• hallo
    ich interessiere mich stark für das neue produkt reef actif und hätte dazu ein paar fragen.
    immer wenn ich höre korallen werden aufgehellt muss ich sofort an das korallenzucht produkt zeospur denken. das ganze hört sich immer sehr nach kupfer an. kann ich das bei eurem produkt ausschließen? Desweiteren schreibt ihr das aufhellen lässt sich leicht steuern- inwiefern? wie schnell sind erfolge sichtbar bzw. messbar? Wie ist die dosierung? Verträgt es sich mit bestehenden systemen wie zeovit, wodkamethode, balling etc? darf ich bestimmte sachen nicht verwenden wie z.b. absorber oder spuries etc.? kann, darf mans überhaupt bei niedrigen werten benutzen?
    vielen dank
    alex rügamer

  • Hallo Alex,


    vielen Dank für Deine interessanten Fragen. Du hast Dich offenbar schon ausgiebig mit der Thematik befasst.


    REEF ACTIF enthält kein Kupfer als wirksame Substanz. Ein Tester hat sogar eine Abschwächung der aufhellenden Wirkung der angesprochenen Spurenelemente-Lösung festgestellt. Das kommt daher, dass auch Spurenelemente durch REEF ACTIF gebunden werden und so der Wirkung auf die Zooxanthellen entzogen werden.


    Als Biopolymer-Mischung natürlichen Ursprungs kann es Spuren von Kupfer enthalten.


    Ich erkläre am besten einmal kurz die grundlegende Wirkungsweise von REEF ACTIF.


    Biopolymere sind laut Definition von Organismen gebildete, langkettige Moleküle, die aus kleineren Bausteinen aufgebaut sind. Viele Biopolymere sind in der Lage, andere Stoffe, z. B. Nährstoffe, zu binden.
    Durch die Bindung an die Biopolymere werden die Nährstoffe in der Verfügbarkeit verändert. Die Nährstoffe können erst nach Abbau der Biopolymere wieder von Organismen aufgenommen werden.


    Die in REEF ACTIF verwendeten Biopolymere sind marinen Ursprungs und können fast nur von spezialisierten marinen Bakterien abgebaut werden, die aber mit Schwämmen, Korallen, Muscheln, Röhrenwürmern und den meisten anderen filtrierenden Meerestieren in Symbiose leben.
    Das heißt normalerweise, die Filtrierer beherbergen diese symbiontischen Bakterien und führen ihnen Nahrung zu, dafür werden überschüssige Bakterien vom Filtrierer verdaut.
    So kommt es, dass mit REEF ACTIF die Zooxanthellen hungern und teilweise ausgestoßen werden, die Korallenpolypen und andere Filtrierer aber ernährt werden.
    Ganz nebenbei geben hungernde Zooxanthellen auch noch mehr Energie in Form von organischen Verbindungen an die Korallen ab. Die Korallen können es sich also doppelt leisten, einen Teil der Zooxanthellen vor die Tür zu setzen.
    Und das lässt sich ganz gut steuern. Gibt man weniger REEF ACTIF zu, lässt die aufhellende Wirkung nach, gibt man mehr zu, wird die Wirkung verstärkt.


    Normalerweise liegt der sinnvolle Bereich, in dem man dosiert, bei 1 - 3 Messlöffel á 5 ml auf 500 l Aquarieninhalt je Woche. Ich würde vorschlagen, ähnlich wie bei Wodka-Dosierung, niedrig Anzufangen, die Dosierung bis auf 3 Meßlöffel je 500 l je Woche zu steigern und bei Annäherung an den gewünschten Wirkungsgrad wieder zu reduzieren.


    Die Geschwindigkeit der aufhellenden Wirkung ist sicher weniger schnell, als bei der angesprochenen Spurenelemente-Lösung. Sie ist, wie man aus der obigen Erklärung unschwer ableiten kann, vom Nährstoffgehalt im Becken und von der Beleuchtung abhängig. Starke Beleuchtung bleicht bei niedrigen Nährstoffgehalten die Zooxanthellen stärker. Die aufhellende Wirkung wird meist ein paar Wochen auf sich warten lassen. Andere Wirkungen, die auf die Bakteriennahrungs-Funktion zurückzuführen sind, konnte ich aber früher beobachten, so z. B. verstärkte Abschäumung von zähem Schaum und besseres Öffnen (größere Polypen) und Wachstum von Korallen. Auch der Nitrat- und Phosphatabbau lässt sich recht schnell feststellen.


