• Hallo,


    gibt es einen Thread in dem wir mal alle Versuche der Copepoden Haltung dokumentiert haben? Rückschläge, Vermeidbare Fehler, Tips and Tricks, überarbeitet Haltunsgbedingungen, bestes Futter etc.


    Ich habe nun auch eine "use" Copepoden Kultur laufen, unsere Amerikanischen Kollegen halten verschiedene Varianten. Rainer (aka Schiwo) hat sich gerade "tigerpods" aus USA kommen lassen ..


    Da die Zucht von Copepoden mehr und mehr ein Schlüssel für die Zucht schwieriger Arten ist, sollten wir einen Samlung von Information starten.

  • Hi Peter,


    Gute Idee!


    Vielleicht kann ja einfach mal jeder, der Copeoden kultiviert "seine" Methode in Stichworten beschreiben.


    Meine Coepoden habe ich aus einem Brachionus-Mix, in dem auch einige Coepoden schwammen selektiert.


    Fütterung:
    - ca. 1x pro Woche eine sehr kleine Portion Mysis oder Nori-Alge
    - alle paar Tage (mnchmal auch täglich) eine minimale Dosis Culture Selco (Rest von der Brachionusfütterung)


    Belüftung: keine


    Temperatur: ungeheizt, ca. 20 °C


    Behältergröße: verschiedene, kleine Behälter von 4-25l


    Erfolg: Vermehrung schwankend, teilweise extrem produktiv, dann wieder recht verhaltene Reproduktion


    Fehlerquellen:
    - Überfütterung, kann im schlimmsten Fall zu Totalverlust führen
    - daher: weniger ist mehr, Coepoden kommen gut mit sehr wenig Nahrung aus


    schiwo (falls Du das hier liest)
    Tigerpods :winking_face_with_tongue:


    Schön vermehren, ich hätte gerne ein paar Ableger :wink


    Viele Grüße
    Inken

  • Hallo


    Meine Cops sind von Uwe


    Behälter :
    zw. 1,5 - 4,5L
    Belüftung :
    Luftschlauch ohne Ausströmer, 1-2 Blasen/Sek.
    Temperatur :
    ~ 22 Grad
    Fütterung :
    Norialge
    Medium :
    Salzwasser ~35psu, Phytoplanktonsuppe
    Vermehrungsrate :
    unterschiedlich - bis zu 100%/Woche
    Ausfälle & Probleme :
    Phytoplankton darf nicht zu dick werden - öfters verdünnen... gegebenfalls mit Eisen düngen wenn nicht "grün" genug

    Mfg


    Benny ><))°>


    www.benjamin-schatz.com



    - 136x66x60 - ATI Powercone 250i
    - Maxspect 420W
    [size=10][color=#0000cc]- Balling Light, Riffkeramik, Live Sand


    aktuelle WW = NO2:nN - NO3:1 - PO4:0,06 - Ca:450 - Mg:1250 - Ph:8 - KH:12 - Sal:35 - Temp:27 Grad

  • Hallo Peter!


    Zitat

    Rainer (aka Schiwo) hat sich gerade "tigerpods" aus USA kommen lassen

    Und bei mir schwimmen sie rum =). Sehen sehr gut - und sehr groß! - aus - , aber genaueres kann ich noch nicht sagen. Außer: Sie heißen im Handel Tigger Pods (Tigriopus californicus), leben vegetarisch, fressen sogar geeignetes Flockenfutter, schwimmen recht viel frei und scheinen absolut transport- und temperaturstabil zu sein. Wenn Interesse besteht, kann Rainer sicher mehr besorgen.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo


    Ob die Tigerpods bzw Nauplien für Zucht geeignet sind kann man erst nach ein paar Versuchen sagen.


    Haben und kultivieren sind auch 2 unterschiedliche Schuhe.
    Klar kann man ein Copepod mit Trockenfutter füttern.
    Aber eine erfolgreiche Vermehrung wird in den meisten Fällen am falschen Futter scheitern.
    Hoffentlich hat er sich gleich Futter mitbestellt.


