Überlebensdauer von Oodinium, Cryptocaryon ohne passenden Wirt

  • Hallo,


    angenommen man hat erkrankte Fische im Becken an: Oodinium, Cryptocaryon


    Kupferbehandlung geht nicht, da Wirbellose im Becken.


    Behandlung:


    Option 1:
    Alle Fische werden herausgefangen und im Quarantänebecken mit Kupfer behandelt.
    Die Vibrionen verbleiben im Hauptbecken, es fehlt ihnen aber der Wirt in Form eines Fischen, an dem sie sich festsetzen und vermehren können.


    Wie lange dauert die Zeit, bis der letzte Erreger im Hauptbecken ohne Fische an der Ermangelung an Wirten umgekommen ist?
    Ein Händler meinte zu mir, es wären 6 Wochen. Aber in der Literatur steht drin, dass die Erreger viel kürzere Lebenszeigen haben.


    Option 2:
    Alle Wirbellosen werden in ein Quarantänebecken herausgestellt und es wird im Hauptbecken mit Kupfer behandelt. Irgendwann sind die Erreger abgetötet. Doch das Kupfer verbleibt im Boden und der Deko.


    Wie bekommt man nun das Kupfer heraus? Wenn man nach abgeschlossenen Behandlung die Wirbellosen wieder zurück einsetzen würde, hätten diese wohl ein Problem mit den Kupferresten von der Behandlung im Hauptbecken.


    Welche der beiden Optionen ist angebracht, angenommen man muß mit Kupfer behandeln? Gibt es Verbesserungsvorschläge zu den genannten Vorgehensweisen?


    Gruss
    Artur

  • Zitat

    Original von seaart


    Welche der beiden Optionen ist angebracht, angenommen man muß mit Kupfer behandeln? Gibt es Verbesserungsvorschläge zu den genannten Vorgehensweisen?


    hi artur,


    behandlung nur im quarantänebecken mit kupfer.


    hauptbecken ist tabu.


    die frei ausgestossenen sporen müssen innerhalb 24 stunden einen neuen wirt finden, sonst sterben sie ab.
    (nach baasleer)

  • Hallo Artur,


    also zu Cryptocaryon habe ich hier folgende lesenswerte Doktorarbeit gefunden.


    Ist zwar irgendwie sehr trocken geschrieben jedoch enthält sie aber viel viel INPUT


    Aber schau selbst hier
    ( ist ein 6 MB großes PDF File )



    Gruß
    Olaf

  • Hallo Artur,


    geh doch mal in die Suche und schau dir z. B. diesen Thread an.


    In der Doktorarbeit schlüpfen die Zysten (Tomonten) innerhalb von 21 Tage: "Diese (die Tochterzellen oder Tomiten) schlüpfen temperaturabhängig innerhalb von 3-21 Tagen aus dem Tomonten, wobei die meisten der daraus differenzierten, infektiösen Schwärmer (Theronten) nach 6 Tagen freigesetzt worden waren. Im Laufe von 48 Stunden starben die Theronten ab, sofern sie nicht einen geeigneten Wirt gefunden hatten." Das bedeutdet nicht notwendigerweise, dass die Cysten nicht länger überleben können, z. B. unter schlechteren Umweltbedingungen für die Cyste oder die Entwicklungsstadien, die die Cyste verlassen.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    Zitat

    Das bedeutdet nicht notwendigerweise, dass die Cysten nicht länger überleben können

    und dies ist glaube ich das Problem welches wir Aquarianer haben.


    Denn wenn man diese Cysten (ist zwar etwas weit hergeholt) mit den Eier'n von Artemia's vergleicht
    dann könnte es sogar den Schluß zulassen, daß selbst ein "Trockenlegen" des Becken's nicht helfen würde.


    Gruß
    Olaf

  • Hallo Olaf,


    das könnte eventuell sein, ist aber vermutlich zeitlich doch recht begrenzt. Wie im Thread zu obigem Link und dem Link in diesem Thread aber auch erwähnt, können Fische Träger von Parasiten sein, ohne zu erkranken oder äußere Anzeichen zu zeigen. Um sicher zu sein, dass ein Parasit nicht mit einem Fisch in das Becken gebracht wurde, müsste man alle Fische einer Behandlung unterziehen, die sicher alle Parasiten erfasst, bevor die Fische in das Becken eingesetzt werden. Macht das jemand? Ansonsten können immer Parasiten als latente Infektion auf den Fischen sitzen und nur auf eine Schwächung eines Fische warten, um eine Erkrankung hervorzurufen.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen !


