HILFE !!!!! Anemone in Pumpe geraten, Wasser trüb, was tun ?

  • Hallo,
    bitte helft mir schnell ! Meine Heteractis Crispa ist irgendwie in den Ansaugstutzen meiner 1200 Liter Stömungspumpe geraten, während ich weg war. Das sehr große Tier ist so halb drinnen und bewegt sich noch. Was soll ich tun, Sie rausnehmen oder warten, bis sie sich selber befreit ?. Es sieht nicht so aus, als könnte ich sie raushohlen ohne sie zu verletzen, Andererseits ist sie wohl auch nicht mehr zu retten. Was ist mit der Wassertrübung, soll ich was unternehmen (Kohle ?) oder einfach warten. Den anderen Tieren geht es teilweise noch gut, die Xenien pumpen noch, die Lederkoralle ist aber zu, was aber auch Zufall sein kann.


    Also, was soll ich tun ?


    Nachtrag:
    Der Abschäumer explodiert fast. Die Anemone kann sich anscheinend nicht selbst befreien, obwohl ich Pumpe natürlich sofort abgeschaltet habe.


    Nachtrag2:
    (leider etwas grausam)
    Ich habe jetzt den Pumpeneinlaufkasten (Den ich so konstruiert hatte, das, wie ich dachte, kein Tier hineinkriechen könnte) aufgeschnitten. Fast alle Tentakel sind in dem Kasten, leider auch Teile des restlichen Körpers (Mundöffnung etc) Alles von der Anemone, was drinnen ist, hängt in den 4 mmm Löchern des Kastens. Ich sehe keine Chance, ihn aufzuschneiden ohne das Tier zu zerreissen. Ich werde es wohl herausschneiden müssen. Wie sieht es mit der Regenerationsfähigkeit von Anemonen aus, hat die fast ohne Tentakel und mit verletzter Mundöffnung noch eine Chance ? Wenn nein, wie gebe ich ihr am schnellsten und schmezlosesten den Gnadenstoss ?

  • Hallo Mathias,


    ich würde sie befreien , natürlich so vorsichtig wie es geht unter umständen die Pumpe mit rausnehmen und die Anemone in ein Karantänebecken setzen. Wenn du kein anderes Becken hast setze sie erst einmal in ein gesondertes Gefäß im Aqua damit sie kein weiteren Schaden anrichten kann. Bin kein Profi um dir weiterhelfen zu können wie mit der Wassertrübung aber es ist erst einmal erste Hilfe bis weitere Foren mitglieder auftauchen und dir ein Profi Raz geben können.


    Halte uns auf dem laufenden.


    Gruß Resa

  • Danke für die Antwort, Resa !


    Ich musste sie jetzt herausschneiden, das war nicht mitanzusehen wie sie da drinnrn hing. Ich habe das Plastik aufgeschnitten, musste aber trotzdem auch Teile der Anemone herausschneiden, was aber nicht so schlimm war wir ich dachte. Es war nur sehr, sehr wenig, ein paas Teile vom Rand. Ich habe sie jetzt in einen Aufzuchtbehälter im Becken plaziert, damit der Clownfisch sie nicht stresst und keiner an sie rankommt. Sie hat schon ein paar Tentakel ausgestreckt, vielleicht wird das ja noch was.
    Die Wassertrübung ist weg, seitdem ich den Abschäumer auf nasse Abschäumung gestellt habe. Den anderen Tieren geht es sehr gut, auch die Lederkoralle ist wieder voll geöffnet.


    Ich frage mich jetzt natürlich, was ich falsch gemacht habe. Der Pumpeneinsaugkasten ist 6 mal 6 cm groß und überall durchlöchert. Aber er hat seine Untauglichkeit bewiesen, so wie ich meine als Aquarianer.
    Naja, aber es muß ja irgendwie weitergehen. Wie baue ich eine Pumpenansaugvorrichtung, die nicht zu Todesfalle für eine große Anemone werden kann, hat jemand eine Idee ?
    Sonst gebe ich das Tier ab, denn so etwas möchte ich eigentlich nicht noch einmal einem Lebewesen antun !

  • Hallo Matthias,


    Zitat

    Ich frage mich jetzt natürlich, was ich falsch gemacht habe. Der Pumpeneinsaugkasten ist 6 mal 6 cm groß und überall durchlöchert. Aber er hat seine Untauglichkeit bewiesen, so wie ich meine als Aquarianer.


