Erfahrungen mit Ostorhinchus parvulus

  • Hallo miteinander,


    mich interessieren Eure selbst gemachten Erfahrungen mit dem Rotflecken-Kardinalbarsch in Bezug auf Fressverhalten und Lebenserwartung.


    Ich bedanke mich bereits jetzt!

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Kurzlebig, Hatte damals 15 Tiere gekauft, nach weniger als einem Jahr waren sie alle weg, obwohl sie gut gefressen haben und keine Krankheitssymptome zeigten. Es wurden einfach immer weniger.

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • Hi Klaus,

    Gefressen haben die fast alles, solange es in ihr Maul passte, rotes Plankton, feine Mysis, Pellets etc. Das war nie ein Problem. Sie wurden auch von den anderen Fischen in Ruhe gelassen, waren ein paar Grundeln, kleine Lippis und ein Chelmon drin. Ich frage mich ob die überhaupt viel älter als ein Jahr werden

    Grüße

    Jens

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • Hi Werner,

    der Jens Kallmeyer hat im MWL im Jahre 2007 folgendes dazu geschrieben


    "Eigentlich kann man von dieser Art nur abraten, denn anscheinend überleben die allermeisten den Transport nicht. Wenn man allerdings das Glück hat, eine gut stehende Gruppe dieser Tiere zu bekommen, dann sind es wunderschöne aber auch anspruchsvolle Tiere.


    Sie sind nicht die üblichen Eckensteher wie die meisten Kardinalbarsche, sondern stehen als Gruppe im offenen Wasser, eher wie Anthias. Genauso ist ihre Futteraufnahme, die Tiere fressen den ganzen Tag. Wenn man sie mal schön rund gefüttert hat sind sie schon nach 2 bis 3 Stunden wieder schlank. Mit Frostfutter morgens und abends plus 6 mal Trockenfutter über den Tag verteilt scheinen sie genug Futter zu bekommen. Wer so einen Aufwand nicht treiben will sollte die Finger von diesen Tieren lassen"


    aber ich denke das hast du sicherlich schon gelesen :winking_face:


    Viele Grüße

    Klaus

  • N'Abend Schwarmfischfreunde,


    der Hintergrund meiner Fragen ist, dass ich, da mir diese munteren Kleinfische besonders gefallen, den aktuellen Schwarm deutlich vergrößern möchte, 25 - 30 Stück wäre mein Wunschgedanke. Aber das mache ich nur, wenn eine 'sinnvolle' Lebenserwartung, ich sage mal 5 Jahre, die Regel ist.


    Die zweite Frage zielt darauf hinaus, dass ich das Fressverhalten merkwürdig finde. Artemia-Nauplien werden ohne typische Schwarm-Gier gepickt, mein geschredderter TK-Fisch wird angenommen, Mysis hingegen ausgespuckt oder nicht beachtet.


    Mal abwarten, wer zu diesen Hübschlingen noch etwas beizutragen hat.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
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  • Moin Werner,

    Wieviele und wie lang haste jetzt die Fische ?

    Ich habe mir 4 Fische am 25.07.23 gegönnt und dachte für mein 100 L Becken ,ideal , schöner Schwarmfisch. Nicht so schwimmfreudig und immer schön zusammen :winking_face:

    Nach ca. 6 Wochen verstarb der erste und dann jede Woche einer, bis jetzt noch einer übrig ist und tapfer durchhält .

  • Die wenige Berichte über diesen Maulbrüter sind eher niederschmetternd. Selbst habe ich leider keine Erfahrung mit Ostorhinchus/Apogon parvulus.

    Meine Informationen stammen aus Berichten aus den 2010er Jahren.

    Mehrheitlich aus den USA , wo damals bereits dieser Fisch die Fakultät der Nano-Reefer ansprach.

    Man rätselte auch dort über die schnelle und hohe Rate der Sterblichkeit, welche man dann letztendlich einer Unterfütterung und/oder schlechten Transportbedingungen zuschrieb.

    Bei verminderter Nahrungsaufnahme wurde von einer rapiden Abnahme der Körpersubstanz berichtet, welche letztendlich zum Tod der einzelnen Fische geführt hat.

    Werner, Ich bin sehr gespannt, wie es bei dir weitergeht.

    Dieser Fisch ist für mich noch ein unbekanntes Puzzleteil in der Familie der maulbrütenden Fraktion.

