Erfahrungsaustausch Fangschreckenkrebs

  • Hi Leute,


    nachdem sich mein Odontodactylus scyllarus nun im neuen Becken eingelebt hat konnte ich beobachten wie er sich häutet. Dazu sind mir aber einige Fragen gekommen.
    Nach dem Häuten hat er seinen alten Panzer in der Höhle gebunkert und ist in der Zeit von ca 3-4 Tagen nicht aus seiner Höhle gekommen. Wenn ich ihm mit der Futterzange einen Stint oder Muschel hingehalten habe hat er es sich geschnappt und ist wieder verschwunden. Sein alter Panzer war richtig glänzend und knall grün. Jetzt sieht der Panzer eher matt und etwas gelblich aus. Ändert sich das noch oder weist das auf ein Problem hin wie zB falsche Ernährung. Ich Füttere ihn hauptsächlich mit gefrorenem Stinten und Muschelherzen. (Tue ab und zu etwas von Welkes Futtermix dazu oder Multisanostol).


    Den Panzer und die abgefallenen Schlagwerkzeuge hat er übrigens jetzt nach ca 4 Tagen aus seiner Höhle rausgeworfen.


    Gibt es diesbezüglich Beobachtungen die ihr gemacht habt (Timmy?)?


    Und wie sieht es mit einer ausgewogenen Ernährung aus? Was macht ihr da so?

  • Hallo Thomas,


    die Tiere können mit ein paar Häutungen ihre Farbe ändern. Meistens passen sie ihre Farbe der Umgebung an. Nach der Häutung wird meistens ein Teil des Panzers gefressen, deshalb bunkert der Krebs die alte Haut in der Höhle. Auch dauert es ein bischen bis der Panzer ausgehärtet ist, deshalb erscheint er anfangs etwas matt. In der Zeit bleibt das Tier in der Höhle.


    Im Grunde passt das Futter das Du dem Tier gibst schon. Es ist auch gut das Futter ab und zu mit Vitaminen anzureichern. Allerdings ist es auch sehr wichtig das der Fangi mal lebende Krabben bekommt, darauf haben sich die Tiere ja spezialisiert.
    Gibt man dem Tier nur weiches Futter, kann es passieren das sich die Schlagwaffen zurück bilden. Das ist aber eher selten.
    Bei mir gibts einmal in der Woche lebende Krabben in allen Grössen für die Tiere.
    Sonst futtere ich die Tiere mit Stinten, Muscheln, Krill, Artemia.

  • Ich haeng mich mal dran ..


    Kann ein Fangi ueber einen Ueberlaufkamm klettern? Sagen wir mal so: Ich weiss nun, dass er drueber kommt - weiss nur noch nicht wie. Er war in nem kleinen Becken / Abteil im Technikbecken --> im Nebenbecken waren Garnelen. Da ist er jetzt .....


    Gruß


    Roger

  • Zitat

    Kann ein Fangi ueber einen Ueberlaufkamm klettern?


    Sicher kann das ein Fangi. Bei mir machen sie das auch regelmässig. Ich bin immer wieder gespannt was als nächstes passiert.
    Mein grosser G. Chiragra hat mich vorgestern richtig geschockt. Ich komm nach hause und das Tier hängt an der Ansaugöffnung der Strömungspumpe fest. Ich dachte schon das schlimmste, aber nichts ist passiert. Pumpe aus und das Tier ist in seine Höhle zurück. Pumpe wieder an und ich dachte ich seh nicht richtig. Schwimmt der D.e.p.p. wieder zu der Pumpe hin, dreht sich auf den Rücken und lässt sich wieder ansaugen. Mittlerweile weiss ich das es ihm anscheinend Spass macht, denn einmal am Tag schwimmt er jetzt hin und lässt sich 5 Minuten hängen. :grinning_squinting_face:


    Meinem kleinen O. scyllarus Weibchen ist warscheinlich auch sehr langweilig, denn anders kann ich mir folgendes Verhalten nicht erklären. Sie kickt einmal am Tag für ein paar Minuten ein Einsiedlerhaus durchs komplette Becken.


