Aphiprion Ocellaris - Behandlung von Kiemenwürmern oder Cryptocarion

  • Hallo,
    unser "Nemo" hat vermutlich Kiemenwürmer und Darmparasiten. (Atemfrequenz erhöht, Kiemen stehen ab, Kotet hellen Faden, Frisst nix mehr, schwimmt mit geklemmten Flossen teilnahmslos in der Ecke und und und ...)Ich habe das Mittel Gyro Marin /AQ Münster) da, aber das ist ja leider nicht verträglich mit den Wirbellosen. Ich hab ihn in ein Quarantänebecken gesetzt und möchte mit Gyro Marin behandeln. Die Anleitung auf dem Beipackzetteln bezieht sich aber nur auf die Anwendung direkt im Becken. Kann mir jemand von Euch sagen ob die Dosierung im Q-Becken gleich bleibt und wie lange sie andauern sollte?


    Da er auch ein paar Pünktchen hat, bin ich nicht sicher ob's vielleicht auch Cryptocarion sein könnte was jetzt die Kiemen befallen hat. Kann kann ich mit Uni Marin anschließend oder gleichzeitig behandeln und wie lange sollte er dabei im Quarantäne bleiben?


    Danke im Voraus für Eure Hilfe.
    Gruß Martin

  • Hallo Martin,


    Gyro Marin enthält als Wirkstoff das Wurmmittel Praziquantel. Es ist nicht gegen Cryptocarion bzw. "weiße Pünktchen" wirksam. Das Mittel UniMarin hat als Wirkstoff Nifurpirinol, welches gegen bakterielle Erkrankungen wirksam ist, aber ebenfalls nicht geeignet ist für die von Dir beschriebenen Symptome. Du müßtest ein Mittel gegen Ektoparasiten einsetzen (z. B. Tetra Marin Oomed o.ä.). Wenn der Fisch im Q-Becken ist, kannst Du ihn dort optimal behandeln. Wenn der Kot längerfristig hell, schleimig und wäßrig aussieht, kannst Du danach noch mal mit GyroMarin gegen Würmer (Darmparasiten) behandeln. Aber ohne genaue Diagnose (mikroskop. Nachweis Kiemenwürmer) würde ich zunächst eher auf eine Cryptocarion-Infektion der Kiemen und der Haut tippen, zumal Du "weiße Punkte" bereits identifiziert hast.


    Gruß
    Salvelinus

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Salvelinus,


    zuerstmal Danke für für Dein Posting.
    Mir ist bewusst das Praziqantel nicht gegen Cryptocarion bzw. Pünktchen wirksam ist,,, wie gesagt ich bin von Kiemenwürmern ausgegangen weil mir das anhand der Symptome am eindeutigsten schien. Aber wie Du schon sagst,, ich kann's selbst nicht genau nachweisen. Hab mal gelesen man kann den Fisch auf ein feuchtes Tuch legen und vorsichtig mit der Pinzette den Kiemendeckel anheben und dann die Kiemenwürmer auch sehen. Nur der Ocellaris ich noch recht klein ,, das trau ich mich einfach nicht.
    Die andere Möglichkeit (Cryptocarion) kanns ja auch sein,, aber auch die kann ich nicht nachweisen.
    Ein paar Pünktchen war auch nicht sehr genau von mir ausgedrückt,, es sind genau zwei die ich sehen kann. Aber die sind nicht weiß. Eher so orange wie die Stelle auf der die Punkte sind.


    Wegen der Arznei, das hast Du bestimmt verwechselt.
    Also ich hab nochmal auf die Packung geguckt. UniMarin enthält KEIN Nifurpirinol. Das ist in Fura Marin drin. (Hab ich auch da)
    UNI Marin enthältEthacridinlactat und Tetramethylthioninchlorid als wirksame Bestandteile und laut Beschreibung hilf es gegen Protozoen (z.B. Cryptobia, Cryptocarion) sowie gegen Bakterien und Pilze.


    Den Fisch badet ja zur Zeit in Gyro Marin, bisher keine Besserung und ehrlich gesagt glaub ich auch nicht das er es schaffen wird. Das wäre dann schon der dritte Nemo der mir an diesem Syptomen eingegangen ist. Immer ca. 1 Woche nachdem ich ihn gekauf habe. Ich verstehs einfach nicht. Ich glaub ich werd mal den Händler wechseln.


