Kleinstlebewesen im Meerwasseraquarium

  • Hallo an alle!
    Ich möchte mit diesem Thread mal ein Thema ansprechen, das ich selbst für die Meerwasseraquaristik als recht
    wichtig ansehe. Ich würde mich auch freuen wenn sich möglichst viele Forenmitglieder an einer Diskussion
    beteiligen.
    Seit rund 4 Jahren habe ich ein Meeresaquarium. Seit gut einem Jahr ein 250 Liter Aquarium mit einem
    112l Filterbecken. In beiden Becken habe ich ein Deep Sand Bed eingerichtet. In meinem Hauptbecken hat
    sich nach einiger Zeit eine Mikrofauna entwickelt.
    Ich habe zwecks Informationen eine Menge über das Thema DSB gelesen und bin dabei immer wieder auf die
    Schlagworte Mikroorganismen/Kleinstlebewesen gestoßen.
    Diese sind für ein Deep Sand Bed unverzichtbar und meiner Meinung nach gilt das auch für ein Aquarium ohne
    ein DSB.
    In den USA kann man Packs mit Organismen wie kleinen Borstenwürmern, Flohkrebsen etc. für die
    Einrichtung eines DSB kaufen. Hier in Deutschland vermisse ich dieses Angebot.
    Was haltet ihr davon?

    Auch sehe ich es als sehr sinnvoll an, ein Refugium im Filterbecken einzurichten, damit sich dort ungestört
    Organismen entwickeln können, welche ja auch Fischen und Wirbellosen sowie Korallen als Nahrungsgrundlage
    dienen. Wäre es nicht toll Tropische Mysis, Flohkrebse etc. in seinem Filterbecken ansiedeln zu können, deren
    Larven regelmäßig ins Hauptbecken gepumpt werden?
    Vielleicht ist dies auch einmal eine Anregung für die Händler, Packs mit solchen Lebewesen in ihr
    Sortiment aufzunehmen!

    Klar hat jedes Aquarium solche Bewohner. Auch meines. Aber ich muss sagen das sich die Population dieser
    Lebewesen nach einsetzen verschiedener Fische immer mehr verringert und ich möchte nicht immer darauf
    angewiesen sein zu hoffen, dass ich mir mit einem Lebenden Stein neue Kleinstlebewesen ins Becken holen
    kann!
    Wie seht ihr das? Haltet ihr solche Lebewesen auch für wichtig? Habt ihr es vielleicht geschafft solche
    Organismen erfolgreich zu vermehren? Welche Auswirkungen hat das für euer Aquarium? Würdet ihr solche
    Händlerangebote wahrnehmen?


    Ich denke das in diesem Thema viel Potential steckt und das vielleicht neue Ansätze für die Riffaquaristik
    gefunden werden können. Die gezielte Vermehrung bzw. Ergänzung von Kleinstlebewesen im
    Meeresaquarium wäre eventuell eine weitere Möglichkeit dem Vorbild Ozean ein Stückchen näher zu
    kommen!


    Würde mich über viele Beiträge, Erfahrungsberichte, Diskussion und eventuelle Anregungen zu diesem Thema
    freuen!


    Gruß
    Patrick

  • hi patrick,


    was soll man dazu sagen..?!


    ja - richtig.


    allerdings wirst du durch den einsatz von guten, frischen lebendsteinen immer eine grosse auswahl von kleinstlebewesen ins becken oder refugium einbringen.

  • Hey Joe!
    Ja das ist mir schon klar das frisches Lebendes Gestein nur von Vorteil ist! Aber was ist wenn man nicht ständig
    neues Gestein nachkaufen will oder kann? Ist ja auch ne Frage der Kosten!
    Wäre doch toll wenn man beim Händler solche speziellen Packs bekommen würde um sich eine gesunde und
    ausgeglichene Kleinstlebewesenpopulation einrichten zu können bzw. diese zu erhalten?

    Gruß
    Patrick

  • ...


    nunja, wenn sie jemand mal die mühe macht, solches zu "züchten" und anzubieten wäre das
    gar nicht verkehrt.


    die frage stellt sich nach der tatsächlichen vielfalt solcher pacs.


    wie sehen denn solche sets in den usa aus?