    Bei der Nahrungsfrage sind diese Fische bei dir ja bestens aufgehoben.


    Gruß

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Moin,

    Ich hatte " nur " die Ostorhinchus margaritophorus. Diese sind offenbar deutlich robuster als die kleineren parvulus. Sie haben regelmäßig alles mögliche an Futter gefressen und regelmäßig gebrütet. Mit zwei Fütterungen am Tag sind sie offenbar gut zu ernähren. Ich hatte ein Pärchen, wollte aber auch noch aufstocken. Leider sind die beiden beim Abschäumerausfall eingegangen, von daher fehlen mir die Langzeiterfahrungen. Vielleicht wären die ja eine Alternative zu den etwas anfälligeren parvulus?

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Nein, Stefan, keine Alternative.

    Werner, Ich bin sehr gespannt, wie es bei dir weitergeht.

    Dieser Fisch ist für mich noch ein unbekanntes Puzzleteil in der Familie der maulbrütenden Fraktion.

    Dann werde ich in diesem Beitrag zukünftig meine Erfahrungen berichten. So etwas reizt mich, den zusätzlichen Futteraufwand mache ich gerne.


    Das Schwarmverhalten ist sehr stark ausgeprägt, obwohl es lediglich 9 Tiere sind. Ständig im vorderen Freiwasser, oberes Drittel. Muntere Schwimmer, keine Hektiker.



    Sie fressen nicht gierig. Jagdtrieb nur gering. Obwohl sie nur wenig picken, ist der Bauch schnell deutlich gerundet.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • N'Abend O. parvulus Freunde & Fischverhaltensforscher.


    Eine weitere Auffälligkeit der kleine Kardinäle: Es scheint so, dass es wenig flexible Gewohnheitstiere sind. Heute habe ich rote Mückenlarven angeboten. Deren Farbe und das Zucken sollte eigentlich den Jagdinstinkt auslösen und zum Zuschnappen ermuntern. (Ausspucken kann man ja immer noch.) Weit gefehlt! Keine Reaktion des Schwarmes erkennbar, keiner schnappte! Das hatte ich nicht erwartet, habe ich doch mit diesen Kringlern so manchen Mandarin-Fisch zum Zupicken ermuntern können. Möglicherweise sind sie starr auf exakt jene Darreichungsform des zuvorigen Futters fixiert?


    Der daraus folgende Gedanke ist, dass - falls meine Annahme zutrifft - deren ausgeprägte Unflexibilität möglicherweise auch die ungewöhnlich hohe Ausfallrate beim Transport/Umsetzen begründet?



    Klaus,

    ich füttere einmal pro Tag meine geschredderten Meerestiere oder Krill, abends + nachts A-Nauplien.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Guten Morgen, Werner


    Ostorhinchus ist für rote Mückenlarven höchstwahrscheinlich der falsche Konsument.

    Synchiropus ist ein substratgebundener Nahrungssuchender, ein Aufwuchsfresser, was ihn als Planktonfänger des Freiwassers disqualifiziert.

    Die Ernährungsform ist eine andere, Beuteschema inbegriffen.

    Wie aber die Erfahrung zeigt, verwischen sich oft die Grenzen bei hungernden Individuen.

    In der Not frisst der Teufel Fliegen.

    Hast du mal Lobstereier oder weiße Mückenlarven ausprobiert.

    Beide sind weicher in ihrer Konsistenz.


    Gruß

    Hajo

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    (Mark Twain)


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  • Hallo miteinander,


    heute kann ich, nach knapp vier Wochen, weitere Erfahrungen mitteilen.


    Das Fressverhalten ist nach wie vor nicht gierig, sondern gelassen. Inzwischen wird fast alles angenommen, auch Brokkoli und Noriflocken.


    Leider hatte ich zwei Verluste inform nächtlichen Herausspringens. Einer war innerhalb einer Minute wieder im Becken; atmete, nahm aber Rückenlage ein und hat den Sprung letztendlich nicht überlebt.


    Das könnte auch ein Hinweis auf besonders ausgeprägte Schreckhaftigkeit in Richtung Schock sein.


    Was diese Fische ganz extrem stört, ist nächtliches Peilen mit einer Taschenlampe. Der Schwarm schießt in alle Richtungen auseinander, auch das ist erheblich ausgeprägter als bei sämtlichen anderen Insassen, die irgendwo im Gestein dösen. Insofern auch verständlich, weil es absolute Freiwasserfische sind.


