noch eine Weihnachtsgeschichte

  • die spielen sie jeden Tag in München im Radio.
    zu hören unter: http://gong963.de/homepagelink…/weihnachtsgeschichte.mp3


    oder hier zu lesen:


    Vor über 100 Jahren schrieb die achtjährige Virginia O'Hanlon aus New York an die Tageszeitung "Sun" folgenden Brief:


    Ich bin acht Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der "Sun" steht, ist immer wahr. Bitte, sagen sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?


    Die Sache war dem Chefredakteur Francis P. Church so wichtig, dass er selbst antwortete, und zwar auf der Titelseite der „Sun“:


    Liebe Virginia, Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur, was sie
    sehen. Sie glauben, daß es nicht geben kann, was sie mit ihrem kleinen Geist
    nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem
    Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein
    winziges Insekt. Solcher Ameisenverstand reicht nicht aus, die ganze
    Wahrheit zu erfassen und zu begreifen. Ja, Viriginia, es gibt einen
    Weihnachtsmann.


    Es gibt ihn so gewiß wie Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das
    gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn
    es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen
    Glauben, keine Poesie, gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein
    Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit,
    das die Welt ausstrahlt, müßte verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann.
    Sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben. Gewiß, Du könntest Deinen
    Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den
    Weihnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu
    Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das
    beweist gar nichts. Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die
    Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie.


    All die Wunder zu denken, geschweige sie zu sehen, das vermag nicht der
    Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst. Du siehst nie alles. Du kannst ein
    Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönen Farbfiguren suchen.


    Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen
    Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal
    alle Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe
    können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter auf
    einmal zu erkennen sein. "Ist das denn auch wahr?" kannst Du fragen.
    Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist beständiger. Der Weihnachstmann
    lebt, und ewig wird er leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er
    dasein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.


    Frohe Weihnacht, Virginia.


    Dein Francis P. Church


    Der Briefwechsel zwischen Virginia O'Hanlon und Francis P. Church stammt aus
    dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert bis zur Einstellung der
    "Sun" 1950 alle Jahre zur Weihnachtszeit auf der Titelseite abgedruckt.





    EUCH ALLEN EIN BESINNLICHES UND RUHIGES WEIHNACHTSFEST!

  • Hi,


    die Geschichte habe ich gestern Abend gegen 18.00 Uhr im Auto gehört. Finde ich wirklcih klasse geschrieben!


    Gruß,
    Christian

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