Supergau!-fast alle Korallen sind tot!

  • Hallo!


    Mich hats übelst erwischt!
    Ich hatte ja Probleme mit meinen M.hoffmeisteri Platten, welche einen langsamen Gewebezerfall zeigten, doch die restlichen Korallen standen alle sehr gut. Jetzt Gestern hat mich der Schlag getroffen.Das Wasser in meinem 500 Liter Riffbecken war trüb (weiss, milchig) und über 90% meines gesammten Korallenbesatzes waren tot!!
    Fast alle SPS sind tot,meine Platten lösen sich sehr schnell auf und die Polypen zerfallen zu einer "Staubschicht". Meine gesammten Bali-Xenia Bestände sind hinüber. LPS fangen heute an zu sterben und werden ebenfalls weiss. Meine Acroporas lösen sich sehr schnell von der Mitte her auf.


    Die Fische sind alle fit und zeigen keine schnelle Atmung.
    Massnahmen:Sofortiger 20%-iger Wasserwechsel und Easy Life Dosierung


    Die einzigen Korallen die noch etwas fit sind, sind eine Hammerkoralle, eine Blastomussa, einige Gorgonien, eine Lederkoralle und eine grosse Cladiella.Der Rest ist hinüber, und das über Nacht.


    Das Wasser ist heute nun schon zu 85% wieder klar, aber noch leicht trüb, da das Korallensterben ja weitergeht.
    Ozon lief bei meinem Becken mit 20 mg/h im Dauereinsatz, so wie auch an meinen anderen Becken.Meine restlichen Becken sind nicht davon betroffen, deshalb kann es nicht am Leitungswasser liegen.Wir haben hier sehr gutes Leitungswasser, habe noch nie Probleme damit gehabt.


    Was kann hier denn der Auslöser für ein so schnelles Sterben der Korallen gewesen sein??
    Vor allem stand das Becken am Abend zuvor noch super , bis auf meine hoffmeisteri Platten, aber das ging ja schon wesenlich länger.
    Alle restlichen Korallen standen am Abend zuvor voll geöffnet!


    So schnell kann sich ein Hobby in Luft auflösen!Die Arbeit von vielen Jahren in einer Nacht dahin!
    Meine Fische sind alle noch fit, keinerlei Anzeichen einer Vergiftung, es sind nur die Korallen betroffen.


    Ich weiss nicht, wie ich den weiteren Zerfall hier noch stoppen soll!

  • ach du scheisse... wie ist die temperatur ? irgendwas ins becken gefallen (lüfter etc.)? so etwas ist jens auch schon passiert, alle korallen tot, fische lebendig...

    Tatsachen schafft man nicht aus der Welt, indem man sie ignoriert.

  • Hallo Michael,


    so ne Sch...


    Hast du irgendwas festgestellt, was sich vor kurzem schnell geändert hat ? Temperatur, Salzgehalt, pH, PO4 ?
    Kann mit dem Ozon was schief gegangen sein ? Ist was ins Becken gefallen ?


    Kannst du möglichst viele Tiere umsiedeln ?
    Ansonsten : Wasser wechseln, jeden Tag und ruhig auch mal 50 %.


    Viel Glück
    Armin

  • Hallo!


    Temperatur ist konstant bei 26 Grad C.
    Auch beim Salzhehalt gab es keine Veränderungen. Auch kein Abfall des ph-Wertes. Alle Wasserparameter sind und waren ok.Phosphat ist durch einen Adsorber entzogen worden, war aber konstant vorhanden, aufgrund der guten Fischfütterung. Der Adsorber wurde jetzt erstmal entfernt. Auch hatte ich keinen Stromausfall. Abschäumer läuft und lief im Dauerbetrieb. Ozon hab ich erstmal abgeschaltet, bis sich die Bakterienfauna erholt hat. Ozon wird nach dem Abschäumer über Aktivkohle geleitet, wie in allen meinen Becken. Auch ist nichts ins Wasser gefallen.