    Möglich, dass mein Gedanke zur hohen Ausfallrate beim Transport etwas kurios ist: Mir stellt sich die Frage, ob der unruhige Transport in völliger Dunkelheit zu Panik im Beutel führt, die den Fisch dahinrafft?

    Möglicherweise würden die Transporte bei etwas gedämpftem Licht besser verlaufen?

    Winziges LED-Lämpchen wäre ja einfach zuzupacken.


    Nach wie vor: Schöner Fisch mit tollem Schwarmverhalten. Aber kein einfacher Fisch!

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Möglich, dass mein Gedanke zur hohen Ausfallrate beim Transport etwas kurios ist: Mir stellt sich die Frage, ob der unruhige Transport in völliger Dunkelheit zu Panik im Beutel führt, die den Fisch dahinrafft?

    Möglicherweise würden die Transporte bei etwas gedämpftem Licht besser verlaufen?

    Dunkelheit wirkt eher beruhigend auf den Fisch.

    Plötzliche Helligkeitsblitze dagegen erzeugen starken psychischen Stress.

    Um den Stress von besonders schreckhaften Fischen zu reduzieren, werden dem Transportwasser (Export) manchmal Beruhigungsmittel zugegeben.

    Das entfällt natürlich ab der Eingewöhnung beim Grosshandel, sodass die angeborenen Reaktionen wieder schnell zum Vorschein kommen.

    Besonders schreckhafte Fische sind langsam und vorsichtig an ihr neues Zuhause zu gewöhnen.

    Thema: Fluchtdistanzen.

    In damaliger Unkenntnis hatten auch bei mir einige Arten so ihre Schwierigkeiten....


    Gruß

    Hajo

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  • Hi Werner,

    hi Hajo,

    Möglich, dass mein Gedanke zur hohen Ausfallrate beim Transport etwas kurios ist

    ich kenn Grosshändler die die Fische bei Rotlicht auspacken, damit der Stress nicht so groß ist.


    Wenn die Fische bei uns ankommen, dann beim Öffnen der Box nicht volles Licht im Raum und schon könnte es weniger Stress geben.


    Viele Grüße

    Klaus

  • Bei mir hatte ich auch vor kurzem Fahnenbarsche nachgesetzt. Im offenen Umsetzbehälter waren die Fische sehr panisch und wollten aus dem Behälter springen. Zur Beruhigung habe ich ein paar Röhren reingesetzt, die auch sofort angenommen wurden und die Fische waren deutlich ruhiger und gelassener. Der Rest der Anpassung erfolgte dann deutlich stressfreier und sie schwammen dann auch relativ ruhig ins offene Wasser aus den Röhren, als ich den Weg freigemacht hatte. Kann ich nur empfehlen.

  • Das was Sandy bei ihren Fahnenbarschen macht, mach in mit einer Höhle bei den Grundeln, da ist dann das Umsetzen kein Problem mehr, Finger auf den Höhleneingang und schon kann die Umsetzung erfolgen ohne großen Fangstress. Funktioniert allerdings nicht immer, aber sehr oft.


    Viele Grüße

    Klaus

  • Dunkelheit wirkt eher beruhigend auf den Fisch.

    Plötzliche Helligkeitsblitze dagegen erzeugen starken psychischen Stress. ...

    ... Wenn die Fische bei uns ankommen, dann beim Öffnen der Box nicht volles Licht im Raum und schon könnte es weniger Stress geben.

    Das ist mir zu simpel, denn das ist, bzw. diese Vorgehensweisen, sind bekannt und für jeden Fisch alltäglich.


    Hier geht es aber speziell um eine Fischart, die nicht nur auch nach Eingewöhnung schreckhaft bleibt, sondern zudem außergewöhnlich transportsensibel ist.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Das ist mir zu simpel, denn das ist, bzw. diese Vorgehensweisen, sind bekannt und für jeden Fisch alltäglich.


    Hier geht es aber speziell um eine Fischart, die nicht nur auch nach Eingewöhnung schreckhaft bleibt, sondern zudem außergewöhnlich transportsensibel ist.

    Hallo Werner,


    wie kommst du darauf, dass diese Art im Aquarium besonders schreckhaft sein soll?

    Transportsensibel würde ich ja noch verstehen. Darüber kann man Kommentare finden.

    Mir ist kein Bericht über eine permanente Schreckhaftigkeit von Ostorhinchus parvulus bekannt.