    Ich habe auch einen Goldringbürstenzahn und einen Falterfisch (kleinii).
    Die haben schon seit 3-4 Jahren kleine Pünktchen mal mehr, mal weniger.
    Beim kleinii etwas erhöhte Atemfrequenz finde ich, aber er ist ja auch ein kleiner Hektiker :smiling_face:
    UV und Ozon im Dauereinsatz. Die Tiere stehen aber gut und fressen auch.
    Bekommen Vitamine etc, denke, sie sind gut versorgt.
    Der Rest der Tuppe ist auch vollkommen in Ordnung.
    Macht es Sinn hier mal mit dem Sera Costapur übers Futter zu "versuchen", oder ist das Risiko auf jeden Fall viel zu hoch?


    Ich bekam mal gesagt, das es halt Fische gibt, die das nie loswerden. Außer vernünftig füttern etc. könne man nichts machen.


    Ich möchte keine Experimente machen, aber wenn man das so in den Griff bekommen könnte, wäre ja super.


    P.S. werde demnächst mal das Baasler Forte für 10 Tage füttern.


    Danke und Gruß
    Sven

  • Hallo Hans-Werner,


    das ist es ja, kaum einer tut seinen Fischen den Streß an sie vor dem Einsetzten gegen alle Formen von Infektionen zu behandeln. Selbst wenn, wer sagt nicht das man sich einige Krankheiten nicht auch über's Futter in's Becken holt (als Bsp. Vibrionen, dazu gab es mal einen Bericht in der Koralle oder war es der Meerwasser Aquarianer??!! )
    Soweit ich weiß ist es ja allgemeine Meinung das wir immer irgendwelche "Krankheiten" latent im Becken haben.
    Oberstes Ziel kann also nur sein den Besatz bei "Laune" (d.h. ausreichend Füttern/Vitamine etc) zu halten und über UV und Ozon die Keimzahl im Wasser gering zu halten.


    Gruß
    Olaf

  • Olaf,


    das sehe ich auch so. Es ist also wichtig, sich Gedanken zu machen, wie man seine Fische optimal hält, pflegt und ernährt, damit es zu keinem Ausbruch einer Krankheit kommt.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Sven,


    auch wenn es sicherlich besser gewesen währe für dein Problem nen eigenen Thread auf zu machen will ich dir mal hier antworten.

    Zitat

    Die haben schon seit 3-4 Jahren kleine Pünktchen mal mehr, mal weniger

    Dies würde mir zu denken geben, vor allem weil du ja Ozon und UV im Dauereinsatz hast (vermute ich mal so).
    Sicherlich gibt es Fische die die Krankheit immer an sich haben (siehe/lese diesen Thread) aber das man diese Krankheit auf dauer immer sieht ist denke ich unnormal.
    Da ich mir jedoch kein Bild über dein Becken machen kann um evtl Dauerstreß oder falscher Besatz etc. auszuschließen ist es wage eine genaue Aussage zu treffen.


    Da du aber selber schreibst das du Vitamine und abwechslungsreich fütterst würde ich mir keine Gedanken machen solange du keine Ausfälle zu beklagen hast. Jedoch den Grund für die "Dauerpunkte" solltest du schon suchen. ( Alte UV-Lampe, defektes Ozongerät oder zu wenig Ozonzugabe....)


    Gruß
    Olaf

  • oder Hans-Werner,


    ein Medikament finden welches nicht schädlich für Niederetiere ist und nur geziehlt auf die Cysten/Schwärmer ausgerichtet ist denn ich denke eine Behandlung der Fische in Form von ablösen der Schleimhaut macht die Fische noch empfänglicher für andere Krankheiten/Infektionen.


    Gruß
    Olaf

  • Olaf,


    das wird schwierig, weil Parasiten ja auch "niedere Tiere" oder Einzeller sind.
    Für Bakterien gibt es so etwas, das man dann Antibiotikum nennt und das nur gezielt eingesetzt werden sollte, weil sonst u. U. der Aquarianer mit einer Infektion durch resistente Keime zu rechnen hat, die nur noch schwer behandelbar ist.


    Grüße


    Hans-Werner

  • OK, danke Olaf !


    Dachte nur es passt zum Thema. Also lieber kein Sera Costapur ?