  • Hallo ,


    natürlich freuen sich die meisten von uns über eine möglichst umfangreiche Mikrofauna , aber wie du schon schreibst , im Aquarium mit div. Fischen werden Organismen wie z.B. Flohlkrebse kurz gehalten.In Refugien sieht's schon anders aus , und dort können sich solche Tiere besser vermehren.Was tropische Mysis betrifft ,bin ich mir nicht so sicher , ob sie so grossen Wert darstellen , sie sind viel zu schnell fur viele Fische und sowieso eher nachtaktiv.Copepoden kann man ja mittlerweile kaufen , aber auch diese brauchen Voraussetzungen , die selten im Aquarium so passen.Hier gibt es natürlich wieder Unterschiede was verschiedene Arten angeht.
    Besonders das Vorhandensein an Makroalgen begünstigt das Gedeien von Kleinstlebewesen , aber auch dies (die Makroalgen) ist bei vielen von uns eher unbeliebt...
    was Borstenwürmer betrifft , so sind sie ja niedlich , wenn sie klein sind , ausgewachsen finden wir diese meistens auch nicht so toll...
    Larven , die durch Pumpen gehen , werden dabei geschreddert und müssen schnell verbraucht werden...
    Wenn man viele Tiere wie div. Garnelen und Fische hat , die regelmässig ablaichen , ist dies ansonsten auch schon ein guter Beitrag was den Speisezettel für Mitbewohner betrifft , die Plankton auf dem Meny haben.
    Wenn man dem Aquarium diverese Kleinstlebewesen zuführen möchte , wird dies meistens nur als Futter Nutzen haben , und müsste dann schon von einem Refugium kommen.
    Oder aber man schafft gute Voraussetzungen mit viel Sand ,LS, Makroalgen und Fischen , die sich nicht um Kleinzeug kümmern...

  • Naja , das Zeugs hab' ich alles im Becken , ohne was dafür bezahlt zu haben (von den Tiggers mal abgesehen , aber die hab' ich bisher nicht wiedergefunden)...wenn es dafür schlechte Voraussetzungen gibt , nutzt das Nachkaufen auch nicht viel.
    Ist meiner Meinung nach was für Leute , die wenig Geduld und viel Geld haben...

  • ...was Thomas sagt ist der entscheidende Punkt: für langfristiges Vorhandensein der Tierchen müssen ganz einfach die Rahmenbedingungen stimmen, damit sich eine stabile Population bilden kann. Allerdings wird auch diese durch die Fische immer recht klein gehalten werden. Diesen Zusatnd erreicht man auch mit LS. Wenn man diese Bedingungen nicht bieten kann, sind die eingesetzten Tiere nur Lebendfutter, dann brauch's aber auch kein diverser Mix sein.


    Wegen dem Refugium: der Clou wäre ein Refugium oberhalb des Beckens! Eine Pumpe pumpt das Wasser also aus dem Überlauf nach oben in das Algenbecken und das Wasser läuft dann passiv wieder nach unten - nichts wird geschreddert. So etwas wäre an meinem perfekten Becken auf jeden Fall dran!


    Man muss auch bedenken, dass in so einem Pack nur einige (wahrscheinlich geläufige) Arten wären. Die richtige Vielfalt kommt wohl wirklich nur durch LS aus verschiedenen Gebieten.


    Grüße
    Hanno

  • Hi,


    genau das mit dem Refugium stelle ich mir in einem Monat so auf... die Sachen sind schon bestellt und ich werde bei Gelegenheit auch mal einen Aufbautread im Forum dazu starten. Mal schauen ob das wirklich so funktioniert.
    Jedenfalls kann ich Patrick insofern zustimmen, das ich diese Tierchen bzw. deren Nachkommen auch unbedingt im Becken haben möchte. Auf die Händler würde ich hier aber nicht warten... das wird es nicht geben, da der Markt zu klein ist. In den USA herrschen andere Relationen. Langfristig muss man dafür schon im eigenen Becken sorgen und da wird man um den gelegentlichen Nachkauf von LS und ein Refugium nicht umhinkommen. Die Populationen werden sich von allein immer wieder auf einige wenige Arten reduzieren oder reduziert werden.

  • Hallo @ all


    Ein schönes Thema ist das ,darüber hab ich mir auch lang Gedanken gemacht.