    Zusammen mit Wodka würde ich REEF ACTIF gefühlsmässig eher nicht verwenden. Ich würde das eine ausklingen lassen und dabei das andere beginnen, so dass REEF ACTIF den Wodka langsam ablöst.
    Mit Zeolithen käme es zu einer gewissen Konkurrenz um die Nährstoffe und vermutlich zu einer Verstärkung der Wirkung, da beide Methoden prinzipiell ähnlich wirken.


    Mit Adsorbern oder Spuries gibt es sicher Wechselwirkungen, ich konnte aber noch nichts beobachten, was das eine oder das andere ausschließen würde.


    Mit niedrigen Nährstoffwerten habe ich keine Probleme beobachten können. Nitrat war mit unserem Test, Phosphat zeitweise auch mit einem Photometer nicht mehr nachweisbar oder bei 0,01 mg/l. Mit Sicherheit lagen diese Nährstoffe aber noch in organischer Form oder als Plankton vor, sind aber nicht mehr ohne vorherigen Aufschluß messbar.
    Man sieht es den Korallen an der Farbe an, wenn es genug ist. Sobald die Farben wieder stumpfer (irgendwie gräulich) werden, reduziert man die Dosierung.


    Mit BIO-CALCIUM Liquid (Balling-Methode) funktioniert REEF ACTIF optimal! :grinning_squinting_face:


    Grüße


    Hans-Werner

    Einmal editiert, zuletzt von Hans-Werner ()

  • Hallo Hans Werner!


    Ich habe mir in SIFI auch das Reef aktiv gekauft. Gibt es ein Problem, wenn die Korallen schon sehr hell ( durch Stickstoffmangel) sind. Enthält das Produkt eine Kohlenstoffquelle in Form von Azetat, Alkohol oder ähnlichem? Dann müsste ich nämlich sehr vorsichtig sein.


    Gruß


    Aquarius

  • Hallo Aquarius,


    REEF ACTIF enthält eine Kohlenstoffquelle, in Form der erwähnten Biopolymere. Die sind, wie die meisten organischen Verbindungen, hauptsächlich aus Kohlenstoff aufgebaut.
    Insofern ist eine gewisse Vorsicht in Deinem Fall angebracht.


    Grüße


    Hans-Werner

  • hallo hans werner
    vielen dank für die informationen. sicherlich ein interessantes,und wenns hält was es verspricht ein inovatives produkt. ich muss jetzt leider im bezug auf wodka noch ein wenig nachhaken, da speziell für mein becken relevant. immo benutz ich auf 500l 5ml wodka mit sagen wir mal mäßigem erfolg. würdest du empfehlen wodka zu reduzieren z.b. halbe dosis und dann gleichzeitig mit reef actif beginnen?
    alex

  • Hallo Alex,


    ja, diese Vorgehensweise würde ich ausprobieren, habe aber selbst noch nie mit Wodka gearbeitet.
    Ich würde die Wodkadosierung halbieren und mit einem Löffel REEF ACTIF pro Woche anfangen.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans Werner


    Das Produkt tönt in der Tat ausserordentlich interessant.
    Das giftinduzierte Bleaching des genannten Spurenelemtproduktes war und ist ein kontrovers disskutiertes Thema. Richtig angewendet, in Kombination mit nährstoffarmen Systemen, potenter Beleuchtung und alternativer Energieversorgung der Korallen (Aminosäuren, Futtermittel usw.) ein sehr wirkungsvolles Produkt um die Zooxanthellendichte zu reduzieren und die Korallen in schön ausgeprägter Färbung halten zu können.
    Wenn ich das Produkt richtig interpretiere, wird die Versorgung durch die Stoffwechselprodukte der Zooxanthellen (Glucose, Glyzerin, Aminosäuren, mehrere organische Säuren und organische Phosphate) durch die Zufuhr von Biopolymeren teilweise ausgeklammert. Ich nehme an, dass es sich bei den besagten Biopolymeren um ausgesuchte Peptide, Proteine und Polysaccharide handelt.
    Der Ansatz gefällt mir ausserordentlich gut. Gerne werde ich mir Euren neuen "Wurf" im Praxistest in meinem Aquarium genauer betrachten.