    Da ich auch schon an Crypotocarion gedacht habe und Du schreibst dass das auch wahrscheinlicher ist, was kann ich denn dann jetzt tun.
    Kann ich das Uni Marin einfach dazu dosieren, mit der Dosis laut Packungsbeilage, und wielange muß der da drinn bleiben. Oder ist als letzte Chance ein Süßwasserbad vielversprechender?


    Wär super nett wenn Du oder jemand anderes aus dem Forum mir heute noch nen Tipp geben könnte. Bin noch bis 3.00 Uhr online... wegen Boxen :grinning_squinting_face:


    Grüße :wink Martin

  • Martin,


    was du beschreibt tritt leider sehr häufig bei WF oder Asien Massen NZ Tieren auf. Die Tiere sind durch die Hälterung und den Transport so geschwächt, das sie ein beliebtes Ziel von verschiedenen Bakterien sind. Gerade Tiere die hellen Kot, schaukelnde Schwimmbewegung und schnelle Atmung zeigen sind meist Todeskandidaten.


    Versuche an gesunde und nicht zu kleine NZ Tiere zu kommen - die stehen meist viel besser da sie nicht mit Medikamenten voll gepumpt werden.

  • Zitat

    Wegen der Arznei, das hast Du bestimmt verwechselt.
    Also ich hab nochmal auf die Packung geguckt. UniMarin enthält KEIN Nifurpirinol. Das ist in Fura Marin drin. (Hab ich auch da)
    UNI Marin enthältEthacridinlactat und Tetramethylthioninchlorid als wirksame Bestandteile und laut Beschreibung hilf es gegen Protozoen (z.B. Cryptobia, Cryptocarion) sowie gegen Bakterien und Pilze.


    Hallo Martin,


    ich habe die Angaben für UniMarin aus dem Internet, da ich nicht alle Medikamente unter ihren div. Handelsnamen kenne. Aus meiner Zeit im Großhandel haben wir immer nur die reinen Wirkstoffe (also die Chemikalien) eingesetzt.
    Ethacridinlactat und Tetramethylthioninchlorid sind in Kombination gegen Cryptocarion geeignet, Malachitgrünoxalat wäre besser in der Wirkung - aber wenn Du es da hast, kannst Du es auch verwenden. Du kannst es auch zusätzlich zu dem GyroMarin einsetzen.


    Grüße
    Salvelinus

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Salvelinus,
    Oh, Malachitgrünoxalat hab ich auch da. :face_with_rolling_eyes:
    Ich hatte grad vor ihn jetzt wieder in Becken zu setzen. Solle ich nochmal dasselbe mit Malachitgrünoxalat machen? Oder reicht da auch ein kurzbad?

  • Zitat

    Original von Peter Schmiedel
    Martin,


    was du beschreibt tritt leider sehr häufig bei WF oder Asien Massen NZ Tieren auf. Die Tiere sind durch die Hälterung und den Transport so geschwächt, das sie ein beliebtes Ziel von verschiedenen Bakterien sind. Gerade Tiere die hellen Kot, schaukelnde Schwimmbewegung und schnelle Atmung zeigen sind meist Todeskandidaten.


    Versuche an gesunde und nicht zu kleine NZ Tiere zu kommen - die stehen meist viel besser da sie nicht mit Medikamenten voll gepumpt werden.


    Ja, den Eindruck hab ich auch. Wobei der sah Ocellaris eigentlich sehr fitt aus und war auch en bissel größer als die anderen. Die anderen sahen im gegensatz dazu miserabel aus. Die kommen aus nem Großhandel,, was auch immer das heissen mag.


    Hast Du denn nen Tipp wo ich im Raum Duisburg und Umgebung an gute Nachzuchten komme?


    Gruß Martin :wink

  • Hallo Martin,


    Du kannst auch das UniMarin mit den Wirkstoffen Tetramethylthioninchlorid (ist nur ein anderer Name für Methylenblau) und Ethacridinlactat (anderer Name dafür ist Rivanol - wird manchmal noch bei Schürfwunden beim Menschen angewendet) mit dem Malachitgrünoxalat zusammen bzw. nacheinander (siehe unten) anwenden. Allerdings solltest Du von einer Behandlungdauer von mind. 14 Tagen ausgehen, bis alle Parasiten sicher abgetötet sind. Ein Kurzbad bringt absolut nichts.


    Da der Fisch bereits in GyroMarin badet, kannst Du jetzt zusätzlich das Malachitgrünoxalat dazugeben. Da es mit der Zeit unwirksam wird, kannst Du nach einer Woche nochmal mit UniMarin nachdosieren. Nach 14 Tagen dürften dann weder Würmer (wenn es welche gab) noch andere Ektoparasiten vorhanden sein.