    Ich selber habe auch 5 Arten davon 2 bodenlebende und 3 freischwimmende .
    Aber für eine erfolgreiche Vermehrung fehlen einfach die benötigten Algenmischungen.
    Ausser die Killercopos vermehrt sich da nicht viel.



    MfG Sylvio

  • Hallo Sylvio!




    Zitat

    Ob die Tigerpods bzw Nauplien für Zucht geeignet sind kann man erst nach ein paar Versuchen sagen.
    Haben und kultivieren sind auch 2 unterschiedliche Schuhe.
    Klar kann man ein Copepod mit Trockenfutter füttern.
    Aber eine erfolgreiche Vermehrung wird in den meisten Fällen am falschen Futter scheitern.
    Hoffentlich hat er sich gleich Futter mitbestellt.

    Und da sagt man immer, die Juristen seinen die pessimistischen Bedenkenträger :face_with_rolling_eyes:.
    Ich habe eine Art, die sich - nachweislich, weil nicht nur bei mir! - hervorragend seit langer Zeit mit Kunstfutter vermehrt. Im übrigen hat Rainer nicht nur Tigger Pods besorgt sondern auch noch andere sehr interessante Dinge. Aber dazu soll er selber etwas sagen, wenn und sobald er will. Nur soviel: Es muss nicht immer alles so komplizert, mystisch und schwierig sein, wie das oft dargestellt wird. :winking_face:


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!


  • Hallo Wolfgang


    Ich rede hier nicht von 0815 Killercopos die kann jeder ausreichend vermehren.
    Siehe Uwe die waren auch mal von mir.
    Aber bei freischwimmenden sieht es schon anders aus.
    Da hat es bis jetzt auch nur Siegfried geschafft meinen Stamm zu vermehren und ich hatte zig Ansätze weitergegeben.


    Wenn es so einfach wäre könnte ich mir die ganze Arbeit sparen und einfach welche kaufen. :grinning_squinting_face:


    MfG Sylvio

  • Sicher ist es keine große Kunst, diverse Copepodenarten zu vermehren. Es ist auch ziemlich irrelevant, ob sie benthisch oder pelagisch leben, da die meisten Larvenstadien ohnehin pelagisch sind und für empfindliche Fischlarven eher in das Beuteschema passen, als adulte Copepoden.


    Das Prpblem ist ein ganz anderes:


    Wer mal Korallenfische gezüchtet hat, kann die enormen Freßraten bestätigen, mit der so eine kleine Fischlarve die ersten Tage ihres Lebens meistert:


    Ein 4 Tage alter Anemonenfisch frißt im Durchschnitt alle 7 Sekunden und selbst nachts wird noch Nahrung aufgenommen.
    Da muß die Copepodenkultur schon gewalrige Ausmaße annehmen.
    Daran scheitert es ja in der kommerziellen Fischzucht, denn die Dinge sind seit Jahrzehnten bekannt.


    Trotzdem: Durchhalten! Weitermachen!

    KORALLENWELT - gegr. 1993 - Torsten Luther - Inhaber
    Tätigkeitsschwerpunkte: Aquariendekorationen, Abyzz Pumpen, Propellerpumpen, Großanlagen, Planungen

  • Zitat

    Original von benny1006
    Meine Cops sind von Uwe


    Dann haben wir den gleichen "Lieferanten". :winking_face:


    Zitat

    Original von benny1006
    Temperatur :
    ~ 22 Grad


    Genau hier hab ich ein Problem. Ich glaub, ich muss mir einen Heizstab anschaffen. Denn im Winter die Wohnung Tag und Nacht auf 20+ Grad zu halten, ist sicherlich teurer als ein kleiner Heizstab. Wenn man den da drinnen betreiben kann ohne die Copos in der naeheren Umgebung zu grillen.