    Zitat

    Zitat von Hanno: Wegen dem Refugium: der Clou wäre ein Refugium oberhalb des Beckens! Eine Pumpe pumpt das Wasser also aus dem Überlauf nach oben in das Algenbecken und das Wasser läuft dann passiv wieder nach unten - nichts wird geschreddert. So etwas wäre an meinem perfekten Becken auf jeden Fall dran!


    :wink Genau so hab ich meinen Schlammfilter aufgebaut :grinning_squinting_face: was das bringt werden wir sehen wenn ich die Kiste endlich nass mach

  • Hallo zusammen!
    Freut mich das bis jetzt einige Meinungen zu diesem Thema zusammen gekommen sind!
    Ich will mich in diesem Zusammenhang auch nicht auf ein eventuelles Händlerangebot versteifen. Wenn ein
    solches irgendwann existiert wäre das natürlich von Vorteil aber sicher geht das Aufbauen einer
    Kleinstlebewesenpopulation auch auf andere Art!
    Ich habe diesen Thread eröffnet, da mir bei der Suche nach diesem Thema aufgefallen ist, daß es doch recht
    wenige Erfahrungsberichte dazu gibt.

    Im Zusammenhang mit Refugien ist sicherlich das ein oder andere zu finden, aber auch gerade hinsichtlich
    Neueinsteigern würde es vielleicht nutzen näher auf die Thematik Kleinstlebewesen einzugehen.
    Ich lese immer wieder wie begeistert die meisten Leute vor ihrem Aquarium sitzen und staunend berichten
    was denn da alles aus ihren Lebenden Steinen kommt.

    Festzustellen ist aber das die meisten zuerst garnicht wissen was da in ihrem Aquarium rumkrebst und sich viele
    unsicher sind ob diese nützlich oder schädlich für ihr Aquarium und ihren späteren Besatz sind.
    Es wäre vielleicht auch von Vorteil diesem Thema eine eigene Sparte zu widmen da diese Tiere die "Ur"-
    Bewohner eines jeden Meeresaquariums sind und meiner Meinung nach in der Aquaristik viel zu kurz kommen!


    Also erstmal zusammenfassend aus den vorherigen Beiträgen ist für den Aufbau und die aufrechterhaltung
    einer Population folgendes wichtig:

    • Einbringen und evtl. erneueren Lebender Steine ins Aquarium
    • Eine lange Einfahrphase (Geduld)
    • Besatz so aussuchen das der Population an Kleinstlebewesen eine nicht zu große Gruppe an Fressfeinden
      gegenübersteht
    • ggf. ein extra Refugium einrichten bei dem der Wasserrücklauf nicht über Pumpen erfolgt


    So, das mal als Anfang!
    würde mich über weitere Beiträge und evtl. Anregungen sehr freuen!
    Vielleicht kann Gerald ja mal ein bisschen über den Aufbau seines Schlammfilters berichten! Sieht interessant
    aus!


    Gruß
    Patrick

  • Hi Lokke und alle anderen


    Klar kann ich was dazu sagen :grinning_squinting_face: ich pumpe das Aqua-Wasser aus dem Aquarium in dem Schlammfilter, das Geflilterte Wasser läuft dann über zwei 63iger Leitungen wieder in das Aquarium zurück. An den Auslässen der beiden 63iger Leitungen habe ich noch 2 Aqua-Driver rann gehängt um die Umwälzung noch zusätzlich als Strömung zu nutzen. Durch den Schlammfilter werden so ca. 20000 ( Oder etwas mehr )Liter Wasser durch gefördert da laufen die Driver am besten. Ich nen das mal SCHWERKRAFT-CLOSEDLOOP :grinning_squinting_face: schaut halt mal da nach steht schon einiges Prototyp T-63 Inline
    Bin aber wie gesagt noch am bauen, werde noch einen Driver verbauen das wird aber noch etwas dauern, da ich wieder mal ein Sonderteil brauche. An dieser stelle noch mal ein großes Lob an Carsten der sich für mich sehr viel zeit genommen hat :thup
    Wenn ich dann das Becken mal am laufen habe, möchte ich gerne mit Plankton zudosieren und permanent Artemias füttern so wie hier beschrieben http://www.matuta.com/include.…dda86fd7cf97ae1023f5ea7b1
    so sind erst mal meine Grundgedanken einiges hab ich schon Realisiert der Rest kommt kommt auch noch dran. wenn einer wissen will für was den ganzen Aufwand :O ich will viele Filtrierer und axos halten :] mal schaun ob das klapt

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