Was ist Ektozon?

  • Hallo!


    In letzter Zeit wird hier bei jeder Gelegenheit Ektozon als Universalheilmittel empfohlen.


    Dachte immer Ektozon besteht hauptsächlich aus Salzen und etwas gebundenen Ozon.


    Welche Wirkung sollen diese im Meerwasser ja bereits vorhandenen Salze bei der Krankheitsbekämpfung eigentlich haben?

  • Hallo zusammen
    Ektozon der Fa. Brustmann ist das Mittel, welches die Sauerstoffsättigung im Wasser verbessern soll.
    Ektozon N scheint aber das Heilmittel zu sein.
    Danke für den Tip
    Gruss aus Basel
    Peter

  • Zitat

    Original von OlafB
    hallo Reinhard,


    könnte dies hier die gewünschte Information sein ?!


    Gruß
    Olaf


    Hallo Olaf!


    Danke für den Link!


    Ich verstehe nur nicht warum Natrium und Magnesium, also Mineralien die wir im Meerwasser in großen Mengen haben, gegen Krankheiten helfen sollen?


    Das Salzzugabe im Süsswasseraquarium oft hilft ist klar aber wieso im Meerwasser?

  • Hallo Reinhard,


    Zitat

    Ich verstehe nur nicht warum Natrium und Magnesium, also Mineralien die wir im Meerwasser in großen Mengen haben, gegen Krankheiten helfen sollen


    Wenn ich das wüsste :grinning_squinting_face: !!
    Nein kann ich dir leider auch nichts zu sagen.


    Peter


    Zu dem Brustmann Ektozon habe ich nur folgendes gefunden:


    Gruß
    Olaf

  • Hallo zusammen,


    vielleicht kann ich hier etwas weiterhelfen:


    Zitat

    Reinhard Seidl....Ich verstehe nur nicht warum Natrium und Magnesium, also Mineralien die wir im Meerwasser in großen Mengen haben, gegen Krankheiten helfen sollen?


    Interessant für die Wirkung auf Krankheiterreger ist in diesem Fall nicht die Verbindung mit Natrium oder Magnesium, sondern die chemischen Endungen der für Ektozon genannten Verbindungen. Das hat also überhaupt nichts mit den im Meersalz vorhandenen Natrium- oder Magnesiumsalzen zu tun (wie z.B. Natriumchlorid, Natriumcarbonat, Natriumsulfat, Magnesiumchlorid, usw.).


    Natriumperborat:
    Die meist gut wasserlöslichen Perborate werden als Bleichmittel (u. a. früher auch in Waschmitteln) und auch als Desinfektionsmittel eingesetzt.


    Magnesiumperoxid:
    Peroxide sind starke Oxidationsmittel und sehr instabil. Mit Wasser reagiert es zu Magnesiumhydroxid und Wasserstoffperoxid.


    Biologisch wirksam wird hier bei der Zersetzung der Stoffe der frei werdende Sauerstoff, sog. nasziernder Sauerstoff. Der wirkt als freies Radikal und stellt ein sehr starkes Oxydationsmittel dar. Die Zersetzung dieser Stoffe ist temperaturabhängig und die Wirkung hängt stark von den im Wasser sonst noch vorhandenen oxidierbaren Stoffen ab oder kurz gesagt vom Verschmutzungsgrad des Wassers und den in Filter und Bodengrund eingelagerten organischen Belastungen. Dasselbe Wirkungsprinzip ist auch bei der Ozonbehandlung zu finden. Hier wird ebenfalls naszierender Sauerstoff freigesetzt. Beim Ektozon kommt der Sauerstoff aus den zugesetzten Chemikalien.


    Viele Grüße
    Salvelinus

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Salvelinus


    Interessante Infos, finde ich auch!
    Möchte deshalb nochmals nachhaken. Um die Wirkung des Ektozons zu begünstigen, braucht es:


    - welche Temperatur?
    - möglichst sauberes Wasser?
    - hast du eine Erklärung, warum LPS und Weichkorallen sehr positiv aufs Ektozon reagieren, im Gegensatz zu Neosal?


    Bin gespannt auf die Antworten.
    Herzliche Grüsse
    Monika

  • Hallo Monika,


    ich habe deinen Beitrag leider erst heute entdeckt :O.


    Die beiden oxydierenden -per-Verbindungen im Ektozon sind nur in sehr geringen Mengen enthalten und wirken aus meiner Sicht um so besser, je weniger das Wasser belastet ist. Das kann man indirekt messen anhand des Redox-Potentials. Bei meiner Ozonanlage steuert z.B. das Redoxgerät die Ozondosierung. Sinkt das Redoxpotential , so läuft der Ozonisator, steigt sie über einen von mir eingestellten Grenzwert, wird das Ozon ausgeschaltet. Da Ozon zu hoch dosiert auch Schäden an Korallen und Fischen verursachen kann, ist das auch gut so. Sonst müßte man es z.B. über Aktivkohle wieder entfernen. Das Ektozon erzeugt in gewissen Grenzen eine Art chemische Ozonisierung, aber ist deutlich schwächer und kann vor allem nicht unendlich nachdosiert werden, da es hauptsächlich aus Natriumchlorid besteht.


    Je höher die Temperatur, umso reaktiver ist das Ektozon, umso schneller "verpufft" aber auch die Wirkung !
    Deshalb soll man z.B. Peroxid-haltige Desinfektionmittel immer mit kalten Wasser ansetzen, da sie sich in warmen Wasser schnell chemisch "zerlegen". Ich halte es daher für besser Ektozon bei nur 23-24°C einzusetzen und den Regenerationszyklus von Parasiten ebenfalls damit zu verlangsamen, damit die wirksame Phase zwischen Ektozon und Parasiten möglichst lange währt.


    Es ist bekannt, dass Fische sich in mäßig ozonisierten Wasser (=sauerstoffgesättigt) sehr wohl fühlen und deutlich agiler und aktiver sind. Evtl. trifft das auf die Korallen dann auch zu - und bei häufiger Dosierung von Ektozon bekommt man evtl. ähnliche Effekte. Ebenso werden bestimmte Algenarten zurückgedrängt (Braunalgen), dafür aber die Lebensbedingungen für Grünlagen verbessert. Das erreiche ich aber reproduzierbarer und besser dosierbar mit einer Ozonanlage (auf Dauer auch günstiger).


    Neosal:
    Die genaue Zusammensetzung von Neosal kenne ich leider nicht, aber man soll parallel die Dichte senken und die Beleuchtung runterfahren. Damit allein bekommt man schon einen Effekt auf Korallen.


    Viele Grüße
    Salvelinus

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
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