    Eine genaue Kiemendiagnose kann man leider nur am frisch getöteten Fisch vornehmen bzw. müßte man ein kleines Kiemenstück entfernen, um es mikroskopisch zu beurteilen.


    Was man als Laie ohne Mikroskop aber machen kann, ist folgendes:


    Man legt den Fisch in der flachen Hand in eine mit Aquariumwasser befüllte Schüssel und hält ihn mit dem Daumen vorsichtig fest. Dann nimmt man eine EC-Karte, geht vorsichtig ein kleines Stück unter den Kiemendeckel und hebt ihn leicht an, so dass man einen Blick auf die Farbe der Kiemen werfen kann. Die Kiemen sind normalerweise intensiv blutrot ohne Verfärbungen. Kiemenwürmer kann man normalerweise nicht mit dem bloßen Auge erkennen. Einen Befall mit Parasiten erkennt man an sehr blassen, weißlichen Kiemen oder an bräunlichen Verfärbungen an den Kiemenästen. Überwiegend sind sie aber sehr blaß und "blutleer".


    Sehr wichtig ist es ,dass man den Fisch nicht mit der trockenen Hand berührt und die EC-Karte nicht in die Kiemenverästelungen stößt - bei einem evtl. zappelnden Fisch nicht immer ganz einfach. Falls der Fisch für die EC-Karte noch zu klein ist, kann man auch die runde Seite einer Büroklammer nehmen.



    Viele Grüße
    Salvelinus

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Danke für die freundlichen Tipps.
    Ich glaub der packts nimmer. Das regt mich jetzt voll auf weil es bereits der Dritte ist der mir wegstirbt.
    Wer weiß was ich mir da immer ins Becken einschleppe. Wäre echt sehr trsurig wenn sich mein anderer Oellaris mit irgendwas ansteckt. Den nächsten hol ich auf jedenfall von einem anderen Händler. Aber erstmal einen finden...;(



    So,, jetzt zu Sache ,, Darmparasiten o.ä. hat er wohl auch noch.


    Und heute hängt wieder ein langer weißer schleimiger Faden aus dem After ,, diesmal aber sieht es aus als wär da BLUT mit im Kot. Also Dicker weißer Faden mit nem dünnen roten "Äderchen" drumrum.


    Was kann das sein??? Sollte ich Ihn besser erlösen oder kommt das vom GyroMarin?

  • Hallo Martin,


    der Wirkstoff Praziquantel im GyroMarin führt zu einer spastischen Lähmung des Wurmes und in der Folge zu dessen Tod und Austreibung mit dem Stuhl (bei inneren Parasiten). Somit ist es nicht immer ein Alarmzeichen, wenn mit dem Kot auch erkennbare Strukturen abgehen. Sofern der Fisch noch etwas Lebenswillen hat, würde ich weitermachen mit der Therapie. Schleimiger Kot ist auch normal bei darmentzündlichen Prozessen, die durch Endoparasiten wie Würmer oder Bakterien ausgelöst werden. Eine generelle lebensgefährliche Entzündung des Bauchraumes ohne Heilungschancen sieht allerdings anders aus. Dann ist der Bauch stark aufgetrieben und mit Flüssigkeit gefüllt und der Stoffwechsel (Kot) ist dann längst zusammengebrochen. Vielleicht hat er noch eine kleine Chance. Schade, dass man den Kot jetzt nicht frisch mikroskopisch bewerten kann, um evtl. abgehende tote Würmer zu finden (oder andere Parasiten).


    Viele Grüsse
    Salvelinus

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hmmm, Danke Salvelinus.


    Vielleicht hat er wirklich noch ne kleine Chance. Wobei, mir tut's total leid wenn ich mir den so ansehe.
    Er frisst ja schon seit längeren nichts mehr. Er ist total abgemagert, der Kopf sieht auch irgendwie Kantig und Knochig aus und die Augen sind ganz eingefallen.
    Wenn also, wie angenommen, Parasiten abgegangen sind, der Fisch aber schon so abgemagert ist.
    Gibts es da noch Hoffnung das er sich wieder erholht oder ist dass Deiner Ansicht nach eher Unwahrscheinlich?


