Richtige Bestimmung der roten watteartigen Büschelalge.

  • Hallo,


    ich benötige mal eure Hilfe bei einer Algenbestimmung.
    Es scheint ein wenig kompliziert zu sein.
    Ich habe diese rote, watteartige Büschelalge. Ich stelle mal ein normales Foto und eins unter dem Mikroskop ein.


    Zitat

    Im Forum wird diese Alge u.a. mit folgenden Namen identifiziert:
    - wrangelia argus
    - asparagopsis
    - ceramium flaccidum


    http://www.meerwasserforum.com…3&hilight=wrangelia+argus


    Die Mehrheit sagt (auch langjährige namenhafte Händler), es handelt sich um wrangelia argus.


    Dann tauchte hier im Forum ein Kommentar auf von Hans Werner (aus diesem Grund hab ich dann genauer gesucht):


    Zitat

    Wenn man sich die Gattung Wrangelia in der Algaebase anschaut, hat sie immer einen aufrechten Sproß (gehört zu den Gattungscharakteristika), was bei Deiner Alge nicht der Fall ist.


    Wenn man sich den Link zu
    http://www.algaebase.org/searc…etail/?img_id=35705&sk=0#
    anschaut, sieht diese Alge tatsächlich wie eine Asparagopsis armata aus.


    Eine ceramium flaccidum schließe ich nach den Bildern in der Algaebase auch aus.


    Für mich ergeben sich zwei wichtige Fragen:
    1. Im Lexikon wird diese Alge auch unter wrangelia argus geführt und
    2. für mich noch wichtiger: wird behauptet, das der Salarias fasciatus diese frißt. Aber - frißt der Salarias die wrangelia argus? Oder, wenn es sich um die auf den Bildern gezeigte Asparagopsis armata handelt, frißt der Salarias diese Alge?


    Ist irgendjemand in der Lage zu sagen, um welche Alge es sich nun definitiv handelt? Und, sollten die Einträge im Meerwasserlexikon nicht richtig sein, kann man diese dann mal ändern. Und hat jemand beobachtet, das der Salarias fasciatus die Alge frißt, von der ich ein Bild eingefügt habe?


    Für eure Hilfe wäre ich echt dankbar.


    Gruß Dirk :wink


    Zwei Hinweise aus dem Seewasserlexikon und Meerwasserlexikon:


    Diese Rotalge ist beliebtes Futter für Salarias fasciatus breitet sich schnell über die Dekoration aus.


    Es dürfte sich hierbei um die teils gefürchtete Alge Wrangelia argus handeln. Diese überzieht oft schnell die ganze Dekoration. Was anfangs nett aussieht wird schnell zur Plage. Allerdings sollen einerseits Salarias und Seehasen sie gerne fressen. Die mechanische Entfernung ist sehr mühsam und fast aussichtslos.

  • Asparagopsis heißt nach meiner Recherche die rote Haaralge;
    ist aber eigentlich egal; es ist eine Plage sondersgleichen.
    Bei mir hat kein Salarias und kein Seehase diese Alge gefressen; ebenso nichts an anderen Schnecken oder herbivoren Fischen. Zumindest hatte ich vor 2 Jahren diese Plage nur mehr mit Algenex bekämpfen können.


    PS: im MW-Lexikon stehen oft sehr zweifelhafte Einträge :face_with_rolling_eyes:
    Edit:
    meine Bestimmungsquellen:
    algaebase und in papierener Form 'algae' von J. Sprung

    Servus
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Hallo,


    ich hatte diese alge auch im becken (und zwar breitete sie sich rasant bis in jede ritze aus)
    ausgebrochen ist sie meiner meinung nach, nach zugabe von jod und spurenelementen.


    weder ein seehase noch der blenny, schnecken, doktoren oder einsiedler gingen an diese alge.


    ich habe jeden tag gezupft und wurde dieser plage nicht herr!!!


    letztendlich habe ich mir ein fuchsgesicht zugelegt und der hat sie super dezimiert und den rest in den kleinen ritzen hat dann eine pergnon gibbesi krabbe gefressen.


    heute ist das becken frei und ich gebe nix mehr an spuris oder jod ins becken.


    viel glück


    mfg


    c

  • jawohl,
    das förmlich explosionsartige Wachstum der Haaralgen auf Spurenelementgabe kann ich bestätigen. Das macht sicherlich darin enthaltenes, immer leicht ausfallendes FE II aus.
    Nicht bestätigen kann ich das Abweiden durch Fuchsgesicht(er). Ich halte drei davon (in verschiedenen Becken) ; alle resignierten damals vor den alles überziehenden Wattewiesen.

