Euplotes

  • Hallo allerseits,


    ich habe eine schöne Kultur von Euplotes herangezogen. Die Frage ist, was mache ich jetzt damit? Kann man die bei der Zucht von sehr kleinen Larven, z. B. V. puellaris, einsetzen? An denen beisse ich mir nämlich bisher die Zähne aus :(.


    Viele Grüße
    Christine

  • hallo christine!


    also hast du bisher auch keinen erfolg bei den puellaris?


    ich habs jetzt mit unmengen an frisch geschlüpften artemia probiert - keine chance....


    hab auch schon probiert einen teil des technikbeckens mit gaze larvensicher zu machen - da schwimmt ja von haus aus unmengen an copepoden uä. herum - tja - die großen krebse haben dann die larven gefressen statt ungekehrt...


    brachionus sollte ja angeblich auch eine lösung sein? weißt du da was?


    lg
    andi

  • Hallo Andi,


    nein, weiter als zum dritten Tag bin ich bisher noch nicht gekommen. Ich habe es bisher mit einem Zooplankton- Mix und mit Brachionus probiert, aber beides hat nicht funktioniert. Selbst Brachionuns, von denen ich eine Kultur am Laufen habe, ist noch zu groß.


    Bei Euplotes habe ich Bedenken, da die ja ziemliches belastetes Wasser mögen. Ich sehe da die Gefahr, Krankheitskeime in die Nachzuchten einzuschleppen.


    MfG
    Christine

  • Hi Christine,


    Ich denke nicht, daß die Euplotes eine Gefahr darstellen. Auch wenn sie belastetes Wasser mögen heißt das nicht, daß dein Kulturwasser ebenfalls verunreinigt ist. Die Euplotes selbst verursachen ja keine Keime usw.


    Aber finde ich klasse, daß Du nun einen Ansatz hast. Ein Tip: Versuche möglichst keine Brachionus einzuschleppen. Meine Euploteskultur besteht fast nur noch aus Brachionus...
    Wie ernährst Du deine Euplotes? Selco?


    Viele Grüße
    Inken

  • Hi Inken,


    ich ernähre sie mit Muschelfleisch. D.h. von dem Muschelfleisch ernähren sich die Bakterien, die dann von den Euplotes gefressen werden. Die Kultur wird jede Woche einmal geteilt und mit frischem Meerwasser aufgefüllt. Jetzt sind es so viele, dass ich sie erst mal auf diesem Level halten will.


    Da kann ich ja mal einen Versuch mit Selco machen.


    Viele Grüße
    Christine

  • Hi Christine,


    Ich würde es auf jeden Fall mal bei einem zweiten Ansatz mit Selco versuchen. Je nach Art könnte es klappen.
    Wäre sicher eine Arbeitserleichterung und eine "sauberere" Kultur hättest Du dann auch.


    Viele Grüße
    Inken

  • Hallo Christine!


    Ich hätte auch Bedenken, Zuchtwasser von Euplotes in ein Aufzuchtbecken zu geben. Man könnte aber mal folgende Trennungsmethode versuchen, die bei Pantoffeltierchen im Süßwasser hervorragend klappt:
    Ein möglichst schmales und hohes Glas (z. B. Messzylinder, zum test reicht auch ein größeres Reagenzglas) wird mit der Kultur so weit aufgefüllt, dass noch einige Zentimeter bleiben Dann wird ein Filterwattepfropfen so eingebracht, dass er halb in das Zuchtwasser reicht und halb übersteht. Schließlich wird soviel frisches Wasser vorsichtig aufgefüllt, dass der Wasserstand etwas über der Watte liegt. Im unteren Teil wird bald extremer Sauerstoffmangel eintreten, den auch die Euplotes wohl nicht mehr schätzen. Dann sollten sie durch den Wattepfropf ins klare Wasser wandern und sich dort in Massen konzentrieren. Absaugen - fertig. Wie gesagt, habe es mit Euplotes noch nicht getestet, bei Süßwasseransätzen funktioniert es.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi Wolfgang,


    danke für den Tipp. Das werde ich morgen mal probieren und hinterher posten, ob es geklappt hat.


    Viele Grüße
    Christine

  • Hallo Christine!