    Gruß Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Martin & Martina ()

  • Zitat

    Er frisst ja schon seit längeren nichts mehr. Er ist total abgemagert, der Kopf sieht auch irgendwie Kantig und Knochig aus und die Augen sind ganz eingefallen.


    Hallo Martin,


    der jetzt von Dir geschilderte Zustand läßt allerdings leider keine Hoffnung mehr zu. Fische, die nicht mehr fressen und sich dann "kantig, knochig mit eingefallenen Augen" darstellen, sind Todeskandidaten. Hier sind bereits die letzten Reserven aufgebraucht, d.h. der Fisch ist völlig ausgezehrt, wenn die Augen einfallen ist nichts mehr zu machen.


    Peter Schmiedel:

    Zitat

    Martinwas du beschreibt tritt leider sehr häufig bei WF oder Asien Massen NZ Tieren auf. Die Tiere sind durch die Hälterung und den Transport so geschwächt, das sie ein beliebtes Ziel von verschiedenen Bakterien sind. Gerade Tiere die hellen Kot, schaukelnde Schwimmbewegung und schnelle Atmung zeigen sind meist Todeskandidaten.


    Versuche an gesunde und nicht zu kleine NZ Tiere zu kommen - die stehen meist viel besser da sie nicht mit Medikamenten voll gepumpt werden.


    Zitat

    Die anderen sahen im gegensatz dazu miserabel aus. Die kommen aus nem Großhandel,, was auch immer das heissen mag.


    Ich habe selbst im Großhandel gearbeitet und wie überall gibt es leider auch hier einige schwarfe Schafe, die nur das schnelle Geld machen wollen. Und so wie Peter Schmiedel es schreibt, gibt es in den Hälterungsstationen oft viele Fische auf engsten Raum, die dann in vor Antibiotika schäumenden Meerwasser sitzen, mit Trockenfutter für Hunde ernährt werden ( selbst erlebt) oder auch gar nicht. Ein seriöser Großhändler behandelt und hält die Fische so, dass die Tiere es nicht nur gerade so bis zum "Endverbraucher" schaffen, sondern dort auch noch weiter leben können.


    Leider sehe ich auch im Einzelhandel immer wieder kranke Fische, die guten Gewissens an die Aquarianer verkauft werden und danach div. Medikamente oder der "Nachfolger" für den inzwischen verstorbenen Fisch. Daher der dringenden Apell: Kauft nicht aus Anlagen, in denen kranke Fische schon offensichtlich erkennbar sind ! Auch wenn ihr gerade euren Traumfisch gefunden habt. Kauft keine ausgemergelten, dünnen Fische, die die Flossen klemmen oder sich scheuern. Man kann durch längere Beobachtung und besonders beim Füttern sofort sehen, ob der Fisch Probleme hat. Es gibt leider Händler, die auftretende Infektionen nicht behandeln, keine Quarantäne verhängen oder mit geringer Dichte Infektionen unterdrücken. Wenn ich Händler auf die kranken Fische anspreche, dann wird das oft verharmlost oder mir wurde neulich gesagt:" Ein guter Fisch schafft es auch so und den Rest verkaufe ich nicht."
    Bei dem Händler lagen in einem Becken zwei tote angefressende Grundeln am Boden, ein extrem hohlwangiger und dünner gelber Doktor schaukelte in einer Ecke und zwei Clownfische zeigten diffuse graue Beläge auf der Schleimhaut und klemmten stark die Flossen. Aus diesem Becken wurde weiter verkauft !


    Viele Grüsse


    Salvelinus

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Zitat

    Original von Salvelinus


    Es gibt leider Händler, die auftretende Infektionen nicht behandeln, keine Quarantäne verhängen oder mit geringer Dichte Infektionen unterdrücken.


    Salvelinus


    Hallo Salvelinus,


    dann danke ich für die Hinweise und die freundliche Unterstützung bis hierhin und werde Ihn heute Abend erlösen falls er überhaupt noch lebt. Da ist mir dann auch wohler bei, als wenn ich noch länger quäle.
    Am besten im Eiswasser, oder? Eis habe ich gestern schon vorbereitet ;(.


    Übrigens hab ich gestern versucht in die Kiemen zu gucken, bin aber leider gescheitert. Er hat nochmal alle Reserven mobilisiert und war zu sehr am zappeln. Er hat sie aber ab und zu weit abgespreitzt aber konnte ich nichts erkennen. Ausser das ich fand das die Kiemen doch sehr schön rot aussahen. Aber es ging halt zu schnell um ganz genau hinzugucken.