  • Hallo,


    hatte diese Plage vor genau einem Jahr auch im Becken. Stefan identifizierte sie mir auch als Aspargopsis. Bin sie nach einer Algenex-Kur (Tipp von Stefan) aber gottseidank los geworden. Rupf das Zeug ja nicht aus, jedes noch so kleine Fitzelchen wird n neuer Algenbüschel.

    Beleuchtung: ATI Sunpower 8x80 Watt T5,Strömung: 2x Tunze 6105, Abschäumer: RE Double Cone 180 mit RD3 speedy, Balling Zeo und blaue Flaschen nach Gusto
    Extra bavariam non est vita et si est vita non es ita




    Viele Grüße
    Stefan

  • hallo,


    vielen Dank für die Rückmeldungen.


    Zum einen ging es mir um die Bestimmung, und demnach könnte man das ja in Lex auch mal ändern.


    In meinem Hauptbecken habe ich damit kein Problem, da es eine bestimmte Schnecke gibt, die diese Alge frißt. (Leider aber auch andere Rotalgen, die man im Becken vielleicht halten möchte.) Dazu habe ich schon mal in einen Thread etwas zu geschrieben und auch ein Bild reingestellt.


    http://www.meerwasserforum.com…=&hilightuser=4810&page=1


    Leider kommen diese Schnecken aber nicht mit Lochrasterplatten zurecht, weshalb sich diese Alge im Ablegerbecken verbreitet hat.
    Das mit dem nicht rauszupfen hat was auf sich, aber ich habe die Lochrasterplatten im Becken abgebürstet und werd AlgenEx nehmen müssen, um den Rest los zu werden.


    Ich hatte aufgrund der Einträge im Lex noch die Hoffnung, das sich der Salarias daran vergreift, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein.


    Gruß Dirk :wink

  • Hallo Dirk,


    unserer tropische Art ist zwar vermutlich nicht Asparagopsis armata sondern A. taxiformis, aber geh mal auf die entsprechenden Mikrofotos und nach dem öffnen, öffne das Bild auch noch, dann wirst Du die Ähnlichkeit sicher erkennen.


    Wrangelia sieht ganz anders aus.


    Die Schnecke aus Deinem Link halte ich für Turbo brunneus, wie in diesem Thread ermittelt. Könnte doch hinkommen, oder?


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo,


    nach vielen Vergleichen kommen die Häuser der Turbo chrysostomus am nächsten.


    http://www.poppe-images.com/im…cies=Turbo%20chrysostomus


    Auch wenn die Schnecken sehr bewachsen sind, kann ich die Form der Schale ganz gut erkennen. Die Turbo brunneus hat Höcker auf der Schale. Deswegen schließe ich sie aus.


    Ich kann mich an einen Link hier erinnern zu einem englichen Forum, in der diese Schnecke unter dem Thema rote Büschelalge als Freßfeind dikutiert wurde. Aber diese Schnecke wurde als eine aus dem Mexikanischen Gewässern identifiziert. Ich hab mir hier schon die Finger heiß getippt mit Hilfe der Suche Funktion, aber den Link leider nicht gefunden.


    Gruß Dirk :wink

  • ich vermute es handelt sich bei mir auch um die gleiche Alge. In einem Testbecken habe ich versucht sie mit Algenex zu bekämpfen. Nach 4 Wochen zeigte sie die ersten Reaktionen. Nach 10 Wochen habe ich aufgegeben. Es waren immer noch Reste vorhanden. Die breiteten sich dann nach weiteren 4 Wochen wieder aus. Es half nur die befallenen Steine dauerhaft zu entfernen.

