Berghia erfahrungen

  • Hallo,


    nun ist es eine weile her wo die Berghia welle hier um forum rumgeschappt ist.


    einige haben es sicher damit versucht, mich eingeschlossen, und mich intressiert wie es ausgegangen ist.


    ich hatte es mit 2 schnecken versucht, weil ja auch nicht gerade günstig. hatte bei mir jedenfalls nicht funktioniert. warum kann man nur mutmassen. könnten die gelben lippfische oder die wurdemani gewesen sein. evtl haben sie auch den versand im frühjahr nicht verkraftet.


    nun sind meine wurdemani fast verschwunden und die gelben lippfische habe ich abgegeben und denke über einen 2. versuch nach.


    wie schaut es also bei euch aus?


    gruß


    Peter

  • Hallo Peter,


    also ich hatte zuerst eine Berghia eingesetzt (klar, war wohl nicht so wirklich sinnvoll), die hatte sich aber gleich verkrochen und so ziemlich lange überlebt. Jedenfalls hatte ich sie nach einiger Zeit wiedergefunden. Es wurden dann nochmal 3 Berghias nachgesetzt, wobei beim Einsetzen eine vom Chelmon und eine von einer Grundel als Futter angesehen wurde und möglicherweise gefressen oder zumindest getötet wurde.
    Jedenfalls konnte ich bei mir keinerlei Nutzen durch die Bergias erkennen, weder bei der ersten, die ja schon länger gelebt hat und damit irgendwas gefressen haben muss, noch bei den (der) nachgesetzten. Eine Beseitigung der Glasrosenplage konnte ich nicht erkennen.
    Effektiv war am Ende nur die manuelle Entfernung der Glasrosen.


    Vielleicht ist es möglich, Glasrosenbeseitigung mittels Berghias durchzuführen, wenn man keine Fische im Aquarium hat, die für die Schnecken zu Feinden werden kann. Und wenn man wirklich mehrere Schnecken einsetzt. Ich denke, unter 2 Paar ist es aber nicht wirklich von Nutzen.

    Viele Grüsse Kathrin


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  • Hi Peter


    8 Stück eingesetzt auf 185 Liter, alle mittlerweile weg ,und Glasrosen erfreuen sich bester Gesundheit.
    Haben aber zwei Krabben die sich vermutlich recht über diese Speise gefreut haben.


    Wenn du was gegen Glasrosen tun willst, vermehre sie erst nicht so ins Becken geben.

  • Hallo,


    habe im Mai welche eingesetzt. Im Becken selbst hab ich sie nie wieder gesehen, aber im Unterbecken sehe ich regelmäßig mindestens eine und auch immer wieder Laichschnüre (eben erst letzte Woche beim Wasserwechsel). Aber man benötigt sicher eine größere Population um Erfolg zu haben.
    Ich werde mir wohl wieder einen kleinii zulegen. Seit mir meiner als Folge des Stromausfalls vor gut einem Monat verstorben ist, vermehren sie sich wieder deutlich mehr. Vorher waren sie nur in Steinritzen zu sehehen - jetzt breiten sie sich darüber hinaus aus.... :angry_face:


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

  • Hi,
    na das spricht nicht für die Berghia s.
    Ich vertrau da nur den Wurdis .
    Und hab heute wieder schwangere umgesetzt :smiling_face:
    ich hoffe es gibt diesen Herbst/ Winter wieder ein paar hundert...



    Gruß
    Heinz-Georg

  • hi peter,
    kann mich nur anschliessen, habe 6 stück in ein 500l becken gesetzt und nie wieder gesehen, hin und wieder einmal am anfang ein paar laichschnüre, aber damit hat sichs auch schon.
    habe die plage nicht mehr in den griff bekommen und so gestern mein neues 3m becken bekommen.
    hat somit auch seinen vorteil gehabt :face_with_tongue:


    gruss robert

  • Hallo,


    meine 4 Berghias habe ich auch seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen. Das heißt - ich habe ohnehin nur 2 nochmal gesehen. Kann es sein, dass meine Garnelen (Wurdemannni und Weißband) sie verspeist haben ?


    Grüße,
    Theresa

  • hi,
    ich habe vor zwei monaten 2 berghias eingesetzt, haben sich sofor ins gestrüpp verdrückt.
    letzte woche habe ich eine wieder gesehen wie sie eine glasrose beseitigt hat. allerdings wachsen bei mir gerade glasrosen überall und ich muss sie wohl wieder mechanisch beseitigen.

  • Hi, nein, habe ich nicht - wollte mir aber bald welche zulegen..
    Potentielle Verdrücker gibts eigentlich echt nicht viele. Meinen Docs trau ichs nicht zu, Gunter, die Grundel hat vielleicht mal aus Versehen eine auf dem Bodengrund befindliche verschluckt - doch sicher schnell wieder ausgespuckt wie ich ihn kenne, und Schleimi, der Ecsenius Lineatus scheidet auch aus. Denk ich.
    Sonst hab ich nur noch nen grabenden Seestern, div. Einsiedler, Schnecken (Turbo und Napf), Seehasi, div. Weichkorallen und Scheiben- und Krustenanemonen. Alles eigentlich harmlos, denk ich.