    Das mit der geringen Dichte war mir auch aufgefallen. Da mein Händler zwar mit nem Refraktometer die Salinität misst. Aber nicht auf der Skala der Salinität abliest sondern die relative Dichte. Und meines Wissens ist die relative Dicht immer größer als die Dichte die ich bei 25° mit nem Aräometer messe. Deshalb sagte man mir auch das meine Dichte VIEL zu hoch sei. ( 1.027 oder 1.028) obwohl meine Dichte bei 1.023 liegt bzw. zu dem Zeitpunkt lag. Wenn die dort Ihre dann ihr Salzgehlt nach relativer Dichte einstellen müssten die ja tatsächlich bei 1.018 oder so liegen. Oder seh ich da was falsch.


    Dann och zum Kauf. Eigentlich fühlte ich mich schon gut beraten dort. Und der Fisch stand auch wirklich gut da im Gegensatz zu den anderen die wahrscheinlich frisch eingetroffen waren.Die klemmt Flossen und waren auch recht dünn und blass. Hatte ihn mir dann eine Woche reservieren lassen und ihn dann nochmal beguckt und mitgenommen. Hatte eigentlich ein gutes Gefühl bei diesem Exemplar. Aber das war wohl wieder nix. Daher bin ich auch ziehmlich enttäuscht,, vielleicht mach ich ja auch irgendwas falsch. Obwohl ich ihn über ne Stunde per Tröpfchen eingewöhnt habe und auch extra ne Lösung zum Schleimhautschutz und Stressreduktion eingesetzt habe. Von Preis war die glaub ich. Aber das hat ja offensichtlich alles nichts genützt. Jedenfalls weder dem Fisch noch mir. Nur en paar Euronen bin ich jetzt leichter.;( :loudly_crying_face:


    Hab noch ne andere Frage zu meinem anderen A. Ocellaris. Aber dafür werd ich mal ein neues Thema öffnen.


    Vielen lieben Dank. Und Viele Grüße
    Martin :wink

    Einmal editiert, zuletzt von Martin & Martina ()

  • Hallo Martin,


    das Töten von Fischen ist fast überall ein Tabu-Thema. Jeder Aquarianer kommt irgendwann in diese Situation und die meisten sind sich nicht bewußt, dass diese Handlung juristisch relevant werden kann.
    Ich wurde in meinem früheren Job damit ständig konfrontiert, und zuletzt bei der Fischerprüfung hier in Bayern. Dort wird in Theorie und Praxis gelehrt, wie man als Angler einen Fisch fachgerecht töten darf, so das man nicht gegen gültige Gesetze verstößt. Der Gesetzgeber legt größten Wert darauf, dass das Töten wo immer es möglich ist unter Betäubung geschieht. Das gebietet eigentlich die Achtung vor der Kreatur und niemand sollte Tiere, die einem lästig geworden sind oder die man aufgrund von Krankheiten nicht mehr retten kann, einfach irgendwie "entsorgen".


    Schau mal unter diesem Link, dort ist nach meiner Meinung alles sehr gut beschrieben:


    http://www.rhusmann.de/aqua/toeten.htm


    Die von Dir erwähnte Eiswassermethode ist dort auch beschrieben.


    Viele Grüße
    Salvelinus

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie


  • Hallo Salvelinus,


    ich kann jetzt nicht wirklich was mit diesem Hinweis anfangen. Sollte ich das jetzt als Kritik verstehen? Oder war's nur ein allgemeiner Hinweis?
    Die Eiswassermethode, so wie sie auf der von Dir verlinken Seite beschrieben wird, ist die einzige, mir bekannte Methode die den Fisch sofort und möglichst schmerzlos tötet. Im Übrigen verstehe ich nicht warum das ein Tabu-Thema ist oder sein soll. Gerade weil, wie Du schreibst, jeder mal in diese Situation kommt.


    Mein Ocellaris lebt bis jetzt noch und ich habe mich entschieden noch etwas abzuwarten.
    Komisch das er, wenn das Licht aus und nur noch das Mondlicht an ist, wieder ganz normal umher schwimmt und auch nicht die Flossen klemmt, im Gegenteil. Nur eine extrem schnelle Atmung hat er noch und fressen will er auch weiterhin nichts. Und die Schwanzflosse sieht ein bisschen mitgenommen aus. Kann man daraus noch was ableiten oder ist das ausgeschlossen das er nach so langer Zeit nichts mehr frisst?