    Gibt es hier Erfahrungswerte, ab wieviel mg/h im Dauereinsatz Ozon für Korallen giftig oder gar tödlich sein kann, wenn es ins Becken gelangen sollte, was bei mir aber nicht der Fall sein kann??


    Ich stehe hier vor einem absoluten Rätsel und komme nicht weiter. Könnte verzweifeln, nur bringt das leider nichts. Ich bin ja heilfroh, dass alle meine Fische am leben sind.


    Im Notfall kann ich die Korallen, welche noch leben, in meine anderen Becken umsetzen.
    Die Gorgonien blieben unbeschadet, ebenso die Clavularias, welche sich jetzt alle langsam wieder öffnen.


    Hier ein Bild einer Montiporaplatte welche am Tag zuvor noch lila war, und ein paar Stunden später komlett zerfallen ist.

  • oh man , das ist echt grausam :frowning_face:


    aber so schlimm es auch ist , nehm alle korallen raus die dabei sind sich aufzulösen , du wirst sie nicht retten können und das gewebe belastet dein wasser noch zusätzlich.
    den rest an korallen erstmal zu benachbarten aquarianern oder händlern bringen bis sich alles stabilisiert hat , wenn nach und nach noch weitere korallen eingehen wird sich das sehr lange hinziehen bist dus wieder im griff hast.
    aktivkohle kann auch nur nützen.


    Viel Glück !

  • kann so etwas eine nährstofflimitierung sein ? ozon vernichtet doch nitrit und ohne nitrit gibt es doch auch kein nitrat, oder ? *grübel*

    Tatsachen schafft man nicht aus der Welt, indem man sie ignoriert.

  • Zitat

    Original von Alexander Grah
    ozon vernichtet doch nitrit und ohne nitrit gibt es doch auch kein nitrat, oder ? *grübel*


    O[t]3[/t] + NO[t]2[/t] -> O[t]2[/t] + NO[t]3[/t] :wink

  • Kann es sein das die korallen über Nacht miteinander abgelaicht haben und das die Wasserwerte
    kurzzeitig durcheinander gebracht haben? Mögliche giftige Tiere wirst du ja eh schon ausgeschloßen haben.
    Nichtsdestotrotz auch mein Beileid.



    grüße Andi

  • Hallo!


    Ablaichen der Korallen, wohl eher nicht. Ich dachte erst, eine grosse Weichkoralle habe sich zersetzt, wegen der starken Trübung, dann habe ich gesehen, dass es wirklich alle Korallen bertoffen hat.Schon heftig, wenn man sich Abends ins Bett legt, sein volles Riffbecken betrachtet, welches man nun über Jahre hinweg gepflegt hat, dann steht man morgens auf, und ist geplättet.Abends stand alles in voller Pracht offen, die Polypen weit expandiert, am nächsten morgen dass genaue Gegenteil. Alle Polypen eingezogen und massives Gewebesterben.
    Fest steht, es ist Nachts passiert und kam ziemlich plötzlich.
    Dass aber die Korallen so "massiv" reagieren?


    Mögliche "giftige" Tiere hatte ich keine in dem Becken, welche das Milieu hätten kippen können.
    Auch die Schwämme , welche aus dem Lebendgestein wachsen, sind noch in Ordnung.
    Einzig allein ein grösserer Ohrschwamm wurde heute heller und heute zur Sicherheit aus dem Becken entfernt.
    Die massive Trübung kam aber zu 99% von den sich zersetzenden Korallen, vor allem den SPS und den Xenien.

  • Hi Michael,


    Beileid!


    Du schreibst was von Adsorbern, in welchem Zeitraum wurde denn PO4 entzogen und wie war der Ausgangswert ?


    PO4-Limitierung kann sich schon in RTN-ähnlichem Korallensterben äußern - und da reagieren die SPS zuerst, die LPS brauchen da länger.