    Absolute Dunkelheit hilft jedem Fisch beim Transport zu entspannen.

    Denn:

    Dunkelheit reduziert den Stress, der durch ständig wechselnde Lichtverhältnisse auftreten würde,

    und was zu einem erhöhten Sauerstoffverbrauch!!! führt.

    Ein Sauerstoffdefizit wird nicht unbedingt zur Beruhigung eines Fisches beitragen.

    Schatten bedeuten in der Fischwelt üblicherweise GEFAHR.

    Ein Hineinfunzeln in ein abgedunkeltes Becken birgt immer ein Risiko.


    Gruß

    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • HaJo,


    auffällige Schreckhaftigkeit fällt halt ständig durch das Verhalten dieser Fische auf. Wir gehen nicht zeitgleich mit den Fischen ins Bett, und daher ist das Wohnzimmer zumindest noch 1 - 2 Stündchen mit Leselicht erhellt. Fernseher haben wir keinen, d. h. die Beckeninsassen sind nicht an Lichtflackerei gewöhnt. Beim üblichen Vorbeigehen am Becken fallen dann halt (nur) diese Winzlinge durch ihr panisches Umherschießen auf.


    Das verstärkt derzeit auch wieder die mir seit Jahren selbstgestellte Frage, ob ein leichtes Mond-/Orientierungslicht überhaupt sinnvoll ist.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Hallo Werner,


    Das Verhalten während des Transports ist eine Sache.

    Die Reaktionen im Aquarium sind andere.

    Umgebungseinflüsse bestimmen das Verhalten von Fischen.

    In der Natur, wie auch im Aquarium.

    Sowohl unruhige Mitinsassen, als auch ein Mangel an Versteckplätzen erzeugt Stress bei den Arten.

    Wenn die vorhandenen Plätze im Miniriff besetzt sind, und sich kein halbwegs sicherer Ort mehr anbietet, dann sind diese "Notunterkünfte" nicht selten die Startrampe für den Sprung nach draußen.

    Helles Licht wird während der Akklimatisierungsphase oft gemieden.

    Diffuses Licht dagegen angenommen.

    Diese Allgemeinplätze wollte ich nur noch einmal loswerden.

    Es gibt noch eine weitere Sache, die angesprochen werden sollte.

    Es gibt immer wieder Klagen über schreckhafte Fische in den Aquarien.

    Hier sind vorrangig Raumteiler beteiligt, weniger jene Becken, die eine zugestellte Rückwand haben.

    Letztere bieten weitaus mehr Schutz und Sicherheit, als ein allseitig einsehbares Becken.

    Hier hilft nur die perfekte Konstruktion eines Mittelriffs unter der Einhaltung einer entsprechend grosser Tiefe, bzw. ausreichender Entfernung zu den Seitenscheiben.

    Die meisten Standardgrössen von Aquarien sind für den Aufbau eines fischgerechten Mittelriffs wenig geeignet.

    Ich weise extra darauf hin, da zukünftig und mit zunehmendem Wachstum im besonderen, die gewohnten Rückzugsorte rar werden und der Fisch sich neue erstreiten oder sich hinten anstellen muss.

    Das erzeugt Stress, zumindestens ein permanentes Unwohlsein im Falle nach plötzlichen Fluchten.

    Helles Licht im Zimmer macht den Fischen weniger Stress, als ein unscharfes Blickfeld oder auch ein streuendes, Schatten werfendes Leselicht.

    Bewegungen in einem dämmrigen Raum kann der Fisch schlechter zuordnen und reagiert deshalb ängstlich.

    Jede Art hat ihre eigene Fluchtdistanz.

    Wird diese unterschritten, bleibt nur noch das Entkommen.

    Es ist völlig normal, wenn das Schattenbild vor dem Becken den Fisch zur Flucht bewegt.

    Wenn dabei noch die Fluchtdistanz unterschritten wird, steigert sich die Hektik.

    Wobei sich dann wieder einige Arten schneller beruhigen, als andere.

    Schwarmfische sind besonders sensibel, da oft beim Schwarm ein angeborenes, schwarmtypisches Fluchtverhalten mit der Enge des Aquariums kollidiert. Meist sprengt die Panik den Pulk und versetzt die verstreuten Gruppenmitglieder in Angst und Stress.

    Wiederholt sich das mehrfach, kann aus einer ehemaligen Schwarmformation ein bleibender, zerstreuter Haufen werden.


    Gruß

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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