    Gruß Sven


    UV: De Bary 25 Watt (7 Monate alt) + Sander Ozonisator 25mg (der alte grüne)

  • Hi Sven,


    Ich würde auf Sera Costapur verzichten, genau!
    Was das Ozongerät betrifft kann ichdir leider nicht viel sagen/helfen da ich selber noch nie eines gehabt habe.
    Die lampe für's UV-Licht scheint ja noch in Ordnung zu sein vom Alter her.


    Hmmm, also keine Sorgen machen weiter mit Vitamine und abwechslungsreich füttern und vor allem beobachten.....


    Gruß
    Olaf

  • Tja Hans-Werner,


    da muss man dann wohl tiefer forschen, im DNA-Bereich (haben Einzeller überhaupt DNA??)
    oder möglicherweise etwas finden was die Haut/Panzer von den Cryptocaryonerregern zersetzt (jedoch geht mir das leider zu tief in die Materie wo ich keine Ahnung von habe).


    Bei Antibiotikum sehe ich zu viele Gefahren (wie du ja eine schon geschrieben hast) als das es den Nutzen aufwiegen würde deshalb habe ich mich damit noch nie näher beschäftigt welches möglicherweise ein Feher ist.


    Also kommen wir immer wieder auf den Punkt die Pflegebedingungen (welche man ja immer im Kopf haben sollte) wiklich im Bereich des optimalen zu halten um solche Infektionen/Krankheiten nicht erst ausbrechen zu lassen.


    Gruß
    Olaf

  • Olaf,


    alle Lebewesen einschließlich der Bakterien und sogar viele Viren, die eigentlich nur Proteinkristalle mit einer DNA- oder RNA-Bauanleitung sind, haben DNA.


    Da Cryptocaryon ein Wimpertierchen ist, dürfte die Cyste aus Proteinen bestehen. Steht dazu etwas in der Doktorarbeit? Also wahrscheinlich kein Ausweg.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hans-Werner,


    die DNA-Struktur ist nicht abgebildet (oder ich habe sich nicht gefunden.


    Jedoch was ich sehr lesenswert fand war dies hier:

    Zitat

    Caprylsäure, eine mittelkettige Fettsäure aus Kokosöl, Butter und anderen genießbarenÖlen, zeigte ebenfalls nach oraler Applikation bei der Meerbrasse gegen Cryptocaryonirritans und andere Fischparasiten (Benedenia seriolae Monogenea, Kudoa shiomitsuiMyxozoa) eindeutige Effekte (Hirazawa et al. 2001 a, b).Es wurden aber nicht nur die Effekte der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten einerCryptocaryoniasis untersucht, sondern auch die unterschiedliche Empfindlichkeit einzelnerFischarten gegenüber den Parasiten (Hirazawa et al. 2000). So zeigten drei Fischarten (dieGoldbrasse Sparus aurata, die Zahnbrasse Dentex dentex und die Bernsteinmakrele Serioladumerili) typische Krankheitserscheinungen, während beim Seebarsch (Dicentrarchuslabrax), bei der Geißbrasse (Diplodus sargus) sowie bei der Spitzbrasse (Diploduspuntazzo) keine Symptome nachweisbar waren (Rigos et al. 2001). Allerdings wurde keineAussage darüber gemacht, ob die Fische schon einmal Kontakt mit Cryptocaryon irritansgehabt hatten und eventuell gegen den Parasiten immun waren.

    Wie kann es sein das es Fische gibt die dagegen immun sind und welcher Stoff ruft diese Immunität hervor??GrußOlaf

  • sag ich doch immer Butter und Öl...... (darin brät sich der Fisch am besten :ylol )


    Nein nicht durch abhapseln der Parasiten sondern durch auflösen!
    Jedoch steht da auch noch das dies durch ein vererbares Gen im Zusammenhang mit
    ±2-Makroglobulin (was auch immer das für ein Stoff ist)


    Hinzu kommt noch der Punkt 4.3 der Arbeit

    Zitat

    In Düsseldorf erwies sich die Etablierungdes Parasiten im Labor als sehr schwierig, da die Infektionen meist nach 6-8 Wochen zumErliegen kamen. Die Ursachen dafür lagen u.a. in den Wasserwechseln mit künstlichemMeerwasser und teilweise Temperaturschwankungen durch defekte Klimakammern.Mitunter gingen die Infektionen erst gar nicht an, da die zu infizierenden Clownfischeschon einmal eine C. irritans-Infektion durchgemacht hatten und vorübergehend immunwaren (sie ließen sich aber nach ca. 6-7 Monaten erneut infizieren), was aber im Handelnicht ersichtlich war


    Könnte es auch Salzmischungen geben dessen Zusammensetzung irgendein Einfluß auf den erreger hat??
    Es müsste ja nur ein Stoff sein der den Inhalt (Glykogen) der Nahrungsvakuolen bindet bzw unbrauchbar macht und somit die Umwandlung von Cysten zu Schwärmern hemmt bzw unterbricht.
    Ähnlich wie bei Fischlarven, wenn der Dottersack leer ist stirbt die Larve.