    Du darfst in dem Fall nicht so hart mit Dir urteilen, da dies jedem passieren kann. Es ist einfach ein Wiederspruch eine möglichst starke Strömung zu erzeugen und gleichzeitig nirgendwo im Becken eine Pumpe zu haben die ansaugt. Du hast ja schon geschrieben, das Dein Einsaugkasten sehr groß ist, aber um alle Unfälle zu vermeiden immer noch nicht groß genug. Mir ist vor 2 Wochen erst ein Pferdchen über den Überlaufkamm, und da ist wirklich sehr wenig Strömung und ich weis auch nicht wie das Pferdchen darüber kam (Neugierde :confused_face: ). Das Pferdchen hatte Glück das ich es schnell gefunden habe und es hat Gott sei Dank überlebt :).

  • Hallo Matthias,


    die Anemone hat eigentlich sehr gute Chancen sichzu erholen, wennder Gastralraum noch intakt ist. Die Regenartionsfähigkeit dieser Tiere ist enorm. Falls die Anemone keine Nahrung mehr aufnehmen kann, (Tentakeln fehlen oder sie kleben überhaupt nicht mehr)füttere sie mit einer Spritze vorsichtig direkt in den Magen. Als Futter habe ich Artemien genommen. Innerhalb von 4 Wochen war mein Unfallopfer weites gehend regeneriert.


    Im Quarantebecken zur Pflege hatte ich auch nur eine sehr moderate Beleuchtung, sowie einen Sprudelstein integriert. Dort ist die Anemone selber in den Blasenstrahl gekrochen, und hat sich von abgestorbenen Gewebe befreit.


    Sie lebt heute noch, Durchmesser ca. 40 cm und ist das Zuhause von einer A.Clarkii Familie. Auch die violette Farbe ist mittlerweile wieder da.


    Das Problem mit der Ansaugung ist wirklich ein Problem. Ich habe damals folgendes überlegt. Man müsste eine zusätzliche Überlaufkammer integrieren. Aus dieser ziehen die Strömungspumpen das Wasser. Ist zwar ein wenig Bastelarbeit, aber durchaus zu realisieren. Andere Maßnahmen wie Schaumstoff über Ansaugschlitz usw. sind nicht praktikabel.


    Ein Ansaugen aus der normalen Überlaufkammer zum Unterbecken, funktioniert nicht gut, da dann wieder mit Rückschlagventilen gearbeitet werden muß, um eine Leerlaufen über die Strömungspumpen zu verhindern.

  • Danke Alex für die Beruhigung ! Da sie es wohl überlebt, muss ich mir nicht ganz so viele Vorwürfe machen. Ausserdem ist mir eine Möglichkeit eingefallen, wie ich so etwas in Zukunft verhindern kann:


    auch Frank:


    Danke für den Tip, aber für einen zusätzlichen Überlauf habe ich keinen Platz. Mir ist aber etwas anderes eingefallen. Ich glaube, die Idee ist gar nicht so schlecht, was haltet Ihr davon:


    An den Ansaugstutzen der Pumpe kommt ein Silikonschlauch. Daran ein langes (bei mir so 30 cm) PVC Rohr, was am Ende geschlossen ist, und ansonsten SEHR viele kleine Löcher (2,5 mm Bohrung?) hat. das schöne daran ist, das ich das Rohr so z.B. hinter den Riffaufbau legen könnte, wo man es nicht sieht. Der Trick dabei (wenn mein Plan aufgeht) ist folgender:
    Wenn sich eine Anemone dem Ding nähert (sofern sie überhaupt hinter das Riff kommt), wird sie wegen der großen länge des Rohres immer nur einen kleinen Teil der Löcher zumachen können. Da es aber dann immer noch viele andere Löcher gibt, durch die das Wasser einströmt, wird der Unterdruck an den Stellen, an denen die Anemone ist, niemals so stark, daß sie reingesaugt wird, oder sich nicht mehr befreien kann. Das gilt natürlich auch für andere Tiere. Durch die Silikonschlauverbindung kann man das Ansaugrohr dann auch bequem rausziehen und reinigen.


    Praktikabel oder nicht ?