  • Hallo


    Der Claude Schumacher hat es in seiner Produktpalette aufgenommen, inwiefern es schon lieferbar ist durch Claude, müßte man bei Claude am besten selbst erfragen.


    Grüße Guido

  • Hallo Iwan,


    das Bleaching mittels Kupfer funktioniert vermutlich deshalb so gut, weil dabei oxidativer Streß induziert wird.


    Zu unserem REEF ACTIF: Die Versorgung der Korallen durch die Stoffwechselprodukte der Zooxanthellen wird meines Erachtens nicht ausgeklammert. Die Biopolymere binden Nährstoffe und entziehen sie so den Zooxanthellen. Das funktioniert ähnlich wie bei anderen nährstoffarmen Systemen, die z. B. mit Zeolithen oder Tonmineralen arbeiten. Die Abschäumung wird etwas verstärkt, woraus ich schließe, das ein Teil der Biopolymere mit den daran gebundenen Nährstoffen oder aber der Bakterien, die sich davon ernähren, abgeschäumt und damit dem System entzogen werden. Weiterhin entwickeln sich Filtrierer, wie Schwämme, aber auch viele Korallen besser. Ich habe vor allem bei LPS und Leder- und Weichkorallen ein verbessertes Wachstum festgestellt. Bei SPS war die Verbesserung des Wachstums bei Pocillopora damicornis deutlicher als bei Acropora. Porites und Psammocora wachsen verstärkt in die Fläche. Scheinbar bleiben auch heterotrophe Bereiche von Korallen, also basale, abgeschattete Bereiche ohne Zooxanthellen, länger erhalten.
    Alleine die Bindung der Nährstoffe an die Biopolymere und die daraus resultierende Einschränkung der Nährstoffversorgung der Zooxanthellen, sollte zu einer verstärkten Abgabe von Energie in Form von Glyzerin, Lipiden und anderen Photosyntheseprodukten von den Zooxanthellen an die Korallen führen. Das erklärt aber meines Erachtens die bessere Entwicklung von Schwämmen und Röhrenwürmern noch nicht hinreichend. Diese können, wie auch die Korallen, die Biopolymere durch ihre symbiontische Bakterienflora direkt nutzen.
    Die beobachteten Effekte dürften also auf die Kombination der Bindung anorganischer Nährstoffe an die Biopolymere und die direkte Nährstofffunktion der Biopolymere zurückzuführen sein.
    Insgesamt sind die Veränderungen vielfältig und es werden auch nicht alle Farben verstärkt, manche sogar abgeschwächt. Vor allem die Farben, die in ihrer Wirkung von einem hellen Untergrund ohne zu starke Braunfärbung der Zooxanthellen abhängen, werden deutlich leuchtender.
    Einschränkungen könnten am ehesten bei Korallen mit Phosphateinlagerungen im Skelett gegeben sein, da diese auf Nährstoffreduktion oft negativ reagieren. Es ist also, wie bei allen Systemen die auf sehr geringe Nährstoffkonzentrationen setzen, etwas Vorsicht geboten. Ich halte das Produkt aber für relativ sicher.


    Die Vielfalt der Veränderungen, die ich bei uns beobachten konnte, hat mich ziemlich erstaunt.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,
    gibt es schon Erfahrungen von REEF ACTIF hinsichtlich Anemonen?

  • Hallo Christian,


    bisher liegen mir keine Erfahrungen mit echten Anemonen vor.


    Scheibenanemonen der Gattung Discosoma und die ebenfalls den Corallimorpharia zugeordneten Corynactis zeigten verstärktes Wachstum. Sie ähneln in dieser Hinsicht den LPS, die vom REEF ACTIF mit am meisten profitieren.


    Nach meiner Einschätzung dürften die echten Anemonen der Ordnung Actiniaria, zu denen die Symbioseanemonen von Amphiprion gehören, sehr ähnlich reagieren.


    Hallo Ilja,


    Probleme bei Verwendung von PRO-CORAL ZOOTON und REEF ACTIF sehe ich nicht. Ich verwende auch beide abwechselnd als Futter. Nach meiner Einschätzung ist die abwechselnde oder auch gemeinsame Verwendung beider Produkte gut geeignet, um die Nährstoffe in einem für alle oder zumindest die meisten gepflegten Korallen optimalen Rahmen zu halten. Die Vorteile, die festes (partikuläres) Futter gegenüber Nährstofflösungen hat, werden so voll genutzt.
    Bei dieser Art der Pflege haben die SPS gegenüber schnellerwüchsigen LPS wie Hydnophora kaum noch Vorteile im Wachstum. Das fand ich ökologisch recht interessant, da die Biopolymere im REEF ACTIF auch in vielen Lebensräumen der Korallen vorkommen.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans Werner!