    Zitat

    Original von benny1006
    Fütterung :
    Norialge
    Medium :
    Salzwasser ~35psu, Phytoplanktonsuppe


    Jetzt muss ich mal doof fragen: Ich dachte, das Phytoplankton ernaehrt sich von der Norialge und die Copos von der Suppe, die sich auf dem Boden bildet, also den Resten des Phytoplanktons?!? Oder habe ich Uwe nicht richtig zugehoert?


    Wie dem auch sei, aus dem halben Liter, den ich auf der Messe von Uwe bekommen habe, habe ich zwischenzeitlich 4 Liter gemacht und da drinnen wimmelt und wuselt es, das ist eine wahre Pracht.


    Uwe empfahl uebrigens, das ganze auch zu beleuchten. @ benny: Machst Du das?


    Gruss,
    Martin

  • Hi


    Hab ich vergessen aufzuführen :


    Beleuchtung ca 8h mit 20W Halogen

    Mfg


    Benny ><))°>


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  • Hallo ,
    wie bestimmt schon einige mitbekommen haben, stammt meine Copepodenzucht auch von Uwe / Use.
    Auch hier nochmal einen großen Dank für Deine bisherigen Bemühungen und Hilfestellungen.


    Bisher habe ich es auf verschiedener Weise an Behältern ausprobiert.
    Erst in einem ca 6 L Becken, wenig Belüftet aber mit einer Leuchte 15 Watt Energiesparlampe ca 10-15 Stunden, beleuchtet.Allerdings keine direkte Beleuchtung da ich bemerkte das sie eher in den schummrigen Ecken saßen.
    Dann mit einem selbstgebastelten Reaktor von Ikea Behältern a 2,2L ( mal in einem Thread von Thilo gefunden )http://www.reefworld.de/download/reaktor_bau.pdf


    Aber trotzdem kam ich nicht auf die Menge die ich für eine Seepferdchenzucht benötigte.


    Nun habe ich ,Dank Uwe einen größeren Reaktor, den ich seit Sifi mit frischen Phyto-Plankton Ansatz wie oben beschrieben pflege.
    Eine Heizung halte ich für unnötig ,da ich eher bemerkte das sie sich in einem beheizten Becken weniger gut vermehren.
    Gefüttert werden sie nur mit Nori-Algen und erst wenn diese verbraucht ist, gebe ich die nächste hinzu.
    Ab und an auch mal eine wenig Selco das noch in meiner Pipette als Rest verbleibt.


    Hier noch ein Bild von den Reaktoren auf einfache Weise.
    Aber es funzt :thup, ich habe immo Seppferdchen die nun schon über 4 Wochen alt sind und nur noch einmal am Tag eine Ladung Cops abbekommen.


    Liebe Grüße
    Heidi

  • Hallo!


    Also bei mir sieht es recht ähnlich aus wie bei Heidi - nur nicht so ordentlich :D.


    Ich halte zur Zeit gezielt 4 Arten (Temperaturen zwischen 15 und 25 ° C):


    Eine kleinere Art, bei der es sich um Tisbe sp. (holothuriae?) handeln könnte (siehe hier: http://www.brixham-lab.com/sit…rticleparam507226/b34.jpg). Ich halte sie sowohl in Nannochloropsis als auch ohne. Dann füttere ich sie mit getrocknetem Krill, auf dem sie sich versammeln.


    Eine etwas größere Art (wohl Harpacticoida) ernährt sich von vegetarischer Nahrung und ist sogar mit Spirulina oder anderen pflanzlichen Flocken vermehrbar. Diese und die vorgenannte Art halte ich auch jeweils in Mischkultur mit Artemien. Teilweise wurde auch Brachionus eingeschleppt, die aber nicht überhand nehmen dürfen.


    Seit Sommer habe ich eine sehr kleine Art aus dem Mittelmeer, bei der ich aber nicht vorwärts komme. Sie stirb nicht aus, vermehrt sich aber auch nicht wirklich.


    Schließlich ist meine Neuerwerbung Tigriopus californicus (http://burtonlab.ucsd.edu/images/copepod2.JPG). Da ich sie erst 3 Tage habe, kann ich noch wenig sagen. Aber sie sind sowohl bei 15° C als auch bei über 20° C recht agil, fressen Algen und gehen auch an pflanzliche Flocken. Ich teste sie derzeit in getrennten Ansätzen mit Flocken und mit den Algen Nannochloropsis, Thalassiosira und Pavlova.