  • Hallo Matthias,


    also ich drücke dir die Daumen, dass sich das Tier wieder erholt.


    Vor ca. vier Wochen ist mir das gleiche passiert. Meine Anemone hatte keine Tentakeln mehr. Ich habe sie in ein anderes Becken gepackt und gut gefüttert. Heute geht es ihr schon wieder sehr gut. Die Tandtakeln wachsen kräftig nach und sie erreicht fast ihre alte Größe wieder.


    Seit dem habe ich einen Schaumstoffschwamm über dem Ansaugstutzen der Pumpe. Das sieht zwar nicht so toll aus - ist aber zumindest sicher.


    Viel Glück und gute Besserung für deine Anemone ;-)))


    Andre

  • Heute morgen habe ich fast nicht geglaubt was ich sehe: Die Anemone hat alle Tentakel wieder ausgetreckt, und die gleiche Farbe wie vorher. Der einzige erkennbare Unterschied zu vorher ist die Länge der Tentakel, aber das wird ja wohl auch wieder. Selbst die Farbe, das leutende violett, ist wieder da !


    Wenn Ihr das ekelige Knirschen gehört hättet, als ich sie mit dem Skalpell aus der dem Ansaugkasten herausgeschnitten habe...


    Nochmals Danke Euch allen für die Tipps und die Beruhigung !

  • Zitat

    Original von Frank D
    Hallo Matthias,


    könnte funktionieren, meine Unterabzüge im Becken funktionieren ähnlich.



    Hallo Frank :smiling_face:


    Was bitte sind Unterabzüge im Becken?
    Kannst Du das bitte genauer beschreiben???


    Gruß
    Manuela :smiling_face:

  • Hallo Manu,


    bin in Moment etwas in Eile. Erklärung würde etwas länger dauern. Bei Gelegenheit komme ich darauf zurück, ok?

  • Zitat

    Original von Frank D
    Hallo Manu,


    bin in Moment etwas in Eile. Erklärung würde etwas länger dauern. Bei Gelegenheit komme ich darauf zurück, ok?




    hallo frank


    bin gerade am mittagessen _hamburgeristinderlinkenhand_ drum alles klein geschrieben...


    deine antwort eilt ganz langsam. :smiling_face:
    habs ja nich eilich...


    gruß
    manu :smiling_face:

  • Hallo Manuela :smiling_face:


    jetzt habe ich wieder ein wenig Zeit.


    Also der Unterabzug heißt bei jedem Aquarienbauer etwas anders. Gemeint ist damit ein Ablaufrohr (oder mehrere) in Bodennähe installiert. Dieses Rohr wird von unten in den Überlauflasten geführt (durchgeführt und abgedichtet) und wird im Kasten bis zur Wasseroberfläche (des Hauptbeckens)geführt. Das Wasser aus dem Becken steigt also durch dieses Rohr bis zur Wasseroberkante des Beckens. Das Prinzip der kommunizierenden Röhren. Nur ein Teil der Röhre ist halt das ganze Becken.


    Die Rohre, die im Kasten nach oben laufen, werden so weit gekürzt, wie der Wasserstand im Becken bei ausgeschalteten Pumpen ist. Sobald die Pumpen eingeschaltet werden stegt der gesamte Wasserstand im Becken ja so ca. 2cm an. Damit läuft aus den Rohren das Wasser.


    Man vertut sich leicht mit der geförderten Menge. Bei mir sind es 2 Unterabzüge mit je 40mm Durchmesser. Gesamtes Fördervolumen 800 - 1000l/h. Finde ich echt enorm, und keine einzige Pumpe.


    Bei mir wird so das Wasser aus den Höhlen zum Technikbecken gefördert. Außerdem erhalte ich auch so eine konstante und laminare Strömung im Bodenbereich von vorne nach hinten. In den Höhlen ist seit dem keine Ablagerung zu sehen.


    Ich kann nur jedem der ein Becken mit Überlauf plant, so eine Geschichte ans Herz legen.


    Es ist eigentlich nichts Neues, nur sieht man es doch relativ selten verwirklicht. Taucht unter anderem auch im Buch " Das perfekte Meerwasseraquarium" von Kipper auf.


    Hoffentlich war mein kläglicher Versuch der Erklärung wenigstens einigermassen verständlich.


    War dann eigentlich doch nichts geheimnisvolles, oder?

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