    Ich habe dich schon wegen REEF AKTIF gefragt ,ob da eine Kohlenstoffquelle vorhanden ist. Ist die Vorsicht die bei meinem Aquarium geboten ist, auch bei PRO CORAL REEF SNOW angebracht, oder wirkt dieses Produkt ganz anders?


    Vielen Dank für deine Beratung!


    Gruß


    Aquarius

  • Hallo Aquarius,,


    das PRO-CORAL REEF SNOW ist gleichfalls eine Kohlenstoffquelle, unterscheidet sich aber in der Anwendung und Zielsetzung von REEF ACTIF.


    Bei umfangreicher Anwendung von PRO-CORAL REEF SNOW werden die Farben von Korallen nicht hervorgehoben sondern die Korallen werden eher insgesamt blasser. Da die Menge von PRO-CORAL REEF SNOW, die bei der normalen Anwendung ins Aquarium gelangt, eher gering ist, ist dieser Effekt auch sehr gering bis vernachlässigbar.


    Bei geringen Nährstoffkonzentrationen im Aquarium würde ich zur Kombination von REEF ACTIF und PRO-CORAL ZOOTON raten, wie oben in der Antwort an Ilja beschrieben.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    Finde das produkt auch sehr interessant und habe ebefalls mal eine frage dazu :


    Wenn ich es richtig verstanden habe binden die biopolymere nährstoffe für zooxanthellen welche dann für die zooxanthellen nichtmehr verfügbar sind, diese kompensieren dies dann durch vermehrte photosynthese und damit vermehrter produktion der an die korallen abgegebenen stoffwechselprodukte, somit kann es sich die koralle leisten zooxanthellen auszuschläußen.


    Gleichzeitig spalten aber auch die bakterien der korallen diese polymere auf ( bzw. bauen sie ab ) und ernähren sich dadurch und indirekt die korallen.


    Du schreibst nun:


    "Die Nährstoffe können erst nach Abbau der Biopolymere wieder von Organismen aufgenommen werden."


    Wenn die Biopolymere nun abgebaut sind sind die Nährstoffe doch wieder frei verfügbar und könnten von den zooxanthellen wieder verwendet werden, netto sind also keine nährstoffe "verbraucht" bzw. entfernt worden ?!



    Gruß

  • Hallo Matthias,


    im Großen und Ganzen hast Du recht, aber in einigen Punkten dürfte es doch etwas anders sein.


    Wenn den Zooxanthellen Nährstoffe fehlen, kann kein entsprechendes Wachstum stattfinden. Die Photosynthese muss aber weiterlaufen, da sonst der Photosyntheseapparat zerstört würde. Deshalb werden vermehrt Photosyntheseprodukte von den Zooxanthellen abgegeben, sie können ja nicht in Wachstum umgesetzt werden. Das ist eine der Grundlagen der Korallensymbiose.


    Die Bakterien, die die Biopolymere spalten, setzen den organischen Kohlenstoff mit den daran gebundenen Nährstoffen in Wachstum um. Befinden sich die Bakterien im Gastralraum der Koralle oder im Darm eines anderen Filtrierers, ist der Weg zur Verdauung ziemlich kurz. Befinden sich die Bakterien im Wasser oder auf Oberflächen im Aquarium, ist der Weg dahin etwas länger. Es treten keine gelösten anorganischen Nährstoffe mehr im Wasser auf, es sind also Nährstoffe "verbraucht" worden. Das Ziel "mehr Wachstum" wurde auch erreicht.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hi ,


    Danke erstmal :smiling_face:


    Da es sich bei den biopolymeren sich wohl um polypeptide handelt reduziert ( bzw. ersetzt ) sich dann auch die aminosäurenzugabe ?
    Ich weiß zwar nicht in welcher form die aminosäuren in den gängigen aminosäurepräparaten vorliegen, könnte mir aber vorstellen dass die aminos über den umweg durch die bakterien gezielter zu den korallen gelangen ?

