Fallender KH-Wert

  • Hallo,


    nachdem ich einen Phosphatwert von 0,15 mg in meinem Becken maß, habe ich mir auf Anraten von Sabine und einem Händler vor 5 Tagen einen Phosphatfilter mit Antiphos-Füllung zugelegt.


    Nun fiel mir auf, dass seit Inbetriebnahme des Filters mein KH-Wert von 8,0 auf bis jetzt 6,4 gefallen ist. Kann das mit dem Phosphatfilter in Zusammenhang stehen. Wenn nicht, welche Ursache kann dann dahinter stecken. Mein Ca-Wert liegt immer noch unverändert bei 420. Magnesium-Test habe ich leider noch keinen. Wasserwechsel wurde noch nicht durchgeführt. Becken läuft seit 5 Wochen.


    Wie bekomme ich meinen KH-Wert am besten wieder hoch?


    Danke für eure Hilfe


    Gruß Gabi

  • [QUOTE]Original von Hexe
    Hallo,


    nachdem ich einen Phosphatwert von 0,15 mg in meinem Becken maß, habe ich mir auf Anraten von Sabine und einem Händler vor 5 Tagen einen Phosphatfilter mit Antiphos-Füllung zugelegt.


    Nun fiel mir auf, dass seit Inbetriebnahme des Filters mein KH-Wert von 8,0 auf bis jetzt 6,4 gefallen ist. Kann das mit dem Phosphatfilter in Zusammenhang stehen. Wenn nicht, welche Ursache kann dann dahinter stecken. Mein Ca-Wert liegt immer noch unverändert bei 420. Magnesium-Test habe ich leider noch keinen. Wasserwechsel wurde noch nicht durchgeführt. Becken läuft seit 5 Wochen.


    Wie bekomme ich meinen KH-Wert am besten wieder hoch?


    Danke für eure Hilfe


    Gruß Gabi


    Hallo Gabi,


    das die Karbonathärte im Laufe der Zeit sinkt, ist völlig normal. Das liegt zum einen daran, das kalkabscheidende Tiere (z.B. Steinkorallen, Schnecken, Muscheln) und Algen (Kalkrotalgen) dem Wasser Carbonat entziehen, zum anderen an chemischen Reaktionen im Meerwasser, wodurch Calciumcarbonat (=Kalk) als weißlicher Niederschlag und für das Auge kaum sichtbar ausfällt. Ind der Einfahrphase ist ein Abfall des Calciumgehaltes und der KH v.a. auf chemische Fällungsreaktionen zurückzuführen.
    Die Karbonathärte ist definiert als der Anteil an Carbonat (CO32-) und Hydrogencarbonat (HCO3-), dem eine äquivalente Menge an Härtebildner (v.a. Ca2+ und Mg2+) gegenübersteht. Wenn Kalk chemisch ausfällt bzw. von Organismen ausgefällt wird, sinkt sowohl der Calciumgehalt wie auch die Karbonathärte.
    Wenn Du Dich jetzt fragst, warum Dein Calciumgehalt nicht gesunken ist, die KH aber schon, dann hier die Antwort:
    Die für die Aquaristik verwendeten Calciumtest haben einen relativ hohe Ungenauigkeit, i.d.R. einen Abweichung von +/- 20 mg/L. Manche Karbonathärte-Tests sind dagegen sehr genau. Es kann also durchaus sein, da Dir der Calciumtest den Calciumverbrauch noch nicht anzeigt.


    Eine KH von 6,4 ist nicht bedrohlich, im Gegenteil, sie liegt noch im Referenzbereich, den man in der heutigen Steinkorallenaquaristik zwischen 6,0 und 8,0 ansiedelt.


    Du kannst die KH entweder durch den Eintrag von CO2 z.B. über einen Kalkreaktor erhöhen. CO2 reagiert mit Wasser zu Kohlensäure (H2CO3) und weiter zu Hydrogencarbonat (HCO3-) und Carbonat (CO32-) und erhöht damit die KH.
    Man kann aber auch direkt Natriumhydrogencarbonat nachdosieren. NaHCO3 gibt es käuflich zu erwerben, z.B. auch in Form von fertigen Puffertabletten.