    .. eigentlich wollt ich doch nur hören "Es ist normal, dass die sich ne Weile nicht zeigen und dass die Glasrosen am Anfang nicht sichtlich minimieren" :face_with_rolling_eyes:
    =)


    Na vielleicht hat ja noch jemand ne Idee.


    Danke schon mal,


    :winkTheresa

  • Zitat

    Original von tess
    meine 4 Berghias habe ich auch seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen. Das heißt - ich habe ohnehin nur 2 nochmal gesehen. Kann es sein, dass meine Garnelen (Wurdemannni und Weißband) sie verspeist haben ?


    Theresa,


    das kann sogar sehr gut sein ... leider ist es fast allen Fällen so das die Berghia verschwinden ohne das man merkt das Glasrosen auch weniger geworden sind. Daher wird ja auch geraten die Schnecken erstmal selber zu vermehren und dann die Nachwuschs Schar ins Becken setzen - leider ist das aber nicht ganz so einfach ...

  • Hallo


    Ich möchte Euch meine Erfahrungen zum Thema Berghia mitteilen.


    Natürlich habe ich, wie vorgeschlagen, versucht die Berghias separat zu züchten, in kleinen Bechern, ging voll daneben. Das war Ende Februar. Meine letzen 2 überlebenden Berghias tat ich in meiner Verzweiflung in das große Becken, und bestellte mir neue, da nur sie in Frage kamen, mein, von unzähligen Glasrosen, befallendes Becken zu befreien.Da hatten wir Mitte März. Diesmal kamen die neuen Schnecken in einen großen Eimer mit Deckel, Eheim und Heizung. Das ging so lange gut, bis ich vergass den Deckel nach einer meiner Kontrollen wieder draufzutun. Ich imprägnierte im Treppenflur meine Radklamotten, hatte die Tür zur Wohnung auf, und vereinzelte Tröpfchen wurden vom Durchzug in die Stube getragen und der Eimer mit den Berghias stand dort, nicht verschlossen. Am nächsten Tag war die erste tot, am Tag darauf die nächste, da waren es nur noch vier und ohne zu zögern setzte ich auch sie in das große Becken um. Bis dahin hatte ich von meinen ersten 2 Berghias nichts gesehen, konnte keinen Rückgang der Glasrosen entdecken, na bei der Menge kann man das eh schlecht einschätzen ob eine GR mehr oder weniger.
    Im Eimer befanden sich jede Menge Eischnüre und die tat ich in zwei Becher und stellte diese in den Unterschrank und schenkte ihnen weiter keine Beachtung, da ich aus meinen ersten Zuchtversuchen keinerlei Erfolg verzeichnen konnte und ich ging davon aus, auch diesmal würde es so kommen, aber in der Toilette sollten sie auch nicht landen, mal schaun was passiert.
    Und dann ging es Schlag auf Schlag. Ich sah meine ersten Berghias, die vom Februar, wieder, groß und weiß wie eine Fee an der Rückscheibe entlangschweben und war perplex. Plötzlich waren überall Berghias, es waren mehr als die 6 von mir reingesetzten, große, kleine Berghias kamen im Mondlicht aus ihren Verstecken und fraßen Glasrosen. Fressfeinde hatte ich keine, dachte ich. Aber da war dieser Einsiedler - Ciliopagurus strigatus - der ja auch an zermanschte GR ging und Teile davon fraß, der hatte die Berghia auf seinem Speisezettel. Die Berghia speichert ja in ihren Zotteln( heißen eigendlich Cerata) das Nesselgift der GR, war aber für den Einsiedler kein Grund sie zu verschmähen. Ich nahm ihn und zwei seiner Kumpels raus, weil sie sich unter anderen auch an Korallen und meinem Schlangenstern vergriffen. Daraufhin vermehrten sich die Schnecken noch besser und es waren immer mehr Berghias zu sehen.
    Zu den Fressfeinden, in meinem Becken schwimmen: 1 Scopas, 1 Kanarienlippfisch, 2 Nymphenbarsche, 6 kleine blaue Riffbarsche und 1 Schwertgrundel, auf dem Bodengrund eiern 2 Leierfische umher, 1 Goldkopfgrundel und 1 Schlangenstern - Ophiomastix annulosa - 7 kleine Einsiedler(olivgrüne, rote...) irgendwo hängen 2 Weißband Putzergarnelen und 1 Scherengarnele rum. Alle hier aufgeführten Tiere fressen keine Berghias. Berghias die ausversehen am Tage umherkrochen wurden nicht einmal vom Lippfisch näher inspiziert.
    Die Glasrosen wurden merklich weniger, so ab März.
    Da die kleinen frisch geschlüpften Berghias ihrer Größe entsprechende GR brauchen, nutzen die Schnecken einen Vermehrungstrick der GR aus. Sobald die Berghias die Glasrose von unten, an der Fussscheibe, angreifen, entläßt die GR aus der Mundscheibe viele kleine Polypen die sich im Umkreis der Mutterglasrose niederlassen. Im Gegenzug legt die Berghia dort ihre Eischnur ab, die Larven schlüpfen und haben sofort kleine GR in ihrer Nähe.
    Also sollte man nicht den Kopf in den Sand stecken wenn man auf einmal meint es werden mehr GR statt weniger.