    Ein anderer kleiner Fangi hat sich neulich aus Steinen eine Art Treppe gebaut und ist dann aus einem kleinen Einhängebecken geflüchtet.


    Also die Tiere überraschen mit jeden Tag aufs neue.

    2 Mal editiert, zuletzt von Timmy Grohrock ()

  • Hi Timmy,


    ja, das mit den lebenden Futtergarnelen hab ich mir auch schon überlegt. Nur wo bekomm ich die jetzt her? Mit der Post werden die bei den Temp wohl nicht wirklich lebend ankommen, oder?

  • Hi Thomas,


    Die gängigen Futtergarnelen (Palaemon sp.) mögen es kühl. Der Versand ist im Winter also viel unproblematischer als im Sommer.


    Man kann also bedenkenlos Futtergarnelen bestellen, solange sie wenigstens in Styropor versendet werden, damit es nicht friert. Das machen namenhafte Händler aber auch so.


    Habe in letzter Zeit mehrfach welche bekommen und auch selbst wieder verschickt, ist wirklich kein Problem.


    Viele Grüße
    Inken

  • Hallo Thomas,


    versuche lieber bei einem Meerwasserhändler der lebende Steine importiert die Krabben die als blinde Passagiere mitkommen zu kriegen. Sie sind als Futter besser geeignet für einen Schmetterer.
    Für Speerer sind Krabben wieder gänzlich ungeeignet, da sind die Futtergarnelen super.

  • Hi Timmy


    das ist ne gute Idee. Ich werd es aber auch mal mit den Garnelen versuchen, da ich an die auf jeden Fall ran komm.

  • Hallo (vor allem Timmy),


    leider ist mir mein Fangi beim häuten gestorben.
    Habe gestern dei Reste von ihm und ihn selber entsorgt.
    Ich hätte eigentlich regelmäßig WW gemacht von meinem
    Hauptbecken. D.h. 2x5% die Woche. Leider hat er nicht
    genug Lebendfutter bekommen.


    Was könnte sonst noch die Ursache sein???


    grüße an die Fangi Gemeinde

  • Hallo Andreas,


    tut mir leid um den Fangi.
    Was war es denn für ein Exemplar?
    Wie gross?
    Gab es Anzeichen einer Krankheit?
    Wasserwerte?


    Ältere Tiere sind häufig von der Schalenkrankheit befallen. Die Krankeit zeigt sich in rostbraunen Stellen die sich immer mehr durch den Panzer fressen. Das Tier wird dadurch stark geschwächt und kann sich nicht mehr richtig häuten.


    Die häufigste Todesursache in Aquarien sind Häutungsprobleme. Meistens sind die Wasserwerte schlecht, oder das Tier wird bei der hochkomplizierten Angelegenheit gestört.


    Du schreibst das Du ihm nicht genug lebendfutter gegeben hast. Was hast Du dem Tier denn sonst gefüttert und wie oft?

  • Hallo Timmy,


    es dürfte ein Gonodactylus chiragra gewesen sein. Es war schon
    ein sehr großes Tier mit ca. 10-12cm. Ich habe mich damals bei meiner
    ersten Schätzung ziemlich vertan. Anzeichen von Krankheit hat es keine
    gegeben, es war ein ziemlich scheues Tier. WW habe ich wie gesagt nicht extra gemessen, aber zweimal die Woche vom Hauptbecken mit
    guten Werten (Nitrat 10, Phospat ~0,05,...) Wasserwechsel gemacht.


    Anzeichen von Schalenkrankheit hat es nicht gegeben. Aber das mit dem stören vielleicht stimmen.


    Bezüglich Futter habe ich sonst die großen Sachen von meinem Gefrierfutter (von Welke) und Muscheln gegeben. Vor allem die Muscheln hat er gerne genomen.


    grüße andi

  • Wenn es wirklich ein Gonodactylus chiragra war, dann war er ziemlich gross und vermutlich auch sehr alt. Die Tiere haben im Aquarium eine lebenserwartung von 3-6 Jahren. Nur die grösseren Speerer Arten (Lysiosquillina maculata) werden bis zu 20 Jahre alt.