    Olaf

  • Olaf,


    Globuline sind meines Wissens Eiweiße (wie so vieles).


    Glycogen ist der tierische "Treibstoff". Wenn man den bindet, legt man auch die Fische lahm.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Mensch Hans-Werner.


    du findest doch auf jeden Lösungsansatz den ich suche einen Weg der in wie Rauch aufgehen lässt...:D :ylol


    Nun dann würde ich Vorschlagen jemand entwickelt ein Futter welches Immunglobuline enthält
    (y-globuline ) Link



    Ok, das mit dem Glycogan ist eine +böses Wort+ Idee....bin ich aber auch erst drauf gekommen als ich mal bei Wiki nachgeschlagen habe



    Gruß
    Olaf


    P.S.: haben wir nicht Mikrobiologen hier im Forum die weiterhelfen könnten

  • Zitat

    Original von OlafB
    Mensch Hans-Werner.


    du findest doch auf jeden Lösungsansatz den ich suche einen Weg der in wie Rauch aufgehen lässt...:D :ylol


    Olaf,


    das ist ganz einfach: Die Aquarkultur ist eine Milliardenindustrie und viele sehr schlaue Leute zerbrechen sich den Kopf darüber, wie man Krankheiten in den Aquakultursystemen eindämmt. Die derzeitig erfolgversprechendsten Ansätze sind Probiotika, Prebiotika, Immunisierung/Impfung, Anregung der unspezifischen Immunabwehr und Optimierung des Futters. Antibiotika sind "out".


    Kürzlich las ich, ein hoher Fettanteil im Futter führt zu weniger Wachstum (also langsamer) aber höherer Überlebensrate. Ist doch für´s Aquarium interessant, oder?


    Grüße


    Hans-Werner

  • Guten Morgen Hans-Werner,


    das habe ich auch irgendwo mal im Internet gelesen aber so recht wollte ich es nicht glauben.
    Wobei die keinen Unterschied zwischen gesättigten Fettsäuren und ungesättigte Fettsäure machten.
    Denn ungesättigte Fettsäure hier besonders die Omega 3 Fettsäure (damals als Vitamin F bekannt) ist ja bekanntlich der Schlüssel zur Aufzucht von Jungtieren und auch für die Immunabwehr sehr von Bedeutung.


    Das mit dem Pre- und Probiotika klingt interessant:

    Zitat

    Obwohl O’Hanlons Fische so natürlich wie möglich aufgezogen und gehalten werden, bleiben dennoch prinzipielle Probleme der Käfighaltung nicht aus. Mit der Zahl der Fische steigt auch die Zahl der erkrankten Tiere. Nun sollen Impfstoffe und Probiotika entwickelt werden, die dabei helfen, auf Antibiotika zu verzichten, aber die Abwehrkräfte der Fische stärken. Probiotika sind Kulturen von Mikroorganismen, die auf natürliche Art helfen sollen, bakterielle Infektionen bei den Fischen zu verhindern.

    Quelle:<a href="http://www.3sat.de/3sat.php?<a href=" http="#DEFAULT">[/url]
    <a href="http://www.3sat.de/3sat.php?<a href=" http="#DEFAULT"> [/url]http://www.3sat.de/nano/cstuecke/107562/index.html">http://www.3sat.de/nano/cstuecke/107562/index.html"


    Gruß
    Olaf

  • Hallo Hans-Werner,


    nun wenn ich das so anschaue was in der Koi-Zucht vorhanden ist frage ich mich warum es im Bereich MW kein so großes Angebot gibt. Wenn ich nur mal diese Seite hier durchlese, Propolis, Cannabisöl etc .....


    Du bist doch vom Fach, könnte man nicht das Propolis evtl auch für unsere Pfleglinge nutzen??


    Gruß
    Olaf

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