  • Hallo,


    ich fass mal zum Thema Alge zusammen:


    Ceramium flaccidum ist es nicht:
    http://www.algaebase.org/searc…_id=467&sk=0&from=results


    Wrangelia argus ist es auch nicht:
    http://www.algaebase.org/searc…92E6A02a3929F46RsJuACF05A


    Asparagopsis armata könnte es sein: (Obwohl die Mikroskopaufnahme abweicht)
    http://www.algaebase.org/searc…/detail/?species_id=12285
    oder (siehe besonders Seite 2)
    http://www.algaebase.org/search/species/detail/?species_id=6


    Können wir uns da festlegen? Auch bezüglich Lex-Eintrag. Ich stell dann auch die Bilder mit dem Mikroskop und das von der Normalaufnahme


    Zum Thema Schnecke:


    @ Hans Werner: Da hab ich wohl bei dem vielen Surfen was durcheinander geworfen.
    Aber ich hab noch einiges gefunden im Internet. Vielleicht können wir uns am Ende des Threads festlegen und es dann auch im Lex eintragen. Es könnte tatsächlich die Turbo bruneus sein.


    Ich hab noch mal die Bilder angehangen. Von einer Schnecke, die noch lebt und einem Gehäuse, das ich außerhalb fotografiert habe.


    Gruß Dirk :wink



    Dann eine ganz interessante Seite:


    http://shell.kwansei.ac.jp/~shell/pic_book/shape12.html


    Und mal einzeln herausgepickt:
    http://shell.kwansei.ac.jp/~sh…_book/data27/r002605.html


    http://shell.kwansei.ac.jp/~sh…_book/data51/r005019.html


    http://shell.kwansei.ac.jp/~shell/pic_book/data01/a0500.html


    Und noch eine Interessante Seite:


    http://www.gastropods.com/Taxo…URBINIDAE_TURBININAE.html


    Und einzeln herausgepickt:


    http://www.gastropods.com/8/Shell_248.html


    Bei einem Händler hab ich das gefunden:


    Mexican Turbo Grazer Snail
    http://www.petsolutions.com/Me…nail+I171500L+C16117.aspx



    Zebra Striped Turbo Snail
    http://www.liveaquaria.com/pro…=497+526+2459&pcatid=2459


    Und nach einer private Seite könnte es auch die sein.
    Turbo fluctuosa
    Nombre común: Caracol Turbo Mexicano
    http://www.krustycat.net/2007_…pen=MONTHLY-1204347600000

  • Hallo Dirk,
    dein Enthusiasmus in Ehren;
    bei dir haben mehrere oder nur eine Schnecke gefressen?
    ich kann dir aber versichern, es verhält sich wie mit allen 'Plagen' und ihren Freßfeinden.
    Glück gehört dazu.
    Will heißen,-von den Turbanschnecken hatte ich 25 Stück. Sie waren im Mittel um die 5cm groß. Keine einzige hatte die roten Wattebausche gefressen.


    Momentan sieht es so aus, als hätte ich mir die Algen wieder eingeschleppt.
    Ich habe damals aber aus dem Fehler gelernt und nun Quarantänebecken.

  • Hallo Dirk,


    wie gut ist Dein Englisch? Wenn Du dem Link oben zum Bestimmungsschlüssel folgst, scheint das Operculum, das ist dieser Kalkdeckel, der scheinbar neben dem Gehäuse Deiner Schnecke liegt, ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Der soll bei Turbo brunneus (im Bestimmungsschlüssel falsch geschrieben) ein Loch in der Mitte haben, was man auch bei der verlinkten japanischen Seite sieht. Ich habe eine bislang recht kleine Art, die dieses Loch im Operculum nicht aufweißt. Ich habe aber noch eine zweite Art, die abstehende Schuppen auf dem Gehäuse hat (wie Tridacna), ebenfalls noch recht klein und noch relativ wenig zahlreich. Irgendwie wird das im Moment eher zunehmend unübersichtlich für mich. :confused_face:
    Werde mal versuchen mir ein genaueres Bild vom Operculum meiner Arten zu machen.


    Stefan,


    ob die Quarantäne aber Sinn macht? Unterstellen wir einmal, Halimeda sei eine relativ anspruchsvolle Alge. Ich habe Lebendgestein, das ist seit Jahren in unseren Becken. Nachdem ich sukkzessive in einer nach der anderen Anlage REEF ACTIF eingesetzt habe, sind da plötzlich, erst ganz klein, Halimedasprosse aus dem Gestein aufgetaucht. Wie lange können also Algen im Gestein überleben ohne sich zu zeigen?


