgemessen. Die Probenküvette wird in den Messschacht gestellt und als 0-Wert gespeichert. Danach wird Pulverreagenz aus einem Tütchen in die Probe gegeben und gut geschüttelt. Die Küvette wird dann wieder in den Schacht gestellt und eine Taste gedrück, die Reaktionszeit von 2 Min läuft. Nach Ablauf der 2 Minuten piepst das Photometer dreimal, dann drückt man die Taste "Read". Nach ein paar Sekunden wird der Messwert angezeigt.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,
    dann schreib doch einfach < 0,04 mg/l Po4 bei 40 g Einwaage und 100 % Wasserwechsel und schon bist Du raus aus dem "Schneider" ;-))


    Und bei einem 10%-Wasserwechsel sind es dann nur noch 0,004 mg/l ;-)). Viele messen zwar den PO4-Wert in einem Liter Wasser, aber eigentlich dürftest Du dann nur 4 Gramm einwiegen und nicht 40 Gramm. Und bei einem 20%-Wechseln wären es dann 8 Gramm.


    Deshalb hat Hans-Werner völlig Recht, dass der PO4-Eintrag kleiner der Nachweisgrenze und nicht schädlich ist. Und 0,004 mg/l = 4 µg/l photometrisch mit 95 % Signifikanzniveau (Ergebnissicherheit) nachzuweisen ist schon echt ne harte Nummer.


    ThomasW
    Die Idee ist zwar sehr gut aber ohne PO4-Anteil wirst Du kein Salz herstellen können. Das ist absolut unmöglich. Das wird Hans-Werner nicht ändern können und der "Liebe Gott" auch nicht.


    Da muss man als Chemiker auch mal die Salzhersteller auch mal in Schutz nehmen.


    Selbst mit meinen ultrateuren superdupersauberen Laborsalzen schaffe ich das nicht ohne Nachbehandlung, ein synthetisches PO4-freies Meerwasser herzustellen.

  • Hallo Peter,


    Hans-Werner hatte bereits März 2009 meine Frage zu meiner Zufriedenheit beantwortet :D.
    Mir ging es ja damals um einen PO4 Wert jenseits der 0,1mg/l, aber nicht beim TM Salz.


    Grüße Thomas

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für die Unterstützung!


    Da wir die Problematik sehen, haben wir bei einem neueren 20-kg-Eimer, überwiegend für UK, das "Siegel" schon in "Guaranteed - Highest Purity - Höchste Reinheit" abgewandelt. Bei "alten" Verpackungen ist das etwas schwieriger. Ich werde mal sehen, was sich machen lässt, ob evtl. eine Korrektur möglich ist, ohne dass das ganze Klischee neu erstellt werden muss.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Peter,
    Deine Argumentation ist in sich logisch nachvollziehbar.
    Ob es einen signifikanten PO4 Eintrag in das Becken gibt wage ich bei einem normalen Teilwasserwechsel (<20%) ebenfalls zu bezweifeln.
    Bei meinen zwei großen WW konnte ich das aber messen und war eben verwundert. In sofern würde ich schon dazu tendieren die Messwerte in PO4 mg/l im angesetzten Meerwasser zu verwenden. Dann weiß man woran man ist. Messwerte jenseits 0.04mg/l finde ich aber in jedem Fall nicht ok.


    Die Aussage "Garantiert Phophatfrei" schürt Vorstellungen die nicht haltbar sind. Man könnte doch schreiben, "kann wie jedes Salz Spuren von PO4 enthalten". Ist halt nicht werbewirksam.


    Grüße
    Axel


    edit: Die Erstellung von meinem Text hat sich mit Hans-Werners Beitrag überschnitten.

  • Sodele,
    Ich hab jetzt nochmal die große Hafenrundfahrt gemacht und alles frisch angesetzt in einem gespülten Gefäß. Ich komme jetzt auf 17ppb=0,05mg/l PO4. Es muss also irgendwas in der Tonne sein, das den Wert verdoppelt hat. Mit dem Wert kann und muss ich wohl leben.


    Grüße
    Axel

  • Hallo Ingrid,


    Zitat

    Original von ACDC63
    Kann es sein, daß PO4 im OW gar nicht nachweisbar ist? (Wollte ich immer schon mal fragen....)


    So ist das, wenn man nicht präzise fragt.


    Mein Problem war, ob man *im OW vorhandenes* PO4 nachweisen kann, ohne dieses aufzusalzen. Dies wäre dann quasi ein Süßwassertest. :confused_face:


    Ansonsten ist mir klar, daß die UOA den Dünger aus dem Wasser ziehen sollte. :winking_face:

  • Hallo Axel,


    da bin ich froh und erleichtert, dass Du meine Ergebnisse nachvollziehen konntest und die "Ursache" gefunden hast. Hast Du eine Idee, woher die Ablagerungen in Deinem Mischgefäß stammen?
    Über die verbleibenden 0,01 mg/l Unterschied braucht man, glaube ich, nicht zu diskutieren.


    Hallo Dirk,


    alle Phosphat-Tests dürften auch für Süßwasser geeignet sein.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,
    mir ist es ein Rätsel. Es handelt sich um einen 30l Kanister der Lebensmittelecht sein soll. Er wird nur für das frisch angesetzte WW verwendet. Ich habe die gesamte Kette jetzt durchgemessen und es bleibt eigentlich nur der Kanister übrig. Mir ist aber nicht bekannt das Plastik PO4 abgibt. Ich hatte das angesetzte Wasser cirka 6Std. in diesem Kanister. Vielleicht habe ich aber auch irgendwo einen Fehler gemacht beim Messen. Nur welchen kann man da machen?
    Ich muss es erstmal so hinnehmen, auch wenn ich es nicht recht verstehe.


    Grüße
    Axel

  • Hallo Hans-Werner,


    Zitat

    Original von Hans-Werner
    Hallo Dirk,
    alle Phosphat-Tests dürften auch für Süßwasser geeignet sein.


    das ist ja prima, dann kann man ja direkt nach der UOA messen und sich dann vorarbeiten. Danke.

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