Hallo Leute,
unsere Aquarien haben eine Menge Technik und benötigen ständige Pflege und Aufmerksamkeit, damit die Tiere in unseren Becken einfach nur normal leben können. Dass früher oder später einmal etwas nicht wie vorgesehen funktioniert ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Frage ist nur wann und wie gut man darauf vorbereitet ist.
Im Geschäftsleben würde das unter "Business Continuation Management" laufen. Unsere Tiere können wir auch nicht mal eben ins Regal stellen, bis das Problem behoben ist, die Show muss eben immer weiterlaufen.
DIE eine richtige Lösung für alle Fälle und Aquarianer gibt es dabei natürlich nicht, von daher ist es immer eine Frage, was die sinnvollste Antwort für jeden Einzelnen ist. Wichtig ist dabei vor allem, dass man einen Plan hat und diesen dann umsetzen kann. Diese Lösungen können sich teils drastisch unterscheiden und nicht für jeden adaptierbar sein, aber so etwas schon mal gehört zu haben kann im Notfall eben viel rauchende Köpfe sparen.
Ich möchte hier in dem Thread mal etwas Ideen und Vorschläge sammeln, damit sich jeder hier etwas rauspicken kann. Dabei sollten alle möglichen Probleme und Lösungen für den Plan B mal angesprochen werden.
Der allererste Ansatz dabei ist natürlich, es gar nicht zur Katastrophe kommen zu lassen
Verhindern, das etwas aus dem Ruder läuft vor allem durch regelmäßige Beobachtung und Wartung von Becken und Wasserwerte. Es klingt so einfach und selbstverständlich, aber es ist wohl jedem mal passiert, dass genau dies nicht geschehen ist. Ob es die Temperatur ist oder pH-Wert oder Dichte, sei es, weil es nicht direkt sichtbar ist, oder die Geräte nicht kalibriert wurden oder einen Schlag bekommen haben. Wenn die normalen Wasserwerte alle stimmen kann eigentlich nicht viel verkehrt sein. Deshalb ist die regelmäßige Messung ja so wichtig. Es ist auch der erste Hinweis, dass vielleicht nicht alles ganz in Ordnung ist, wenn etwa der kH-Verbrauch oder Ca-Verbrauch sich ändern ohne dass man direkt eine Erklärung für diese Änderung sehen kann.
Der Innere Schweinehund, der einem sagt "Messen nicht notwendig, ich sehe doch, wenn etwas nicht richtig läuft" ist hier die gefährlichste Quelle von Problemen. Das kenne ich leider nur zu gut aus eigener Erfahrung. Wenn der Verbrauch stabil ist, die Wasserwerte wie pH-Wert, kH-Wert, Ca, Nitrat, Phosphat, Temperatur, Licht und Strömung in Ordnung sind ist bereits eine Menge an möglichen Problemen ausgeschlossen.
Regelmäßige wöchentliche Kontrolle der Geräte, bevor Probleme auftauchen ist ebenfalls ein wichtiger Punkt. Zusammen mit dem Messen der Wasserwerte ist es die Ergänzung, die viele Probleme verhindert. Regelmäßige Wartung der Pumpen, Auffüllen der Dosierflüssigkeiten und Sichtkontrolle der Geräte und Schläuche, regelmäßige Kalibrierung der Geräte und Dosierung (kH-Schlauch verstopft?) verhindert einen Großteil der Probleme vor dem Auftreten. Murphy hasst das!
Was aber tun, wenn doch etwas mehr oder weniger im Argen liegt? Dafür geht es hier im Thread. Es soll auch helfen, etwas die Angst vor einem Problem zu nehmen, denn nichts ist so schlimm wie Panik vor dem Becken.
Deshalb erst mal Ruhe bewahren, tief durchatmen und überlegen, was die wirklich wichtigsten Punkte sind und was später gerade gerückt werden kann, bevor man aus der Hüfte schießt und planlos loslegt. Der Ausfall der Dosierung etwa ist keine Katastrophe, notfalls muss man halt manuell morgens einmal die Dosierungen vornehmen. Das kann man notfalls auch ein paar Wochen machen, bis die Dosierpumpe repariert ist.
Was man immer als Priorität berücksichtigen muss sind Sauerstoff, Temperatur und Strömung. Egal was sonst passiert, es muss einen Gasaustausch geben, sonst ersticken die Tiere, die Temperatur muss im akzeptablen Bereich bleiben, die Korallen brauchen Strömung für Stoffwechsel und Atmung. Alles andere hat wenn nötig ein paar Tage Zeit für eine Behebung.