    Einmal editiert, zuletzt von Matthias Kapaun ()

  • Hi Hans-Werner


    ích würde noch zufügen das die Abschäumung nach Zugabe sich für den Zeitraum von ca30min drastisch erhöht heißt das die Polymere mit angeschlossenen Nährstoffen abgeschäumt werden

  • hi
    ich bezweifel dass da viele nährstoffe in ner halben std gebunden werden. ich denk einfach das das schaumbild durch ne oberflächenveränderung,ionenverschiebung oder weis der geier gestört wird. z.b. wenn ich nen wasseraufbereiter ins becken kipp schäumt der abschäumer auch 3tage lang nur wie blöd...
    alex

  • hi ,


    würde auch gerne wissen was für nährstoffe denn gebunden werden und auch wie ( komplexbildung ? enzymatisch kovalent ? ), so ganz kann ichs nämlich noch nicht nachvollziehen :winking_face:

  • Ohje,


    jetze wädds kompliziert!


    Teilweise spielen sicher Komplexbildungen eine Rolle, es sind aber wohl auch ionische Bindungen beteiligt. Wie kann ich das von außen unterscheiden? :grinning_squinting_face:


    Matthias, was kannst Du nicht nachvollziehen? Den beschriebenen Weg der Nährstoffentfernung? Ausprobieren! Wenn Du dann versuchst die Ergebnisse nachzuvollziehen und eine bessere Erklärung hast, als ich, wechsle ich vielleicht zu Deiner Theorie :D!


    Denis, dass die Abschäumung verstärkt wird, habe ich auch beobachtet, bei uns aber eher moderat. Ich beobachte vielleicht eine Verdreifachung der Menge an zähem Flotat. Das dürfte eine Sache der Einstellung des Abschäumers sein. Der Effekt ist bei uns anhaltend, so dass es nicht vorkommt, dass der Abschäumer ein paar Stunden überläuft von schierem Wasser und dann wieder gar nichts fördert.
    Dabei findet sicher eine Abschäumung von Nährstoffen statt, da die Bindung einiger Nährstoffe, die in Ionenform vorliegen, recht schnell von statten gehen dürfte.
    Bei uns ist die Brühe ziemlich braun. Ich kann aber nicht sagen, ob die Braunfärbung von Gelbstoffen, Bakterien oder anderen Farbstoffen, z. B. von Algen, herrührt. Das Flotat ähnelt also in jeder Hinsicht "normalem" Flotat, ist nur etwas mehr.


    Grüße


    Hans-Werner

  • HI Hans-Werner


    naja als ich die erste Anwendung vornahm hats mir schon den Deckel weggedrückt :grinning_squinting_face: und das war kein Wasser ich hab ihn dann halt gleich etwas runtergeregelt ,was mir auch auffällt ist das ich jetzt im Absobateimer so eine Art "Kaffeesatz" habe


    @ Alex


    eine Auswirkung bei Zugabe von Easylife ist bei mir net in dem Maße zu verzeichnen wobei ich das schon lang net mehr anwende da ich net weiß wo das gebundene Zeug landet

  • hi ,


    na wenns noch nicht so genau bekannt ist macht das auch nichts :smiling_face:
    mich hats einfach interessiert in wie weit die vorgänge da erforscht sind und wie man sich so das ein oder andere erklären kann ...


    ... ich kam da nur drauf da mir zwar bekannt ist dass Fe, Cu, Zn etc. und auch nh3/no3 und po4 an proteine oder aminosäuren gebunden werden kann, braucht man dafür aber nicht immer enzyme die die reaktionen katalysieren ?
    Und dann kommt ja noch dazu dass das molare gewicht von proteinen sehr hoch ist im vergleich zu dem gewicht des zu bindenden stoffes, d.h. dass z.b. 1000 g proteine nur 1 g No3 binden können. Bei spurenelemente kann das sehr viel ausmachen da sie ja nur in sehr geringen mengen vorkommen ( und somit könnten ja auch die nährstoffe für die zooxanthellen limitiert werden), bei no3 wohl eher nicht.


    aber wie du schon sagst, da mans nicht sieht funktionierts vielleicht auch auf ne ganz andere weise wie man sich das so gedacht hat :grinning_squinting_face:


    @ alex ,


    nee, studiert und kenn halt so n paar biochemische grundzüge :winking_face:

  • Hallo Matthias,


    das mit den Enzymen ist etwas anderes, denke ich. Die sind ja maßgefertigte biologische Werkzeuge, um schwierige Sachen zu knacken und die Schwermetalle sind nur ein Teil des Werkzeugs, sagen wir die Stanzmesser oder die Haltebacken. "Die Werkzeugmaschine", das Enzym, kann dabei ziemlich riesig sein.