    Ich sehe übrigens das Problem auch weniger in der Lebensweise der ausgewachsenen Tiere als vielmehr in der Schwierigkeit, ausreichend große Mengen Nauplien zu produzieren.



    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!


  • Meiner Meinung nach genau dasselbe Problem :
    Die Copos können noch nicht ausreichend vermehrt werden :winking_face:


  • Hallo


    Bei solchen Arten wird es für die Zucht Interessant.


    Aber es wird ja alles " immer alles so komplizert, mystisch und schwierig , dargestellt .


    Das Tisbe sp. keine Schwierigkeit darstell weiß ich selber.
    Aber die sind auch nicht so von Interesse ,genau so ,wie die Copepoden auf meinen Komposthaufen.


    MfG Sylvio

  • Hallo Heidi!


    Zitat

    Wie meinst Du das ? Ordentlich ??? Bei dem Saustall !!!

    Ich glaube, eine engagierte Planktonzucht muss so aussehen! Alles andere ist ja nur der untaugliche Versuch, mit pseudowissenschaftlicher Ordnung über fehlende Spontanität und Kreativität hinwegzutäuschen :D.


    Zitat

    Darf ich fragen von wem du die hast ???

    Von Rainer (schiwo), der sie direkt aus den USA hat. Vielleicht schreibt er ja noch selber was dazu.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo!


    na geht doch :grinning_squinting_face:


    Ich finde interessant das es für die Uwe Cops verschiedene Futtermethoden gibt. Uweund andere füttern Norialgen (klappt auch bei mir super) Inken verwendetet Frostmysis


    Macht es einen Unterschied ob die Becken Bodengrund haben oder nicht?
    Auch meine Cops halten sich mehr im Schatten auf, daher habe ich einige tote Korallenstück eingebracht. Bringt das was?

  • Hallo Peter!


    Zitat

    Macht es einen Unterschied ob die Becken Bodengrund haben oder nicht?

    Das kann man sicher nicht pauschal sagen. Ich halte alle ohne Bodengrund. Allerdings sammelt sich in den Behältern bald (meist braun-roter) "Schmodder", den ich nicht entferne, weil erfahrungsgemäß dann die Vermehrung besser klappt als bei sterileren Bedingungen. Unter dem Mikroskop sieht man auch, dass sich z. B. die Tisbe-Nauplien verstärkt in diesen Ablagerungen tummeln. Was ich in den meisten Behältern habe, sind Bio-Igel (Tropfkörper aus Rieselfiltern). Die schwimmen, sind gut strukturiert und bieten Versteckplätze sowie Aufwuchsfläche, sind aber trotzdem leicht zu entnehmen und zu reinigen.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo !


    Ich halte keinen Bodengrund, was sich auch in der Röhre als sehr schwierig herausstellen würde.
    Allerdings hatte ich im Becken einige blauen grob struckturierte Schwämme als Siedlungsfläche hinein gegeben.
    Mein sogenannter Schmodder ist grünlich ( liegt wohl auch an der Planktonart die sich hier wohl durchsetzt ), den ich täglich einmal aufwirbeln lasse.


    Ich denke nicht das wir nach einiger Zeit alle die von Uwe erhaltenen Phyton-Plankton Art erhalten konnten, sondern das sich die ein oder andere stärkere Art je nach dem vermehrt hat bzw. andere abgestorben sind.


    Lieben Gruß
    Heidi

  • Hallo Wolfgang,


    aufgrund der Siedlungsfläche hatte ich auch schon daran gedacht einige Zentimeter groben Korallenbruch einzubringen - ob das was nützt müsste ich aber erst mit Vergleichs untersuchungen herausfinden :confused_face:


    Was fressen eigentlich die Cops Nauplien? Use hat immer etwas Pyhto mit drin, für die Naulien? Use wo bist du denn eigentlich ????