    Ich möchte noch einmal zum Thema: Vermehrung in den Bechern kommen.
    Vielen ist nicht klar, so war es auch bei mir, das man wirklich peinlichst darauf achten muß das keine Fremdstoffe in die Becher gelangen, es reicht nicht sich einfach nur die Hände zu waschen und dann in den Bechern rumzuklaren. Die Berghias sind zwar ziemlich unempfindlich was Temperaturen betrifft aber durch z.B an den Händen anhaftende Chemikalien oder sonstige Fremdstoffe kann das Todesurteil für sie sein.
    Ich habe doch noch die Becher mit Eischnüren im Unterschrank. Die holte ich alle 2-3 Tage hervor und wechselte Wasser, dafür benutzte ich immer ein und dieselbe Pipette, mit den Fingern ging ich da nicht rein. Irgendwann sah ich mit meiner Lupe in die Becher und es waren viele viele braune Striche zu sehen die sich über kleine Miniglasrosen hermachten, es war passiert! Ich hatte kleine Berghias!
    Von da an wurden jeden Tag Wasserwechsel gemacht und kleine Glasrosen zugesetzt, und alles nur mit der Pipette. Die Becher wurden auch sofort wieder verschlossen und in den Unterschrank gestellt.


    Im großen und ganzen hatte ich großes Glück, in meinem Becken die Berghias in so großer Zahl zu vermehren,welches nicht mein Ziel war. Im nachhinein ist es umständlich gewesen sie da wieder herauszubekommen, als die Zahl der Glasrosen bedenklich zurück ging, ich mußte mir sogar von meinem Händler GR besorgen bis auch er keine mehr geben konnte, selbst in Stralsund(Meeresmuseum) habe nachgefragt, dort wurden mir auch gleich Berghias abgenommen, und ich kann nun jederzeit nach Glasrosen fragen.
    der Kölner Zoo hat sich ebenfalls 20 Berghias schicken lassen und viele viele private Hobbyaquarianer konnten an meinem Zuchterfolg teilhaben, einige per Versand andere kamen persönlich.
    So und nun kann ich sagen: Glasrosen weg, Berghias weg.
    Okay, zur Sicherheit habe ich noch einige, um schnell reagieren zu können sollte sich irgendwo im Becken eine Glasrose zeigen.


    Das ist erst mal kurz knapp beschrieben, wie ich die Berghia erlebt habe. Ein durchaus verläßlicher Fressfeind der Glasrose, arbeitet zumeist im Verborgenen und man muß sehr sehr geduldig sein um erste Erfolge zu sehen. Keinesfalls darf man davon ausgehen, dass sie sich wie eine Schafherde über die GR hermacht und in einer Woche ist alles niedergemäht. Wie es in der Meerwasseraquaristik halt ist, GEDULD wird und muß hier großgeschrieben werden.


    Bis dahin, mir fällt bestimmt noch das eine oder andere ein.

  • Marlene,


    wirklich eine tolle Zusammenfassung!


    Ich bin sehr überrascht, das der Lippfisch und Leierfische nicht dran gegangen sind. Da die viel Glasrosen hast und die Fische kein Interesse an den Schnecken zeigen gehe ich davon aus das du reichlich fütterst.

  • Hallo Steffen
    Hallo Peter


    ich danke euch,
    ausbauen ja, so nach und nach kommen Kleinigkeiten wieder die man sicherlich mit einbauen kann, da ich mich ziemlich kurzgefasst habe, wozu ich eigendlich nicht neige. Ich schreib sie mir auf, mit Stift und Zettel.


    Ich kann mir nicht vorstellen das der kleine Lippfisch an die Schnecken geht, bei den größeren Lippfischen wäre dies schon denkbar, zumal einige sogar aktiv am umgestalten des Aufbaues beteiligt sind, Steine umdrehen und anderes. Das macht der Kanarienlippfisch überhaupt nicht. Und wenn die meisten der Berghias aus ihren Verstecken kamen, hatten sich Lippfisch und Leierfisch schon lange im Bodengrund zum schlafen gelegt.
    Auf alle Fälle konnte ich keinen der von mir aufgeführten Fische und Garnelen dabei beobachten, dass sie Interesse an den Berghias hatten, nur die Einsiedler hatte ich dabei erwischt, und sie kamen mir schon immer verdächtig vor da sie sich gerne in der Nähe der Berghias aufhielten.

    Einmal editiert, zuletzt von Marlene Neubert ()

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