    Es sind ja durchaus einfachere Ionenaustausch- und Adsorptionsvorgänge bekannt, die auch eine gewisse Spezifität bezüglich der Ionen aufweißen können, sagen wir im Klinoptilolith. Es wäre nicht unlogisch, wenn "Biomaterialien" ähnliche Eigenschaften aufweißen.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner
    Ich habe ständig Ozon mit laufen sollte ich vor der zugabe erstmal ausschalten,ich habe grade Wasserwechsel gemacht und dann nach eine stunde dann 2 Löffel Reef A.zugegeben wie in der bes.
    da wurde das Wasseer sehr Milchig ist das normal.


    g.werner

  • Hallo Werner,


    es ist normal, dass das Wasser recht trüb und schlierig wird, da es vor allem feine Partikel sind, die zugegeben werden. Ich gebe REEF ACTIF deshalb immer kurz vor Ausschalten des Lichtes zu. Dann öffnen sich auch die Korallen schon und können REEF ACTIF aus dem Wasser aufnehmen.
    Das Wasser wird dann bis zum nächsten Tag sehr klar, da Trübstoffe gebunden werden.
    Mit Ozon habe ich bislang keine Erfahrungen, ich denke aber auch, dass es günstig ist, es nach der REEF ACTIF Zugabe für ein paar Stunden auszuschalten.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Ihr,


    mein REEF ACTIF kommt erst noch, weis also nicht, ob die Trübung für 2 Stunden auch bei mir auftreten würde. Fände ich aber für ein Korallenfutter unschön, nach jeder Fütterung über mehrere Stunden nicht meine Beckeninsassen sehen zu können (ich übertreibe mal ein wenig :grinning_squinting_face: )
    Ist das die Regel?


    Gruß Dirk

    160x65x65cm Plexiglas, Aquaphoton 4xT5 54Watt,2x150Watt, Strömung: Abyzz A200, RF-Pumpe: Abyzz200, ATI Powercone 200

  • Hallo Hans Werner!


    Wir wenden das Reef Aktif nun schon seit 3 Wochen an und wir müssen sagen, wir sind mehr als begeistert! Da wir einen großen Fischbesatz haben, waren unsere Korallen vorher ziemlich dunkel und das Wachstum war sehr gering. Bereits nach der 3. Anwendung sank der Phosphatwert von 0,1 auf 0,05, die Korallenpolypen "explodieren" und die Farben werden kräftiger! :grinning_squinting_face: Außerdem sprießen die Wachstumsspitzen, das es eine wahre Pracht ist und dies nach 3 wöchiger Zugabe der Minimaldosis!!!! Wenn es so weitergeht, dann habt ihr mit diesem Mittel den großen Wurf gemacht und bei uns zuhause entsteht die erste Korallenfarm Niederbayerns! :grinning_squinting_face:


    Was uns noch interessieren würde: Sind eigentlich Auswirkungen des Mittels auf Fische bekannt? Irgendwie haben wir den Anschein, dass das Balzverhalten unserer Paare enorm zugelegt hat! :winking_face_with_tongue: Kann es sein, dass das Mittel den Sextrieb anregt? :grinning_squinting_face: Unsere Clownis zum Beispiel legen ein Eigelege nach dem anderen ab!


    Liebe Grüße
    Marion und Dirk

  • Hallo Marion und Dirk.


    es freut mich sehr, dass Ihr genauso begeistert seid wie ich!


    Ich denke, Becken die vom Fischbesatz her eine gewisse Belastung vorweisen, sind ideal für die Anwendung von REEF ACTIF, da hier Nährstoffe vorhanden sind, die die Versorgung der Korallen verbessern. In einem ohnehin nährstoffarmen Steinkorallenbecken werden irgendwann die Nährstoffe knapp, aber man kann ja mit ZOOTON zufüttern.