    Wolfgang du hast nicht zufällig auch A.tonsa von denen unsere US Freunde so schwärmen?

  • Hallo Peter!


    Zitat

    Wolfgang du hast nicht zufällig auch A.tonsa von denen unsere US Freunde so schwärmen?

    Nein, leider nicht - jedenfalls nicht wissentlich. Aber die kriegen wir irgendwann auch noch! :grinning_squinting_face:


    Zitat

    Was fressen eigentlich die Cops Nauplien?

    Ich denke, da spielen - wie auch bei den Erwachsenen - Bakterien eine große Rolle. Es ist ja eh immer die Frage, ob die Copepoden das angebotene Futter direkt fressen oder sich nur an Zersetzungsprodukten bzw. an Bakterien gütlich tun.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo nochmal,
    in der Hp http://www.korallenriff.de findet man unter Berichte_Fische ein Bericht von Michael Mrutzek:
    Ein Bericht zur Zucht von Coppepoden - Wichtig für die Zucht von Fischen [von Michael Mrutzek]


    dort habe ich ,mit Uwe´s Tip`s ,zusammen meine Zuchtart heraus gefunden.
    Uwe meinte einmal das die Copepoden sich wohl von den Norialgen verbundenen Bakterien ernähren.
    Allerdings hatte ich einmal in normalen Beckenwasser Copepoden mit rein und habe reste von Selco oder Staubfutter rein und auch da vermehrten sie sich hervorragend.


    Grüße
    Heidi

  • HI,


    so da bin ich wieder.
    Die Copos fressen alles was sich zersetzt oder die Bakterien die sich beim zersetzen entwickeln. Der Vorteil beim Füttern mit Norialge und abgestorbenem Plankton ist das man keine pathogenen Bakterien fördert wie es bei der Fütterung mit Frostfutter passieren kann. Immerhin kann man ja kaum vermeiden das von den Bakterien mit den Copos zusammen was ins Aufzuchtbecken kommt. Außerdem ist der Pflanzliche Zersetzungsprozeß langsamer und damit kontrollierbarer wie der bei tierischem Futter.
    Das Phytoplankton dient hauptsächlich dazu das Wasser sauber zu halten da Copos nicht gerne in stinkebrühe leben. Den Mulm der sich am Boden bildet NICHT entfernen da das die Krabbelrstube der Coponauplien ist bzw. die Bettdecke der Ausgewachsenen :grinning_squinting_face:
    Statt Norialge kann man auch Salat, Astax- oder Spirulinapulver füttern. Algenpulver ist halt nicht so gut kontrollierbar wie Norialgenblätter und Überfütterung sollte man vermeiden weil dann die Kultur kippen kann.
    Und das Phyto bitte NICHT mit Eisen düngen sondern mit handelsüblichen Phytoplanktondünger in 1/10tel der angegebenen Konzentration und nur wenn das Phyto gelb wird. Copos mögen den Dünger nicht und können an zu hohen Konzentrationen eingehen. Genausowenig ist Blumendünger geeignet weil da die Zusammensetzung nicht stimmt. Bei Blumendünger reichern sich Phosphat und Kalium im Behälter an und bringt die Kultur ziemlich schnell zum kippen.


    Bei den Copos handelt es sich, wie Sylvio schon sagte, um 0815 Copos in Reinform die sich leicht vermehren lassen. Ich habe damit jetzt immerhin von 52 Reidies 51 am Leben erhalten und das ist wohl ein ziemlich gutes Ergebnis. Die hohe Schule sind natürlich freischwimmende undKleinere Copos, aber das nutzt uns noch nichts wenn man die nicht ausreichend vermehren kann. Für viele Larven die größer als 2mm sind sind die aber schon ausreichend. Aber die Suche geht natürlich weiter.


    mfg Uwe

  • Hallo!


    Welche Auswirkung hat noch euer Meinung der Wasserstand und die Behältergröße für die Tiere? Ich habe noch so viele leere Becken das ich ohne Probleme sogar zwei 80x40x40 als Copepoden Zuchtbecken nutzen kann.