    Bezüglich der Schnecken stellt sich immer noch die Frage, wer pflegt welche Art und was frisst die jeweilige Art? Da gibt es sicher auch Unterschiede.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo,


    @Stefan

    Zitat

    Hallo Dirk, dein Enthusiasmus in Ehren; bei dir haben mehrere oder nur eine Schnecke gefressen? ich kann dir aber versichern, es verhält sich wie mit allen 'Plagen' und ihren Freßfeinden. Glück gehört dazu.


    Ich habe festgestellt, das es recht viele Meerwasseraquarianer gibt, die anscheinend mit dieser Alge zu kämpfen haben.
    Da diese Schnecke bei mir bis auf den heutigen Tag diese Büschelalge frißt, wäre es doch gut, Alge und Schnecke genau zu bestimmen und das dann auch im Lex mal richtig einzutragen.
    Immer wieder wächst irgendwo im Hauptbecken diese Alge und wenn die Schnecke dran vorbeikommt, ist sie weg. Das gilt leider übrigens auch für andere höhere Rotalgen. Rotalgen kann man beidieser Schnecke im Becken nicht halten.


    @Hans Werner
    Das mit der Übersicht kann ich gut nachvollziehen. Der gestrige Abend ist bei mir dabei draufgegangen.
    Bei allen vier Schnecken ist die Gehäusefarbe wie auf dem Unterwasserbild. bei dem Bild außerhalb muß das leere Gehäuse wohl schon eine Weile im Becken gelegen haben. Aber ich hab immer gedacht, die behalten ihre Farbe wenn nicht gerade Kalkalgen drüberwachsen. Naja - zumindest kann man die Form gut erkennen.


    Ein Loch hat der Deckel nicht. Nicht mal ansatzweise. Das Gehäuse der toten Schnecke ist 3,5 cm groß. Bei dieser Größe müßte das Loch ja schon vorhanden sein. Wenn ich das mit den Bildern auf der japanischen Seite vergleiche.


    Sobald eine von den noch lebenden in greifbarer Nähe vorbeihuscht, nimm ich sie mal raus und mach davon ein Foto.


    Gruß Dirk :wink

  • Hallo Dirk,


    das einfache Befeuchten des Gehäuses kann bezüglich der Farben Wunder bewirken.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo,


    ich hab jetzt mal eine lebende aus meinem Aqua rausgeholt und fotografiert.
    Zu berücksichtigen wäre noch, das die ursprüngliche Farbe des Gehäuses mit ihren Schattierungen nicht mehr zu erkennen ist. Deswegen häng ich noch mal das alte Bild mit an.


    Ich hoffe, die Bilder helfen etwas bei der Bestimmung.


    Ich bin am überlegen, ob wir das Thema splitten sollen oder nicht?
    Alge - im Algenforum
    Schnecke im Wirbellosenforum
    Wobei Plagegeist und Fressfeind wiederum zusammenhängt?!?
    Oder die Schneckenbestimmung parallel? Vielleicht gucken ja Kenner im Wirbellosenforum rein und nicht im Algenforum.


    Gruß Dirk :wink

  • Hallo Hans Werner,


    ich bin über eine japaische Seite gestolpert. Demnach gibt es die Turbo brunneus mit und ohne Loch?!?


    http://bigai.world.coocan.jp/shop/2075/index2.html


    Im übrigen kann ich mich - so glaube ich - bei der Schnecke so langsam festlegen:
    Entweder Turbo lamiferus oder Turbo brunneus.
    Allerdings finde ich bis auf ein Buch zu wenig über Turbo lamiferus. hast du noch Infos zu dieser Schnecke?


    Allerdings habe ich festgestellt, das wenn man speziell bei den Händlern nach den Namen fragt, dies höchstens ein Stirnrunzeln hervorruft. :face_with_rolling_eyes:


    Gruß Dirk :wink

  • Hallo Dirk,


    die Operculum-Deckel haben schon charakteristische Merkmale, aber hier ist er ebenfalls mit und ohne Loch.


    Ich habe eine Turbo-Art, Turbo argyrostomus, die ebenfalls stark varriert. Das Gehäuse kann Schuppen haben oder auch nicht. Die Bestimmung von Einzeltieren ist bei Turbo-Arten recht schwierig.


    Grüße


    Hans-Werner

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