    Gruß Rene

  • Hi!


    Beileid auch von mir wenns auch nicht viel hilft! Ich kenne mich zwar mit Ozon nicht aus da ich es noch nie benutzt habe aber ich denke das irgendwie da der Zusammenhang besteht. Denn über Nacht so ne krasse Reaktion kann ich mir nichts anderes vorstellen. Ich habe schon Kohle und PO4 Adsorber krass überdosiert aber ausser das die Korallen ein bsichen beleidigt waren war da nichts!! :frowning_face: :frowning_face: :frowning_face:


    Kopf hoch!!

  • Hallo Rene!


    Phosphat war recht hoch in meinem Becken, 0,5 mg.
    Hier der Thread dazu.
    Ich hatte zwischenzeitlich tatsächlich Probleme mit meinen SPS, was sich aber eingestellt hatte, da ich den Adsorber reduziert hatte. Die Korallen standen nun wieder gut bis sehr gut, und bis auf die hoffmeisteri zeigte sich auch keine Gewebeauflösung.
    Phosphat ist jetzt noch bei 0,2 mg/l.Die Korallen standen jetzt sogar weitaus besser mit dem Adsober.

  • achso, wenn PO4 noch so hoch stand dann liegts sicher nicht daran - hörte sich so an als wenn da plötzlich nixmehr messbar wäre.

  • Hallo Michael,


    gut, dass du nochmal auf den alten Thread hingewiesen hast.
    Du hast damals deine Korallen ziemlich gestresst durch die schnelle Phophatreduzierung.
    Es muss nicht, kann aber die Ursache für die jetzige Katastrophe sein. Geschwächte Korallen
    können sich schlechter gegen Helicostomas wehren, und wenn sich diese Mistviecher erst mal in ausreichender
    Anzahl im Becken ausgebreitet haben, kann so was wie bei dir passieren.


    Hast du dir mal eine Gewebeprobe unter dem Mikroskop angeschaut ?


    Gruß Armin

  • Hm, hab mir Deinen alten Thread nun auch mal durchgelesen und dies bestätigt nun meine erste Theorie. Am 26.11. - also direkt nach der PO4-Absenkung schreibst Du schon von ersten negativen Veränderungen Deiner Korallen.
    Du hast PO4 innerhalb kürzester Zeit von 0,5 mg/l auf "nicht nachweisbar" runtergeprügelt -----> AUTSCH.
    Dazu dann noch auf Ozon gegangen ---> sehr klares Wasser, deutlich mehr Licht.


    Ich denke hier kommen nun 2 Sachen zum tragen: erstens haben sich Deine Korallen wahrscheinlich lange an den PO4-Wert gewöhnt und, wie Armin schon geschrieben hat, müssen sie sich eigentlich langsam darauf einstellen können. Und zweitens hat sich NO3 durch den PO4-Adsorber nicht in gleichem Maße abgesenkt, was dann eine PO4-Limitierung ergibt. Hier währe ein Bypassfilter sinnvoller gewesen und eine Absenkung über einen Zeitraum von mehreren Monaten besser gewesen.


    Gruß Rene

  • Hallo!


    Den Phosphatadsorber musste ich damals ja einsetzen, da sonst die Algen meine SPS überzogen hätten, wie ich in dem Phosphatthread geschrieben habe. Nach der Reduzierung des Adsorbers muckten auch keine Korallen mehr. Zum Einsatz von Ozon kann ich nur sagen, meine Korallen "liebten" das klare Wasser und standen wesentlich besser als zuvor mit weitaus stärker expandierten Polypen. Ich hatte in dem Becken schon immer sehr klares Wasser durch UVC im Dauereinsatz. Das Ozon brachte nur noch den leichten Gelbstich weg. Das Wasser wurde also nicht durch das Ozon auf einmal extrem hell. Probleme gabs hier ja bei den Korallen die letzten Wochen nicht.
    Helicostoma: Einzig meine Hammerkoralle zeigte heute braunen Schleim, die restlichen Steinkorallen sind nun alle tot und wurden alle entfernt. Alle meine Xenias wurden in der Nacht des Supergaus vernichtet. Kann Helicostoma Korallen innerhalb weiniger Stunden vernichten, ohne das man einen braunen Schleim sieht?