    Unsere Fische sind eher unbeeindruckt nach der Zugabe, die Siganus vulpinus reagieren leicht gereizt, wenn sie direkt "eingenebelt" werden und zeigen es durch Flossenzucken.
    Eine Steigerung des Sexualtriebes konnte ich bei unseren Fischen nicht beobachten, allerdings haben die Riffbarsche und Anemonenfische schon immer gebalzt und abgelaicht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Nährstoffarmut des Wassers sich auch auf die Fische positiv auswirkt und das REEF ACTIF als Schleimhautschutz zusätzlich für ein gesteigertes Wohlbefinden bei den Fischen sorgt. Das wirkt sich dann auch auf die Stimmung und das Triebleben aus. Gezielt als Aphrodisiakum für Fische wurde es nicht entwickelt! :grinning_squinting_face:


    Hallo Dirk,


    ich denke, bei jedem Korallenfutter macht die Zugabe kurz vor oder nach Ausschalten der Beleuchtung Sinn, weil dann die Polypen sich erst richtig öffnen. Das trifft auf SPS, mehr noch auf LPS und erst recht auf die meisten azooxanthellaten Arten zu. Auch führen praktisch alle Adsorber, die dem Wasser zugegeben werden ("flüssige Filtermittel") und Staubfutter zu einer gewissen Trübung.


    In der Anwendung kann man sicher noch etwas experimentieren. Die Trübung ist natürlich geringer, wenn man bei einem 1500-l-Becken dreimal die Woche einen Meßlöffel zugibt anstatt einmal in der Woche drei Meßlöffel. Ich hatte aber den Eindruck, dass eine etwas "ungleichmäßige" Dosierung besser wirkt als die tägliche Anwendung. Kreative Anwender werden sicher noch Details herausfinden, die mir entgangen sind.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    ich war halt nur über die sehr lange Dauer der Trübung erstaunt. Wir sprechen hier ja nicht von Easylife, sondern von einem Futtermittel. Bisherige Mittelchen (TM Zooton und Phyton, Coral Organic) führen nur zu einer sehr kurzen Trübung. Aber wenn es nochmal ist, dann füttere ich das reef actif halt NACH dem Licht ausmachen :grinning_squinting_face:
    Bisher habe ich immer 2 Stunden vor Lichtaus, bzw. 1h vor Blaulichtphase gefüttert.
    Will doch schließlich sehen, wie sich die Polypen dem Futter entgegen strecken :ylol


    Gruß Dirk

    160x65x65cm Plexiglas, Aquaphoton 4xT5 54Watt,2x150Watt, Strömung: Abyzz A200, RF-Pumpe: Abyzz200, ATI Powercone 200

  • Hallo Dirk,


    eine "Teilfunktion" vom REEF ACTIF, nämlich die Adsorption von Nährstoffen und die Entfernung von Trübstoffen, entspricht ja dem von Dir genannten Produkt. Es dürfte also vorteilhaft sein, wenn es eine Weile im Wasser in der Schwebe bleibt.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    vielen Dank, so hatte ich das noch nicht gesehen. Beim Easylife wird explizit auf die langanhaltende Trübung hingewiesen. Daher kann ich mich nur wiederholen, daß ich halt über diesen Effekt überrascht war. Bin ja nur Anwender, kein Chemiker/Biologe. :yrf
    Wenn dies normal, also systemimanent ist, habe ich kein Problem damit. Man muß es halt nur wissen.


    Gruß Dirk

    160x65x65cm Plexiglas, Aquaphoton 4xT5 54Watt,2x150Watt, Strömung: Abyzz A200, RF-Pumpe: Abyzz200, ATI Powercone 200

  • Zitat

    Original von Millenniumpilot
    Beim Easylife wird explizit auf die langanhaltende Trübung hingewiesen.


    Hallo Dirk,


    hätten wir gerne auch gemacht. Leider mussten wir die Angaben auf dem kleinen Etikett auf das Notwendigste beschränken.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    ich möchte mich gleich der Frage von Thomas anschließen. Mit welchen TM-Präparaten harmoniert das Reef Actif am besten. Ich habe auch Proton und Zooton im Einsatz. Das das gut zum Reef Actif passt hab ich verstanden, aber wie siehts mit ProCoral Organic aus? Kann ich das gleichzeitig verwenden. Und wie siehts mit Bakterienkulturen (z.B. Prodibio) bzw. Futter für Bakterien aus (z.B. UltraBak) verträgt sich das?


    Gruß


    Andreas

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