    Zitat

    Aber das mit dem stören vielleicht stimmen.


    Hmm, was hat das Tier dabei gestört? Hast Du nachgesehen warum das Tier länger nicht mehr zu sehen ist? Sollte man niemals tun.

  • Nein das macht nichts aus, dadurch fühlt sich das Tier sicher nicht gestört.


    Anders wäre es wenn Du während sich das Tier häuten will im Aquarium rummachst, oder sogar den Stein hochhebst, oder versucht mit aller gewalt das Tier zu füttern.
    Die Tiere nehmen ein paar Tage vor der Häutung keine Nahrung mehr an (bei älteren Exemplaren können das auch mehrere Wochen sein).


    Warscheinlich war Dein Tier sehr alt und da treten öfter Probleme bei der Häutung auf.

  • Hallo,


    da bin ich beruhigt. Habe schon einen neuen versprochen bekommen.
    Am Samstag wird er geliefert. Art u. Aussehen?? Große 3,5cm.
    Werde auf jeden Fall berichten.


    Was vielleicht noch interresant ist, das das ganze Aqua nach max.
    2 Tagen was der Fangi tot war, extrem zum stinken angefangen hat.
    Habe gleich einen großerern WW gemacht, als ich den Fangi entsorgt
    habe.


    grüße andi

  • Naja, 3,5 cm ist schon sehr klein für ein 60 Liter Becken. Wenns doof läuft siehst Du den überhaupt nicht. Ich habe meine kleinen Exemplare in 10 Liter Nanos, da geht es mit dem beobachten. Wenns doof läuft bekommst Du ein exemplar das nicht grösser als 5 cm wird.


    Ich würde auf alle Fälle mal die Wasserwerte messen bevor Du dort ein neues Tier einsetzt. Es ist schon normal das es bei so einem grossen Tier das stinken anfängt, denn es sind ja keine Tiere drin die das verendete Tier auffressen.
    Nochwas, hast Du Filter oder einen Abschäumer in dem kleinen Becken?
    Die Belastung ist durch das viele Futter sehr hoch und so ein kleines Becken kann davon schnell umkippen.

  • Hi Timmy,


    noch ne Beobachtung: wenn ich das richtig verstanden habe ist der Odontodactylus scyllarus doch ein Schmetterer (oder?) so hab ich das bisher aus der Literatur bzw von verschiedenen Seiten im Netz erfahren. Jetzt hab ich aber gesehen, wie mein Fangi (eindeutig ein Odontodactylus scyllarus) beim Putzen seinen linken Hammer (den größeren) aufgeklappt hat und das Ganze sah dann eher aus wie ein Speer.
    Hier mal ein Bilder(sind qualitativ nicht so doll, aber man sieht das Wesentliche):




  • Hallo Thomas,


    das Bild ist ok und man erkennt es gut. Leider ist es etwas unscharf.


    Das ist völlig normal, alle Schmetterer können den Dactylus vorklappen.
    Im Prinzip ist es das Ellenbogengelenk mit dem zugeschlagen wird.
    Bei den Schmetterern haben sich zusätzlich diese Verdickungen ausgebildet, während die Speerer eine oder mehrere Dornen am Dactylus haben.


    Deshalb sollte man auch aufpassen wenn man so ein Tier fangen will. Die Spitzen bohren sich bis zum Knochen in das Fleisch. Auch bei kleinen Exemplaren. Das tut höllisch weh und bei einem Taucher hat sich die Wunde sogar infiziert. Die folge war das ein Finger amputiert werden musste.

  • Schade, schon wieder keine sensationelle wissenschaftliche Entdeckung gemacht :grinning_squinting_face:
    Ja, ich begegne diesem Tier mit viel Respekt (und einer Futterzange)!


    Die Bilder waren Schnappschüsse (leider aus einem ungünstigen Winkel so daß ich sie nicht schärfer bekomm).
    Danke für die Antwort.

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