    Bin schon gespannt auf das Ergebnis, denn das Aussieben mit entsprechender Gaze ist unbefriedgend. Entweder werden zu wenig Euplotes zurückgehalten oder die Gaze verstopft sofort :frowning_face: . Ich habe zur Zeit nur einen "Erhaltungsansatz", so dass ich nicht selber testen kann. Vielleicht hat ja sonst noch jemand eine Idee.



    Bei der Gelegenheit: Bei Welcher Dichte hältst du eigentlich die Euplotes (die Frage geht natürlich auch an alle anderen Mitleser)?


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi Wolfgang,


    Bei meiner Euplotes Kultur (bzw. dem, was die Brachionus noch nicht verdrängt haben) hab ich die Dichte z.Z. ca. bei 1,024. Ich hatte aber auch schon wechselnde Dichten zwischen 1.020 und 1,028 und hatte nicht das Gefühl, daß die Euplotes davon irgendwie beeinträchtigt wurden.


    Viele Grüße
    Inken

  • Hi Inken,


    genau die gleiche Beobachtung hab ich auch gemacht, Euplotes sind (obwohl ich im Moment keine benötige) immer in Massen da. Selbst bei einer Salinität von über 40 leben die kleinen Biester und vermehren sich noch munter... Die Dichte zu senken hab ich noch nicht probiert.

    MfG, Frank



    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Bremsen ist die Umwandlung hochwertiger Geschwindigkeit in sinnlose Wärme....

  • Hallo Inken!
    Hallo Frank!


    Danke für die Infos. So sind auch meine Feststellungen; ich dachte nur, es könnte eine Idealdichte geben, bei der die Vermehrung besonders explodiert. Aber wahrscheinlich sind da andere Faktoren (Ernährung) ausschlaggebender.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • kam mir nur so gerade als Idee: Wenn die Euplotes eine höhere Dichte vertragen, kann man dadurch die Brachionus abtöten? Oder vertragen die das auch?


    Edit: ich mache das beim Phytoplankton so, dass ich bei einer Verunreinigung mit Brachionus den Salzgehalt kurzfristig verdopple. Die Frage wäre also, ob die "Schmerzgrenze" bei Euplotes höher ist. Den Salzgehalt langfristig so hoch zu halten geht auch, die Vermehrungsrate der Algen geht aber zurück.


    P.S. Die kleine Eden-Pumpe, die den Phytoplankton in Bewegung hält, zerhächselt die Brachionus leider nicht

    Viele Grüße,


    Wolfgang

    3 Mal editiert, zuletzt von Wolfgang Colsman ()

  • Hallo Zusammen


    Bin erst jetzt auf diesen Thread gestossen.


    Bei uns halten sich die Brachionus zusammen mit den Euplotes hervorragend. Das einzige was alles verdrängt hat sind die Paramecien, welche von nichts und niemandem gefressen werden. Mittlerweile sind diese aber zum Glück komplett verschwunden und so halten sich die Euplotes und die Brachionus ausgezeichnet zusammen.


    Gefüttert wird mit Culture Selco Plus, Roti Selco ALG und/oder Prolon.


    Ausfiltern geht ebenfalls ganz gut. Erst zweimal durch den 60er dann sind die Brachionus weg und dann durch einen 11er. Es geht natürlich etwas langsam aber es geht. Voraussetzung ist natürlich, dass das Kulturwasser nicht mit viel Schwebestoffen versetzt ist. Bei der Kultivierung der Euplotes mit der Hackfleischmethode ging die Ausfilterung nicht, weil da das Kulturwasser viel zu schmutzig war. Die ganze Bakteriengeschichte wurde uns dann einfach auch zu gefährlich, nun sind wir ganz froh, dass die Euplotes auch am Selco gefallen finden.

    Gruss Ruedi


    Seit 23.2.2007 / Seit August 2017 stillgelegt
    AQ: L300,B150,H80 / CL Abyzz 4xA400 / Rückförderung A200 / LED AI HYDRA 52/ Genisis Bandfilter / Diakat B+ / JNS Abschäumer

  • Hallo Ruedi!


    Zitat

    Paramecien, welche von nichts und niemandem gefressen werden. Mittlerweile sind diese aber zum Glück komplett verschwunden


    Worauf führst du das zurück? Auf die Fütterung mit Selco?


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Mutmasslich möglich :winking_face:

    Gruss Ruedi


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