    @use
    hast du eine Idee warum sich die Copepoden empfindlich gegen Dünger zeigen? Und was wird gehemmt bzw getötet? Nauplien, Eier oder adulte Tiere ?

  • Hallo Uwe!


    Im Großen und Ganzen stimme ich dir zu (wie immer :D). Aber manche Copepoden fressen sicher das angebotene Futter unmittelbar. So habe ich bei meinen "Flocken-Copepoden" (die bei meiner Sendung an dich dabei waren) folgenden Versuch gemacht: In die Petrischale mit den Tieren kam eine Futterflocke, in eine Petrischale mit gleich viel Meerwasser (aber ohne Copepoden) kam eine etwa gleich große Flocke. In der Cops-Schale war die Flocke ratzfatz weg, während sie in der anderen Schale immer noch unversehrt am Boden lag. Noch etwas gibt mir zu denken: Manche Copepoden gedeihen bei einer bestimmten Phytoplanktonsorte viel besser als bei anderen. Auch hier liegt die Schlussfolgerung nahe, dass das Phyto direkt aufgenommen und verwertet wird. Wahrscheinlich wird bei vielen eine Kombination von bakterieller und nichtbakterieller Nahrung eine Rolle spielen. Viele Arten dürften auch Ausweichmöglichkeiten haben bis hin zum "Allesfresser". So habe ich in einem Kolben meine "Flocken-Copepoden" mit etwas Hefe gefüttert - und sie vermehrten sich prächtig! Die Nauplien wiederum müssen nicht das Gleiche fressen wie ihre Eltern - insofern ist Peters oben dazu gestellte Frage durchaus berechtigt und interessant. Wie es genau ist, ist mir aber eigentlich egal, solange es klappt 8). Nur, wenn man es genauer wüsste, könnte man die Vermehrung halt gezielt förden. Deshalb bleibt uns nur: Versuchen, versuchen, versuchen.... Haben ja sonst nix zu tun, oder? :grinning_squinting_face:


    Gruß


    Wolfgang

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  • Hallo Peter!


    Ich halte Copepoden eher in kleinen Gefäßen, von der Petrischale (zur Herstellung von Monokulturen) bis zu 20-L-Becken. Gut bewährt haben sich auch 500-ml-Erlenmayerkolben. Für eine größere Menge braucht man natürlich auch ein etwas größeres Gefäß, weil ab einer gewissen Populationsdichte Schluss ist. Aber meine Versuche in wirklich großen Gefäßen (mehrere Hundert Liter Inhalt) waren weniger erfolgreich. Woran das liegt, weiß ich nicht. Vielleicht habe ich es auch nur zu kurz probiert.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Moin Wolfgang,


    aber in 500ml ist die möglich ausbeute doch eher marginal - oder? Wenn es natrürlich nur um die Zucht und Erfahrung mit den Copepoden geht ist das sicher ok. Sobald deine US Imigranten sich vermehrt habe, bitte ich um PN :grinning_squinting_face:

  • Hallo Peter!


    Zitat

    aber in 500ml ist die möglich ausbeute doch eher marginal - oder?

    Nicht unbedingt. Ich habe vorgestern einen Kolben entleert, da waren nicht nur Boden und Wände wirklich dicht besiedelt mit Copepoden. Das war im Übrigen der, in dem ich bei leichter Belüftung meine "Flocken-Copepoden" versuchsweise mit Hefe und etwas Culture Selco plus gefüttert habe. Auch die Tisbe können in kleinen Gefäßen zu ganz ansehnlicher Stückzahl herangezogen werden. Eine derartige Populationsdichte habe ich in größeren Gefäßen bisher nicht errreicht. Mag sein, dass darin insgesamt eine vergleichbare oder sogar höhere Anzahl lebt, aber sie verteilt sich halt auch wesentlich weiter. Ich gehe im übrigen meist so vor, wie man das auch in der Phytozucht macht: Mit kleinen Mengen beginnen und immer weiter Auffüllen. Vielleicht finden die Copepoden, wenn sie noch wenige sind, so leichter Geschlechtspartner (wie in der engen Disco :D).