    Ich dachte hier auch an was bakerielles, doch dann wäre es doch bestimmt langsam vorangegangen, oder?
    Die Gorgonien, die restlichen Weich-und Lederkorallen und die Röhrenkorallen leben noch, haben aber teilweise ihre Polypen eingezogen. Auch das Wasser weisst noch eine leichte Trübung auf.

  • Hi Michael,


    Zitat Jörg Kokott:


    Phospholimitierungen sind fast immer lethal. Entsprechend können die Verluste bei einer PLimitierung
    enorm hoch sein, bedenkt man, dass es innerhalb weniger Tage einen ganzen
    Steinkorallenbestand in einem 1000 L Becken hinraffen kann.


    Zitat Ende


    Quelle:


    http://archiv.korallenriff.de/…fingen2003/kokott2003.pdf


    Seite 27, 28



    Letzendlich bleibts aber eine Vermutung. Andere Ursachen können natürlich auch am Korallensterben in Deinem Becken schuld sein.


    Gruß Rene

  • Hi Rene!


    Ja, der Vortrag ist sehr interessant. Denke aber nicht, dass dies hier zutrifft, da ich am Tag danach noch immer 0,2 mg Phosphat gemessen habe.
    Ich werde hier noch versuchen, zu retten, was noch zu retten ist. Von Steinkorallen habe ich erstmal genug.
    Meine Becken ziehen die nächsten Monate sowieso einen Stock höher (Stockwerk wird ab Ende Januar ausgebaut), dann gibts ein grosses neues Fischbecken und die 2 Perculas werden erstmal mit robusteren Weichen besetzt. Mich ziehts momentan eher zu Weichkorallen, Gorgonien und Ricordeas und farbigen Krusten.Vor allem SPS setze ich mir wohl keine mehr in eines meiner Becken.
    Der Verlust meines Korallenbestandes ist jedoch leider enorm. Habe heute mal grob nachgerechnet, der Verlust hat mich sehr viel Geld gekostet.


    Na ja, trotzdem muss es weitergehen.


    Gruss!

  • Hi Michael,


    Zitat

    Denke aber nicht, dass dies hier zutrifft, da ich am Tag danach noch immer 0,2 mg Phosphat gemessen habe.


    In Deinem anderen Thread hattest du doch geschrieben das Du nichts mehr messen konntest...


    Falls Du in einem neuen Becken doch wieder Steinis halten willst fahre doch gleich mit Nullwerten von Anfang an und füttere die Korallen mit Aminos und anderen organischen Nährstoffen.
    Klappt auch sehr gut.


    Jedenfalls bleib am Ball, wird schon wieder.


    Gruß Rene

  • super und willkommen im club. hatte das gleiche problem ausser das sich beiir die wasserwerte jenseits von gut und böse waren. nun ja habe jetzt alles raus geschmissen. dietiere die noch gelebt haben hab ich zu einem sehr guten aquarianer gebracht und nun is hier erst mal riffkeramik eingezogen und nun werd ich mal sehen was mein neuanfang bringt. di wünsche ichabsolut viel glück und es wird wieder keine panik:) gruss flo

  • @ Rene


    Ja, stimmt schon! Am 17. November war das Phosphat bei nahe Null, bzw. nicht mehr nachweissbar.
    Jetzt im Januar am Tag nach dem Supergau habe ich mit dem gleichen Tropftest 0,2 mg gemessen, da sich konstant, eingelagertes Phosphat gelöst hat, und ans Wasser freigegeben wurde.



    Gruss!

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