  • Hallo Gabi,


    es kann einen indirekten Zusammenhang zwischen Phosphatentzug und Kalk/KH-Verbrauch geben. Bei weniger Phosphat wird die Kalkfällung erleichtert und der Kalkverbrauch kann ansteigen.
    Wie Jörg schon sagte, liegt Deine KH im optimalen bereich. Laut dem führenden Werk über Meereschemie (MILLERO) soll die natürliche Alkalinität im Pazifik bei 2,25 bis 2,4 mmol/kg liegen, was einer KH von 6,3 bis 6,7° dKH entspricht (habe ich richtig gerechnet, Jörg?).
    In Riffgebieten würde ich eher den unteren Bereich annehmen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • [QUOTE]Original von Hans-Werner
    Hallo Gabi,


    es kann einen indirekten Zusammenhang zwischen Phosphatentzug und Kalk/KH-Verbrauch geben. Bei weniger Phosphat wird die Kalkfällung erleichtert und der Kalkverbrauch kann ansteigen.
    Wie Jörg schon sagte, liegt Deine KH im optimalen bereich. Laut dem führenden Werk über Meereschemie (MILLERO) soll die natürliche Alkalinität im Pazifik bei 2,25 bis 2,4 mmol/kg liegen, was einer KH von 6,3 bis 6,7° dKH entspricht


    ==> (habe ich richtig gerechnet, Jörg?).


    ==> bestimmt :winking_face: ... müßte selbst nachrechnen, aber von den Werten her paßt es ja ganz gut. Der Thomas hat bestimmt eine DIN-Tabelle zur Umrechnung von Alkalinität und Karbonathärte auf seinem Nachttisch liegen ... :grinning_squinting_face:

  • Hallo Thomas,


    danke für die Bestätigung!
    Ich habe zwar mit dem Taschenrechner nachgerechnet, aber das Ergebnis hat auch so gestimmt.


    An Jörg: Man muß nur wissen, an wen man sich wenden muß! :grinning_squinting_face:


    Tschüss!


    Hans-Werner

  • Hallo an meine Vorredner,


    danke für eure Antworten, die meinen Abfall des KH Wertes erklären. Aber was mir nicht ganz einleuchtet: wenn der Referenzbereich von 6,0 - 8,0 Grad dKH gilt, wird dann der angestrebte Wert von 8,0 Grad, der ja möglichst nicht unterschritten werden soll, hauptsächlich wegen der Pflege von Steinkorallen empfohlen? Warum ist dann das Wachstum im Meer nicht eingeschränkt?


    Da für mich in nächster Zeit die Anschaffung eines Kalkreaktors nicht in Frage kommt, wollte ich bezüglich Kalkwasserzufuhr die Balling-Methode anwenden. Kann ich damit meinen KH-Wert erhöhen, da in den Salzen ja auch Natriumhydrogencarbonat enthalten ist, oder kann damit nur der vorher eingestellte Wert stabilisiert werden? Wann ist der beste Zeitpunkt, mit Balling zu beginnen?


    Natriumhydrogencarbonat wird als Kiloware angeboten. Wenn es einzeln zugeführt werden soll, in welcher Dosierung?


    Ist es überhaupt erforderlich, jetzt in der Einfahrzeit den KH-Wert anzugleichen?


    Viele Fragen, hoffentlich könnt ihr darauf antworten.


    Danke und viele Grüsse


    Gabi

  • Hallo Gabi,


    das mit der KH, die nicht unter 8° dKH sinken sollte, wurde, denke ich, revidiert. Es scheint so, als hätte die Mehrzahl derer, die es ausprobiert haben, gute Erfahrungen mit KH zwischen 6 und 8° gemacht. Deshalb brauchst die KH nicht anheben.
    Meiner Meinung nach bringt KH über 8° d für Korallen keinen Gewinn, eher Verschlechterung, für viele andere Wirbellose auf lebenden Steinen ist es sogar tödlich.
    Mit der Balling-Methode kannst Du die KH natürlich anheben, aber, wie gesagt, lieber nicht über 8° dKH.
    Lieber nur mit Calciumchlorid den Ca-Gehalt auf 420 mg/l anheben und erst dann die KH mit beiden (allen drei) Lösungen auf 7° einstellen.


    Gruß


    Hans-Werner

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