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang,


    Disko war gut - ob wir die Kulturen mal mit der Diskokugel beleuchten sollen ? :grinning_squinting_face:


    Ich denke der Vorteil der 500ml Kolben ist der, das viel Wandfläche im Verhältniss zur Wasserfläche vorhanden ist. Daher werde ich mal mein 40iger Becken mit mehr Siedlungsfläche bestücken - es lebe der gut alte Backstein:D
    Flockenfutter ist gut, ich habe noch reichlich (ziemlich altes :frowning_face: ) OSI Spirulina das sich so ggf vernünftig verwenden läßt.

  • Hallo Peter!


    Zitat

    Flockenfutter ist gut, ich habe noch reichlich (ziemlich altes ) OSI Spirulina das sich so ggf vernünftig verwenden läßt.

    Versuche es aber zunächst mit einer winzigen Menge und beobachte (am besten mit einer guten Lupe), ob sich die Tiere wirklich daran versammeln. Meine Tisbe z. B. halten von Flocken gar nichts, andere Arten sind ganz wild darauf.


    Gruß


    Wolfgang


    PS:

    Zitat

    Disko war gut - ob wir die Kulturen mal mit der Diskokugel beleuchten sollen ?

    Vielleicht schafft ja Rotlicht das richtige Milieu. :grinning_squinting_face:

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang S ()

  • Hi,


    warum die keinen Dünger mögen weiß ich auch nicht. Jedenfalls hatte ich einen Behälter Copofrei nachdem ich normal gedüngt hatte und auch bei 50% stagnierte die vermehrung eine Weile. Ich denke einfach der hohe Nährstoffanteil hat die gleiche Auswirkung wie schlechtes Wasser.
    Ich halte die in 4 x 15cm durchmessenden Säulen mit 65cm Höhe. Besiedelt wird eigentlich die gesamte Oberfläche. Durch Biobälle kann man die auch vergrößern. Hatte ich auch schon, aber wenn die beim Ablassen in den Mulm stupsen wirbeln die ihn auf und ich hab zuviel Dreck im Auffangbehälter. Die Reaktoren haben bei mir Hähne im Boden zum einfacheren Abzapfen. Die besten Ergebnisse hatte ich in schlanken hohen Behältern oder in flachen Schalen. Wahrscheinlich weil da das Verhältnis von Wassermenge zu Oberfläche am größten ist. Ein Goldfischglas währe also die schlechteste Behälterform. Die optimalste ein Blumenkastenuntersetzer mit einer Lage Biobällen gefüllt. Ich habe die platzsparendste Variante gewählt.


    @Wolfgang
    Deine Kultur beherrschen im Moment die Brachionus. Die hatten mir damals schon die Moina-Kultur gebügelt. Da brobier ich gerade Sylvios Trick mit dem Staubfutter. Ich hofe die Moinas finden trotzdem genug Futter.
    Morgen bekomme ich hoffentlich auch meine Tigerpods. Mal sehen wie die gehen.


    mfg Uwe

  • Hallo Uwe!


    Zitat

    Ein Goldfischglas währe also die schlechteste Behälterform.

    Das geht ausgezeichnet, wenn man es nur zur Hälfte - sozusagen bis zum Äquator - füllt, also die Wasseroberfläche die größtmögliche Ausdehnung hat. :winking_face:


    Zitat

    Deine Kultur beherrschen im Moment die Brachionus.

    Ja, die Viecher schleichen sich überall ein :(. Ich füttere die Mischkultur (Copepoden/Moinas) nur noch mit vegetarischem Flockenfutter (Spirulina). Beide vermehren sich und die Brachionus werden immer weniger, in einem Glas sind sie gar nicht mehr sichtbar. Ein paar Moinas habe ich isoliert und halte sie zusammen mit ausgewachsenen Artemien und Tisbe sp. in einem kleinen, veralgten und vermulmten Gefäß mit nur sporadischer Fütterung. Dort hat sich wie von selbst ein kleiner Schwarm Moinas gebildet. Aber jetzt schweifen wir von Peters Thema ab. :winking_face:


    Zitat

    Morgen bekomme ich hoffentlich auch meine Tigerpods. Mal sehen wie die gehen.