    Gruß Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Martin & Martina ()

  • Hallo Martin,


    nein, das sollte ganz sicher keine Kritik sein. Ich wollte Dir nur noch weitere Informationen zu dem Thema geben. Tabu-Thema deshalb, weil ich es sicher immer noch viele Aquarianer gibt, die ihre kranken "Nemos" einfach lebend in der Toilette herunterspülen - aus den Augen aus dem Sinn !


    Ocellaris:
    Ausgeschlossen ist nichts, ich habe auch schon "Todeskandidaten" wieder genesen sehen - wenn dein Ocellaris noch Lebenswillen zeigt (die Kiemenuntersuchung hat schließlich einen noch wehrhaften Fisch gezeigt), und nicht nur auf dem Boden vor sich hindämmert, dann warte ruhig noch ab. Neben den ganzen Medikamenten und technischen Hilfsmitteln gibt es noch die biologische Komponente - das Immunsystem. Eine Besserung steht und fällt aber mit der Nahrungsaufnahme...


    Gruß
    Salvelinus

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Danke Dir ! :thup


    ... woran liegt es das die die Nahrungsaufnahme einstellen, bzw. er hatte noch nie richtig gefressen seit ihn habe. Das einzigste an was er drangegangen ist waren Enchyräen. Sonst nichts.
    Liegt das an der Krankheit oder an der Herkunft des Tieres bzw. der Hälterung beim Händler?
    Grüße Martin

  • Hallo Martin,


    ein fehlender Antrieb zur Futteraufnahme kann natürlich vielfältige Ursachen haben. In dem aktuellen Fall hat es aber aus meiner Sicht etwas mit der akuten Darminfektion und dem Zustand des abgegebenen Kots (schleimig, weiß) zu tun. Bei Wildfängen kommt zudem das Problem der Futterumstellung dazu. Manche Fische werden sehr lange auf dem Transportweg und in der Zwischenhälterung nicht gefüttert. Das geschieht aus Kostengründen und da sie das Transportwasser sonst verschmutzen. Dabei verbrauchen sie entscheidende Reserven und magern stark ab. Irgendwann ist der Organismus in Anwesenheit von Parasiten und Bakterien nicht mehr in der Lage, einen Neuaufbau zu schaffen, da zudem die Umstellung von natürlicher Nahrung aus dem Meer zu Ersatzfutter nicht immer funktioniert. D.h. der Fisch nimmt zu wenig Nahrung auf - weniger als er verbraucht.


    Deshalb liest man auch oft den Rat, sich beim Händler die Futteraufnahme zeigen zu lassen, damit man sicher geht, dass dieser Fisch an Ersatzfutter auch rangeht. Manche Fische benötigen zumindest am Anfang unbedingt einen Bewegungsreiz ihres Futters, also Lebendfutter, sonst gehen sie nicht dran und lassen sogar Frostfutter liegen. Vielleicht ist er deshalb nur an Enchyträen gegangen, da sie sich bewegen.


    Das Frostfutter selbst ist ebenfalls in letzter Zeit in Verdacht geraten, bakterielle Fischkrankheiten (Vibrionen) zu übertragen. Man hat in Artemia-Frostfutter u.a. einige Millionen Keime gefunden, die z.T. fischpathogen waren. Ein Fisch aus dem Meer ist eine Umwelt mit relativ geringer bakterieller Belastung im Wasser gewohnt. Darauf ist sein Immunsystem eingestellt. Jetzt bekommt er aufgetautes Frostfutter mit Millionen schädlicher Bakterien und sein Immunsystem wird förmlich davon überschwemmt und es kommt zur Erkrankung. Die Vibrionen scheiden Toxine aus, die zu schweren Durchfällen und Darm-Entzündungen führen. Der Fisch wird noch eine Weile weiterfressen, bis der Magen-Darmtrakt so entzündet ist, das es zu Flüssigkeitsansammlungen im Organen und im Darm kommt und er die Futteraufnahme einstellt.


    Um das soweit es geht zu verhindern, sollte man das Frostfutter immer gut unter fließenden Wasser in einem Artemiasieb spülen. Damit verringert man die Bakterienanzahl - ganz elimieren kann man sie damit aber nicht.


    Du siehst, es ist ein schwieriges Thema und evtl. muss man sich persönlich davon überzeugen, dass der Fisch beim Händler gierig Futter aufnimmt. Zuhause sollte er innerhalb von 1-2 Tagen dann auch fressen.


    Viele Grüße
    Salvelinus

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!