    Ah, Rainer kommt als Christkindl :D. Also bei mir sind die Tiggers (die sind wohl benannt nach dem Tiger namens "Tigger" bei Winnie Puh :]) immer noch putzmunter und das Flockenfutter schmeckt ihnen immer noch (auch Thalassiosira und Pavlova). Mittlerweile tragen auch viele Weibchen Eipakete. Also müsste es bald mehr von ihnen geben.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Zitat

    Original von Peter Schmiedel
    @Wolfang und Uwe


    abschweifen macht nichts - ist ja fast auschließlich Copepoden ;), aber bei Moinas wundere ich mich. Waren das nicht die kleinen Japnaischen Wasserflöhe ?? Im Salzwasser? :winking_face_with_tongue:


    Hi Peter, die sind bei mir durch Zufall ins Salzwasser gekommen (man arbeitet ja immer extrem sauber :face_with_tongue: :grinning_squinting_face: ) und haben sich vermehrt - nicht so schnell wie im Süßwasser aber sie haben es getan...

    MfG, Frank



    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Bremsen ist die Umwandlung hochwertiger Geschwindigkeit in sinnlose Wärme....

  • Zitat

    Original von use
    Die besten Ergebnisse hatte ich in schlanken hohen Behältern oder in flachen Schalen. Wahrscheinlich weil da das Verhältnis von Wassermenge zu Oberfläche am größten ist.


    Wie ist es denn nun gemeint? So wie es geschrieben ist, ist es ja genau der Gegensatz. Die lange dünne Säule hat das schlechteste Verhältnis Wassermenge zu Oberfläche, die flache Schale oder das halb gefüllte Goldfischglas hat das beste Verhältnis Wassermenge zu Oberfläche.


    Gruß


    K.-D.

  • Hi K.-D.


    Gemeint ist wohl nicht die Wasseroberfläche, sondern die Glasoberfläche, auf der sich die Copepoden ansiedeln können.


    Viele Grüße
    Inken

  • Hi Inken,


    so kann es wohl gemeint sein. Ich habe das mit Säulen noch nicht ausprobiert, habe jedoch zahlreiche kleine halbrunde Puddingschalen zum testen aufgestellt mit 08/15 Copdpoden. Wenn die Großen auch mal an der Wandung sind, die meiste Zeit verbringen sie ganz unten in der Schale auf der ganz kleinen runden Fläche. Eben da, wo das Fressbare ist. Habe da irgendwie Probleme mit der Vorstellung, dass für diesen Zweck eine Säule der Hit sein soll.


    Gruß


    K.-D.

  • Hallo


    Genau so hat Uwe das auch gemeint.
    Harpacticoide Copepoden brauchen nun mal Siedlungsfläche.
    Du kannst das noch steigern mit Biobällen oder anderen Siedlungsflächen.


    Das sie in einen neuen Behälter ersmal unten leben ist ganz logisch da sich dort" Futter" absetzt.


    Aber in ein paar Monaten sieht das schon ganz anders aus.



    MfG Sylvio

  • Hi zusammen,


    Da stimme ich Sylvio absolut zu, denn ein Copepodenzuchtbecken bleibt ja an den Seitenwänden nicht dauerhaft sauber.


    Schon nach ein paar Wochen wachsen überall feine Algen- und Bakterienbeläge, die dann bald von den Copepoden besiedelt werden.


    Als Siedlungssubstrat hat sich bei mir außerdem ein Knäul Chaetomorpha als zweckmäßig erwiesen. Das mögen nicht nur die Plankter als Wohnung, sondern die Alge verbessert durch schnelles Wachstum auch noch die Wasserqualität :]


    Viele Grüße
    Inken

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